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Es notiren z B.: -Ende April Austro-türkische Creditanstalt . Börsencreditbank . . . . . Börsenbank Capitalistenvereinsbank . . . Börsenverkehrsbank . . . . Commercialbank Effeetenbank ...... Reportcredilbank Cassaverein Vereinsbank ...... Wechslerbank Ratcn-Rentenbank . . . . Hypochekar-Nentenbank. . . Maklerbank Oesterreichisch-italienische Bank Arbitrage-Maklerbank . . . Ende Juli 39 20 12 120 30 36 50 100 10 35 12 10 48 20 38 30 130 170 230 320 240 160 260 230 110 211 -285 115 282 250 185 270 Blatt, in folgender Weise: „Bekanntlich verwei gerl« im vorigen Jahre daS Oberkönsiftorium zu Hannover dem Proleftantenverein den Gebrauch der Kirchen zu Osnabrück zum Gottesdienste bei seiner dortigen Versammlung und motivirte diese Verweigerung mit dem Hinweis aus die kirchen- feindliche Stellung des ProiestantenvereinS. Wir bedauern» daß die sächsische Behörde nicht die gleiche Erkenntniß oder nicht den gleichen Muih gehabt hat, wie die hannoversche." Welche To leranz! Thut der Staal nicht, was ihren An schauungen entspricht, so zeigen diese gestrengen protestantischen Herren außerordentliche Verwandt- schäft mit den in Preußen gegen die StaalSge- setze protestirenden Ultramonianen I Die 26. Jahresversammlung des Leipziger HauptvereinS der Gustav-Adols-Slifmng wurde am 5. und 6. August in Penig abgehalien. Die festlich geschmückte Stadr halte, wie daS „Eh. T." berichtet, ihren zahlreichen Gästen eine überaus freundliche Ausnahme bereitet. Nach den am ersten Tage üblichen VollmachlSprüsungen, Be grüßungen und Wahlen in der Aula der Bürger schule wurde die Versammlung durch die Mit- »Heilung überrascht, baß der Peniger Zweigvec- «in ein Harmonium, eine Altarbibel, Altargefäße und eine Geldsumme von 2V Thlr. als Ge schenke überreiche. Auch der Frauenverein zu Freiberg übergab eine werlhvolle Gabe. Hieraus erhielten Gäste aus Reichenberg, Deutsch-Gab- lonz, Rumburg und Ungarn das Wort zu höchst anregenden Miuheilungen. Folgende Anträge fanden fast einstimmige Annahme: der Haupt- vereinSvorstand wolle Sorge tragen, baß über die Verhältnisse unterstützter Gemeinden nähere Nachricht gegeben werde; die Zeil zur Abhaltung der Jahresversammlung zu bestimmen, bleibe dem Hauptvereine überlassen; ebenso habe dieser die Ermächtigung, nach eigenem Ermessen Deputirte abzuordnen, wenn diese ihr Mandat für Vie Ver- sammlung bcS CcnlralvorftandeS zurückgeben soll »en. Die JahreSeinnahme betrug 10,000 Thlr., welche an 40 bedürftige Gemeinden verlheill wurden. V.' > . - - - Arm hält dieselbe eine Fahnenstange, an welch« in ihrem ober» Theil daS von einem Kranze umrahmte eiserne Kreuz; über letzterem erhebt sich die Spitze der Stange. Vom Scheitel bis mr Zehe mißt die Figur 30 Fuß, von vcr Spitze der Fahnenstange bis zur Zehe 42 Fuß. Die ganze Säule besteht aus drei Etagen, wovon jedoch Vie obere, aus welcher die Figur steht, nicht zu besteigen sein wirb; vielmehr wird daS Publikum nur die zweite erreichen können und hier vom „Adlerpostamente" auS — einem von Adlern und einem Gitter umrahmten Plateau — daS Panorama der nächsten Umgebung ge nießen können. Ein furchtbarer Waldbrand (Brandenburg) hat in der Nähe von Fürstenwalde mehr als 2000 Morgen alten, prächtigen Bestandes und viel geschlagmeS und verkauftes Holz verzehrt. DaS Feuer war durch die Unvorsichtigkeit von Koblenschwelern entstanden: auS weiter Umge gend war Alles zur Hülfe geeilt und zuletzt konnte man nur durch Gegenseu« des gewaltigen Brandes Herr werben- Kläglich war der An blick des Wildes. Feiste, angesengle Hirsche rillen in Todesangst mit ängstlichem Klagege schrei durch die brennenden Büsche, gefolgt von Hasen und wilden Schweinen. C ours schmankun g en in Wien. Nachfol gende Zusammenstellung gi.ebt ein recht nettes Bild von der Enlwerthung, welche die österreichischen Bankactien seit Ausbruch der Krists erlitten haben. Böhmens, der, mit Beziehung auf ein ähnliches Schreiben eiyeS niederösterreichischen Pfarrers, Folgendes sagt: Die Stimme eine« nieder-österreichischen Pfarrers, welche Sie in der Nr. S des „Freien Staat" veröffentlichten, hat auch ein lanteS Echo gefunden bei nnS hier im Böhmer lande. Was der Herr Pfarrer aus Niederösterreich über die vielen unnützen Feiertage, welche es den arbeitsamen Leuten oft in der gnädigsten Zeit unmöglich machen, sich einen Verdienst zu suchen, sowie über die große Zahl der Fasttage, welche gegen Erlag von DispcnSgeldern abae- kaust werden können, sagt, ist ja alles buchstäblich wahr. Auch hierzulande, in Böhmen, höre ich oftmals die Leute, welche gerade keine schlechten Christen, aber Männer mit offenen Herzen sind, sagen: „Wozu war denn der gute Kaiser Joseph Regent in Oesterreich, wenn jetzt die un nützen Feiertage, welche er abgeschafst, vom Papste aus neu wieder eingeführt werden?" Ganz besonders hat es mir- gefallen, wqS der Herr Pfarrer über die Menschenquälerei sagt, welche dem katholischen Volke von Nom aus auser legt worden. Wir Geistliche bilden zwar nur einen kleinen Theil dieses Volkes, aber was die Quälerei anbelangt, so ist uns davon ein vollgerüttelt Maß von Rom aus zuge messen worden. Mancher meiner College» mag wohl schon mit dem mährischen Kaplan vor dem Bilde des Gekreuzigten klagend ausgerufen haben: „Herr Jesu Christ! Viel hast du gelitten, Kaplan in einem mährischen Neste bist du aber doch nie gewesen." Wir Kaplane sind eben der Amboß, auf welchen alle hämmern. Der Papst sendet nur Befehle an seine unterthänigen Diener, die Bischöfe, diese wälzen die Lasten auf die Schultern ihrer eigenen Untergebenen, der Pfarrer und sein Kaplan aber können schon zusehen, wie sie mit den Lasten der Seelsorge allein fertig werden. Der Bischof sendet uns alle Augenblicke einen neuen Sammler zu, bald sollen wir für die.„verfolgte Kirche" in der Schweiz, bald wieder für den Peterspfennig, oder für die Ornamentirung einer neuen Domkirchc etwas bei steuern. Bei uns armen Kaplanen und den Landpfarrern heißt es immerfort nur zahle», wenn wir aber von der Subvention Gebrauch machen wollen, welche der Reichsratl für den Klerus votirt hat, dann« ruft uns der Bischo zornig zu: „Unterstehe dich nicht; das ist ein Fallstrick!' Und so hungern wir denn weiter und kuschen submissest, denn das römische System hält uns mit eisernen Ketten gefangen in der alten Sklaverei. Der Herr Pfarrer aus Niederösterreich spricht auch ein vernünftiges Wörtlein über den Ehelosigkeitszwang der katholischen Geistlichen, über das übel beleumundete Cölibat. Ja, bei Gott! Ich habe redlich gerungen, um dem Gebote der Kirche, welches mich zur Ehelosigkeit verdammt, gerecht zu werden, aber ich müßte der elendeste Heuchler auf Gottes Erdboden sein, wenn ich nicht aufrichtig zugestehen sollte, daß es schwer, ja unmöglich sei, dieses Gebot, auf welches Rom so viel Gewicht legt, zu erfüllen. Wir Geistlichen sind ja doch auch nur Menschen, wir haben dieselben Bedürfnisse und Triebe, denselben Drang nach einem reinen, schönen Fa milienleben, wie andere; mit welchem Rechte will man uns dann zwingen gegen die Natnr zu handeln und un- verheirathet zu bleiben? Die Gescheitem in der Gemeinde wissen ja schon längst, daß die Pfarrersköchinnen keine Engel und daß die Jesuiten, welche mit Hülfe des Papstes und der Bischöfe dem armen „nieder» Klerus" das Gesetz dictiren, nicht heirathen zu dürfen, auch keine Erzengel sind. Der katholische Kaplan, der Pfarrer soll nicht denken dürfen, soll blind glauben, was Rom und seine Jesuiten uns vorschreiben. Ich denke aber doch und so komme ich zum Schlüsse, daß Rom und die Bischöfe die katholischen Geistlichen nur deshalb der ehelichen Freuden berauben weil sie fürchten, daß die Pfarrer und Kaplane, wenn sie einmal verheiratbet sind, mehr zur Gemeinde und zum Volke halten könnten. Wenn nun die neuzuwählenden Volksvertreter ehrliche Männer sind, so werden sie es gewiß als ihre erste und oberste Pflicht ansehen, thatkräftia in dem neuen Reichsrathe dahin zu wirken, daß jenem Theile der katholischen Geistlichkeit, welcher gern zum Volke halten möchte, daran aber von Rom aus noch gehindert wird, endlich einmal Lust geschaffen werde. Dann werden wir Gelegenheit haben, zu zeigen, daß auch wir katholischen Geistlichen em Herz haben für das Volk! Vom Kaiser Wilhelm curstrt folgende hübsche Anecdote auS Nürnberg; sie lautet: „Eine Ue- berraschung eigenthümltcher Natur war eS für den Kaiser, daß man ihm hier bei seiner jüng- sien Anwesenheit Gelegenheit bot, sich selbst zu verspeisen. DaS servirle EiS bildete nämlich eine wohlgetroffene Portraits Statue deS Kaisers in den Farben der Stadt Nürnberg. Den Kai ser ergötzte diese Idee höchlich; er äußerte, er haben zwar schon zugeschen, wie bei Erzeugung wirklichen EiseS sein Bild en reliek auS der Maschine auf einer EiStasel hervorgegangen sei; zum Verspeisen seiner selbst sei er aber bis jetzt noch nie gekommen. Bemerkt sei übrigens, daß der Kaiser seinem eisigen Conlerfei alle Ehre anthat." Die Victoriasäule auf dem SiegeSbenkmale in Berlin, welches am 2. September eingeweihl werben soll, ist bis auf die Anbringung eines Flügels vollständig fertig. Im herabhängenden Vermisch ! e S. AuS Mühlhausen vom 3. August schreibt man der Schweizer Grenzpost: Diesen Vormittag sind ungefähr 150 Mann Cavalerie, von Belfort kommend, hier eingerückt nnd wurden ein- quarliert. Als vor bald drei Jahren die deutschen Sol daten gen Belfort zogen, da sagte man hier, es werde wohl keiner von ihnen mehr zurückkehren. Ist auch mancher dort geblieben und ruht in kühler Erde, so hat es jetzt doch den Anschein, als käme di: Besatzung von Belfort nicht von einem Feldzuge zurück, sondern von einer Parade, so propre und schmuck sehen die Leute aus, wie auch die Pferde. Die Hauptsache aber ist, daß die Mannschaft nicht nur die Festung Belfort, sondern auch die Achtung ihrer Einwohner erobert und damit der deutschen Nation Ehre gemacht hat. Wohl nicht bald haben Kriegstruppen in Feindesland sich ein solches Lob erworben wie die Besatzung von Belfert. Unlängst sagte mir ein Belforter Patriot: „Wir müssen unsere Besieger hasten, aber den deutschen Soldaten können wir unsere Achtung nicht versagen, und wären sie nicht als Feinde zu uns gekommen, wer hätten gegen ihren Abzug protestirl." Wa» dieser eine sagte, das bestätigen alle Belforter, mit denen ich bekannt zu sein das Vergnügen habe. So sind denn die deutschen Sol- baten mit Ehren von Belfort abgezogen, wie sie dasselbe in Besitz genommen; und wie der Thurm La Miotle während ihrer Anwesenheit zusammenbrach, weil er nach der Be schießung dem Regen und Wind keinen Widerstand mehr leisten konnte, so zerbröckelte auch der Wall von Haß und Rache, welcher Herz und Gemüth der Belforter umgeben hatte. Mögen nun die Franzosen La Miotte wieder auf bauen; die Mauer, welche Belfort den Deutschen verschließt, ist morsch geworden und zum Theil verschwunden, diese wird nicht mehr erstehen. Belfort wird die ncugeschaffene Lage benutzen, um im Verkehr mit Deutschland sein Glück zu begründen. Als französische Grenzstadt kann der Platz es zu großer Bedeutung bringen, da er nicht nur die geographische, sondern auch die Sprachgrenze zwischen Frank reich und Deutschland bildet. Schon jetzt ist die Spedition dort ein blühendes Geschäft und hat viele Handelsleute dahin gezogen. Der in Wien erscheinende „Freie Staat", daS Organ der kirchenpolitischen Reformpartei, ver- -ffentlicht in seiner Nummer vom 26. Juli den Schmerzensschrei eines katholischen Geistlichen AuS Königsberg wild folgende Strikeanekvote heuchlet: Gin dortiger Bankier ehrt daS Anden ken seiner verstorbenen Eltern auch dadurch, daß er an ihren bezüglichen Sterbetagen «inen from men Mann fasten läßt. Hierfür erhielt derselbe bisjetzt für den Fasttag 3 Thlr. Am Vorlage deS letzten Fasttages aber kam daS Männchen zum Bankier und erklärte ihm rundweg, er werde morgen striken, d. h. er werbe essen und nicht fasten, weil er dies nicht mehr für 3 Thlr. lhun könne. Bankier: „Aber, bester Mann, warum wollen Sie striken und nicht mehr fasten für 3 Thlr." Männchen: „Geehrter Herr, ich kann's nicht mehr machen möglich, für 3 Thlr. zu fa sten einen Tag, die Lebensmittel sind jetzt zu theucr." Sprach's und erhielt I Thlr. Fasten- ScrviSzuichuß wegen zu thcuerer Lebensrnittel« Bei der letzten MtlitärauShebung deS 53er Jahrganges kam in Hörter eine eigenthümliche Irrung vor. Nach dem Aufruf: „Elbing" tritt in pur. uutur. ein skelettartiger, etwa 70jähriger Greis in'S Kabinet des Stabsarztes. Auf die Frage: Was wollen Sie hier? erfolgt die Ant wort: Wie heißt? Sie haben gerufen Elbing, hier ist meine Vorladung, der Elbing bin ich. Unter allgemeinem Gelächter wurde darauf Fol gendes constatirt: Der junge 70jährige Eonscri« )irt« war vor 20 Jahren noch Jude, welcher ich taufen ließ und also 1853 als junger neu- ;eborner Christ in das Taufbuch eingetragen worden war. Amerikanische Blätter melden: Zur Feier de- TageS (4. Juli) haben die in Wien anwesen den Amerikaner eine Vergnügungsfahrt auf der Spree gemacht.