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dtff'lbrn danken zu müffen, daß sie trotz der dort -rrrschrnden Anarchie unbehelligt blieben. Neuer. bingS Hal sich dieselbe Fregatte nach Barcelona begeben. Die durch ihren Malzextrakt weitbekannte Firma „Johann Hoff" in Berlin Hal ihre Zah. lungen unterbrechen muffen. ES soll ein Über schuß von KOU,WO Thalern vorhanden sein. Die Gläubiger werden in einigen Monaten völlig befriedigt. Nach dem ReichSstraigesetzbuch ist nicht bloS der Berkaus und V.rS Feilhalten von irichinen- haltigem Fleisch bei Strafe bis zu 50 Thlr. ober verhälinißmäßiger Ha>t verboten, sondern eS darf zur Vermeidung dieser Strafe der Berkau und das Feilhalten von verfälschten ober ver- dorbenen Gelränken oder Eßmaaren überhaupt nicht statifinben. Auch kann niben der Geld- ftrase oder der Hast aus Einziehung der ver fälschten oder verdorbenen Gelränke oder Eß- waaren erkannt werden ohne Unterschieb, ob sie dem Verurtheilten gehören ober nicht. Aul Grund Vieser Bestimmung ist am 16. Juli in Chemnitz auch neben der Bestrafung die Ein ziehung und Vergrabung der Reste eines von Finnen durchsetzten Schweines durch die Obrig, keil erfolgt. UebrigenS ist nicht blvö der Fleischer, welcher verdorbenes, insbesondere trichinenhalligeS Fleisch verkauft ober feilhält, strafbar, sondern jeder, der dies thut, also auch der Restaurateur, welcher bas fragliche Fleisch vorher vom Fleischer entnommen hat. Oesterreich. Alle Nachrichten lassen kaum einen Zweifel daran, daß die VersaffungSpartei das jetzige Mi- niflerium AuerSperg nicht mehr bas „ihrige" nennen kann. Es ist ein offenes Geheimniß, daß die Minister sich nicht mehr halten zu kön nen glauben, als durch fortdauernde Concessionen an die Cierlcalen. Bekanntlich fällt aber ein wastkendeS Ministerium durch nichlS schneller, als durch Concetsionen. Man glaubt deshalb allgemein, das sogenannte liberale Ministerium, daS nichts durchgesetzl hat, alS die Wahlreform, von Ver eS sich noch erst erweisen soll, ob sie liberale Resultate ergeben wird, werde den Herbst nicht überleben. Frankreich. Die klericale Partei, die jetzt das größte Con tingrnt zur Regierung gestellt hat, nimmt Vie traditionelle Politik deö Landes aus früheren Zeiten, die Einmischung in alle möglichen euro päischen Angelegenheiten, wieder auf. Noch stehen-als Aolge dieser Politik deutsche Truppen aus französischem Boden, noch muß Frankreich aus gleichem Grunde eine halbe Milliarde zah len, und noch sind die Blamagen, die Frankreich sich in M«rico und Rom geholt, in Jedermanns Erinnerung; nichtsdestoweniger beginnt der sran- zösische CleruS sich um Angelegenheiten zu küm- mrrn, die ziemlich weitab von der Sorge für daS Seelenheil seiner Cchäflein liegen unv eigent lich in Vie Compelenz fremder Regierungen fal- len. So wirb vom klerikalen „UniverS" in Er- innerung gebracht, daß Frankreich kraft der Wie- ner Verträge ein Recht besitze, über die Reli- gionSfieiheit im Bischum Basel zu wachen und somit den von der Regierung beS CanionS Ba- frl wegen Widersetzlichkeit gegen dieselbe gemäß regelten Bischof Lachat in seinen Schutz zu neh men. -Daß hinter diesen bischöflichen Bestrebun gen VaS klerikale Ministerium steht, ist selbstver- stündlich. Rach dem „Soir" soll der spanische Geschäft» träger von der französischen Regierung die Aus- lieserung de» der Brandstiftung und sonstiger gemeiner Verbrechen bezichtigten Pater» Santa Cruz verlang», aber einen abschlägigen Bescheid erhalten haben. Der persische Schah verließ am IS. d. nach einem 13tägigen Aufenthalte die französische Hauptstadt. Prinz Pcter Bonaparte (Schießpeter) hat an den Schah ein Schreiben gerichtet unv diesen, angesichts beS Umstande», daß er sich ohne alle Subsistenzmittel b.finde, gebeten, ihn in Vie per- fische Armee au'zunehmen. Der letzte Pcrserkönig, der Europa besuchte, war TerreS. Zwischen der damaligen Visite (480 I. vor Ehristi Geburt) und jener, mit welcher Heuer Nasseredvin-Echah Europa beehrt, liegt Vie kleine Spanne Zeit von 2353 Jahren. Spanien. Die spanischen CorteS haben in geheimer Sitzung beschlossen, sofort die Berathungen über Vie bundesstaatliche Verfassung zu eröffnen und zu diesem Zwecke zwei Sitzungen täglich zu Hal len. Sie ermächtigen außerdem die Regierung, den Sitzungen nicht beizuwohnen, damit sie sich ausschließlich der Herstellung Ver Ordnung wid men kann. Die Fortschritte, welche die carlisti- sche Insurrektion macht, werden immer bedeuten der, ver unbeveutende Don Carlos gerirt sich bereits, als ob er König von Spanien wäre, und die Regierung ist ohnmächtig. ES drängt sich die Frage auf, wo sink» alle jene spanischen Patrioten, welche Vie letzten Sepiembrrtage des JahreS l868 die Mißregierung Jsabeüa'S stürz ten; Kellen diese alle daS Parteiinteresse über VaS Vaterland? Italien. Tie traurigen Nachrichten, welche aus Bel-1 luno (eine Stadt von 10,006 Einw.) und Um-1 gebung bezüglich der ungeheueren Zerstörungen in Folg« der Erdbeben eintreffen, sinv VaS Ereig niß VeS TageS. Thaisache soll sein, daß Vie Oltschaft Fanto, ein paar Meilen von Belluno entfernt, und ungefähr 7 — 800 Einw. zählend, durch einen am 10. Juli neuerlich verspürten, ehr hesiigen Erdstoß vollständig zerstört und dem Erdboven gleich gemacht wurde, sowie daß ver Dom von Belluno am gleichen Tage ein- gestürzt ist. Der Chor VeS Domes ist bereits am 5. V. M. zusammengestürzl und hat hierbei die Gewölbe der unieriivischen Sakristei durch- chlagen, wodurch Vie Voit aufdewahrien Kirchen- ierben unv der Schatz VeS DomeS, im Werihe von H Million, unter den Trümmern begraben wurde. Und dabei fortwährend eine tropische Hitze, wodurch Vie armen Leute, welche sich im treten aushallen müssen, fürchterlich leiden. In den Ort>chasten des Bezirks ist das Unglück noch weit g'ößer, indem z. B. in Alpago, welches auS 32 Dörfern, Meilern rc. besteht, nur 25 Däuser stehen geblieben und 8000 Menschen veruriheilt sind unter Zelten zu campiren. So gar Asche soll die Erde von sich gegeben haben. Der Papst erwartet den Besuch des Perser- Schah und macht außerordentlich, Anstalten, Vic- sen Ungläubigen ehrenvoll zu empfangen.; gleich zeitig ist gemeldet worden, baß der König von Griechenland dem Sultan den Erlöser-Or den mit Diamanten überreicht hat. Seltsamer Scherz! Ebenso geschmackvoll wäre eS, wenn der deutsche Kaiser dem Präsidenten Mac Ma hon VaS Eiserne Kreuz verleihen wollte. Das Neue Blatt 1873. Nr. 43 ist soeben ein- getroffen und enthält: „Die neue Magdalena." Von Wilkie LollinS. — „Der Aar von Stratsort." Sonett von Fr. Willibald Wulff. — „AerztlicheS Sprechzimmer." „Betrachtungen über den LretiniSmuS." Von v>. Eduard Reich. — „DaS Berliner Künstlersest." Bon Ludwig Löffler. (Mit Illustration.) — „Da« Palmeuhaus und der botanische Garten in München." (Mit Illustrationen.) — „Im Lande der Kastanien." Ein Reiseabenteuer, er zählt von Arnold Zöllner. — „Bon der Wiener Welt ausstellung." Originalberichte de« NeuenBlattcS.—„Der Bergrath." Crimmalgeschichte von Ernestine von L. — „Heitere Chronik«." — „Für Hau« und Heerd." — „Allerlei": „Badesaisonbilder." — „Deutsche Moden." — „Die BelagerungSwursmajchinen des Mittelalters." — rc. — An Illustrationen: „Don Ouixotegruppc au« dem diesjährigen Junisepe de» Berliner Künstlervereins." Ori-1 ginalzeichnung von Ludwig Löffler. — „Der botanisch Garten in München nebst Plan." — DaS Neue Blatt ist zu beziehen durch, alle Buchhandlungen (in Frankenberg durch C. G. Rotzberg) und Post. Anstalten für den mäßigen Preis von 1ö Sgr. vierteljährlich.) Logis-Gesuch. Zwei Siuben mit Zubehör im Preise von 60 bis 70 Thlr. werden zu mieihen gesucht. Adres sen wolle man gefällig nleberlegen in der Expe dition b. Bl. Ein Copist wünscht seine Freistunden vurch Anfertigung von Abschriften u. ,s. w. auSzusül» len. Näheres eriheilt aus Befragen Vie Expe dition V. Bl. Ein Webergeselle auf feine Tücher wird gesucht Humboldtstraß, 168». 2 gewandte Leute für Appretur lucht * Theodor Bufe. Ein ordentliches Mädchen findet leicht» Arbeit bei Moritz Rtbbert. Gute Maurer* werden gesucht zu auShaltender Accordarbeit. Siundenlohn 26 — 28 Z. Anmeldungen beim Polier des MaschinenhauSbaueS, Bahnhof Flöha. 10« Pfd. bunte Strickgarn-Reste sind im Ganzen billig zu verkaufen bei Behr S Schubert. Dec zweite Grasbestand aus meiner Wiese überm Bahnhof ist zu verkaufen. Gustav Schmidt. Neue Kartoffeln sind von heule an »u haben der Friedrich Fischer in der Neustadt. kauft * Apotheke Flöha. Eine Kinderkutsche steht wegen Mangel an I Platz zu verkaufen Mittelftraße 341. Verflogen hat sich eine Taube am 17. Juli 1873, von Farbe weiß mit brauner Brust und braunen Strichen über Vie Flügel. Wer selbige an August Fritzsche in Nieve,lichienau abgiebt, erhält 10 Belohnung. Eine Cyperkatze mit 4 Jungen ist seit et- i nigen Tagen abhanden gekommen. Gegen Be lohnung abzugeben Kirchgaffe 193. Ein roll) unv schwarzer Kinderkragen ist vom Markt bis auf Vie Gartenstraße verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten)! denselben gegen Belohnung abzugeben Niedere Gartenstraße 54. Ein lederner Hundegurt mit Steuermarke: Frankenberg 48, wuivc vor längerer Zeit verloren. Der ehrlich, Finder wirv gebeten, sel bigen gegen Belohnung zurückzugeben in Schmidts Ziegelei. Beginn des neuen Quartals! «L Weste seit jnm Lbllunemrut. A Daheim. H Am 1. Juli eröffnete das Daheim ein neue» Abonne ment und ladet dazu jedes Hau» ein, wo das Bedürfniß nach einer guten werthvollen Unterhaltungslcctüre vor handen ist. Möglichste Gediegenheit in Wort und Bild, allseitige Anregung und Unterhaltung sind Bestrebungen des Daheim. 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