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348 then. (H. Dsztg.) selb« v« worden. feierlichen Grundsteinlegung Hause hielt der Bürgermeister die der Kaiser erwiderte, er die sicherste Schutzwehr des Lande- die Liebe und Treue zum neuen Rath- eine Ansprache, auf sei überzeugt, daß Thrones und deS seiner Bürger sei. Ueber 13. Juni berichten Dachpap tet und i abgelöst noch mit deS Dm Kesselbau eine der gen Was ganze Kei Bon der Begriff, ner schw« hinweg j wurde, und der « rufe und retten. ! lheile in «ehr wa war berei lern bet i schäft d«r arg verst> England. ES ist eine bemerkenSwerthe Thatsache, daß in unserer Zeit die civilistrten Völker, welche überseeische Besitzungen haben, in Kriege mit wilden oder halbwilden Stämmen verwickelt sind. Man kann sagen, baß um die gaiize Erde her solche Kriege geführt werden. In Nordamerika sind die Indianer im vollen Ausstand gegen die Inion, in Sumatra liegen die Holländer in fehbe mit den Atchinesen, an der Grenze von Lhiwa am Aralsee steht eine russische Armee — da dürfen denn die Engländer, deren überseeische sänder an Ausdehnung daS Mutterland weit übertreffen, nicht fehlen. Was aber noch von besonderem Gewicht ist: In den meisten dieser Kriege ziehen die eiviltfirten Völker, trotz ihrer Die! Theil l knüpfen und eil durch fi das En Zähren amerika Der «ar, w turersch« «oine« eine M der sich Zn Wa§ «lleS, ! Echulg» linder 1 I4jähri, «eit sm rissen, sonen g sich auf Sturm chen La aus ein« sonen v Bader l heftig, l nem Ge Luft ge! fortgesch wurden Mann i am Eku 1500 S im Krel gehoben einer Sc «ntkamei abftürzer Wirbelw len durck sippi in doch nui legte un! kindliche geiodtet /eßt. Schweiz erweist sich immer mehr als nachahmen»« wertheS Beispiel für alle Staaten, denen eS um wahrhaft volkschümltche und freiheitliche Ent wicklung im Ernst zu thun ist. Eämmtliche in Zürich studirende Russinnen ausgenommen zwei, gehen vorläufig nicht nac Rußland, sondern auf andere nichtschmeizerische Universitäten. In Portömouth werden umfassende Vorberei tungen zu Ehren deS Schahs von Persien ge troffen, der sich von Deutschland über Belgien nach England begiebt. Auf der Rhede von Sptthcab versammelt sich eine Flotte von 7 oder 8 Thurmschiffen, l8 oder 20 Panzerfregatten und andere Kriegsfahrzeuge, 6 große Truppen schiffe und 12 oder 14 Kanonenboote, nebst ei ner großen Anzahl von Dampf-Dachten, De peschenschiffe, Tenderschiffe u. s. w. Der Schah hat bereits anzeigrn lassen, baß er beabsichtige, einige der größeren Kriegsschiffe zu inspiciren. Am Abend wird die Flotte tlluminiren. Eine interessante Feierlichkeit hat in vorletzter Woche in ChiSlehurst stattgefunden, wo die Kai serin Eugenie den Grundstein zur neuen Kapelle legte, in welcher die Ueberrefte deS Kaisers ihre letzte Ruhe finden sollen. Genau zur festgesetzt ten Zeit ließ sich die Kaiserin von dem kaiser lichen Prinzen zu dem Bauplätze führen. Der katholische Geistliche, Godelhard, laS ein Gebet, besprengte den Stein mit Weihwasser, und die Kaiserin, welcher eine schön« silberne Kelle und ein kleiner schwarzer Hammer geschenkt worden waren, berührte den Stein in allen Enden, wo rauf die Ceremonie »in Ende hatte. Die Ka pelle wird im gothischen Style erbaut werden und zwei Eingänge haben, einen öffentlichen von der Kirche aus und einen privaten für dir Kaiserin und ihren Sohn. Auf der Westseite " )er Kapelle wirb ein Altar errichtet werden und n der Mitte soll der Sarkophag — ein Geschenk er Königin Victoria — seinen Platz finden. Der Bau, dessen Kosten die Kaiserin trägt, wird nur etwa 24' lang und 12' breit sein. Der Krystallpalast zu London beging am 10. Juni sein 20. Lebensjahr, und der Jahrestag ist würdig begangen worden. Seit Eröffnung deS KrvstallpalasteS am 10. Juni 1854 ist der- Zndem der Kaiser noch auf daS in der Nähe zu erbauende ParlamentSgebäude anspielte, fügte er zum Schluß hinzu: „Möge Jedes innerhalb der' Grenzen seines Kreises nutzbringend wirken!" — Die Worte deS Kaisers wurden wiederhol» von stürmischen Hochs begleitet. Schweiz. In Solothurn ist am letztvergangene« Sonn- tag eine von mehr als 30,000 Personen besuchte Volksversammlung abgehalten worden. Die ge. stellten Anträge bezweckten die Hebung und na tionale Gestaltung der Wehrkraft, den obligato- rischen unenigeldlichen lsnterricht ohne Einmi schung der Geistlichkeit, die Einführung der Ci- viiehe und eine Reihe anderer Reformen im li beralen Sinne, welche schließlich sämmilich mi» Einstimmigkeit angenommen wurden. Die kleine Ueberlegenheit in Waffen und Kriegskunst, den Kürzeren und ungeheurer, ja unverhältnißmäßiger Opfer an Geld, Kräften und Menschenleben be darf eS, um Erfolge von doch geringer Trag- weite zu erreichen. Von der westafrikanischen Küste aus wird ein sehr bedeutender Handel mit Gold, Elfenbein, Straußenfedern, mit Harzen und andern Produkten der heißen Zone getrieben. Wer die Küsten besitzt, in dessen Händen ist auch der Handel. Die englisch-asrikanische Com pagnie erfreute sich schon im vorigen Jahrhundert dieses VortheilS und derselbe ging später (1821) mit den Colonien selbst in den Besitz der eng lischen Regierung über. Zugleich aber auch die Nachtbeile. An der Goldküste wohnen di« k«uti- Negrr, «in großer in gewisser Botmäßigkeit der Engländer stehender Stamm und hinter diesen, dem Binnenlande zu, gedeckt von fast undurch dringlichem Urwalv, die Aschantis, ein Stamm, der über 30,000 Krieger inS Feld stellt und von einem energischen König Carie-Carie regiert wird. Eine englische Armee, die im Jahre 1863 gegen die Aschanti'S commanbirt wurde, ist im Urwald zur verderblichen Regenzeit von den kli matischen Fiebern beinahe aufgerieben worden, ohne nur einen Feind gesehen zu haben, der Krieg selbst, einer Niederlage nur zu ähnlich, kostete 100,000 Pfd. Sterling. Und nun, nach kaum 10 Jahren ist ein neuer Krieg auSgedrochen, weil die Engländer holländische Besitzungen an der Goldküste gekauft haben und den von den Holländern bisher bezahlten Tribut nicht leisten wollen. Mit einem Heer, dessen Zahl zwischen 30. und 80,000 Mann angegeben wird, haben die Aschantis den Engländern und den mit die sen verbündeten Fanti'S bereits drei Schlacht«» seit Beginn diese-JahreS geliefert, stetS find sie als Sieger auS denselben hervorgegangen und belagern jetzt daS Fort Cap Coast Castle; ehe Verstärkung für die schwache Besatzung kommen kann, tritt die höchst ungesunde Regenzeit ein — England ist hier in der That einmal in Nö- Frankreich. DaS Bonapartist«« - Blatt „GauloiS" wagt zu behaupten, daß Herr ThierS für 40,000 Fr. Silberzeug der StaaiSdomain« «ntsremben gewollt und daß Madame ThierS auö den Gärten von Trianon Gemüse — gestohlen habe. ES mag dies erbärmlich sein oder lächerlich, aber von jedem gefallenen Machthaber hat die franzö fische Presse noch behauptet, daß er Frankreic bestohlen habe, von LouiS Philipp sowoh wie von LouiS Napoleon. ThierS kann analog Buttler'S „Dank vom Hause Oesterreich" sagen „Dank von Frankreich"! Daß man übrigens ernsthaft in ähnlicher Beziehung gegen ThierS Vorgehen will, zeigt folgender Satz einer Correspondenz, welche vom Ministerium des Innern bezahlt wirb. Dieser Satz lautet: „Da Herr ThierS durchaus nicht schweigen will, so muß man ihm seine Rechnungen abverlangen. Sein ganze» Finanzgebahren muß bloS gelegt werben. DaS wird villeicht «ine unsaubere Ar beit sein; aber daS Land muß wissen, wie theuer ihm die Regierung deS Herrn ThierS zu stehen gekommen ist. Niemals, so lange er am Ru der war, hat man von Herrn ThierS erwirken können, daß er über die Anleihe von 1872 Rechenschaft gebe." Spanien. Die Truppen der spanischen Republik haben aus'S Neue in einem Kampfe gegen die Karli- sten «ine ernsthafte Schlappe erlitten. DaS Re- giment Savoyen wurde bei PratS des ClusaneS aus'S schwerste bedrängt, verlor ein Geschütz und wurde vor völliger Vernichtung nur durch daS Herbeieilen des Brigadier CampoS gerettet. Während solcher kriegerischer Bedrängnisse fährt man in Madrid rphig fort — mit der Consti- tuirung der söderativen Republik. Am Freitag wurde Salmeron zum CorteSprästdcnten gewählt und legte darauf das neue Ministerium sein Pro gramm vor, wonach es beabsichtigt, die Tren- nung der Kirche vom Staate durchzusühren, die Armee zu reorganistren, die Sklaverei abzuschaf- frn u. dgl. m. DaS heißt fürwahr viele große Worte in einem Athemzug aussprechen! Dann soll in kürzester Zeit eine Commission die Gren- zen zwischen den zu bildenden Einzelftaaten fekstellen, deren eS nach Castelar'S Ansicht 13 geben soll. Und alle diese Maßregeln sollen auSgeführl werden, während ein Deficit von 2800 Millionen Realen mit dem finanziellen Ruin droht. Man begreift dem gegenüber wirklich, warum die Franzosen daS Wort Lustschlösser mit (lbäteaux eil lüspa^ne (Schlösser in Spanien) übersetzen. Bei d<, a«.14. Juni in Münster, einer ge- legnrtrn Gegend für die Römlinge, fiattgefundenen HeöhMMamSprvzession wurde einem zuschanen- Dtn Soldaten seitens einiger fanatischen Theil- «Hin« gewaltfamerweise die Kopfbedeckung — Helm vom Kopfe zu schlagen versucht. Der Jünger deS MarS schien indeß die Sache schie HU nehmen; eine Wendung und ein Paar derbe Ohrfeigen nach der Seit«, von der er belästigt wurde, war daS Werk eines Augenblicks. Die „Hannover'sche Zeitung" kann endlich Di« baldige Vollendung des auf dem Teutobur- Her Walde zu errichtenden Hermannsdenkmals Ä Aussicht stellen. Der Transport deS Armin- tildeS werde in 5 bis 6 Wochen nach der Gro- lenburg bei Detmold vor sich gehen. Die ganze durch Herrn von Bandel aus Kupfer getriebene Htgur mißt bis zur Schwertspitze 90 Fuß, bis -ur Faust deS erhobenen ArmeS 66 Fuß un die ganze Höhe deS Denkmals wird 183 Fu /betragen. DaS Gewicht derselben ist saft 200 Centn« und die Kosten der Erbauung deS Denk mals «erden sich auf 50,000 Thlr. belaufen. Die obere Galerie deS «ine Rotunde bildenden AnterbaueS, der 154 Fuß im Umkreise mißt, faßt reichlich 300 Menschen und der Gang der Galerie hat eine Breite von 4 Fuß. Der So- ekel deS Unterbaues mißt 15 Fuß, die 10 Ni schen desselben find durch in einander geschlun gen« Rundbogensriese ohne bestimmte Stylord- «ung verbunden: d«nn einige sollen durch Em- bleme und Inschriften auSgrsüllt werden. Der blaue Montag, sagt der „Arbeitgeber", fängt mit dem Steigen der Löhne wieder an, ärger als je in Ausnahme zu kommen. Jeden Montag sieht man selbst in Städten wie Frank furt — wo ein solcher Anblick früher ganz un- gewohnt war — schon am Morgen betrunkene Arbeiter umherziehen. ES ist bedauerlich, daß hie jetzt sür die Arbeiter so günstigen Zeiten nicht Heffer benutzt und Ersparnisse gemacht werden MMpmende schlechtere Zeiten, welche nicht auS- M«G. Mar' Wirth sagt in dieser Beziehung (im neuesten Bande seiner Grundsätze der Na- chlual-O/conoM) sehr richtig: Wenn die Her reu Eocialtsten ihre „Bemühungen einmal auch gegen den blauen Montag richten wollten, so würden durch eine solche Richtung ihrer Energie weit mehr wirkliche Erfolge erzielt", als durch bie NarrenSpoffen, welche sie jetzt treiben. In England scheinen bie Arbeiter übrigens allmälig zu der Ueberzeugung zu kommen, baß die mei sten Wirren nur von ehrgeizigen Agitatoren an gezettelt werden, denen «S hauptsächlich um Be- friedigung ihrer Eitelkeit und um angenehme Meisen zu »Hun ist. Oesterreich. Lei der am Sonnabend in Wien stattgehabten