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' an zwe entsprochen haben. Die verathung de» von der betr. Reichstag-, rommisfion «ingrbrachtrn Preßgesetzentwurf-WUldr bekanntlich auSgesetzt, weil Fürst BiSmarck ver. sprach, «in Preßgesetz baldigst von brr Reichs, regierung selbst vorlegen zu wollen. Dies ist in voriger Woche auch geschehen, er bat namens des preußischen Ministeriums dem vunde-rathr Art. ES gefiel ihm außerordentlich' in Berlin trotz mancher kleinen Unbequemlichkeiten, welche die: deutsche Lebensweise und LandrSfitse für ihn mit sich bringt. Reisekoffer kennt der Schah nicht; haS Gepäck wird in große bunte Tücher etngeschlagrn. Sein arabischer Fuchs, den er bei der Parade ritt, wurde mit dem Sattelzeug und Zaum, die mit Diamanten übersäe» waren, auf 4 Mill. Thlr. geschätzt. Dieses Thier be. kommt nur EselSmilch zu sausen, wußte aber, va in ganz Berlin kein Esel zu finden ist, wie die Berliner versichern, mit Ziegenmilch sürlteb nehmen. Berlin genoß va- Bergnügen, die 3 Frauen, welche der Echah von Persien aus seinem reich» bevölkerten Harem in Teheran mit sich genom. men, zu sehen, nicht; der Berliner Hof ist aber um eine Verlegenheit ärmer. Rach vorgekom. menen Streitigkeiten und Eifersüchteleien zwischen dem Schah und seinen Frauen in Moskau, theilS wegen der letzteren nicht paffenden Wohnungen, «Heils wegen der Balletsreuden, welche VaS Mos kauer Theater dem Schah bot und wovon dieser den Frauen die lebhaftesten Schilderungen machte, so daß sie verlangten, auch ins Valle» geführt zu werden, faßte der Schah den Entschluß, den drei Damen den Laufpaß zu gehen. Trotz aller Thränen und Lamentationen find dieselben auf der Eisenbahn von Moskau nach Persien zurück» spedirt worben. Wie russisch« Blätter melden, ha» die Kaiser- Zusammenkunft in Petersburg bereit- ein Resul. tat geliefert, baS der mit Rußland im Verkehr Sehenden deutschen HanbelSwrlt zugute kommen wiid. Während deS Aufenthaltes de- deutsche« Kaisers in Petersburg hat nämlich der deutsche Reichskanzler mit den betreffenden Organen der russischen Regierung Verhandlungen gepflogen, die mehrere wesentliche Aenderungen in den sür die russisch-preußische Grenze bestehenden Zoll. Vorschriften zu Gunsten Deutschlands btzweckrn. In LandShut hatte der katholische Stadtpfar rer das Glockenläuten zum Begräbntß einer Pro testantin verweigert, weil der Bischof von Re- genSburg eS so befohlen habe. Man wendete sich an d«n Magistrat und dieser ließ dem Pfar rer sagen, wenn er sich weigere, so werbe Ver Magistrat dafür sorgen, daß geläutet werde. Und so geschah es auch. Der Magistrat wußte mit Gewalt die Thurwthüre öffnen lassen, um I zu dem Geläute zu gelangen. An dem Leichen- I brgängniß beiheiligte sich die ganze katholische I Bevölkerung der Stadt, mit der die Vcrstorbrne I in Frieden und Eintracht gelebt hatte. In Wien ist der große Krach noch immer nicht I verwunden, denn täglich ereignen sich Banke- I rotte und schon scheint Hanvrl und Gewerbe zu i stocken. In Deutschland haben sich nur erst I vereinzelte üble Nachwirkungen gezeigt und wir I wollen hoffen, daß wir mit einem blauen Auge I davon kommen ; rein ist dir Luft bei unS keines. I weg- und kann nicht klar sein, denn auch bei I uns ist «ichtSwürdiger und gewissenloser Echwin- I del im Uebermaße betrieben worden. Die gol- I dene Zeit sür da- Ettikrn scheint ebenfalls vor-1 über zu sein, denn großartige Arbeitseinstellungen I kommen nirgends mehr vor und noch weniger I wollen sie gelingen. In Berlin hat drr hohe I Lohn sür Maurer und Zimmerer einen solchen I Zufluß von diestn Arbeitern veranlaßt, daß diel Beschäftigung für sie alle, trotz der coloffalrn I Neubauten, nicht möglich wird; wie kann Vanni hintereinanderkolgenden Tagen der vorigen Woche »wet seiner Mitglieder verloren. Am Donner. Gag Karb in Homburg die Fürstin von Liegnitz, hie zweite Gemahlin König Friedrich Wilhelm - III., de- Vater- de- Kaiser-, und am Freitag ver- schied Prinz Adalbert, der Admiral der deutsch. Preußischen Flotte, in Karlsbad am Lungenschlag. Drr Prinz, «in Vetter deS Kaisers, war am 29. Ocibr. I8II geboren, stanv seit dem Jahre Z849 an der Spitze der preußischen Marin« und hat sich um d«r«n Entwicklung in Krieg und Frieden verdient gemach». Die Folgen der Diätenlofigkeit und der Ueber- «üvung haben sich bei allen Fraktionen des deutschen Reich-tagrS in so hohem Grade Wlbar gewacht, daß die schon in den letzten Wochen chronisch grwordrne Beschlußunfähigkett «ach Ablauf der Pstngstferien zuck offenen Aus ' druch kam. Die Klerikalen brnutzien die ihnen unbequeme Diskussion über den Bölk'schen An. trag, welcher die Einführung der obligatorischen Eivilehe verlangt, um durch Auszählung dcö HauseS dessen Beschlußunfähigkett zu konkatireii. Alle Bemühungen deS pflichteifrigen Präsidenten und der FraklionSsübrer, welche rastlos die Tt- legraphenbrähte in Bewegung setzten, setzten e- nicht durch, daß das Parlament am Donnerstag schon vollzählig wurde und erst in der Freitag, -tzung gelang «S, ein beschlußfähiges Haus her- zuftellen, worauf vielleicht weniger das Jntereffe - an den auf der Tagesordnung befindlichen Gegen- -Lnden als vielmehr der angekündigte Besuch . d«S Echah von Persien eingewirkt haben mag. Die Fortschrittspartei deS Reichstag- hat ihren Unmuth über die ungenügend vorbereitete und daher so unverhältnißmäßig lange andauernde ReichStagSsefston durch einen Antrag deS Abg. Schulze kundgegeben. Derselbe lautet: Drr Reichstag wolle beschließen, solgende Srklärnng abzugrben: l) ES ist die Pflicht der verbündeten Regierungen, vor Berufung des ReichStage- VaS BerachungSmaterial, insbesondere den ge- sammten ReichShauShaltSetat dergestalt bereit zu stellen, daß die Arbeiten de- Reichstage« ohne Verzögerung und Unterbrechung ihren Verlaus nehmen können; 2) ganz besonders ist dabei von der Reich-- Regierung auf Abstellung des gleich zeitigen Tagen- drr «inztlnrn LandrSvrrtretungrn mit drm RrichStage zu dringen, indem dadurch dir Thätigkrit der Abgrordnetrn, wie da- In- tereffe de- Volke- daran in einer Weise zersplittert wird, welche v« vollen Hingebung an die großen nationalen Aufgaben deS Reiche- hemmend in -en Weg tritt. Auch hinsichtlich der an die Stelle der Schwurgerichte treten sollenden Schöf fengerichte ist unter den ReichStag-mitgliedern eine grollende Stimmung unverkennbar, die vor läufig in einer von zahlreichen Unterschriften begleiteten Resolution deS Abg. Völk ihren AuS- druck gefunden hat, und nach welcher der Reichs- tag beschließen möge: «)«S sei dem Herrn Reich- kanzler gegenüber au-zusprechrn, daß eine deut- sche Etrafprozrßordnung, in der die Schwurge- richt» durch Schöffengerichte ersetzt werden tollten, in keiner Weise den von einem solchen Gesetze -«hegten Erwartungen und den Bedürfnissen der StiasrechtSpfltge entsprächen, und d) e» sei der Reichskanzler zu ersuchen- diese Erklärung des Reichstag- dem BundeSrathe zur Kennmiß ,u bringen. Ebenso steht «in Antrag bevor, stach dem die Einsetzung eint- Reich-amtt- sür Ge. sundheilSpflege vom Reichskanzler gefordert wen- d«n soll, da die brzügltchen verathungen im Tage-geschichte. Deutsche- Reich. DaS preußische Herrscherhaus hat einen Preßgesetzentwurf vorgelrgt, d«r aber so wenig freiheitlich auSgearbrite» ist, so sehr hin. - ter den schon bestehenden Preßgesetzen einzelner Bundesstaaten, wie Sachsen, Braunschweig, der Thüringer Staaten, zurückfteht, daß er säst ein. , stimmig von der Presse verurtheilt, von manchen mit strengster sittlicher Snirüftung ob solcher Zu- muthung an da- deutsche Volk zurückgewiefen worden ist, daß seine Berwersung im ReichStage i zweifellos ist. Selbst im BundeSrathe sollen > schon getheilte Meinungen darüber sein. Wahr- ' schetnlich ist, daß der Reichstag «in Noihpreß. > gesetz beantragt, d. h. ein Gesetz, daS vorläufig die namentlich in Preußen noch bestehenden der freien Meinungsäußerung lästigen Schranken hebt und die definitive Regelung der Preßver. hältüiffe dann dem nächsten Reichstage überläßt. In der Kirchenfrage herrscht lebhafte Bewegung. Die Einsetzung deS obersten kirchlichen Gerichts. hofeS beschäftigt aufs dringlichste die Regierung; außerdem steht eine interessante Veiöffenilichung bevor. Graf Arnim, welcher bekanntlich während deS ConcilS al- norddeutscher Gesandter in Rom weilte, hat damals eingehende Situation--Be richte nach Berlin gesendet. Dem „Deutschen Merkur" zufolge geh» man jetzt im Reichskanz- ler-Amte mit dem Gedanken um, diese Berichte in ihrem Wortlaute zu publiciren. Der Echah von Persien wohnte am Freitag kurz« Zeit der Sitzung deS Reichstage- bei, ftat- te»e später dem Reichskanzler Fürsten BiSmarck einen Besuch ab und nahm Nachmittag- die Mu sein und ander« SehenSwüldigkeiten in Augen- schein. Um 4 Uhr machte der Schah den Ma- jeüäten und den Mitgliedern der königlichen Fa- milie die Abschiedsbesuche, die zugleich anläßlich Ver eingetretenen Trauerfälle Beileidsbesuche wa- ren, und brachte darauf den Abend im königl. Schlöffe allein zu. Der beiden Todesfälle we. gen find sofort alle noch angesetzt gewesenen Fest- lichketten abgesagt worben. Sonnabend früh 8 Uhr erfolgte per Srtrazug aus der Lehrter Bahn Vie Abreise der persischen Gäste nach Alten-Effe» zur Besichtigung VeS Krupp'schen Etablissement-. Kurz vorher erhielt der Schah die Nachricht von dem in Persien erfolgten Ableben seiner Mutter, doch erleidet die Rundreise desselben durch diesen TokeSfall keine Unterbrechung. An solche Klei nigkeiten stoßen sich solche außereuropäische Herr- schäften nicht. Der Echah hat dem Reichskanzler Fürsten BiSmarck am 3. d. M. den Sonnen- und Lö- wenorben in Brillanten verliehen, auch ver äl. teste Sohn deS Fürsten, Gras Herbert v. vis- marck, hat diesen Orden, jedoch in einer geringeren Claffe von dem Schah ve,liehen erhalten. In gleicher Weise ist der Präsident VeS Reichstag- vr. Simson ausgezeichnet worden, nachdem dem Schah bei seinem Besuche im Reichstage di« hohe vrdrutung dieser Versammlung verdeutlich« worden. Der von Brillanten strahlende Perserschah war in Berlin der Löwe deS Tage-. Sein Schmuck bei der ersten Hostasel wurde auf meh- rere Millionen geschätzt und kleide«« drn Kal«, lichen Mann rech» gut, w«nn man sich dabei nicht an die Tausende seiner verhungerten Un- «erchanen erinnerte. Dem Kaiser ha» «r einen mit seinem Bildnisse geschmückten riesigen Orden geschenkt, dessen Diamantenwkrth auf 59,000 Thaler geschätzt wird. Für di« Kronprinzessin ! W ep M da- einen noch! - Wern, MM MGM. ! igeS Sbendvergnjigen bildet die Oper, und für « da- Ballet schwärmt er vielleicht noch «ehr als I M l gramr Mes Acht i und ? ! tön pn. Ver l Revist freistn muS i und a rung Bundi Wider kachol ual" »ault, ligen Paris, nächst Pater werde, der z habe, für da noch an Strike gedacht werden. Die Arbeits löhne gehen sogar bei manchen Gewerben bereit» wieder herunter und die Arbeite, müssen sich die» gefallen taffen, denn Striken gelingt eben nur, wenn bas Geschäft so ausgezeichnet geht, daß ver Arbeitsgeber sich die LohnstetgtruNg gefallen lassen muß und kann. Wie überall, besteht Tyrannei nur ein« gewisse Zeit, um Vann in sich selbst zusamckeo zu fallen und Tyrannei ist e- «benso gu»> wrNn der Geselle von ve« Meister den Lohn erzwingt wie umgedreht. (Ober!. Dsztg.) Dat wird < I Weichei und m und I publik. I sonder, am M I Mit 2 I -sehr le dem m I Die I Herrn cher; d ter ver rung h denfallt keit kri übrigen troffen AwtSw «ugrnb s«in H< kannilib zerstört aber no daS er Der alt n«S seh «agne. Eine sich üb. dessen ll «an, g« Herr Tl Gedanke validen Marsch« ernannte er P'äsi daS Hot «en Ha, Echichal Auch! 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