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und Beztrksanzeiger 73 Sven Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg Erscheint wöchentlich drei Mal- Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post. Expedit!«neu. >b er ne ker !h »chs«n, kaufen »aselbst >d «in nig» 1861 reS- nuß- eine e zu Uten >ohl ruser sal. nge- von ehen » ist e »tte». 99. wlung Rckck« Übet- n br« mal verschiedenilich Anlaß zu Mißverständnissen gegeben. Auch schon am 5. Juni haben Gewitter in verschiedenen Theilen SachsenS mannichfachen Schaden verursacht. In Börnichen bei Oederan wurden durch Blitzschlag die Gebäude Echmid'S und Grüner'S in Asche gelegt; Brände auS glei cher Ursache werden auS dem Boigtlande wie auS der Lausitz berichtet. In letzterer ist außer- dem noch Hagelschlag und momentane Ueber- schwemmung im Gesolge gewesen. — In Thie mendorf bei Oederan schlug der Blitz in VaS Thiele'sche Gut, zündete und in kurzer Zeit wa- ren sämnuliche Gebäude deS HofeS ein Raub der Klammen. Frankenberg, 9. Juni. Gestern Abend kurz nach 19 Uhr kündete die Sturmglocke ein Schadenfeuer an auswärtigem Platze an, dasselbe hatte im nahen Ebersdorf die Scheune deS hoch gelegenen Uhlig'schen Gutes zum Herde, auf bi, eS Dank rasch herbeigeeiller Hülfe zum Glück auch beschränkt blieb. Die Vermmbung böswil liger Brandlegung liegt nahe. Wie dem ,,CH L." von EberSdorf geschrieben wird, hat sich bei diesem Brande die dastge kürzlich erst gebrl dete freiwillige Feuerwehr durch gute Führung und energische Thätigkeit rühmlich ausgezeichnet. Frankenberg, 10. Juni. Morgen begeh« eines unsrer rührigsten sreimilligen Feuerlöch- coipS, die Feuerwehr unserS Technicum, die Feier ihres fünfjährigen Bestehens in recht ansprechen- der Weise. Der Vormittag- Hli Uhr aus dem Turnplätze stattfindenden Uebung folgt HI Ubr ein Feldmarsch nach Flöha, von wo auS sich die Mannschaften per Bahn nach ErdmannSVorf be- geben, um von da auf dem reizenden Wege über den Kunnerstein die Augustusburg zu erreichen und später wieder über ErdmannSVorf nach dem Gasthofe zu Flöha zurückzukehren, in dessen Saale dann der festliche CommerS den Schluß des Ta- g,S bildet. DaS Befinden Er. Majestät deS Königs in SmS ist, wie baS „Dr. I." meldet, ein voll- kommen befriedigendes und tritt bereit- ein gün« stiger Erkolg der Kur hervor. Im Hosraume deS Landhauses ,u Dresden werden am kommenden 20. Juni 114,689 sächs. SmalSpapiere, die im Jahre 1869 durch baare Zahlung eingelöft wurden und den Werth von 4043,454 Thl. repräseuliren, öffentlich verbrann» werden. Im Dresdner Zeugbause «erben j-tzt di« neu- angenommenen Cavaleriegewehr« au- de« i« letzten Kriege erbeuteten Chaffepotgewehren her- gestellt und eingeschossen. Es find zu dem Zweckt Büchsenmacher und Schlosser auS allen Truppta- theilen des sächsischen ArmeecorpS nach Dresden comwandirt worden. Dem Proieffor Joseph Hubert Reinkens in dreSlau, dessen am 4. d. M. von den in Köln versammelten Geistlichen und Delegirten der altkaiholischen Gemeinden und Vereine Deutsch lands erfolgte Wahl zum deutschen Misston-» bischof bereits von uns gemeldet wurde, ist vor einiger Zett von der philosophttchen Facultät zu Leipzig die Ehrendoctorwürde verliehen worden. Wie liebevoll das sächsische ulnamoittane Or gan, das „Katholische Kirchenblatt zunächst für Sachsen", bekanntlich von Dresdener Ho'pro- digern rebigirt und bearbeitet, über Andersgläu bige denkt und wie eS dadurch zugleich beweist, daß die altkatholische Bewegung denn doch keint gering zu achtende, dafür liefert eS in folgender Stelle den Beweis, die einer vor dem Pfingstfest« erschienenen Nummer entlehnt ist: „Die „al,katho lische" Eecte hat sich in neuester Zeit um einigt abtrünnig gewordene Priester verwehrt, und soll nach Pfingsten rin Biichof gewählt werden, wozu holländisch - jansenistischen Nachrichten zufolge Prof. Reusch in Bonn die meiste Aussicht habe. Lie gewaltige Protection, welche dieser wtndignr Secte zu Theil wird, und die schadenfrohe« Hoffnungen, welche dieselbe aus der Verfolgung dec römisch-katholischen Kirche sür sich herleitet, lassen die unglücklichen Häupter deS sonst längst abgethanen Schwindels eS leider vergessen, daß sie von der Gnade GotleS nicht minder verlasse« sind wie von der Achtung aller noch gläubigen Christen." Zn Dresden find bei Elbschiffereisenden zwet Cholerasälle ärztlich conkatirt worden, weiter« Fälle aber nicht vorgekommen. Am Donnerstag Mittag riß der Weichensteller Gebhardt auS Versehen in dem auf Pieichner Flur gelegenen Wärterhäuschen deS Leipziger Bahnhof- zu Dresden beim Putzen der Laterne« eine Flasche mit Petroleum um, welche durch da», im Oefchen aufflackernde Feuer in Brand gerieth. Auch die Kleidungsstücke Gebhard«'- fingen Feuer und er trug mehrfache bedeutend« Brandwunde« an Händen und Beinen davon. Mit den bren nenden Kleidern eilie der pflichttreue Mann bet Ankunft einer Maschine auf seinen Posten, stellte, nachdem er stch, um da» Feuer an den Kleider», au-,«drücken, i« Sande gewälzt, seine zwei Wel ch« und sprang endlich in ein in der Näh« de. E OK »'M »inenden AWA Nach einer Mittheilung der Königlichen AnftattSverwaltung zu Schloß Sachsenburg hat sich die seit dem 2. Juli 1872 bei de« Guts besitzer Wiedemann in Merzdorf in Diensten stehende beurlaubte Correctionairin Auguste Marie Maser aus Chemnitz am 28. vorigen Monats auS dem Dienste heimlich entte.nt, ist bis dem« noch nicht wieder zurückgekehrt und treibt stch jedenfalls vagirend umher. Die Polizeibehörden werden ersuch«, die ,c. Mäserin im BetreffungSfalle zu arretiren und mittelst Schubes anher gelangen zu lassen. Frankenberg, am 6. Juni 4873. DaS Königliche Gericht-amt. Wiegand. S. s - Ä; r OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 8. Juni. DaS Schaden feuer, dessen wir noch beim Schluffe unsrer letz- ten Nr. Erwähnung thun konnten, hat nicht Krumbach, sondern Altmittweida betroffen. Der Umstand, daß von hier aus die Helle Flamme gesehen wurde, ließ die Betreffenden aus größere Nähe deS Herdes schließen. Doch bat sich un sere Bermmhung, daß Blitzschlag die EnlstehungS- Ursache sei, bestätigt. DaS Vrandobject war «in« Scheune. Zu gleicher Zeit schlug in Ober- altmittweida der Blitz in das dem Zimmermann Daihe gehörige Haus, welches eingeäichert wurde. LemerkenSwerih ist hierbei, baß ein zur selben Zeit stattfinvendeS Leichenbegängniß unterbrochen werben mußte, da die dabei Beiheiligren dem in der Nähe brennenden Hause zu Hülfe eilten Am gleichen Tage, 6. Juni', haben aber Ge- Witter noch wesentlich mehr Schaden in unserer nähern und weitern Umgebung wie einem gro- ßen Theile SachsenS angerichtet. Nicht gerech- net verschiedentlich vom Blitze getroffene Bäume fuhr derselbe zweimal in die der Stabt nahe ge-' legen«, 4 Etagen hohe Bunge'sche Mühle zu GunnerSborf, auf dem einen Wege Beschäbi- gungen an Wänden rc. und Betäubungen von Personen hervorrusend, glücklicherweise aber nicht zündend. Im benachbarten EberSdorf schlug der Blitz in VaS Eeifert'tche Gut, löbtets eine Kuh jm Stalle und entzündete darin befindliches Stroh, da- jedoch noch leicht gelöscht wurde. In Hart- mannSdorf entzündete derselbe eine Scheune, wo durch noch zwei ander« Gebäude den Flammen zum Opfer fielen. Auch aus Zwickau und des- srn Umgebung werden verschiedentliche Blitzein schläge gemeldet. In Lugau schlug der Blitz in mehrere KohlrnwerkSgebäude, ohne wettern Scha- den anzurichien, doch war das Gewitter von ver heerendem Schloßen- und Regenwetter begleitet. Auch in Leipzig und Umgebung erfolgten verschie- dene Blitzschläge in Wohnhäuser, «heilweise auch von Betäubungen von Personen gefolgt. In Thüringen ging »in starker Wolkenbruch Hernie- der, der vielen Schaden, besonders an der Bahn angerichtet hat. — In der Racht zum 7. Juni trat da- Gewitter nochmal- mit heftigen Echlä- gen auf. Die ganz natürlich begründete Erschei- nung, daß die Drähte de- Telegraphen bei nahem ' Gewitter in Mitleidenschaft gezogen und selbst tüdir Läutewerke in denGlvckenhäusern dadurch in " Bewegung gesetzt «erden, hat i« Publikum dieS- -Ä Mittwoch, bei 11. ZM Frankenberger Uachrichtsblati