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latr Frankenberger Rachnchtsktatl Bezirksanzeiger Nr. S Frankenberg, am 12. Mai 1873 sie» bis getauscht. größt« V»» >eS ei«» führt. >et bti r unter Speise nitz zu Erscheint wöchentlich drei Mal. BierteljShrlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch all« Buchhandlungen und Post-Expeditionen. OcrtlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 14 Mai. Wie wir hören, beabsichtigt der seit 1869 allbier bestehende Deutsche Krieger-Verein sich eine Fahne an,»schaffen und die Weihe derselben im Mona« August d. I. zu veranstalten. Wir erachten eS als unsere Pflicht die Bewohner unserer Stad« schon jetzt hieraus aufmerksam zu machen, indem eS wohl gerade dieser Kriegerverein verdient, daS allgemeine Interesse auf denselben zu lenken. Der gedachte Verein, welcher gleich den übrigen hier bestehenden Krankenvereinen seinen Mitglie der« Kranken- und Begräbnißgelber gewährt, hat eS sich bisher sehr angelegen sein lassen, das Gefühl der Kameradschaft, wie eS von jedem in Reih und Glied gestandenen Mann getragen wer den soll, zu beben. Alljährlich haben die Mit glieder unter sich mit nicht zu verkennenden Opfern Chriftdeicheerungen veranstaltet und hierbei ihre alten Kameraden, welche durchgängig nicht Mit glieder diese- Vereines sind, sowie die Wiltwen bisher weift dem unbemittelten Stande angrhö- render ehemaliger Kampfgenossen und deren Kin der mit ansehnlichen Gaben bedacht, hiermit je- deSmal eine rech« paffende Festlichkeit verbunden und diesen AktuS in recht erhebender Weise auS- geführt. Gicdt ,S wohl ein schöneres Gefühl für ehealalige Krieger als daS, ihren alten, arbetlSunsähig gewordenen Kameraden eine Freude zu bereiten? Dadurch beweisen sie, daß die im Felde erprobte Kameradschaft sich in würdiger Weise auch im Eivilstand« zu erkennen girdt. In einer der letzten Nr», unseres VlatteS zoll- ten wir bereits de« in Weißenfels erfolgten Grün- düng eines Deutschen Krieger-Bundes Beifall; diesem Kriegerbunde ist der hiesige Deutsche Krie- ger-Verein, der übrigens der erste dieses RamenS unter sämmtlichen Krieger-Vereinen Deutschlands ist, schon deigetreten und hatte auch zum jüngst kattgefundenen Delegirtrntag in Weißenfels 2 Delegiere von hier abgesandt. Leider waren von den sächsischen Militärvereinen nur wenige dort vertreten und diese waren hauptsächlich Vereine auS jüngeren Mitgliedern, so daß eigentlich eine Vertretung der älteren sächsischen Militärvereine gar nicht vorhanden und auf einen Beitritt der. selben zu diesem Allgemeinen Deutschen K'iegrr- Bund wohl auch nicht sehr zu rechnen sein dürft«. Dieser Krieger.Bund bezweckt vorzüglich Vie He- düng sämni,kicher Krieger-Perrine Deutschlands; ln 1.1t T. >4-7 z Ngr. lle 2z Ngr. 3—4 Ngr. lle 17 Pf. 3, L4OBf. fir, 28 Pf. ,25-35 Pf- 28-45 Pf. 7j 25 N. 3 Ngr. >4-7- Ngr. F br., 3 N. . 15 Ngr. , 4, 3 Ngr. 3-7Ngr. Snbhastationsbekanntmachung. Bon dem unterzeichneten GerichtSamte soll den 17. Juli 187» da» dem vormaligen Mühlenbesitzer Friedrich Wilhelm Seidel zu Braunsdorf zugehörige, zu Niederwiesa gelegen« Grundstück, Nr. 271»-DB Flurbuchs, Rr. 69 deS Grund- und Hypoth«kenbuchs für Niederwiesa, welches Grundstück am 30. April 1873 ohne Berücksichtigung der Oblaste» «M Fünfzig Thaler ——» gewürdet worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden; was unter Bezugnahme auf den an hiesiger GerichtSstrlle auShängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wild. ' jeder Krieger-Verein soll diesem Bunde beitrrten, jeder in Reih und Glied gestandene Deutsche soll wieder einem Krieger-Verein beitrrten, sodaß man wohl mit Recht sagen kann, dieser Bund soll eine Eivilgarbe für Kaiser und Reich wer- den, anberntheilS soll wieder der Deutsche Krie- ger-Bunb eine UnterftützungSkaffe für hüls-ie- durstige Veteranen werden, um hierdurch zu ver- hindern, daß alt« Soldaten, welche «inst ihr höch stes Gut, VaS eigen« Leben, «ingesetz« haben für daS bedrängte Vaterland, Noih, Hunger und Kummer leiden müssen. Zeither waren leider, wie eS die Militär-Berfaffung nicht ander- mit- brachte, die sächsischen Militärvereine in der Hauptsache nur auS Männern der weniger be- mittelten Klaffen gebildet, besser fltuirte Leute hielten eS nicht der Mühe werih und dünklen sich für zu gut, mit ihren früheren Kameraden nach dem Ueberiritt in den Civilftand wenn auch nicht ein intimes, waS gar nicht verlangt wird, so aber doch rin kameradschaftliches Berhältniß aufrecht zu erhalten. Hoffen wir aber, daß auch aus diesem Gebiete die Einigung Deutschland« ihre guten Früchte trägt, wünschen wir haupt sächlich unserck hiesigen Deutschen Krieger-Ver- ein ein gutes Gedeihen und möchten alle Die- jenigen, welche bisher eS nicht der Mühe werih hielten, einem solchen Verein beizutreten, durch ihre Theilnahme hieran beweisen, daß sie gute deutsche Krieger gewesen und die Kameradschaft auch nach bestandenen schweren Kämpfen zu schätzen wissen und somit beilragen zur Hebung und Förderung der anerkennenSwerlhen palrioli. scheu Snsichl VeS Präsiden««» VeS Deutichen Krieger-BundeS, Generallieukenant v. Siockmar, Vorsitzender VeS Krieger-VereinS zu Dessau, wel cher eS gar nicht für glaubhaft hielt, daß ein aktiv gewesener Soldat nach seinem Uebcrtrilt in den Civilftand nicht Mitglied eines Krieger- Vereins werden wolle, indem doch ein jeder beut» sche Krieger eS 'sich zur besonderen Ehre gerei chen lassen müsse, einem Krieger-Verein anzuge- hören. — WaS speciell die erwähnte Fahnen- weihe unserS Krieger-VereinS anbelangt, so wäre eS sehr zu wünschen, wenn die hiesige Einwoh- nerschaft hierbei zeigen wollte, daß sie auch jetzt, in einer Zeit, wo keine SiegeSbullerinS erschei nen und Vie große Aufregung verrauichl ist, die jenigen hiesigen Krieger zu achten und ehren weiß, welche »heil- zu wiederholten Maien Blut und Leben für un- tingesetzt und stanz besonder- ia letzten Kriege unseren Erbfeind mit schlag«» halfen, und daß man diese Thate», verbracht, als wir ruhig in unserm Familienkreise verbleib«» konnten, an jenem Tage der Fahnenweihe mit «hre und so viel wie möglich beitrage, diese- Fest verschönern zu helfen. Frankenberg, 14. Mai. Die soeben v«v» öffemlichte Epruchlifte der Geschwornen für dl» zweite diesjährige Sitzungsperiode deS Ehemnitze» Schwurgericht- weift auS dem hiesigen Gericht-- amtSbezirke die Herren Kaufmann E. S. Wey rauch von hier und Gaühos-besitzer F. H. Lo-«t- sang in OrtelSdorf auf. Die Stadt Leipzig stattet 12 unselbstständig« bastge GewerbSg,hüllen zum Besuche der Wiene» Ausstellung mit je 75 Thlr. Reisegeld auS. Be rücksichtigung erfahren solche Bewerber, welche in ihrem Fache in hervorragender Weise tüchtig und strebsam sind, einige Fertigkeit i« Zeichn«» resp. selbstständige» Eniwersen von Gegenstände» ihre- Faches haben und auch Vie trwrderltche allgemeine Bildung besitzen, um über ihre Beob achtungen und Erfahrungen aus der Ausstellung ein selbstständiges Unheil abzugeben. Bravol Ein Bürgerfeft, dessen Arrangement völ lig würdig der Stabt und ihre- RuseS, die e- deging, feitrteam 13. d. M. Leipzig: die 2Lst« Wiederkehr des Tages, an dem sein hochverdien ter Bürgermeister Herr vr. Koch zunächst al» Vicebürgelmeister, bald nachher als erster Bür germeister an die Spitze der städtischen Berwql- tung trat. Eine Reihe wesentlicher Verbesserun gen in derselben, großartige und ebenso nützlich« Bauten (Wasserleitung, Krankenhäuser rc ) zeich nen die abgrlaufene Periode auS, in der ver Ju bilar namentlich auch für Leipzig'- Handel un feine Hebung auf seine jetzige hohe Stufe »irl- fach thälig gewesen. Wie rr in der Ersten Kam mer al- Säule deS sreisinnigen Bürgerthum- sich gezeigt und selbst Schmähungen dafür hin» nehmen muß««, ist im Lande zur Genüge bekänNt. Die Feier deS JubeltagS gestaltete sich Venn auch« zu einer glänzenven. Am Vorabende schon von Serenaden VeS Thomaner-ChoreS und de-Leipziger GauHngerbundeS begrüßt, empfing der Jubilar am Festtage Vormittag- »ine fak ununterbrochene Reihe von Deputationen mit reichen und sinsi- vollen Erinnerungsgaben. Ee. Mas. der K-ni- verlieh ihm das Comchurkreuz 11. Eiaffe VeS Ei- vilverdienkordenS, die Stadt Leipzig ernannte th» zu ihrem Ehrenbürger und übrneichte die Wld- eche.