Volltext Seite (XML)
DM M» Mage MM 30 -es Frankenberger Nachrühtsblattes 1873. Bekanntmachung. DaS 6. und 7. Stück vom diesjährigen Reichsgesetzblatt sind erschienen und können dieselben an RathSstelle eingesehen werde«. Darin ist enthalten: «A SVS. Gesetz, betreffend die Abänderung beS Artikels 28 der Reich-Verfassung; vom 24. Februar 1873. SIS. Verordnung, betreffrnd die Einberufung des Reichstages; vom Ä. Februar 1873. ÄL SLI. Gesetz, betreffend einen Zusatz zu 'dem Artikel 4 9 der ReichSverfaffung; vom 3. März 1873. , «v 912. Bekanntmachung, betreffend hie, Ernennung der Bevollmächtigten zum BundeSrathe; vom 24. Februar 1873. 8rankonberg„.am 11« März 1873. D « r S t a d t r a 1 h. , / Meltzer, Brgrmst». Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten GerichtSamte soll den 1«. Mai 187S das dem Maurer Karl Heinrich Drechsel in Ober. Wies« zugehörige HauSgrundstück 19 des Katasters und Folium 16 deS Grund- und HypothekenbuchS für Ober-Wiesa, welches Grundstück am L. Mär» 1873 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 11SO Thlr. -- - - gewürbert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger GerichtSstelle sowie im Drechsel'schen Gasthof zu Ober-Wiesa und in der BahnhosSrestauration zu Nieder-Wiesa aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht witd. Frankenberg, am 7. März 1873. König l. Sächsisches Gertcht-amt. Wiegand. Reinicke Verhandlungen des Kirchenvorftaudes zu Frankenberg im I. L872. 8 Sitzungen. 1) verathung über hin HauShaliplan auf d. I. 1872 u. w. d. a. 2) Annahme des Webers Ernst Friedrich Köhler hier als Bestellers und CärimonienmetsterS. 3) Kenntnißnahme von dellt Befitzwechsel bei mehreren Kapellen. 4) Genehmigung der WiederauSlethung verschiedener zurückgezahlter Kapitalien. 3) vnathungen über die Frage, wer als Sigenthümer der Wohnungen des EantorS, deS Organisten und deS Kirchners in da» Grund- und Hypothekenbuch einzutragen sei, u. w. d. a. 6) Aufstellung eines Regulativs über die Berwalrung des alten GotteSackerS bis zu dessen völliger Säkularisation. 7) Gutacht/n über den Verkauf eines Stücks Pfarrfeld an der Humboldtstraße als Baustelle an Kaufmann Gustav Michael. 8) Beschluß, daß die Halle aus dem alten Gottesacker zum Abbruch veräußert werden solle. 9) Beschluß, daß eine HauScollecle für die evangelisch-lutherische Gemeinde, in dem katholischen Ostri- in hiesiger Parochi« zu veranstalten sei. 19) Wahl d«S ThürmrrS Earl August Lauenstein und nach dessen Tode deS Thürmers Hermann Julius Lauenstein, u. w. d. a. 11) Mittheilungen, resp. Beschlüsse über Vermehrung des Kircheninventars durch Ankauf eines liturgischen Werkes und über da» Wanderfest, welche- der Chemnitzer KreiSverein für innere Mission hier zu halten gedenk«. 12) Ueber da» EigenlhumSrecht an den Bäumen, welche am Wege nach dem alten Gottesacker gestanden. IH^Verathungen über da» zur definitiven Gültigkeit zu bringende und in Druck zu legende Regulativ über Trauungen, Taufen und Begräbnisse u. w. d. a. 14) Beraihungen über di« Orgelbau- und Kirchenreparatursrage, Auftrag an 6. Richter, Ladegast'sche und Kreutzbach'sche Orgeln zu prüfen und Referat über daS «rzielte Resultat, Aufhebung deS ContractS mit Lavegaft und Abschluß eines solchen über die Aufstellung eine- neuen Orgelwerkes hier im Herbste 1874 mit,den Gebrüdern Kreutzbach in Borna u. w. V. a. 13) Witthrilung übrr die bevorstehende Diöcesanversammlung. Ist) Prüfung der Kirchrechnung auf d. I. 1870. I7)"Abgabe einer Erklärung bezüglich des GigenthumSrechtS am neuen Gottesacker für Frankenberg und GunnerSdorf. 18) Beschluß im November, Derember, Januar und Februar jeden Jahre» den Gottesdienst um 9 Uhr, di« Beichte um ^8 Uhr beginnen zu kaffen. 19) Züwahl eine- KirchenvorstanbSmitgliedS an die Stelle des verstorbenen Robert Gotthold Schiebler — dieselbe fiel auf den Schuldirektor HerrnSdorf. 2V) Gewährung einer Unterstützung an die Kirchgemeinde zu BärnSVorf bei Moritzburg zum Wiederaufbau ihrer durch Brand zerstörten Kirche. 21) Wahl eine» Deputirien in den DtöresanauSschuß zur Fürsorge für die auS Straf- und CorrektionSanstalten Entlassenen — dieselbe fiel auf daS KirchrnvorftandSmitglied Friedrich Jeschke. 18. und letzte Landtagswoche des Winters I872j73. -i- Den reichen Inhalt der letzten Landtag-- Woche au-sührlich wiederzugrben, müssen wir un- versagen; wie gewöhnlich überstürzten sich in derselben Reden und Beschlüsse. Monate ver- gehen, bevor di« Landtagsverhandlungen recht in Fluß kommen und zuletzt reicht Vie Zeit nicht mehr zu de» wichtigsten «erathungen auS. Und doch würde der letzterwähnte Uebelstand kaum «intr^en,,-vermöchten einzelne Abgeordnete sich nur bestimmen lassen, längst Bekanntes nicht ewig-zu, wiederholen, Unabänderliche- weitläufig zu nitistre«. In der zweiten Kammer wurden in der Sitzung vom 3. d. die Dresdener Justiz neubauten einer weitläufigen Erörterung un terworfen. Es wurden die Anträge d«S Kriegs- Ministeriums, die militärischen Gebäude der Alt- stadt (da- ZeughauS re.) zu veräußern und an geeigneter Stelle auf Neustädter Seite neue Mili tärgebäude zu errichten, genehmigt und für die neuen Justizgebäude der Rampe'sche Holzhof in der Pillnitzer Straße in Vorschlag gebracht, ob- gleich gewichtige Dresdener Stimmen an alter Stelle in der Landhausstraße die neuen Gebäude errichtet wissen wollen. Dahin zielte auch die Absicht des Justizministeriums. In der Sitzung vom 4. kam zunächst die Ablehnung der Berfas. sungSänderungen feiten der ersten Kammer zur Sprache. Selbst die Rechte deS Hause- sprach durch ihren Redner, Abg. Haberkorn, ihr Ve- dauern über den Beschluß der ersten Kammer auS. Daß die Redner der Linken Wtgard, Ludwig, Biedermannund der Berichterstatter Streit sich nicht glimpflich darüber äußerten, war natürlich. Schließlich blieb die Kammer einstimmig bei ihrer Gutheißung der BerfaffungS- ändrrung stehen. DieSteuerreform, welch« in d«rs«lb«n Sitzung zur Verhandlung gelangte, war abermals in einem sorgsam vo,bereiteten Berichte deS Abg. Gensel ausführlich bespro- chen worden. ES hatte sich «ine Mehrheit und eine Minderheit in ver vorberathenden Deputa tion gebildet; erstere sprach sich für ein selbststän- dige- Vorgehen der zweiten Kammer in der Frage auS, während letztere im Wesentlichen zu einer Uebereinkunft mit der ersten Kammer aus Grund der von dieser gemachten Vorschläge bereit war. Aus allen Reden, welche bei dieser Gelegenheit gehalten wurden, leuchtet« übrigen» «ine gewisse Unsicherheit in der Behandlung der Eteuerange- legenheit hervvr, di« nur der für die reine Ein kommensteuer schwärmenden, 13 Stimmen zäh lenden Minderheit nicht eigen war. Staat-mi- nist« v. Friesen selbst, im Steuerwes«« g«. wiß ein« klar denkende Persönlichkeit, hatte nicht» dagegen einzuwenden, als alle Erörterungen in der am 5. abgehaltenen Sitzung doch nur zur Annahme deS vom Abg. Streit gestellten An träge», der de« Sinne nach dahin ging: die Regierung für den nächsten Landtag um ein« neue Vorlage auf Grund sorgfältiger Prüfungen und unter Beachtung der von der Kawmermehr- heit geäußerten Wünsche zu ersuchen, führten. Roch in derselben Sitzung kam infolge von, «in- gegangenen Bittschriften die Aufhebung der über die Theilbarkeit deS ländlichen Grundbesitze» be- stehenden Vorschriften zur Sprache. Der Abg. Klause beantragte, die Regierung um Vorlage eine» dahin zielenden Gesetzentwürfe» zu ersuchen, doch begnügte sich die Kammer, nachdemStaatS- minister v. Nostitz-Wallwitz den Krause'- schen Antrag bekämpft, mit der Zusage desselben, eine Revision jener Vorschläge zu veranlassen. — DaS Volksschulgesetz rief in der Sitzung vom 7. nochmals lebhafte Verhandlungen hervor. Eine gegen 4009 Unterschriften zählende, gegen die Veröffentlichung sbeS Gesetzes gerichtete Bitt schrift gab die Beranläffung dazu. Abg. Gü »1 h«r