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Freiwillige Subhastation und Mobiliarauction. Auf Antrag der peiheiligten Erben soll von Seiten de« unferDchneten GerlchtSamteS der» 3 ML») dies^ J-M-S Mittag- 12 Uhr da- -uw Nachlasse de- verstorbenen GUtSbefitzerS Larl Gottlieb Müller in AuerSwalde gehörige, 27 Acker 74 Quadrat- ruchen --- 15 Hektaren 7,ss Ar umfassende, mit 526,71 Steuereinheiten belegte GutSgrundstück, Folium 7V de- Grund- und Hvpetheken- buche- für AuerSwalde, Lichtenwalder Antheils, Rr. 1V1 de- BrandratasterS, welche- am 17. Januar >873 ort-gerichtlich ohne Verüastchtigung der auf demselben ruhenden Oblasten auf . 7S4L Thlr. - - — wovon IS75 Thlr. —. —. auf die Gebäude, 5886 Thlr. — — auf die dazu gehörigen Garten-, Wiesen-, Feld- und Holzgrundstücke zu rech, nen, abgeschätzt worden ist, im Wege der freiwilligen Subhastation öfferitlich an den Meistbietenden und zwar an Ort und Stelle versteigrrt werden, waS unter Bezugnahme auf den an hiesiger GtrichtSstelle und in der AmtSschentt zu AuerSwalde au-hängenden Anschlag hierdurch be- kannt gemacht wird. < Ferner sollen die -um Nachlasse gehörigen Mobilien, da- vorhandene Vieh, Schiff und Geschirr, sowie die vorhandenen Erntevorräche mit inbegriffen, an dem nächsten und beziehendlich den darauffolgenden Tagen von 9, Uhr Vormittag- an im Rachlaßgrundftücke ort-gerichtlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung versteigert Werden, wozu unter Verweisung auf da- im hiesigen Amt-Hause und in der AmtSschenke zu AuerSwalde au-hängende Verzejchniß der -u versteigernden Gegenstände Erstehung-lustige eingeladen werden. Frankenberg, am 21. Januar 1873. Das Königliche GerichtSamt. Wiegand.Müller. Wunden nicht lebensgefährlich sein. 12. Landtagswoche. letzte Sitzung derselben Kammer fand am 24 Vormittags statt. Wie die am Abend vorher, war sie nur der Erledigung von Bittschriften und Beschwerden gewidmet. -t- Die wichtigste Verhandlung in der Sitzung Eine für den 25. angeiagte und abgehaltene der ersten Kammer vom LU. veranlaßte die Sitzung der ersten Kammer versprach recht an- Bitlschrifl de- GastwirtheS Marschner vom kö« ziehend zu werden. Sie galt der anderweiten niglichen Belvedere auf der Brühlschen Terrasse, Berakhung der aus Grund VeS § 88 der Ver- die Gestaltung der Abhaltung von Con- fassungSurfundc erlassenen Verordnungen vom certen während der geschlossenen Zei- 10. Decbr. 1870. Berichterstatter war der fei ten betreffend. Die zweite Kammer hatte die nerzeit in der Kammer wegen seiner Bedenken Bittschrift der Regierung zur Berücksichtigung gegen die Verordnungen hart angegriffene Prof, empfohlen und die erste trat diesem Beschlusse Or. Heinze von Leipzig, ein Kammermitglied, bedingungsweise bei. Die Mehrheit der Kammer- daS bekanntlich demnächst dem Landtage, wie der deputation mit dem Berichterstatter Freiherrn Universität sein Valet sagen und zur Uebernahme v. Burgk an dec Spitze hatte sich für die Ab» einer bedeutenderen Professur nach Heidelberg lehnung der Bittschrift ausgesprochen, waS bei übersiedeln wird. Die Verordnungen wurden den strengkirchlichen Ansichten VeS genannten zumeist nach den Beschlüssen der zweiten Kam- Herrn nicht befremden konnte. mer angenommen und u. A. auch die Verord- An demselben Tage hielt die zweite Kam- nung wegen der Bestrafung wahrheitSwidriger mer eine Abendsttzung ab. TageS vorher war Aussagen beseitigt. Damit wurde denn auch der höchst verdienstvolle Staatsmann Geheimrath der ganze friedliche Verlauf der Sitzungen beste- vr. Weinlig gestorben und so war es nur gelt, die schließlich nur noch mit Verhandlungen natürlich, daß der Präsident vr. Schaffrath über einige Bittschriften und Beschwerden auS- bei Eröffnung der Sitzung dieses Todesfalles ge- gefüllt wurde. dachte und die Kammer durch Erheben von ih- Wie man der ,,Constitutionellen Ztg." mit- ren Sitzen das Andenken deS Verstorbenen ehrt«, theilt, hat sich daS Gesammtmi»isterium Verhandelt wurde zunächst über die von der Re- für Kundmachung des Volks sch ulge- gierung oorgelcgie neue LandtagSordnung. sctzeS entschieden. r t l i s u Im Allgemeinen wurdedieselbe für freisinnig befun- b r t t l ly e S. den und demgemäß auch ohne wesentliche Abände- Frankenberg, 27. Januar. Heute Nach- rungen genehmigt. Hervorheben wollen wir nur mittag ist unsere Stadt abermals einem drohen- die Bestimmung, nach welcher Hinfort nicht nur dey,Brandunglücke glücklich entgangen. In ei- die Person unseres Königs, sondern auch die ner Glaserwohnung m der sog. Klingbach waren unseres Kaisers bei den Verhandlungen uner- Hobelspähne in Abwesenheit des Meisters in wähnt bleiben muß. In derselben Sitzung wur- Brand gerathen und nur dem rechtzeitigen Ein- den 79,000 Thlr. für den Neubau eines Ana- schreiten Umwohnender gelang es, die bei der tom iegebäudeS zu Leipzig bewilligt, die Er- zumeist hölzernen Bauart jenes Stadttheils, in richtung eine- homöopathischenLehrstuhlS dieser Beziehung einem der gefahrdrohendsten, daselbst, welche vom Abg. Schubert befürwor- unausbleibliche große Bedrohung des Eigenthums tet worden war, fand jedoch nicht die nöthige Vieler abzuwenden. Billigung und wurde die darauf bezügliche Bit». Frankenberg, 28. Januar. Nach einer schrist der Regierung nur zur Kenntnißnahme soeben veröffentlichten Bekanntmachung der Ge- überwiesen. Ganz abgelehnt wurde die Unter- neraldirection der Staatsbahnen wird die bis- stützung des Aktienvereins zum zoologischen Gar- herige Haltestelle Niederwiesa vom 1. Fe- ten in Dresden, so gern man auch bereit war, bruar d. I. an zur Güterstation erhoben dessen Wirken anzmrkennen. und dadurch ein längst gehegter und lebhaft ge- Am 21. und 22. fanden keine Sitzungen statt, äußerter Wunsch und berechtigtes Verlangen der am 23. aber trat die -weite Kammer wiederum zahlreichen Industriellen dieses Ortes und seiner zu einer kurzen Abenbsitzung zusammen, welche Umgebung erfüllt. größtentheilS der Erledigung von Bittschriften Frankenberg, 25. Januar. Ein Ueberfall und Beschwerden gewidmet war. Eine lebhafte frecher Art ereignete sich am Montag gegen Abend Erörterung veranlaßte die Absicht VeS Präsiden- im benachbarten Neusorg«. In die dortige Schank- ten, zum 24. eine Sitzung, behufs Berathung wirthschast kam ein mit einem langen Rocke be- des EisenbahndekrelS und deS Berichtes der Fi- kleideter fremder Mann und fragte die allein an- nanzdeputation darüber anzusetzen. Der Abg. wesende Wirihin, wo ihr Mann sei. Auf die Günther fand die Berathung zu rasch ange- Antwort, derselbe sei auSgegangen und werbe setzt und obgleich die Regierung den 24. für an- auch sobald nicht zurückkommen, trat der Fremde gemessen erachtet hatte, so bestimmte die Kammer an sie heran und brachte ihr am Halse einige doch den 27. zu der voraussichtlich sehr umsäng- Stiche bei, ergriff aber, als die Frau um Hülfe lichen Verhandlung über eine allgemeine LandeS- schrie, die Flucht und konnte man seiner bis jetzt angelegenheit, welcher viele Städte und Ortschaf- nicht habhaft werben. Glücklicherweise sollen bie ten mit großer Spannung entgegensehen. — Die Vermischtes. Nach dem Vorgänge deS Berliner Hofe- ha ben jetzt auch der Dresdener, Münchener und Stuttgarter, der Dresdener auf 3 Wochen, Trauer um Loui- Napoleon angelegt. Der zu Ostern d. I. in Leipzig tagende Con- greß selbstständiger deutscher Schuhmacher wird sich, wie den 8. N. von betreffender Seite mit- getheilt wird, keineswegs mit der in der ersten Notiz über diesen Kongreß angegebenen Preis erhöhung von 33H H aller Schuhmacher-Arbeiten befassen. Der ,,DreSd. Presse" berichtet man auS Leip zig: „Der Student HanS Wildenhayn aus Ber lin, der unlängst infolge eine- PistolenduelleS Veranlassung zu dem später erfolgten Tobe beS Studenicn Pechmann gab, ist vom Bezirksgericht zu Leipzig vorderhand seiner Haft entlassen wor ben, indem der Vater Wildenhayn's eine Cau- tion von 500 Thlr. gestellt hak. Wie man hört, wirb sich später die Strafe weniger hart gestal- ten, indem Wildenhayn nicht nur der Geforderte «ar, sondern auch der Tod seines Gegners mehr der höchst ungenügenden ärztlichen Behandlung zuzuschrciben ist." AuS Leipzig klagt man über bie überaus große Zahl von Piftolenduelltn unter den Verbindung«, stubcnltn. Bei dem kürzlich mit Tod begleiteten Falle kam es zur Sprache, daß in der Zeit von ein paar Wochen nicht weniger als 15Pistolen- buelle bei der „Großen Eiche" staltgefunden hätten. Die „L. Z'g." schreibt in der schon gemelde ten Buchbrucker-Strike-Angelegenhei«. Die ver einigten Buchbruckereibesitzer haben den neuen Tarif der Buchdruckergehülfen, weil er nicht bloS eine einfache Lohnerhöhung bezwecke, sondern ba- ganze Prinicp ber Berechnungsweise umstoße, mit telst eine-gestern einem jeden Sc-er und Drucker in den betreffenden Osficinen eingehändigten (46 Un- terschrislen tragenden) Antwortschreiben- abgelehnt. In dem Schreiben wirb auSgesühr», baß sich die Principal« fest verpflichtet hätten, keinen prin- cipiellen Aenberungen in dem Tarif zuzüstimmen, so lange nicht der deutsche Buchdruckerverein sei- nerseitS einen Beschluß darüber gefaßt habe; daß dieser nicht berciiS längst erfolgt sei, daran trage ein zig und allein ter,.Verband deutscher Buchdrucker" selbst die Schuld lc. Die Nichtannahme deS Tarif- solle jedoch die Principale keineswegs von einer unbefangenen und genauen Prüfung desselben abhallen rr., da man bereit sei, daS Praktische und Vernünftige anzunehmen, gleich viel von welcher Seite eS komme. Da« Schrei ben schließt bann wörtlich: „Wir hoffen, baß Sie in richtiger Erkenntniß der Lage unS nicht durch die Gewaltmaßregel eines EtrikeS von dir- sem Wege abzubringen versuchen werden und geben ihnen dagegen das Versprechen, unsern ganzen Einfluß für eine schleunige und beide Theile befriedigende Entscheidung seilen deS Veut- schen BuchdruckervereinS in der vorliegenden