Volltext Seite (XML)
AN. M Die Päffe zwischen Deutschland und Krank reich werden nach beiderseitigem Uebereinkommen endgültig vom I. Januar an abgeschafft. Die sächsischen Militärvereine. Uusrr diesem Titel bringt die ..Deutsche Artikel in „SachsenS MilitäivereinS - Kalender aus vaS Jahr 1873' deiaillirie Auskunft. Ich deswlänkc mich hier, deS kargen Raumes halber, au« wißende Angaben:- Von 208 Vereinen*) mit 21,639 Mitgliedern waren während des Krieges 6301 Mann zur Fahne einberufen. Von diesen waren 3227 Mann verheiralhet und es lebten ihnen 5070 Kinder, demnach waren 8302 Personen ihres Ernährers beraubt. Für dieselben wandten die um ein Drittel ihrer Mitgliederzahl geschwächten oben erwähnten Vereine in Lumina 7635 Thlr. auf, gewiß eine ganz rejp.ciable Summe, wenn sich auch unter derselben Bei- trüge von Nichtmilitärs befinden, die gelegentlich von Bällen, Concerien, Christbescheerungeu und andern Fesl- üchtenen von den Vereinen eingenommen wnrden. Auch den Familien von Nichtmitgliedern spendeten 20 Verein« in Summa 365 Thlr. Für die zur Fahne Einberufenen verwendeten 23 BeremSkassen 347 Thlr.: außerdem gin gen noch reiche Spenden an Cigarren, Victualieü rc. an die Kameraden im Felde ab. Duo Altes in g.wiß recht erfreulich, zumal neu» man bedenkt, baß baS Gcfämmlvrrmögen *) Nur so viel haben die betreffenden statistischen Noti zen gelicserl, während die anderen in sehr unangebrachter Weise ihr Licht unter den Scheffel stellten. - ..'7. ' > der sächfischen Militärvereine noch bei Weitem picht den Stock einer einzigen Lebensversicherung« AcliengeitÜschaf» erreich«. Selbstverständlich ist dies«» Organismus der Seldsthülf« noch weiteren Ausbaues fähig, und da brr größte Theil der BereinSmiiglieder dem unbemittelten Stande angehören -- die vermö- genderen früheren Soldaten kümmern sich nur selten (zu selten I) u.n ihre ehemaligen Kasernen« oder Kamp'genoffen — so würben beispielsweise Consumvereine, zu denen fich mehrere benachbarte Miluärvereine zusammentbun könnten, stcheilich viel Segen stiften. Ebenso würde manchem ar«" men Teufel, den die Militärpflicht auS seinem Berufe gerissen, eine große Sorge vom Herzen genommen ifnd ihm der Rücktritt in'S Civtlleben weirntlich erleichtert werden, wenn sich die Mi- liiärvereinr der V rmUtelung von Siesten für auS dem aktiven Dirnst heimkehrenbe Soldaten unterziehen wollten. Inhaber großer Geschäfte vor Allem nehmen gewöhnlich gern gebullt« Sol daten unter ih, Personal auf, und sie würden den Miluärvereinen gewiß gern rintreunde Va- Mize'n nolisictren. Diese letztere Art von Tbä- tigkeit wäre vor Allem für die Miluärvereine größerer Städte lohnend. Leider scheinen manche derselben'sich dafür zu vornehm zu dünken ursd das stille edle, koch io segensreiche Wirken klei nerer Vereine zu belächeln. „Seid einig, einig, einig!" DaS müssen wir auch SachsenS MililärvBein«» iutufcn, da mit sie Unter dem Protektorat deS Gencralselb- marschallS Kronprinzen Albert auch fernerhin und immer mehr blühen, wachsen und Segen stiften mögen I HMnooek-Malmschloei gische HiigelMi siche ruiifls-^esktWoft. Für diese seit R83 ! bestehende I>t» Dort'eile bie tende Gesellschaft suchen »vir tüchtige zuverlässige Agenten und erbitten uns Offerten recht bald. Die Generalbevollmächtigten. Leipzig, Markt 17. Ein Knecht ober Tagelöhner wird mm sofortigen Antritt gemchi; wo? sagt die Expedition d. Bl. gemeine Zeitung eine Korrespondenz aus DreS- den, der wir hier um io lieber einen Platz er» räumen, als baS Miluärveremöwewn in untre, Siadt und auch in der Umgegend recht günstig sich eniwickeli hat und eifrig und mit Liebe ge< pflegt wird. Die fragliche auS Dresden vom 20. Derbr. kaiirie Conefponkc^nz laulel: Seii- dem bei unS in Sachten durch baS Gesetz vom 24. Decbr. 1^66 die Stellvertretung im Heere ausgehoben und die allgemeine Webrpflicdl ganz nach preußifcher Vorichii'r eingeiübrt worden, ist N-uurgtmäß in allen Ständen auch taS Inte,, effe tür miliiäriiche Angelegenheueu erwacht Ein Journalist, welcher über dieselben od,r mit idnen im Zutam» enbange st,bei,de iiteirälinisie schreibt, kommt heutzutage, Gon sei TaNt! nicht Mehr in den Veidacti, lan,wetl,g oder, was ziemlich gleichbedeutend ist, ein verkappter Ost ktö'rr zu sein, setz' sich auch nicht mebr der Ge fahr au«, daß. seine Aettkel in den Papiktkorb wandern oder b'S zum jüngste» Tape zurück.,e- stesti werden. Die Taaeep ss- welche ehemals mit Vorliebe nur Läbelaffueen und ähnliche Ekandälche» a^s miliiäi,chen Kreisen alS ein- zige Militaria brachte und nach der von ihr ver. treienen Par e> pro ober eonir« Stellung dazu nahm, z ebt j tzi — einige Blätter der alten Schule ausgenommen, btt denen wg. „Soldg trnanikel ', wenn sie überhaupt Ann -Hme finke» noch immer ledi.,l>ch als Lückenbüßer benutz' werden — vernünlin erweise auch andere unk chichiigere militäroche Kragen in bett Kiei« ihre, Betrachtung. Und VaS ist gut, denn eS dient 2 wrsrntlich zur «KlarsteÜung so mancher streitigen Pumke. Jnkeß kümmert sich da« groß« Publikum und daher auch die Tagespreise um den Soldaten nur so lange, als er in der Montur steckt, und läßt die ankere Kategorie deS MilitärstandeS — die aus Urlaub befindlichen Reservisten und die Landwehrleute — gewöhnlich links liegen. Da aber gerade die älteren Soldaten der eigentliche militärische Nerv in der LandeSbevölkerung sind, so bürste eS gewiß am'Platze sein, auch eines M'NejS der Bereinigung derselben mit ihren be» rm« auS dem Militärdienste auSgeschiedenen Kameraden zu Militärvereinen sowie deren Zwek und Nutze» überhaupt zu gedenken. Der älteste Milnärverein im Königreiche Sach, »en ist derjenige von Großhartmannsdorf, wel- cher 1822 gegründet wurde; die nachäliesten sink die zu Schönau und Schloß - Chemnitz — ge gründet 1830 — dann die zwei Jahre später entstandenen zu Frankenberg, Meißen, Pirna, Döbeln, Marienberg, Niederraden stein, Oederan, Wurzen und andere. Der eigentlich« Auitchwung keS fächsiichen MiliiärVereinSwesenS fällt in die Jahre nach 1^80; namentlich baS 1863 gegrün- oeie, in Pi-na erfcheinende B«reinSblait„Der Ka merad" ha» sich große Berdienstc um die bessere Organisation der sächsischen Mllitärvcreine er- worben. Noch in den fünfziger Jahren tra man dieselben sehr vereinzelt.im Lande an; heui Mit man deren gegen 500.irm mehr als 25,WO Miiglirbtin; der klrinstr Verein Hal eiwa 20, der größte mehr als 600 Mitglieder. WaS npn den Zweck der Militärvereine an- langt, so wurden die ersten derselben wohl ledig lich in der an und für sich ganz löblichen Ab- sicht gegründet, die zerstreuten ichemaltg«o Mili tärs zu gemeinsamer Erholung zu sammeln und VaS von ihnen geknüpfte Band der Kameradschaft auch um die Kamillen der früheren Soldaten zu Ichlingen. Jniolge der namentlich in den vier ziger Jahren enillanbenen Bewegung für Neu bildung von K-anken- und Beg-ädnißkaffen rni standen Venn auch in den Milttärvereinen ter- artige Kaffen zu dem Zweck«, erkrankende Mit- Glieder nach Kräften zu unterstützen, im Todes- «all» ihnen ein christliches und den militärischen Begriffen angemessenes Begräbniß zu sichern. Kerner haben sich auch mehr als die Hälue al ler fächsiichen Miluäiveretne der lönigltch säch- suchen JnvaltdenstMung angeschlvffen, an deren pumanen Zweckrn sie milaibeiten. Bon Politik Hal en sich die meisten Militärverein« gerade fern dagegen haben Vieielben in der Zen der Noih gar wacker ihren Mann gestanden und mit ihren zur Kahne eiNberufenen Kameraden gewetteifert, io 1^66 und wieder l870s71. WaS SachsenS Miluärvereine in dem beuuch-sranzösilchen Kriege für die Familien der emberufenen KliegSlruie wie für kiese selbst gethan - darüber gitbi ein Eine mobil! te Stube ist an 1 ober 2 anständige Herren zu vermiethen und so'or« oder später zu beziehen in 475 am Baderberg. Nach dem SylvekergotieSbienst ist von der Kirche bis nun Viehweg «ine schottische wollens Gürtelschleife voiloren gegangene Der ehr liche Ki> der wird gebeten, dieselbe Feldstraße 68 abzugrbrn. s^ mrhreren Jahren da« ^dl« Werk der AuS- ffatiung von CoifiiManden förderndrn Gesell, schaf«, angrichloffsn. Arzch diesmal wurden Con firmanden, und zwar 6 Mädchen mit Kleiber- -offen und 5 Knaben mit Tuch zu vollständigem Anzug«, überdies jede« Kind, kie mit Ausnahme eines einzigen aus Lichienau iämmtlich auS un serer Stadl, mit Siollen, Aepieln und Nüffeit beschenkt, nachdem Htrr Fabrikant Herman» Schmidt sen. herzliche Worte an dieselben gerich tet. , Der Schluß de« Abend«, den die Mitglie der wie üblich gesellig verbrachten, lieferte neue Erträge für die menschenfreundlichen Zwecke und dokumentirie den Wohlihäiigkeussinn der Mu glieder. Frankenberg, I. Januar. Auch der geft rige SchlveftergoitrSdienst, diese von Herrn Ke neralmajor v. SandtiSleben geschaffene so kan- kinSwerihe Stiftung, fah das GoiitShau« über füllt, ein Zeichen, wie Vielen die geistige Erhe bung in den letzten Stunden deS icheibenkei, JahreS HerzenSbedürsniß ist. Hr.Sup. vr. Körne, führte rückblickend auf die wichtigsten Ereignisse deS verfloffrnen JatgeS auS, wie der Chi ist in den Letzten Stunden desselben den Blick dankbar, ersten Sinnes und heiliger Enochließungen voll vorwärts richten müsse. Leider können wir nicht umhin eineS gestern besonders hervorgeiretenen UebelftanVeS Mißbilligend zu gedenken und de, EtipqrtWg. stKerftch sm S-nne Vieler, Ausdruck zu geben, daß für ferner die'« Aebelstä'nde - wir meinen die große, dem Prediger wie den Zuhörern gleich erschwerende Unruhe, haupüäch lich hervorgeru'en durch kie Anwetenbeil vieler kleiner, kirchlichen Verständnisses noch barer Kin- der — beseitigt werden mögen unv sei eS, wie ungern wir auch diesen Weg emp'eklen, selbst durch Postirung von AussichlSpenonen an den Eingängen, WaS bisher wohl dem Linne der Be. sucher vertrauend billig unterblieben. Waren ja selbst noch auf den Annen getragene Kleine nich, vereinzelte Erscheinungen; wie können diese die Andacht ihrer Trägerinnen unbeeiniiächtigi lassen und wa« sollen dMc? Unire Gottesdienste sind doch wahrlich keine Schaustellungen. Ein Ochsenknecht, im Alter von 15—!8 Jahren, wird zum sofor tigen Antritt gesucht vom Gutsbesitzer Gustav Seifert in Niederwiesa. Für Feldbesitzer! Stroh wird zu kaufen gesucht in 8 auf der Schloßstraße. Frisches fettes Rindfleisch ist zu haben b«i E. Ranft, Schiekhausstraße. Ein Garson«LogiS ist von heule an zu vermieihkN. Wo? ,st zu erfragen in Ver Erpe- diiiön d. Bl. . > ,