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44. Sonnabend, den lZ. April. 187L Frallkenberger Wchrichtsblatt und Bezirksarrzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal- Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. kvIiLNlltmaeknnK. Nachdem die regulativmäßige jährliche Revision des CommunanlagencatafterS erfolgt ist, wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß der Anlagenpflichtigcn gebracht, daß einem jeden derselben durch Steuerzetlcl, welche in den nächstfolgenden Tagen auSgegeben werden sollen, der Ginzel- und Gesammtbetrag der von ihm im laufenden Jahre zu entrichtenden Anlagen notificirt werden wird, daß auch außerdem das Eataker bis zum 22. April b. I. an RaihSstelle während der ErpeditionSstunben für einen jeden Anlagenpflichligen zur Einsicht in Bezug auf Vie Ab schätzung seines eigenen Einkommens bereit liegt. Die Durchsicht des vom Einsaminler zu haltenden HeberegifterS ist verboten und darf vom Einsawmler nicht gestattet werden. Etwaige Reclamationen sind vom 8. April b. I. an binnen I4 Tagen und spätestens bis zum 22. April d. I. schriftlich oder mündlich bei unS anzubringen und gehörig zu begründen. Nach Ablauf vorbemerkler Reklamationsfrist werben Reclamationen gegen den Einkommensansatz eines Anlagepflichtigen für VaS laufende Jahr nach 8 32 des Regulativs nicht mehr angenommen. Nach Maßgabe des ausgestellten HauShaltplaneS sind im lausenden Jahre 42 Anlagen zu entrichten und hiervon I I Anlagen bis zum 22. April d. I., aufs l. Quartal, >v Anlagen bis zum 22. Juni d. I., aufs 2. Quartal, I I Anlagen bis zum 22. August d. I., aufS 3. Quartal, 10 Anlagen bis zum 22. Oktober b. J>, aufs 4. Quartal, sowie mit diesen daS Geschoß und Waffergeld vollständig an den Anlageneinsammler zu berichtigen. Wer sich nach Ablauf eines jeden der vorbemerkten Termine mit der Abführung seines TerminbetragS in Rückstand befindet, hat sich nach § 41 deS Regulativs als erinnert zu betrachten und der erecutivischen Einziehung seines jedesmaligen Restes zu gewärtigen. Frankenberg, am 4. April 1872. Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmstr. WiWMdiWW. In der Nacht vom 26. zum 27. März dieses Jahres sind aus der im ersten Stocke eines HauseS in AuerSwalde gelegenen Stube, mit telst Einbruchs, die nachstehend verzeichneten Gegenstände entwendet worden. Zur Entdeckung der Diebe bcz. Wiedererlangung des Gestohlenen wird dieß hiermit bekannt gemacht, Jedermann aber dringend ersucht» auf den Diebstahl bezügliche Wahrnehmungen ungesäumt zur Kenntniß dec unterzeichneten Behörde zu bringen. Frankenberg, den IO. April 1872. DaS Königliche GerichtSam». . Wiegand. L. I) Ein fast noch neuer Herrenpelz, mit Kragen und Ausschlägen von Astrachan, Uebrrzug von schwarzem Halbtuch und Seitentaschenx — 2) ein langer, neuer Frauenpelz mit schwarzem Pelzfutter, Bisambesatz, braunen Knöpfen, überzogen mit seinem, schwarzem Tuche; — 3) eia weißcarrirter Bettüberzug; — 4) 2 roth- und weißcarrirle Bettüberzüge; — 5) ein dunkelroih- und weißcarrirter Bettüberzug — sämmtliche Bett überzüge neu, mit Einsätzen von weißen Leinwandblättern; — 6) ein Betttuch von feiner Leinwand, 5 Ellen lang und 4 Ellen breit; — 7) ein großes, gut erhaltenes, wollenes Umschlageiuch, grün- und blaucarrirt, mit langen dichten Franzen besetzt; — 8) ein abgetragenes, schwarzes» halbwollenes Tuch; — 9) acht Thaler, darunter 6 Silberthaler, ein neuer ungarischer Silbergulden. « t I » n Nächsten Montag, den 15. April d. I., von Vormittags 9 Uhr an sollen in der Wachstube im Gehöfte deS hiesigen Rathhause« ver schiedene Effecten, alS: Betten, Wasche, männliche und weibliche Kleidungsstücke, davon ist besonders hervorzubeben ein ziemlich neues schwarz- seidenes Kleid, ein dergleichen wollenes Kleid, ein schwär,seidenes Jacquet, eine Sammetbloufe, ein Tuchmantel, eine seidne Maa» tille und dergleichen mehr, 2 Brodschranke, verschiedene Tische, Stühle, Bettstellen, 2 Spulrader, ein Kanapee, Laden, eine Wand uhr und noch verschiedene Gegenstände gegen sofortige baare Zahlung öffentlich versteigert werden. BietungSlustige werden hiermit freundlichst «ingelaben. Frankenberg, den II. April 1872. A. Wagner,Raihöauctionator. O e r t l i ch e S. Frankenberg, II. April. Ein recht inte- ressanteS Schriftstück ist in den ersten Tagen diese- MonälS von der Direktion deS hiesigen Technik um verbreitet worden: der siebente, chaS Schuljahr 1871 >72 umfassende JahreSbe« richt dieses unter der Direktion der Herren Ing. Bauch, vr. Heubner und vr. Klotz sich immer günstiger entwickelnden und befestigenden Institutes. Bei der Bedeutung der Anstalt für unsre Stadt halten wir unS verpflichtet, desselben besonders zu gedenken. Die nächst der Chronik darin enthaltene Uebersicht deS im gedachten Zeit räume ertheilten Unterrichtes zeigt unS eine au ßerordentlich reiche Fülle von Lehrgegenständrn, die große Thätigkeit der Lehrer, wie regen Fleiß der Schüler, denen daran gelegen ist, tüchtig in ihrem Fache zu werden, verlangt. Wir freuen uns nach dem, was wir vernommen, Günstiges von den erzielten Resultaten berichten zu können. Sicher spricht der Umstand schon günstig für die Nützlichkeit deS Instituts, daß frühere Zöglinge desselben neue Schüler wieder herweisen. Nach der Statistik unterrichten an der Anstalt einschließ, lich der genannten drei DirectionSmitglieder acht fest angestellte Lehrer, während der Unterricht in Stenographie und Turnen durch zwei über dies zugezogene Kräfte erthcilt wird. Schüler zählte die Anstalt im erwähnten Zeiträume ins- gesammt 165, von welchen 108 evangelischer, 55 römisch-katholischer, I griechisch-katholischer und 1 mosaischer Consesston waren. Der jüngste war 15, der älteste Schüler 30 Jahr alt. Nicht uninteressant ist auch die Auszählung der Berussalten, für welche sich die Schüler vorbe reiten: 107 für das Maschinenwesen als In genieure, 32 für dasselbe als Werkmeister, 4 für'S Etsendahnwesen als Ingenieure, I für'» Seewesen als Ingenieur, 3 für den Handel, 4 für die Industrie überhauvt, 2 für den Eisen» bahnbureaudienst, I für'S Postfach und I für den Bureaudienst. Daß die Geburtsorte dersel ben in fast allen deutschen Gauen, aber auch i« Oesterreichs verschiedenen Gemarkungen, in Ruß,