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Sächsische Staatszeitung : 16.06.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-193006166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19300616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19300616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-06
- Tag 1930-06-16
-
Monat
1930-06
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 16.06.1930
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Gitte » zu Nr. 137 - E. —. Sächflsihe ^ka»isßtWWG «» di» zweitziAo» «Sr«ich««, «n all« boichttgl«» AuSgabenansp^«, danmter ftlbstv«A»a>»vch mich dl« Erfüllung de« deutschen Verpflicht»«« auf Snmd de» R«en PlamS, zu »isüKeu. Aber ob wohl die Mtttel »«Händen find und di« offeut Uchen Einnahmen dar wesentliche Material für ein ausgeglichenes Budget liefern, hat eS an der Entschlossenheit gefehlt, die Ausgaben innerhalb der Schra»le» de» »e»füß baren Einkommens z» halten, und dar Ergebnis ist eine lange Reihe von vudgetdeiijit» gewesen, die in dem letzten Jahr eine starke Spannung in den öffentliche» Finanzen hervorgerufen Haden und letzt die Lasten der deutfchen Wirtschaft gerade in dem Augenblick lehr ernstlich vermehren, in dem sie am meisten Freiheit benötigt, nm sich auf die neuen Verhält nisse, die durch das Sinken der Weltmarkt preise und den allgemeinen Konjunkturrückgang ein- vetreien sind, umzustellen. Tie Forderung «ach sparsamer und übersichtlicher Finanzpolitik wird bet Besprechung deS Bud get» do» Parker Gilbert wiederum stark be tont und eingehend begründet. SS wird u. a. au-gesühtt: ES besteht »Weisel' loS die unmittelbare Notwendigkeit, die StaatLfinanzen inOrdnung zu bringen, und zu diesenr Zweck werden, wenigstens im Augenblick, Steuererhöhungen nicht zu umgehen sein. Aber die Aufmerksamkeit muß sich in erster Linie auf das Problem der Be grenzung der öffentlichen Ausgaben richten, und solange dieses Problem nicht offen t» Angriff genommen und gelöst worden ist, tau» von Steuerermäßigungen kerne Rede sei». Tat Problem der Begrenzung der öffentlich«» Ausgaben beschränk sich nicht auf die gegenwärtrg« Loge oder allein aus das kommende Hrhr, eS ist das gnmülegenLe Haushattprobtem das nnr durch enifchtoffene Befolgung gesunder Fmanzgrundsütze gelöst werden kann. Bor allem kommt eS auf de» Entschluß an, das Budget tatsächlich zu jeder Zeit und unter allen Umständen effektiv im Gleich- gewicht zu hallen, voz» die Erkenntnis der Tat sache trete» muß, daß die öffentlichen Ausgaben nicht Jahr für Jahr im gegenwärtigen Tempo an wachsen dürfen, wenn man nicht Gefahr laufe» will, daß dre Steuerquellen versiegen und die künftig« Entwicklung der deutschen Wirtschaft in J«g« gestellt wird. Parker Gilbert «rinnert an sei«» in sriihenu Jahre» geäußert« Kritik an der deutsch« Fmauz. grbar»»g und gibt.wegen ihn,Bedeutung fin dir Znknuft" rin« Reihe »« Beobacht»«« al- Ursache »er «Ad-etschwtrrtgleite» des Reiche- a»; da» Reich selbst habe mit am schlimmste» gegen den Grundsatz gesündigt, den da» FinanMMisterin» i» seiner Begründung zum tzau-hattvonmschlag für mit stärkster B«to»»»g ansgrfiettl hab«, daß näm lich alle Ausgabe» d»rch «tNuahme» gedeckt sei» «Sßte». Auch habe «S die Regierung Jahr für Jahr «»terlasse«, die s, »ft »ersproch«»«» «»forme» durch, -»führe», di« ste selbst al» gnuldlegend sllr Mu» gesunde» chan-haktanjb«» anerk«»»« Ft»«»»«»»gleich, Ve,w»N»«g»r«i»,m «» di«R»s»rm d», Arb«it»l»s«»»»1e». flütz»ng sRe» »icht e»1schl»sse» g«»»g t»M«srifs gr»»m»e» i»»rdk», »ud we«» unm auch die Schwierigkeit« »es»» der» »ei de« letzt«, Problem anerke»»t, sei doch sestzustetle», daß di« «egU«ng sich durch ihre b»sh««ge Paissi»ilS» neu» echwiertgk»«i«u gkschasje» hab«. - Ferner fei eS tu de» letzten fünf Jahr« eine S«pßog«hn» gewesen, neue Maßnahm« durch G«fttz oder Be»«dm»g »Pu «g«mfftim v«ück- sich^ng oder «ch weg», ihm, sstmnzwsten An^ wirdnlge» zu treffen. Et»« da schlimmsten Fäll« dwfer Art s«i die aNtzemetn« Gehalt»- erhöh»ug »,» Ottaber 1827 gewesen. Tie Kosten dieser Erhöhung, die in der Praxi- weit über die ursprünglichen Berechnungen hinaus- gegangen sei, hätten sich als eine der stärkst« S<Ewr« bei der ständige« Erhitzung des A»S- gabemiveauS erwies«. Abe, auch wenn bei da- artigen Maßnahmen die ungünstigen sinavziell« Auswirkungen allmählich zutage getreten sei«, hakte man so stark an der Theorie der Zwangs läufigkeit der Ausgaben sek daß nichts gesch«he, mn sie z« korrigieren. Tas Budget als Ganzes sei immer noch in ein solches Dunkel gehüllt, tuSbefondere wenn es vor den ReichSrag komm», daß die heilsam« Hemmungen aurblieben. die sonst von der Öffent lichkeit und vom Parlament selbst zu erwarten wären. Parker Gilbert kritisierte in diejem Zusammen hangs die Anweisung besonderer Einnahmen für besondere Zwecke außerhalb des Budgets, eine Tendenz, die im B»dg« 18S0/S1 zur Heraus nahme säst der gesamten Überweisungen an die Lüuder und Gemeinden geführt habe, ferner die »«rwirrevde, durch gegenseitige Über- tragungen noch mehr komplizierte Unterscheidung -wischen ordentlichem und außerordentlichem Haushalt und vor allem die Methode des BortragS von Einnahme - uud Ausgabeposten auS frühe,« Jahre« ohne B«- rücksichligNug der erwarteten SitGebmss« im Budget- Voranschlag sür das ianfende Jahr. Unter diesen Umständen w«lde das Badges dem Reichstag nie- maiS auf realer Grundlage vorgelegt, und »i« be- komme das Parlament, nachdem die Ausgaben bereit- gemacht und das Defizit entstanden sei, ein klares Bild von der Lage. Parker Gilbert schlieft seinen Bericht mit folgende« Ausführungen: Der Reue Plan ist ein Akt des Vertrauens auf den gut« Dillen und die finanzielle Integrität Deutschlands, und Deutsch land hat jetzt unter eigener Verantwortung eine klare Aufgabe ohne fremd« Aufsicht und ohne den Transferschatz des DaweSpianeS z« erfülle«. Unter den neuen Bedingungen hat Deutschland sowohl die volle Verantwortlichkeit als auch deu nor mal« Anhalt, seine öffentliche« Finanz« in Ordnung zu bringe^ und es ist kein Zweifel, daß dieses Problem, das jetzt Vas dringendste Gegenwartsproblem des deutschen Volkes ist, gleichfalls und zwar auf einer gesunden Grund lage gelöst werk« kann, wenn ungefähr die gleiche« Anstrengungen jetzt auf die Reform der öffentlichen Last« verwandt werd«, wie sie zur Zeit de« DaweSpianeS dem allgemein« Wieder aufbau der deutschen Wirtschaft gewidmet wurde«. Kast dreifache Überzeichnung der deutschen Tranche der inkernaftonaleo S^-prozen- tigen Anleihe des Deutschen Reiches 1930. Berli», IS. Juni. Rach dem vorliegende« Ergebnis der Zeich nung«« auf die internationale S'/.projlUtige Anleihe be- T«1sch« «richt» 18R» Teutsche Ausgabe, ist der nnfgelegie Betrag »on »S Mitli»»«« R«. erheblich ätze,- zeichnet Word«». Tie Gesamtsumme der Z«i«h»«»»«» »etRtgt »ach de» bisherig« Fest. st»U»»ge» etwa »8 «illtoue» «R. ES nmß dr-h«kb eilte Aürzu^ de, gezeichnete» Beträge flattfind«. Oer Abbruch der Trier« JüppüAvhckMe. Lriee, 14 J«4 Ter Atbruch der Tümer Ze»tzeli»WIe ^ht mu la»gj«m vor sich. AfvlWdeß« hat di« Be- «tz»»g dem Ersteiger« Mar- au» Mültziuse» tar Elsaß die Frist zum Abbruch noch um wettere acht Tage bis zum 26. Juai verlängert. Tie deutschen Arbeiter weigern sich, weiter an dem Abbruch tätig -u sein, da die Arbeite» bei der Schnelligkeit, mit der sie auSgeführt werden müssen, zu gesährlich seien. Zum Beweise basür sähe« sie an, daß die sranzösifche Besatzung deu Pionieren verboten habe, da- Dach ker Halle, aus dem die deutschen Arbeiter arbeiten, zu betrete«. Die Trierer Geschäfte hab« sich geweigert, Mate rial zu dem Abbruch, wie z. B. Sägen zu liefern. Lie deutscken Arbeit« hab« die Arbeit nieder- gelegt «ud sich am Mittwoch entlöhnen last« Wie verlaulet, beabsichtigt die französische Be satzung, Ende nächster Woche den Rest sprengen zu lassen. Reue Srh-h«»- -er personeniarife in Sicht. Berli», 16. Jmrt. über die letzte Sitzung deS BerwaliungsratS der Reichsbahn wird amtlich sollender milgetetl«: .Vom 12. bi» 14. Isni hielt der Ler- waltungSrat der Deutschen Reichtbahn-Gesellschaft seine erste Tagung in seiner neuen Besetzung nach Inkrafttreten deS auf Grund deS .Neuen Plane»" geänderte« RetchSbahngesetzeS ab. Ter Verwaltungs- rat stand vor schwierigen Finauzberatungen. Bon Januar bis Mat 1930 siad die Betriebs- eivnahmen um über 260 Mill. RM. hinter den vergleichbaren Einnahmen des Vorjahres zurückgeblieben Milte Februar, al- dieser Rückgang sich auf etwa 60 Mill. RM. bezifferte, mußte auf Grund der Gesamtsinanzlag« an die Reichsregierung der An trag gestellt werden, der Reichsbahn durch Tarif erhöhungen eine Mehreinnahme von ISO Rill. RM. jährlich zu schaffen. Bo« Liefe« Antrag sind Tariferhöhungen genehmigt worden, die sür daS Jahr 1930 lediglich eine Mehreinnahme von 47 Mill. RM. ergebe» werden. Lon einer neu zu beantragenden allgemeine« Erhöhung der Personentaris« m gerr»gem Ausmaße wird eine jährliche Mehreinnahme von etwa 45 Mill. Reichsmark erwartet. Mit der Einführung dieser erhöhten Personenfahrpreffe würde erst zum l. September zu rechne« sein, so daß der Hauptrei,«verkehr keine Belastung «jährt. Tie Frage einer Gülertariferhöhung worb« auf die nächste Sitzung vertagt." llm die Kinanzen Thüringens. Weimar, 16. Iuui. In ein« Verlautbarung de» »hüriugifch« StaatSministeriums wird gegen die Behauptung Stellung genommen, Thüringen habe bet zahl reichen Bankinstituten hohe Verbindlichkeiten. Richtig ist, so besagt di« Auslastung, daß Thüringen nur mit der Thüringljche» StaaiSbauk und mit der Mitteldeutsch«« Landesbank Girozentrale Magve- bürg in Geschäftsverbindung steht. ES ist alle« Verpflichtungen aus dem von dies« Bauke« ihm eiugeräumten Kredck stets pünktlich »ach- gekomme« und wird künftig dazu erst recht in der Lage sei» Thüringen Hot eine« ausgeglichenen HauShaltplan und die darin er sorderlicben Mittel bereitgestellt. Im übrigen wird Thüringen im ge«ign«1en Zeitpunkt die kurz- sristigen Kredite durch Aufnahme ein« Anleihe ablöjen. MoniBU, 16. Imtt 1»LÜ des LIZ. v«s«k, 16. IM. Dte ,»«it. Berwing»»,ssttzuug der Bank f«, den intelnalwialeu Znhlun^a^gleich begann hi« Heu,« v«mi,ta« dm, unch 11 Uhr unter d», Vorsitz de» Präsidenten deS BerwaltungSrats klar Ga,, ah. An der verwaliungsratSsitzung nehm«, diesmal auch wieder die Piäsiventen verschiedene, Ronnbaut« «Bl, obwohl sie satzungSgemäß be rechtigt wären, sich durch ihren ständigen Siel- Vertreter vertreten zu lassen. AuS der Tasche der Anwesenheit des deutschen NeichSbanlpiägde«. len Dr. Luther, de-Gouverneur- der Bank do, Frankreich Moreau, sowie de» Gouverneurs dn Bank von Evgkand Montagne Norman wirb hier geschloffen, baß auch dies« Sitzung der Bei- wattungsrateS ein« besonder« Bedeutung zulonmu. Nachdem die Heiden ersten großen Finanzoperation» deS Institutes die Unterbringung der Aktien der Vari und die Emission der ersten Tranche der grof» deutsche« internationale» Anleihe von 1930 Luch gesührt worden sind, wird der BerwallunM sich mit Fragen wie der Unterbringung weitem Aktien und solchen prinzipieller Nalur, die Jina«,. gefchäfte an verschied«« Märkten betreffen, p befassen haben. Da die Satzungen der BIZ. ausdrücklich vorfehen, daß die finanziellen Trans aktione» der Bank auf den «inzelnen Mrd«, nicht im Widerspruch zu der Politik der bemes senden Zentralbanken flehen würden, mußten noch einige wichtige Punkte geklärt werden. Überreich«»« emer polnischen Antwort, note auf die Rote »om r. Mai. Warschau, »6. Juni. TaS polnische Außenministerium hat vorgesten dem deutsch« Gesandten Rauscher eine Rok überreicht, die die Antwort aus die deutsche Role vom 2. Mat darstellt. Einem der polnisch« Presse zur Versagung gestellten AuSzuz zusolze fleht die polnische Regierung aus dem Sun» Punkts man soll« in aaSgleichende Verhandlung« eintreten, um da« durch die letzten deutsch« Zollerhöhungen erschütterte Gleichgewicht wiederherzustellen. Verletzung der memelländifchcn Gerichtsautonomie Militärisch« Besetz»»« üe- «rsäugutjieS. Memel, 16. Ium. Lom litauischen Militär ist «n Handstreich gegen das Gefängnis von Memel unternommen worden. Bekanntlich steht die litawsche Regierns; auf dem Swnvpunkt. daß Beamte der litauischen Zeutrakregieruug im Memelgebiet nicht von km memellä»discken Gericht, sondern nur von ein-m litauischen Gericht abgeurteilt werden dürfen. L« kurz ei« «ar nun ei« gewisser GerwinnuS, der litauischer Beamter im M«melgebiet sein soll, wegen Unterschlagung bei einer zeutral-liiauhcheu Behörde z« zwei Jahre« Gefängnis verurteilt worden. Er befand sich im Gefängnis in Memel. Bor einiger Zeit fand «in Schrift wechsel zwecks Auslieferung de» GerwinnuS au Litauen statt. Tie Auslieferung wurde jedoch ak- gelehnt. Gestern mittag erschien um» vor de» Memeler Gefängnis eine Abteilung staik bewaff neter Soldaten der i« Memel liegend« litauisch« Garnison. Tie Soldaten wurden vo» einigen Offi zieren geführt. Nachdem ei« Teil der Soldat« vor dem GesängniS Ausstellung genommen hatte, gingen zwei Offiziere in die GesängniSinspettio» hmein und setzten die Gesängnisbeamten und auch den Vorsteher fest. Alsdan» »rahmen sie zwei Beamte» di« Schlüssel ab und durchsuchte« die Zev« nach dem Etrasgesmg««, den sie schließ lich auch, nachdem ein anderer Strafgefangener Geheimer Hoftat Professor Sr.'Lng. e. h. Rar Foerster Geheimer Hoftat Professor Tr.-J»g. e. h. Max Foerster, der, wie wir schon kurz mitteilte», mn 12. d. M. «ach längerer Kra»theil »er schied« ist, war nicht nur in der engeren Heimal, sonder» n» gmq Deutschland als hervorragender Gelehrter beka»vt. Mit ihm ist «ine Persönlichkeit heim- gegaug«, welch« die Entwicklung d«S Ban- i»gemeur»eseus zur Wissenschaft erl«bt und daran lebhaften tätig« Auteil genommen ha». In der la»g« Zeit von nahezu dreißig Iahten ist er der Dresdner Technische» Hochschule al» Lehrer und Forscher treugeblieben. Zahlreiche Generativ»« junger Ingenieur«^ welche heute Technik und Wissenschaft des BauiogenieurS in Teulschland und i« der gauz« Welt vertrete«, si«d sm«e Schüter gewesen. Eine Fülle von Segen ist aus diese Weise sür die Entwicklung der deutschen Technik von ihm auSgegangcn. Max Foerster ist am 9. Juni 1867 zu Grün berg t. Schl, geboren. Er studierte, einer be kannten schlesischen Gelehrtenfamilie «»stammend, an der Technischen Hochschule Berlin. Nach ab wechslungsreicher Tätigkeit bei der preußischen Staatsbahn und in städtischer» Diensten »rat er als Regierungsbarrmeister ft» die preu ßische Wasserbauoerwattung ein. Seine her vorragende wissenschaftlich - technische Begabung zeigte sich bereit- bet P,et-arbeiten, und sie wurde durch die Bmleihung der Schinkel- Medaille a«d eine- groß« Reifestip«di»ml der Bclffeunet-Etifwng in de, Öffentlichkeit anerkannt. Seit Februar 1898 ist er, zuuächst al« außer- ordentlicher Professor, später akS ordentlicher Pro fessor aus- engste mit der Entwicklung der Tech nisch« Hochschule Dresden Verbund«. Er vertrat t« der vaui»gen»«a, «bieilr»»g zunächst die Theorie beweglicher Brück« und übernahm kurz daraus di« EtieukmOrukti« des J«g««i«rhochbau«», Ba» pofftvnve »» de» Eutwmf asd Ba» »o» Holg- „d Etei»-rücke». Mit der EntwickA»- de« »if«- betonbaues zu einem bedeutsam« Teilgebiet mo derne» Ba»sckr«ss«»» wurde auch dies«» Fachgebiet seinem Lebrstuht augeglmLert. Auf diese Weile hat Max Foerster lebhafte« und bestimmenden Anteil an der Entwicklung deS modernen Ingenieur baues genommen. Er ha» es jederzeit verstanden, dieser durch ein« »mfaff«de Mermisch« Tätigkeit die Wege zu ebnen. Sei» deka«»«» Handbuch über Eijeukonstrukttone« des I»g«i«rhochbaues «d seine Lehrbücher über tue Gestaltung und die Theorie de» Eisenbetons haben zahlreiche Auflage, «»fahren. Dasselbe gilt von dem bekannt« Taschen- buch für Bauingememe, das, vo« ihm heraus gegeben, sein« Namen trägt und weite Ver breitung geftmd« hat. Sei», großen Fähi«k«iten sü, die «terarische Vertretung seine» Arbeitsgebiete» fand« durch die Berufung zur SchrifAeilung großer technischer Zeitschriften ihre Auerkeunuug. Er begründete die Zeitschrift. «Armierter Beton" und kurz nach Kriegsende gemet»sam mit dem Verlag Springer, Vertin, die Zeitschrift »Der Bauingenieur". Beide Zeitschriften zeichnen sich durch thr« wissenschaft liche Einstellung zu technisch« Problemen aus und verkörpe« damit ei« gut Teil Entwicklungs geschichte aus diesen Gebieten. Mit dieser Tätig keit war»» zahlreiche andere literarische Arbeiten verbinden. Eie sanden ihr« Anerkrnnung durch die Verleihung de» Dr.-Jng. ehrenhalber durch die Technische Hochschule Taimfladt ,kn Anerkennung der hervorragenden wissenschaftlichen Leistung« auf verschieden« Fachgebiet« ingenieurwissen- schaftticher Literatur us».'. Die rege wtffenfchaftltche Tätigkeit begründete «eben sein« Ersolge« al» Lehrer die Stellung, welche Max Foerster al» Führ«, ln alle» Berus»- fragen, al» Professor Eenat»mttglied und Rektor der Technisch« Hochschule Dresden einnahm. Ei« saud ihr«« erst«« Ausvruck l» »«, A^ett, mit de, e, da» Vauiag«iemw«stn auf «» deutscheu Hoch- schul« für da« große Werk besudelt«, weühe» Ne Negtenntz -»» Wek>«ütz«ll»niG t» EPtzdüg herauSgab. Seine großen Fähigkeiten als Organisator kamen bei seiner langiährigen Tätigkeit al» Vor stand der Bauingenieur-Abteilung voll zur Geltung und fanden in seinem RektoratSjahr 1813 gelegent lich der Einweihung der Neubau»« der Technischen Hochschule ihre glänzende Bestätigung. Jederzeit war er bereit, die ihm eigene Tatlrast und Hin gabe ehrenamtlich in die Dienste der Offemlichkeit zu stellen. Das Vertraue» feine, Volksgenoffen berief ihn in den Sächsischen Landtag. Er gehörte hier der Rationalliberalen Partei an. Seine jahre lange Tätigkeit alS Vorstand deS Reichspatent- amteS, seine aufopfernd« Mitarbeit im Direktorium des Lanvesoereins vom Roten Kreuz während der KriegSjah« »ud in der Begründung und Jör- verung des Akademische« HilMiindes zur Lin derung der Kriegsnot sind dauernd« und beredte Zeugen einer ungewöhnlichen Vielseitigkeit und wahre» staatsbürgerlichen Gesinnung, Max Foerster war ei» ausgezeichneter Redner und, alle» in allem genommen, «ine glänzende Persönlichkeit, welche jederzeit bereit «ar, die ganze Tatkraft und Arbeitkfreudigkeit des Mannes in die Dienste der Technischen Hochschule Dresden zu stellen. Tie groß« Verdienste i« dieser Be ziehung sind von zahlreichen Körperschaften, ins- befoncere von den akademischen Behöid« uud der sächsischen StaatSregierung jederzeit anerkannt worden. Sie konnten keinen besser« Ausdruck finden alS durch daS Vertrauen, mit dem ihm lauge Jahre hindmch der Vorsitz in den Verhandlungen der vauingeuieur - Abtei lungen aller deutschen Technisch« Hochschulen übertragen wurde. Rektor und Senat der Tresd- ner Hochschule konnten auch au» dem Proftffoien- lollegium keinen finde«, der mit größerer Tatkraft, Umsicht uud Hingabe di« Feierlichteiten gelegent lich der hu«ver!jährig« kSwverlehr -«»Gründung», »eg«» der Technische» Hochstbul« vorderei»«t und geleitet hätte. De, gkänz«de Verlauf diele, Fete, iß «m wesenttich« durch diese seldflwft Arbeit im Dl«ste d«, Allgemeinheit erreich» morde« D^tz fsttser W»f»I«d«« ber»stch« Tättßteit ist Max Foerster in den Kreisen, welche das kultu rell« und wissenschaftliche Leben der Hauptstadt Dresden verkörpern, als anregender und beben?- würdiger Gesellschafter bekannt und stets d« Mittelpunkt eine» Kreises von Freunden und gleich gesinnte« Männern gewesen. Tie Technische Hochschule Tresden und das deutsch« vauingeuiemwes« verlieren mit Max Foerster ein« bedeutende Persönlichkeit, welche be rufen gewes« wäre, noch auf Jahre führend und wegweisend tätig zu sein. Seine engeren Fach genoffen der Bauingenieur-Abteilung betrauern dar frühe Hinscheiven ihre- ältesten Mitgliedes aufs »iesfle. Sem gerader, starker Charakter und seine herzliche, gewinnende Freundschaft vermochten eS jederzeit, Gegensätze zu überbrücken und auk- einanderstrebende Meinung« zum Wohle des Ganze» zusamm«z»sührrn. Mit diesem Charakterbild wird Max Foerster av Ingenieur, Lehrer und Mensch in der Be schichte ker Technischen Hochschule Tresden und in der Erinnerung einer großen Zahl dankbarer ehemaliger Dresdner Studenten fortleben. Trauerst!» wr Ato»ch SaruaL Im Harnackhause faud am 15. Juni eine Trauerfettr statt, a« der zahlreiche Vertreter der deulich« Wisseuschaft uud de» öffentlichen und geistige« Leben» Teulschland» teilnahmen. Staats- Minister a. D. 0,. Schmid,-Ott, Reichsminister Dr. Wirth, der al» Vertrete, d«S RetchsprLst- denten und de, RetchSregieruug sprach, und der preußische Unt«nich»»mintfler Dr. Grimme wür- digten dt« Verdienste de» großen Gelehrten. Richard Wag»ett» «rgfried ging am Sonn abend «euetnstudter» ««d »«utus,entert, vah»«bckve, v« Oük«, St»» ad, tu Szene vm tttd«, nur schwach besetztem Hauf«. ES fetz« also doch wohl jetzt <m dem recht« Inter-ffe für rin« szenisch« R«aufmochoug de» RbigeS «v «s würbe ReUeicht «ch da» PmkNfchst« g««j« s«t», üb«
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