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Sächsische Staatszeitung : 19.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480731217-191601194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480731217-19160119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480731217-19160119
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-01
- Tag 1916-01-19
-
Monat
1916-01
-
Jahr
1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 19.01.1916
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änderuug, die, wenn sic auch natürlich nicht alle» Wuusctzcu der Bewohner entspreche, dach wesentliche Berbesseruneen herbeisühre. Zu den übrigen Punkten des Dekretes liegen keine Worlmeldungcn vor. D e Debatte über den ganzen ersten Punkt der Tagesordnung ist somit erschöpft, und d c Rammer beschließt einstimmig, daS Königl. Dekret Nr. 14 der Finrnzdeputat on 8 zu überweisen. Zwe ier Punkt der Tagesordnung: Schlußberatung über den mündlichen Bericht der Finanzdepu tation 8 über Tit. 5 des außerordentlichen Staatshaushaltsetats für die Finanzperiode 1916/17, Beseitigung von Straßenübergängen betreffend. (Drucksache Nr. 68.) Berichterstatter Abg. Rentsch (kauf.): Zur Beseitigung von Straßenübergängen seien in» außer ordentlichen Staatshaushaltsetat in den letzten 12 Jahren ins- gesamt 10 050 000 M. eingestellt und von der Ständeversamm lung bewilligt worden. 9 750 000 M. seien von dieser Summe bis zum 1. Oktober 1915 verwendet worden. Die demnach ver bleibende Summe von 300 VOO M. reiche aber nur ungefähr für die im vorigen Landtage bewilligten Schicnenübergaugsbefciti- gungen aus. 25 an Hauptvcrkehrsstrecken gelegene derartige Be seitigungen befänden sich in der Planung. In Titel 5 des außer ordentlichen Staatshaushaltsetats für die Finanzperiodc 1910/17 seien davon 19 Projekte enthalten, von denen drei die Baukosten- summc von 100 000 M. überschritten und über die nebst einer in» vorigen Landtage mit bewilligten Wegüberführung die Unterlagen vorgelegt worden seien. Zusammen dürften die für die nächste Finanzperiode in Aussicht genommenen Arbeiten 1 380 000 M. Kostenaufwand verursachen, so daß rund 1000 000 M. in» Staats haushaltsplan cinzustellen gewesen seien. Einwendungen gegen die Projekte habe die Depntation nicht zu erheben, und so be antrage sie, die Sun» ine von 1000000 M. nach der Vor- lage zu bewillige»». Abg. Trüber (kons.) bittet die Staatsrcgierung, daß inan mit der Besitzerin einer Gast wirtschaft, die durch eine solche Bahnüberführung ganz brach gelegt worden sei, ein Abkomme»» treffen möge, damit diese nicht ganz um ihr Vermögen komme. Abg. Linger (nl.): In den» gegenwärtigen Titel würden rund 1 Mill. M. an- gefordert. Er glaube, das Haus hätte anstandslos auch die doppelte Summe genehmigt, denn er meine, wenn man Schutzmaßregeln zu treffen habe, so könne man des Guten kaum zuviel tun. Er bitte aber die Regierung, in diesem Streben sich auch der Ncbeu- nnd Schmalspuren etwas mehr anzunehmeu und dort über- und Unterführungen so cinzuführen Ivie auf anderen Bahnen. Er verweise in dieser Beziehung auf seine Ausführungen vom 8. Mai 1914. Er halte die Einführung von Schranke»» bei den Sekundärbahnen für durchaus notwendig, insbesondere bei Haupt- straßenübergängen. Das Läuten und die Warnungstafeln betrachte er nicht als ausreichend. Schließlich bedauere er, daß nicht mit einen» Wort die bekannte und längst gewünschte Verbindung des Erzgebirges mit dem Bogtlande in dem Dekret erwähnt worden sei. (Bravo!) Regierungskommissar Ministerialdirektor Geh. Rat Etterich (nach den stenographischen Niederschriften): Dem Hrn. Abg. Trüber möchte ich entgegnen, daß durch die Beseitigung des Niveauüberganges der Arnsdorf-Stolpener Staats straße bei Fischbach der betr. Gasthof allerdings von der Straße etwas entfernt zu liegen kommt. Ein Anspruch aus Entschädigung kann jedoch, soweit ich dies ohne die Unterlagen beurteilen kann, nicht anerkannt werden. Die Sache wird aber erörtert werden. Dem Hrn. Abg. Singer möchte ich erwidern, daß es nach der Bau- und Betriebsordnung zulässig ist, bei Nebenbahnen die Wegcübergängc über die Bahn ohne besondere Schntzmaßregeln zu lassen. Wo ungünstige Verhältnisse vorliegen, wie bei Unüber sichtlichkeit der Übergänge, müssen allerdings auch bei Nebenbahnen Schranken angebracht oder ähnliche Einrichtungen getroffen werden. Wenn wir nicht jene Erleichterungen hätten, würden wir Neben- bahnen gar nicht in dem Maße bauen können, wie cs jetzt der Fall ist. Auf der anderen Seite sehen wir schon bei der Projek tierung von Nebenbahnen jetzt mehr als früher darauf, daß die Nivcauübergänge, namentlich von Staatsstraßen oder Kommuni kationswegen mit lebhaftem Verkehr, möglichst von Haus aus ver mieden werden, damit wir nicht später, wenn der Verkehr auf der Bahn oder der Straße sich erheblich vermehrt, mit viel höheren Kosten auf die Beseitigung zukommen müssen. (Sehr richtig!) Ich werde da an die Linie Planen— Theuma erinnert. Tort haben wir es bei der speziellen Be arbeitung dahin gebracht, das; wir beinahe sümtlicheNiveau Übergänge der öffentliche»» Wege haben vermeiden können, obwohl das eine Nebenbahn ist. Wir sind zu dieser Maßregel namentlich durch die Ausdehnung des Automobilwesens gekommen und weil die Erfahrung lehrt, daß leider manche Automobilführer die Niveau- Übergänge sehr unvorsichtig überfahren und bei dem Geräusch der Automobile die Signale der Lokomotivführer oft nicht hören. Indessen muß an dem Grundsätze festgehalten werden, daß bei Nebenbahnen Übergänge, soweit die Wege nicht unübersichtlich sind, nicht bewacht zu werden brauchen. Berichterstatter Abg. Rentsch (kons.): Was die künftig in Aussicht zu nehmenden Beseitigungen der Straßcnübcrgänge an normalspurigen und schmalspurigen Sekundär- bahnen betreff, so hätte er gewünscht, daß man bei Geising die Beseitigung dieses schicnenfreien Überganges mit zu Titel 5 ge nommen hätte, dann würde die Überschreitung um 10 Proz. nicht so in die Nähe gerückt sein, und man würde den» Bau der Linie Geising—Altenberg etwas hoffnungsfreudiger cntgcgensehen können. Nun habe inan, wie schon der Hr. Ministerialdirektor angedeutet habe, in Aussicht gestellt, in Zukunft bei dem Bau von nntcr- geordnctcn Bahne»» gleich die Beseitigung von Übergängen auf besonders verkehrsreichen Staatsstraßen mit ins Auge zu fassen. Ta pach Beendigung des Krieges der Autoverkehr wieder in einer Weise zunehmen werde, so daß die Übergänge bedeutend ge fährdet bez. die Autofahrer in Gefahr gebracht würden, so sei die Maßnahme der Regierung nur zu billigen. Regierungskommissar Ministerialdirektor Geh. Rat Etterich (nach den stenographischen Niederschriften): Ich möchte gegenüber der Bemerkung des Hrn. Bericht erstatters, wonach cr gewünscht hat, daß bei der Linie Altenberg— Geising die Koste»» für die Staatsstraßenunterführung am Bahn hof Geising lieber auf den vorliegenden Titel 5 genommen würden, so daß bei der Neubaulinie die Überschreitung vermieden würde, zur Berichtigung erwidern, daß es sich hier gar nicht um einen bestehenden Nivcauübergang handelt, sondern um einen Übergang, der erst durch die neuzuerbaueude Linie nach dein bisherigen Projekt geschaffen werden sollte. Wir können unmöglich bei einer Eisenbahn, für welche die Mittel erst bewilligt worden sind und die noch nicht gebaut ist, die Kosten für Vermeidung eines Übergangs auf einen Titel nehmen, der die Beseitigung von Übergängen an schon bestehenden Dahnen betrifft. Das wollte ich nur zur Richtigstellung bemerken. Damit ist die Debatte geschlossen. Tie Kammer beschließ! einstimmig, die unter Tit. 5 des außerordentliche»» StaatshanshaUsctats für die Finanz periode 1916/17 zur Beseitigung von Straßennbergängen eingestellte Summe von 1 Mill. M. nach der Vorlage zn bewilligen. Punkt 3 der Tagesordnung: Schlußberatnng über de»» mündlichen Bericht der Finanzdcputation 8 über Tit. 27 des außerordentlichen Staatshanshaltsetats für die Finanz periode 1916/17, den Umbau des Bahnhofs Bautzen (zweite Nate) betreffend. (Drucksache Nr. 38.) Berichterstatter Rentsch (kons.): Es sei bereits im vorige»» Landtag von beiden Kammern der Stündeversammlung die erste Rate für den Um-und Erweiterungs bau des Bahnhofs Bautzen iin Betrage von 1 Mill, genehmigt worden, weil die vorhandenen Anlagen dem gesteigerten Verkehr nicht mehr entsprächen. Von dieser Summe seien bis jetzt nur 200 000 M. für die Verbreiterung der Talübcrbrückung für das Personenzugsgleis der Linie Bautzen — Schandau, ferner für das Banamtsgebäude und für den Bau der Bahnhofshauptschlcuse mit der Entwässerungsanlage für die Erweiterung der Güterbahnhofs- anlagen verwendet worden. In der Finanzperiode 1916/17 sollen die im genehmigten Projekt vorgesehene Verlegung der Linie Bautzen — Schandau und die neuen Anlagen für den Güter- verkehr auf der Südseite des Bahnhofes zur Ausführung kommen, wozu eine Gesamtsumme von 1400000 M. erforder lich sei. Da noch 800 000 M. von der bereits bewilligten Mitteln zur Verfügung stünden, sei mithin die Summe von lDOOOO M. als 2. Rate unter Titel 27 des vorliegenden außerordent lichen Staatshanshaltsetats angefordert worden. Nach Prüfung und Durchsicht der Anschläge könne er nur empfehlen, die unter Titel 27 eingestellten 600000 M. nach der Vorlage zu bewilligen. Er bitte, diesem Anträge der Finanzdcputation v zustimmen zu wolle»». Dio Kammcr beschließt einstimmig demgemäß. Punkt 4 der Tagesordnung: Schlußberatung über d i» mündlichen Bericht der Finanzd puta ion 8 über Titel 13 des außerordentlichen Staatshaushalls.tals für 1916/17, Umbau des Bahnhofs Glauchau (dritte Nate) betreffend. (Drucksache Nr. 48.) Berichterstatter Abg. Mehnert-Ehemnitz (joz.): Die Ständcvcrsammlung habe seinerzeit mit einen» Gejamt- aufwaude von 5 262 000 M. den umfänglichen Umbau des Bahn hofs Glauchau genehmigt. Dieser veranschlagte Betrag werde aber »licht ausrcichcn. Der Umbau selbst habe in» Herbste 1914 begonnen, und es seien die bauliche»» Veränderungen bis heute lebhaft gefördert »vorder». Als 1. und 2. Rate seien 1 400 000 M. bereits bewilligt und nahezu aufgebraucht worden, und eS müsse natürlich der Bau weiterbetrieben werden, uni die dort herrschen den Mißstände zu beseitigen. Deshalb seien unter Titel 13 des außerordentlichen Etats für die Finanzperiode 1916 17 als 3. Rate 1300 000 M. eingestellt worden. Bei dieser Rate handle cs sich ii» der Hauptsache »in» den Bau des Empfangsgebäudes und des Beamtenwohnhauses. Ferner sei an die Verlegung dcS Personen verkehrs in der Richtung Reichenbach—Dresden und an die neuen Verkehrsanlagen gedacht. Bei der dritte»» Rate seien Aus stellungen nicht zu machen, aber bei der Bewilligung der nächsten Rate werde die Kammer zu prüfe»» haben, wieweit die seinerzeit hier geäußerten Wünsche Berücksichtigung gefunden hätten. Er erinnere nur an den Anschluß des niedergelegcnen Teiles von Glauchau und an die Berkehrsverhältnisse in den Vororten Lung witz »ind Lobsdorf. Wen»» er nicht irre, habe er schon bei der Bewilligung der zweite»» Rate darauf hingewiesen, wie notwendig eine Verschiebung der geplanten Güterhaltestelle in Lungwitz sei, und der Hr. Ministerialdirektor Geh. Rat Eltcrich habe auch seiner seits die Berechtigung dieser Verlegung anerkannt. Er dürfe wohl annchmer», daß sich ohne weiteres dort die Verkehrsverhältnisse so gestalten würden, wie es in der Deputation seinerzeit zum Aus druck gekommen sei. Unter Hinweis auf die weiteren Ausführungen der Erläuternngsspalte zum Etat beantrage er: Die Kammcr wolle beschließen: die im außerordentlichen Staatshaushaltsetat.für die Finanz- Periode 1916/17 unter Titel 13 eingestellte Summe voi» I 300 000 M. als dritte Rate für den Umbau des Bahnhofs Glauchau nach der Vorlage zu bewilligen. Abg. Drescher (soz.): Mau habe die Wahrnehmung machen müssen, daß ver schiedene Eisenbahnprojekte infolge sich einstellendcr Schwierig keiten nicht zur Ausführung gelangen und auf längere Zeit hinaus verschöbe»» worden seien. Auch in der jetzigen Finanzperiodc sei das bei verschiedenen Projekten der Fall gewesen, und die ii» Be tracht kommenden Gemeinden seien auf spätere Zeit vertröstet worden. Das treffe insbesondere auf die Gemeinde Oberlungwitz zu, die schon seit mehreren Jahre»» bei» Anschluß an dieses Eisen bahnnetz wünsche. Die Staatsregicrung begründe dei» Aufschub damit, daß es infolge der Einberufung zum Heeresdienste an technischen Kräften mangele, welche die Vorarbeitei» dazu aus führen müßten. Wieweit das zutreffe, könne er nicht beurteilen, aber im Interesse der Gemeinde möchte er wünschen, daß die Staatsregierung und das Finanzministerium auch weiterhin den Wünscher» dieser Gemeinde volle Aufmerksamkeit schenken möchten, damit den Bedürfnissen dieser Gemeinde endlich einmal abgeholfeu werde. Nun »volle er nicht so weit gehen, daß cr eine Ab zweigung der Linie Dresden—Reichenbach mit Anschluß in St. Egidien bei Glauchau herbeizuführen wünsche, sondern cr stehe auf dein Standpunkte, daß dieser Gemeinde geholfen Werder» könnte, indem man sie ai» die Elektrische Bahn, die schon jetzt durch den Ort Gersdorf nach Oelsnitz von Hohenstein aus führe, mit an- schließc. Er möchte dem Finanzministerium heute wiederum den Wunsch unterbreiten, daß es dieser Gemeinde wenigstcns in dieser Beziehung keine Schwierigkeiten bereite und diese Angelegenheit fördern möchte. Bei der Erweiterung der BahnhofAanlagen von Glanchan seien auch in dieser Kricgszeit die Arbeite»» rüstig vor- wärrs geschritten. Die hauptsächlichsten Wünsche der Gemeinde Glaucha»» und der umliegenden Landgemeinden seien znm größten Teile erfüllt worden. Es seien Güterladestellen unterhalb Glauchau für die Gemeinde Jesau und oberhalb Glauchau für die Gemeinde Lungwitz bei diesem Bau mit vorgesehen. Anders verhalte cs sich mit der Errichtung einer Personenhaltestelle in Niederlungwiy. Seit einer ganzen Reihe von Jahren petitioniere diese Gemeinde uni die Errichtung einer Personellhaltestelle an der Dresden— Reichenbacher Linie. Bis jetzt habe die Gemeinde noch kein Ent gegenkommen gefunden. Er hätte gewünscht, daß diese Angelegen heit bei diesem großen Erweiterungs- und Umbau mit in Er wägung gezogen würde. Erst in den letzten Tagen, »vohl gestern erst, sei eine erneute Eingabe an das Finanzministerium gerichtet worden, »vorin der Wunsch um Errichtung einer Personenhaltestelle von neuem wieder vorgctragen werde. Er könne sich diesem Wunsche als Vertreter der hier in Betracht kommenden petitio nierenden Gemeinden nur auschlicßen und nochmals zum Ausdruck bringen, daß seiten der Staatsregicrung die Petition dieser Ge meinden, sowie die eingangs erwähnte Petition der Gemeinde Niederlungwitz in nächster Zeit volle Berücksichtigung finden möge. Regicrungskommissar Ministerialdirektor Geh. Rat Etterich (nach den stenographischen Niederschriften): Meine hochgeehrten Herren! Von dem Hrn. Berichterstatter ist heute »nieder der Wunsch geäußert »vorder», daß die Güter- ladcstcllc Niederlungwitz, die im Anschluß an den Rangicrbahnhof Glauchm: geplant ist, noch etwas weiter nach St. Egidien zu ve» schoben werdcn möchte, wodurch di<^ Ladestelle für Niederlungwitz sowie für Lobsdors und Ebersbach noch günstiger zu liegen käme. Diesen» Wunsche wird nach den» neueren Projekt insofern ent sprochen, als die Ladestelle etwa 1100 m weiter nach St Egidien zu angelegt werden soll. Sie wird dadurch eine günstigere Lage zur Ortsmittc von Niederlungwitz erhalten, auch wird die Länge des Zufahrtswcges »in» etwa 1 km abgekürzt werden. Diese Ver schiebung wird auch den beiden Gemeinden LvbSdorf und Ebers bach zugute kommen. Eine noch weitere Verschiebung ist der außerordentlich hohen Kosten wegen nicht möglich. übrigens hat sich die Gemeinde Niederlungwitz mit der jetzigen Lage der Lade stelle bereits einverstanden erklärt. Was nun den vom Hrn. Abg. Trescher vorgebrachten Wunsch auf Errichtung eines Personcnhaltepunktes anlangt, so kann die Regierung allerdings die Erfüllung dieses Wunsches nicht in Aus sicht stellen, den»» die Kosten für die Anlegung eines solchen Personcnhaltepunktes sind ganz erhebliche. Es müssen nämlich da bei gleichzeitig zwei Wegeübergüngc beseitigt werden, so daß die Baukosten ungefähr 163 000 M. betrage»» würden, wovon allein 64 500 M. auf den Haltepunkt fallen würden. M. H.! Sic »»er den zugeben, daß es in der jetzigen Zeit nicht möglich ist, eine derartige Summe für ein verhältnismäßig kleines Vcrkchrsgebiet aufzuwenden, wie cs die Gcmeiuden dort darstellcn. Wir müssen die Gemeinden insoweit auf eine spätere Zeif vertrösten. Die Kammer beschließt hierauf emst'mmig anlcagS- gemäß. Punkt 5 der Tagesordnung: Schlnß'oeratnng über den mündlichen Bericht der Finanzdeputalion 8 über Tit. 17 des außerordentlichen Staatshaushalts- etats für die Finanzperiode 1916/17, die Erweiterung des Bahnhofs Lugar» betreffend. (Drucksache Nr. l>9.) Berichterstatter Abg. Krautze (soz): Bei Titel 17 des außerordentlichen Staatshaushaltsctats handle cs sich um die Erweiterung des Bahnhofes Lugan, wozu die Regierung die Summe von 250 000 M. svrdcrc. Es sei zu nächst vorgesehen, daß auf dem Bahnhöfe Lugan cm Neubau des Gütcricbuppens ausgeführt werde» solle. Eiuc Erweiterung des jetzt bestehenden Güterschuppens sei insofern nicht möglich, »veil derselbe zwischen der Bahn, den Bahugleijcn und der Staats straße emgezwängt sei, so daß ein notwendiger Platz dazu nicht mehr vorhanden sei. Ter bisherige Gütcrschuppcn solle später, wenn sich dazu die Notwendigkeit herausstelle, abgebrochen werden. Tie Erweiterung sei aber auch insofern noch eine zwingende Notwendigkeit geworden, als der Verkehr auf den» Bihn- hofe Luga» innerhalb der letzten Jahre im Fruchtstückgnt um 25 Proz. und im Wageuladimgsgut um 26 Proz. gestiegen sei, diese Steigerung voraussichtlich auch noch in de» nächsten Jahren stattsinden werde. Infolge dieser Verkchrszunahmc reichten die Anlagen auf den» Bahnhof in» allgemeinen »licht mehr aus. ES sei deshalb vorgesehen, daß die Gleise 1 und 2, die bisher mir eine Nntzungslänge von 295 m aufwiesen, eine Verläugcumg von 295 auf 570 m erfahren sollte»». Im allgemeinen möchte cr noch einen Wunsch der Finanzdcputation N der Staatsregicrung gegenüber zum Ausdruck bringen, daß sie bei dieser Gelegenheit versnchen möchte, ans den» Bahnhofe Lugan eine Verlängerung der ilberdachnng des Bahnsteiges herbeizuführcn. Tic. Finanz deputation II stehe auf dem Standpunkte, und sie habe sich ciu- mütig dahin ausgesprochen, daß cS bei einer so großen Pcrsoucn- verkehrszahl »richt richtig sei, wenn das Publikum der Provinz- bahnhöfe Wind und Wetter ausgesetzt sei, was man in den Großstädten nicht kenne. Ein weiterer Wunsch bestehe darin, das; die Einführung der Bahnsteigsperre auf den» Bahnhöfe Luga»» eine dringeude Notwendigkeit sei, schon aus den» einfachen Grunde, weil die Schaffner da-s Eoupicrcn der Fahrkarten während des Ganges des Zuges vornehmen müßten, was bei der gewaltigen Personenbeförderung nicvt einfach sei. Da durch könnten durch daS Fehlen der Bahnhofsspcrrc Unglückfällc Vorkommen. Er richte die Bitte an die König!. Staatsregicrung, daß diese beiden Wünsche, welche die Finanzdepntation U zn den ihrigen gemacht habe, möglichste Berücksichtignng finden mögen. Im übrige»» bitte er die Kammer, de»» Antrag der Finanzdepu- tation anzunehmen, der dahin gehe, die Kammer wolle beschließen: die unter Titel 17 des außerordentlichen EtaatshanshaltS- ctats für die Finanzpcriode 1916/17 zur Erwcitcruug des Bahn hofs Lugan geforderte Summe voi» 250 000 M. nach der Vor lage zu bewilligen. Rcgiernngskomnüssar Ministerialdirektor Geh. Nat Etterich (nach den stenographische»» Niederschriften): Meine hochgeehrten Herren! Ten von dem Hrn. Bericht erstatter namens der Deputation geäußerten Wünschen gegenüber möchte ich eine kurze Erklärung abgcben. Die Bahnstcigbcdnchung auf dem Bahnhöfe Lugan ist erst im vorigen Herbst von 50 gm auf 150 gm vergrößert worden, so daß das Publikum, das auf die Ankunft der Züge wartet, ansrcichcnden Schutz findet. Bei dieser Sachlage kann ein wirklich dringendes Bedürfnis zn einer weiteren Vergrößerung kaum anerkannt werden. Indessen will die ElaatS- eiscubahnverwaltuug, wenn bei dem Umbau des Bahnhofes noch Mittel übrig bleibe»» sollten, erwägen, ob nicht noch eine weitere Verlängerung des Bahnsteiges eintretcn kann. Was die Einführnng der Bahnsteigsperre anlangt, so sott »licht in Abrede gestellt werden, daß sie sehr erwünscht ist, um un- befugte Personen, die sich leider dort häufig aufhaltcu, vom Bahn steige femzuhalteu. Ter Einführnng steht aber jetzt noch ein Hindernis entgegen. Es ist jetzt nicht möglich, mit den» jetzige»» Personal ausznkommen. Wir müßten eine Pecwualvemuchumg vornehmen. Ta wir sehr viel Eiscnbahnpersoual in die Olku« pationsgcbiete abgegeben haben und nnser Personal zu dring licheren Dienste»» brauchen, so sind »vir der Meinung, daß mit der Einführmlg der Sperre noch etwas gewartet werden muß, bis wieder normale Zeiten eingetreten sind. Für diese»» Zeitpunkt kann die Einführung der Bahnsteigsperre dortin Anssichtgenommen werden. Die Kammer b.schließt einstimmig nach dem Antrag!: des Berichterstatters. Der Präsident bemerkt, daß cr außer morgen noch an» Donnerstag eine Plenar sitzung anznsetzen gedenke, daß cr die nächste Woche wieder für die Dcvutationen frcizuhaltsn beabsichtige, so daß erst in der übernächsten Woche wieder eine Reihe von Plenarsitzungen ab gehalten werdcn, um das von dci» Deputationen verarbeitete Material zum Abschluß zu bringen. Die Kammer ist damit einverstanden. Hierauf wird die nächste öffentliche Sitzung für morgen Mittwoch vormittags ^11 Uhr anberamnt. (Schluß der Sitzung 2 Uhr 7 Min. nachmittags.) Beim Landtage ist außer einigen weiteren Dcpu- tationsanträgen der Zweiten Kammer zum Etat und einem weiteren Petitionsverzeichnis das Königl. Dekret Nr. 17 znm Entwurf eines Gesetzes über die Hengstkörnng eingegangen, und zwar bei der Ersten Kammer am 14. Jannar 1916. Der Entwurf enthält 14 Paragraphen. Druck von V. G. Teubner kn Dresden.
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