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Sächsische Staatszeitung : 07.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480731217-191604074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480731217-19160407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480731217-19160407
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-04
- Tag 1916-04-07
-
Monat
1916-04
-
Jahr
1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 07.04.1916
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ueuerungsscheinc erfolge dergestalt, dost der mit der Ausfertigung beauftragte Beamte den Vermerk „Ausgcsertigt" bei den Haupt» schuldverschrcibungen eigenhändig unterschreibe, bei den En>cuc- ruugsscheincu mit abgekürzter NamcuSzeichmmg eigenhändig voll- ziehe. Am Schlüsse der Begründung des Dekrets 26 sei bemertt »vorbei», daß von selten der Negierung crtvogen worden sei, „ob die Bestimmung des Gesetzentwurfs auf Gemeinden und Gemeinde- Verbände auSjüdehncn sei". Es werde dann hinzugefügt, daß ein Bedürfnis hierzu nicht anerkannt werden könne, da diese Körper schaften die Möglichkeit hätten, die Unterschriften ihrer Vertreter durch Vervielfältigung Herstellen zu lassen, und einen» ihrer Be amten die Gültigmachung der einzelnen Urkunde im Wege des eigenhändigen AuSfcrtigungsvermerles übertragen könnten. Bei der Beratung innerhalb der Deputation sei von einer Seite be merkt worden, das; cs wünschenswert sei, daß die gleiche Einrich tung, wie sie künftig bei den Staatsschuldverschreibungcn in Aus sicht genommen werde, auch für die Gemeindeschuldvcrschreibungcn gesetzlich cingesührt werden möchte. Tie Deputation sei der Auf fassung, daß die Negierung diese Anregung erwägen möchte. Außer dem Dekret 26 sei noch ein Entwurf eines Nachtrags zur Geschästsanwcisung des Landtagsausschusses zu Ver waltung der Staatsschulden Voit der Negierung der Ständc- Versammlung mitgcteilt worden, der, wie das Gesetz selbst, durch die Zweite Kammer einstimmig genehmigt worden sei. Dieser Nachtrag enthalte die Amführungsbcslimmungcn zu der abgeänderten Ausfertigung der Etaatsschuldpapierc, außerdem auch eine Anregung des Landtagsausjchusscs, die bisherige Ungültig« machung der Zinsscheine durch Aufdruck eines Farbstcmpels zu ersetzen durch die Entwertung mittels einer Lochmaschine. Diese Änderung empfehle sich nicht nur aus BcschleunigungSgründcn, den,» die Lochmaschine köunte eine große Anzahl von Zinsschcincu aus einmal passieren, während die Abstempelung naturgemäß nur von Stück zu Stück erfolge, sondern auch deshalb, »veil die Durch lochung eine größere Sicherheit gegen betrügerische Maßnahmen darstclle als der Ausdruck eines Farbstempels, der mit chemischen Hilfsknitteln unter Umständen, wie einzelne Fälle außerhalb der Etaatsschuldeuverwaltung gezeigt hätten, wieder beseitigt werden könnte. Er beantrage, die Kammer «volle in Übereinstimmung mit der Zweiten Kammer beschließen: I. den mit Dekret Nr. 26 vorgelegten Gesetzentwurf nebst Überschrift, Eingang und Schluß unverändert nach der Vorlage anzunehmcn; II. den vorgelcgtcn HI. Nachtrag zur Geschäftsanweisung für den Landtagsausschuß zu Verwaltung dec Staatsschulden vom 13. Mai 1910 unverändert nach der Vorlage anzunehmcn. Die Kammer genehmigt einstimmig den Alltrag. Die Regierung verzichtet auf namentliche Abstimmung. Punkt 7: Antrag znm mündlichen Berichte der zweiten T putativn über Titel 1 des außerordentlichen Etaats- hm shaltsctats für 1016/17, Gewährung verzinslicher Darlehen an Gemeinden oder Gemeindeverbände znr Durchführnng voll Oetserweitcrungsplänen nach § .38 des Allgemeinen Baugefetzes betreffend. (Drucksache Nr. 211.) Bcrichtcrstattcr Präsident a. D. Domdcchant v. Kirchbach: Tcr § 38 des Baugcsctzes laute: „Wenn cs für die zu erwartende Entwicklung eines Ortes zweckmäßig erscheint, die Hauptverkehrsstraßen sowie die Haupt züge der Entwüsserungs- und Wasserversorgungsanlagen für ein größeres Baugcbiet in» voraus festzusetzen, so kam» die Bau- Polizeibehörde nach Gehör der beteiligten Gcmeindcvertretuugcn einen entsprechenden OrtSerweiteruugsplan ausstellcn, dessen Behandlung im übrigen iiach Maßgabe der Bestimmungen in U 21 bis 26 zu erfolge» und der den späteren Einzelbebauungs- plänen als Grundlage zu dienen hat." Zur Ausstellung solcher Erweiterungsplünc stehe der Regierung aus Kap. 43 eine Vcrfügungsjummc zu Gebote, die in diesem Etat nicht nochmals erhöht worden sei, weil aus den» vorige»» Etat noch verfügbare Neste vorhanden seien. Mit der Aufstellung der ErweitcrungSpläne sei »s aber nicht getan, sondern es bedürfe auch ihrer Durchführung, und da kämen oft widerstreitende Inter essen vor, bei denen kleinere Gemeinden und mit geringen Mittel»» ausgcstattete Gemeinden sehr ost nicht in der Lage seien, vorwärts zu kommen. Um in dieser Beziehung Erleichterung zu verschaffen und eine allgemeine Sicdlmigspolitik cinzuleiten, sehe nunmehr die Negierung die Gewährung von verzinsliche»» Dar lehen an b» dürftige Gemeinde»» in dem Titel 3 des außerordent lichen Emts vor. Tie Deputation billige die Absicht der Regie rung ebenso, wie diese Absicht in der Zweiten Kammer Billigung gesunde»» habe, und er beantrage daher im Namen der Deputat ion, die Kammer »volle in Übereinstimmung »nit der Zweiten Kammer beschließen: den bei Titel 1 des außerordentlichen Staatshaushaltsetals für 1916/17 zu Gewährung verzinslicher Darlehen an Ge meinden oder Gemeindeverbände zur Durchführung voi» Orts- erwciterungspläuen nach § 38 des Allgemeinen Baugesetzes ge forderten Betrag von 1000 000 M. nach der Vorlage zu be- w:Il!gcn und den Vorbehalt zu diesem Titel zu genehmigen. Die Kammer genehmigt einstimmig den Antrag. Punkt 8: Antrag zum mündlichen Berichte der zweiten Deputation über die Petition des Berkchrsausschusscs des Erz,ebi rgsvereins Rabenstein nm Ver besserung der Verhältnisse auf dem Personen- und Gütcrbahnhofe Rabenstein an der Linie Wüstcnbraud —Limbach i. S. (Drucksache Nr. 202.) Berichterstatter Oberbürgermeister vr. Tchue: An der Linie Wüstenbrand—Limbach liege der Ort Raben stein in einer landschaftlich schönen Gegend und erfreue sich insolgedessen eines lebhafte»» Ausflugsverkchrs. Mit diesem leb haften Ausflugsverlehr stünde»» nun nach Meinung der Raben- sleincr die dort vorhandenen Bahnhossverhältmsse nicht im rechten Einklang. Es habe infolgedessen der Verkehrsausschuß des Erzgcbirgsvcreins Rabenstein eine Bittschrift au die Stände cingcreicht, in der er nm Verbesserung der Bahn- hofsanlagen auf den» Bahnhof Nabenstein ersuche. Er bitte um die Beschaffung besserer Beleuchtungsverhältnisse, besserer Zufahrtsverhältnisse zu der Fahrkartenausgabe, die Errichtung emcs größere»» heizbare»» Warteraums und eine teilweise Überdachung des Bahnhofes sowie eine»» größeren Güterboden. Die Regierung habe die Erfüllung des ersten Wunsches zugesagt und versprochen, auf die Fümnzpcriode 1918/19 aus den Bau eines neuen Empfangsgcbäudes und eines Güterschuppens zuzu kommen. Die Deputation habe von dieser Erklärung der Re- gierung mit Befriedigung Kenntnis genommen, wünsche aber ihrerseits nun auch noch zum Ausdruck zu bringen, daß sie mit der Erfüllung der Wünsche des Ortes Nabenstein einverstanden sei und schlage vor, die Kammer »volle in Übereinstimmung mit der Zweiten Kammer beschließen: die Petition der Königl. Staatsrcgicrung zur Kenntnis nahme zu überweisen. Die Kammer genehmigt einstimmig den Antrag. Pm kt 9: A> trag znm mü dkichcn Berichte der zweiten Deputat ou über die Petition des Stadtrats zu Olsu.h i. V. und d e Anschlußpet tionen der Stadträte zu Falkenstein und Schöneck, die Er ¬ richtung von Krastwagenlinien betreffend. (Druck sache Nr. 213). Berichterstatter Geh. Kommerzienrat Vr.-Inz. Rcinccker: Tie Stadtgemcindc Oelsnitz und im Anschluß darair dip Städte Schöneck und Falkenstein träten mit einer Petition an die Stände heran, iu welcher sie um die Errichtung einer Krastwagenverbin- dung zwischen Oelsnitz einerseits, Schöneck und Falkenstein ander seits bäten. Man schlage vor, eine Linie Schöneck über Poppen- grün nach Oelsnitz zu führen rind die bereits bestehende Krast- w genlinic Rodewisch—Falkenstein bis nach Poppengrün zu ver längern und dort Anschlußgelegenheit ai» die neue Linie zu bieten. Diese Petition werde von» Bezirksausschuß der Auckshauptmann- schaft Oelsnitz warn» befürwortet. Da die vvrgeschlagenc Linien- sühnmg eine Anzahl Ortschaften »nit gut entwickeller Industrie berühre, welche jetzt nach Angabe des Berichterstatters der Zweiten Kammer sehr ungünstig für die bestehenden Eisenbahnstationen lägen, da man also ans einen sehr lebhaften Verkehr hoffen dürfe, fernerhin, da die interessierten Gemeinden sich ohne Einschrän kung den von der Negierung zu stellende,» Bedingungen unter werfen wollten, die Stadt Oelsnitz sogar die Wagenhalle nebst Grundstück a»»s eigenen Mitteln den» Staate nach dessen Vor schriften errichten und überlassen wolle, habe sich die Negierung bereit erklärt, die Petition zur Erwägung anzunehmcn. Auch die Wetterführung der Linie nach Roßbach, anstelle einer von der Re gierung bereits ins Auge gefaßten selbständigen Linie Oelsnitz—Roß bach, würde bei» Wünschen der Petenten gemäß in Erwägung zu ziehe»» sein. Allerdings betone die Regierung ausdrücklich, daß sie erst uach Erfüllung ihres Programmes, wie solches in» vorige» Landtage skizziert und dessen Durchsührung durch den Krieg bc- k> nntbch ins Stocken gerate»» sei, an die Errichtung weiterer Krast- wagcnlinien denke»» könne. Immerhin dürfe»» alsdann Petitionen, welche die Regierung zur Erwägung genommen habe, begründete Aussicht daraus haben, daß sie zuerst zur Berücksichtigung gelaugten, sofern die Verhandlung hinsichtlich der von den Gemeinden zu er- sülleudeu Bedingungen zum Abschluß gelangt seien. Die Depu tation beantrage, die Kammer wolle in Übereinstimmung mit der Zweiter» Kammer beschließen: die Petitionen der Königl. Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen. Tie Kammer genehmigt einstimmig den Antrag. Punkt 10: Antrag zum mündlich» B-richte der zweiten Deputation über Titel 47 des außerord ntliche» Staatshauchalisctats für 1916/17 und das Königl.Dekret 22 unter Herstellung einer vollspurigcn Nebenbahn von Priestewitz nach Radeburg (erste Nate) betreffend, sowie über die hierzu ein gegangenen Petitionen. (Drucksache Nr. 200.) Bcrichtcrstattcr Rittergutsbesitzer vr. Bccker: Tie sogenannte Nordostbahn beschäftige die Regierung und die Etändevcrsammlung schor» seit vielen Jahren. Die Haupt frage sei oder vielmehr sei gewesen, ob diese Bahn als Haupt bahn »nit durchgehendem Verkehr zwischen dein westlichen Westen und dem Osten nicht nur Sachsens sondern Deutschlands, oder aber mehr als Lokalbahn zu betrachten sei. Auf die Geschichte des ganzen Projekts könne er nicht eingehen; sie sei in einer Denkschrift der Regierung, abgedruckt im Berichte der Zweiten Kammer vom 14. Januar 1909, und in dem vorliegenden Dekret ausführlich behandelt worden. In beiden Drucksachen seien auch alle Gründe, die für und wider die verschiedenen Planungen jemals geltend gemacht worden seien, eingehend dargestellt. Redner hebt das Wesentlichste über diese Angelegenheit noch einmal hervor. Es habe davon abgesehen werden müssen, die Bahn als durch gehende Hauptbahn zu bauen, »veil dies einmal »nötig und dam» als nicht zweckmäßig erscheine. Sei mithin, darin seien sich Ne gierung und Ständcvcrsammlung einig, die Bahn nur als Neben bahl» anzuschen, so solle sie doch technisch als Hauptbahn, d. h. mit Steigungen höchstens 1 zu 100 und »nit Krümmungsradien mit nicht unter 500 m angelegt werden, so daß sie später ein mal auch als Hauptbahn betrieben werde»» könne. Einigkeit herrsche ferner in» allgemeinen bezüglich der Trassierung der Teil- strecke Radibor—Kamenz; es sei auch schou die erste Rate be- willigt, »nit dein Bau aber noch nicht begönne»» worden, weil die Beschaffung des Areals noch Schwierigkeiten verursache. Bezüg- lich der Linienführung des westlichen Telles der Bahn hätten sich in» Mai 1914 beide Kammern »nit der von der Regierung bevor zugteil Linienführung von Priestewitz über Radeburg nach Königsbrück einverstanden erklärt, wobei die Deputation der Ersten Kammer eine nochmalige Erörterung der Frage, fob Großenhain berührt werden solle, mmdestens aber bessere Ver- lehrsvcrhältnisse für diese Stadt gewünscht habe. Die von der Regierung nunmehr vorgeschlagcnc Trassierung biete verschiedene Vorteile. Auch habe sich die Heeresverwaltung mit der Linie Priestewitz—Radeburg einverstanden erklärt. Die Kosten für die Linie Priestewitz—Radeburg einschließlich des Umbaues des Bahn- Hoss Böhla und der Verlängerung der Schmalspurbahn bis zuin Bahnhof Radeburg-Nord seien auf 5050 000 M. veranschlagt, wovon als erste Nate 1 Mill. M. in der laufenden Finanzperiode gefordert würden. Die Deputation empfehle, der Regierungs vorlage zuzustimmen, die auch von der Zweite»» Kammer mit sehr großer Mehrheit angenommen worden sei. Es seien ver- jchicdcne Petitionen zu dieser Angelegenheit eingcgangcn, die sich teils für, teils gegen die Regierungsvorlage aussprächen. Sie seien als erledigt anzusehen. Der Hr. Berichterstatter des jen- seitigcn Hauses habe bereits mit Recht die Art der Kritik in zwei Petitionen der Stadt Großenhain zurückgewiesen und auch die Deputation der Ersten Kammer könne diesen Ausführungen in» jenseitigen Hause «ur beipstichten. Nach alledem beantrage die Deputation, die Kammer wolle in Übereinstimmung »nit der Zweiten Karniner beschließen: die unter Titel 47 des außerordentlichen Etats für 1916/17 für die Herstellung einer vollspurigen Nebenbahn voi» Priestewitz nach Radeburg als erste Rate eingestellte Summe von 1 Mill. M. zu bewilligen und die hierzu cingegangenen Petitionen durch diese Beschlußfassung als erledigt zu erklären. Rittergutsbesitzer v. Altrock: Tie Führung der Eisenbahnlinie Radeburg—Böhla—Priestewitz habe ü» verschiedenen Kreisen der Amtshauptmannschaft Grvßen- h.n» große Beunruhigung hcrvorgerufen. Man könne vor allen» nicht verstehen, warum die Linienführung so außerordentlich trmnm sei und warum die Linie nicht unniittelbar von Beyers- dorf entweder nach Großenhain oder, wenn das nicht möglich sei, »ach Priestewitz geführt werde. Die Nnzufriede»heit sei, »vic der Hr. Berichterstatter fchon gesagt habe, in verschiedenen Petitionen zum Ausdruck gekommen. Aber alle Fragen, die in dieser Be ziehung aufgeworfen werden könnten, seien im Dekret Nr. 22 cinge zeiid behandelt, und er könne nur allen d<mje»igen im Lande und vor allem in der Amtshauptmannschaft Großenhain, die durch die Festlegung der Linie beunruhigt seien, raten, daS Dekret Nr. 22 eingehend zu studieren, dann würden sie beruhigt sein. Die Kammer nimmt den Antrag der Deputation ein stimmig an. Punkt 11: Antrag zum mündlichen Berichte der zweiten Deputation zu Titel 38 des außerordentlichen Staalshaushaltsetats für 1916/17, Zusammenlegung der beiden Bahnhöfe in Großenhain (erste Rate) betreffend. (Drucksache Nr. 198.) Berichterstatter Rittergutsbesitzer vr. Bccker spricht das Projekt kurz durch. Die gesamten Kosten der ge planten Bauten seien ans 5 090 000 M. veranschlagt. Für die laufende Finanzperiode »verde eine erste Rate von 300 000 M., zunächst für Grunderwcrb bestimmt, angefordert. Es könne wohl keinen» Zweifel unterliegen, daß für eine Stadt von 14000 Ein wohnern wie Groß.nhain die Bereinigung der beiden Bahnhöfe von allgemeinem Vorteil sein »verde, wenn auch einzelne Privat- interesscn vielleicht dadurch ungünstig beeinflußt werden würden. Von besonderem Wert sei auch die Beseitigung der schienengleichen Übergänge iu der Stadt. Aber auch für die Eisenbahnverwaltung lei das Projekt als eine große Verbesserung, ja als eine dringende Notwendigkeit anzuschen. Deshalb habe die Deputation trotz der hohe»» Kosten beschlossen, der Regierungsvorlage zuzustimmen und sie beantrage, die Kammer wolle in Übereinstimmung mit der Zweite»» Kammer beschließen: bei Titel 38 des außerordentliche»» Staatshaushaltsetats für 1916/17 für Zusammenlegung der beiden Bahnhöfe in Großen hain als erste Rate 300 000 M. nach der Vorlage zu bewilligen. Die Kammer beschließt einstimmig demgemäß. Punkt 12: Antrag zum mündlichen Berichte der zweiten Deputation zu Titel 39 des außerordentlichen Staats- Hau Haltsetats sür 1916/17, Umbau des Bahnhofes Priestewitz (erste Rate) betreffend. (Drucksache Nr. 189.) Berichterstatter Rittergutsbesitzer vr. Becker: Der Bahnhof Priestewitz entspreche schon lange nicht mehr den Forderungen für die Sicherheit dcS Betriebes. Deshalb sei eii» ziemlich bedeutender Uiubau geplant, der auch die Einführung der in Aussicht genommenen Bahn nach Radeburg mit berück sichtige. Die Kosten des Baues seien auf 3890000 M., also fast 4 Mill, verauschlagt, Ivas für den Bahnhof des kleinen Ortes Priestewitz recht hoch erscheine. Es handle sich aber nicht um den unbedeutenden Ortsverkehr, sondern um den starken Durchgangs verkehr, besonders sollten ja auch Züge von Dresden nach Cottbus durchgehen. Die Deputation habe sich von der Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit der geplante»» Anlagen überzeugt, und be antrage trotz der hohe»» Kosten: Die Kaminer »volle in Übereinstimmung mit der Zweiten Kammer beschließen: bei Titel 39 deS außerordentlichen Staatshaushaltsetats für 1916/17 für den Umbau des Bahnhofs Priestewitz als erste Rate 300000 M. nach der Vorlage bewilligen. Auch dieser Antrag wird einstimmig genehmigt. Punkt 13: Antrug zum mündliche» Berichte der zweiten Deputation über die Petition des Steinbruch- besitzers Carl Halbach in Dresden, die Gründung eines Gemeiudeverbandes zum Zwecke der Herstellung der Staatscisenbahnlinie Radibor—Kamenz und Juaugriffnahme des Baues dieser geuehmigteu Linie betreffend. (Drucksache Nr. 192). Berichterstatter Rittergutsbesitzer vr. Bccker: Die Petition sei bereits in der Zweiten Kammer verhandelt worden. Die Regierung habe durch ihren Hr». Vertreter zu dieser Petition in der Deputation und in» Plenum der Zweiten Kammer erklären lassen, daß sich die Verwaltungsbehörden redlich um das Zustandekominen des GemeindevcrbandcS bemüht hätten. Es sei ein besonderer Ausschuß zu dem Zivecke gebildet »vorden, dem es aber noch nicht gelungen sei, zum Ziele zu gelangen, obwohl der Wert des Landes sich als wesentlich gcnnger herausgestellt habe, als augenoinmen gewesen sei, und obgleich die Regierung sich bereit erklärt habe, dem zu gründenden Zweckverbande ein Dar lehen bis zur Hälfte der Arealbcschaffungskosten zu gewähren. I tzt während des Krieges ruhten die Verhandlungen, sollten aber beim Eintreten friedlicher Verhältnisse wieder ausgenommen werden und würden dann hoffentlich zum Ziele führen. Der Hr. Regie- rnngsvcrtretcr habe schließlich anhciingestellt, die Petition in diesem Sinne der Regierung zur Kenntnisnahme zu geben. Dieser An regung habe das jenseitige Haus entsprochen. Die Deputation chlage vor, sich dieser Behandlung der Angelegenheit anzuschließen, u»»d beantrage, die Kammer wolle in Übereinstimmung mit der Zweiten Kammer beschließen: die Petition der Königl. Staatsrcgicrung iu dem Sinuc der von der Regierung abgegebenen Erklärung zur Kenntnisnahme zu überweisen. Die Kammer genehmigt auch diesen Antrag ein stimmig. Letzter Punkt: Antrag zum mündlich n Berichte der zweiten Deputation über die Petition des Aus schusses für Erbauung einer Eisenbahn von Zwickau über Nein dorf nach Wildenfels um Er bauung dieser Bahn. (Drucksache Nr. 201.) Berichterstatter Rittergutsbesitzer vr. Bccker: Die Petenten bätten wiederum, »vic iu srüheren Jahren um den Bau einer Eisenbahn von Zwickau über Nemsdorf nach Wildenfels, ohne indessen neue Gründe dafür anzuführen. Die Verhältnisse in der dortigen Gegend seien erst kürzlich ein gehend dargestellt worden. Die Zweite Kammer habe die Be rechtigung der Wünsche der Bittsteller nicht anerkannt. Die De putation vermöge das ebensowenig und schlage vor: die Petition in Übereinstimmung mit dem jenseitige»» Hause auf sich beruhen zu lassen. Die Kammer genehmigt auch diesen Antrag ein stimmig. Die Tagesordnung ist damit erschöpft. Nach V rlesung und Genehmigung des Protokolls wird die Sitzung 1 Uhr 36 Min. nachmittags geschloffen. n. Kammer. 48. öffentliche Sitzung am 6. April. Präsident vr. Bogel eröffnet die Sitzung 10 Uhr vormittags. Ain Regierung,stische: Ihre Exzellenzen die Staats minister vvr. Vr-Ing. Beck, Graf Vitzthnm v. Eckstädt, v. Seydewitz, vr. Nagel und Generalleutnant v. Wilsdorf, sowie die Rcgierungskommissare Ministerialdirektoren Wirkt. Geh. Räte Vr. Schroeder und Vr. Roscher, Exzellenzen, Geh. Räte vr. Grützmann, vr. Wahle und vr. Rumpelt, ferner Wirkl. Geh. Kriegsrat Sturm, Generalmajor Rohde, Oberst v.Koppenfcl-, Geh. Räte vr.Krische und vr. Mayer, Geh. Finanzrat Vr. Hedrich, Geh. Regierungsräte Stadler, Vr. Mo genstern, Prof. vr. Roth und Vr. Carlitz, Geh. Konsistonalrat Fvhr. v. Welck, Oberfinanzrat Küttner, Oberregierungsrat K antz, Regierung rat vr. Kuppert, Amt Hauptmann Vollmer, Major Auerbach und Regierungs- amtmann vr. Venus.
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