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187A Frankenberger NachrichtMatt zwei Pfennigen von jeder Steuereinheil spätestens bis zum Wiegand Müller. Das große Vom Kriegsschauplätze Offieielle Mittheilungcn. Erscheint wöchentlich drei Mal- Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditione». Zufolge ProiocolleS vom 25. October ». o. ist für die neuerrichtete Firma: Ä. L. Wolf öt Sohn in Niederwiesa daS Fol. IV4 ior Handelsregister für diesigen Gerichtsamtsbezirk eröffnet und als deren Inhaber sind die Herren August Leberecht Wolf und Eduard Herr mann Wolf daselbst eingetragen worden.^ Königliches GerichtSamt Frankenberg, den 27. Oktober I87Ü. 8. November I. abzuführen. Nach Ablauf dieses Termins wird gegen etwaige Restanten sofort mit der Erecution verfahren werden. Frankenberg, am 21. Oktober 1870. Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmftr. als Sieger in den gewaltigen'Waffenplatz» Die französische Hauptarmee, än Wer Spitze drei Marschälle von Frankreich, ftnkf die Waffen. ES ist der Kern der französischen Heere, der fichf unserem königlichen Prinzen «rgtebt; Krieges von erprobter Tapferkeit, Führer von bewährtes Umsicht. Die Sieger versagen dem Gegner, mik dem sie Monate lang gerungen, daS Zeugntß nicht, daß er eS an Kühnheit, Muth und ArMauer del der Bertheidigung nicht habe fehlen lassen. Daß aber eine so große tapfere Armee einem sol chen Geschicke anheimfallen mußte, steht einzig da in der Geschichte. Indem unsere Sieger den schwerverdiemen Lorbeer mit dem Danke ihre» Königs und deS Vaterlandes empfangen, erfüllt sie eine besondere stolze Genugthüung. Sie ha ben daS Bcwußtsein, daß sie in dem erkämpfte« Waffenplatze das stärkste Bollwerk- für Deutsch lands künftige Vertheibigung im Westen unv eine vorzügliche Bürgschaft zur Sicherung de» Friedens errungen Haden. Wir wollen abes heute auch der Helden gedenken, die ihr Lebe« Hingaben in den blutigen Kämpfen um Metz. Hunderttauscnde daheim werden schmerzlich bewegt bei diesem Namen. Ihre feuchten Blicke richten sich nach der großen Grabeöstätte, wo ihre Vä ter, ihre Galten, ihre Söhne und Btüder schlum mern. Das Vaterland trauert Wit ihnen. E» bringt den gefallenen Helden ihre Lorbeerk-one in der festen Zuversicht, daß sie sicher rubew werden in der mit ihrem Blute wieder erkämpf ten deutschen Erbe. > Dir Hauptbedeutung isür die gegenwärtige Situation ist die Tharsache, baß von den t» die Grundsteuerbeiträge betreffend. Die Grundsteuerbeitrage auf den vierten Termin l. I. sind auf Grund deS Gesetzes vom 23. December 1869 mit Berfailles, 2S ^Oktober. Der König der Königin Augnsta in Homburg. Das große Ereignis;, daß nun die beiden feind lichen Armeen, welche im Juli nnS gegenüber traten, in Gefangenschaft sich befinden, veranlaßte mich, die beiden Commnndirenden unserer Armeen, Fritz mrd Friedrich, gestern zn Feldmarschällen zu eruemten. Ter erste Kall der Art in unserm Hause. Wilhel m. Versailles, 27. Lctbr. Verspätet und Per- Post cingegangen. Ein würtembergischeS Stretf- eonnnando hat nach siegreichen Gefechte» bei Mon- teran «nd RangiS Frn»ctirenrS gesprengt nnd Mobilgarden aufgelöst. Der Feind verlor 1 Mt- trgtlleuse, 1 Kanone und über 100 Mann an Todtcn und Verwundeten. Diesseitiger Verlust 1 Fähnrich Und S Mann. v. Podbielski. Versailles, 28. Lctbr. Verspätet nnd per Post eingegangen. Se. Mat. der König haben den General Frhrn. v. Moltke in den Grafenstand zn erheben geruht. Bet -er im gestrige» Telegramm erwähtlten würtembergischen Expedition wurden 5 Offiziere und 2S7 Mobilgarden gefangen genom men. Außerdem wnrden in Monterau 300 Mv- vilgardeu entwaffnet. Diesseitiger Verlust 1 Fähn rich und 0 Mann todt, 1 Stabsoffizier, 1 Lieute nant nnd 40 Man» verwnndet. Vor Paris Alles unverändert. v. Podbielski. Versailles, 30. Lctbr. Setten der Maas armee wird gemeldet: Am 28. d. vertrieb der Feind die in Le Bourget, östlich von St. Denis, stehenden dieffeitigen Vorposten. Gegen Abend wnrde durch Recognoscirnng der zunächststcliende» Replis eonstatirt, daß der Feind den vrt mit sehr starken Kräften besetzt hielt. Infolge dessen griff die 2. Gardeittfanteriedivisio» am 28. an nnd warf nach heftigem und glanzendem Gefechte den Gegner aus der von ihm inzwischen pefesttgten Position. Bis jetzt über 30 Offiziere und 1200 Gefangene in unser«» Händen. - Diesseitiger Verlust noch nicht festgestrllt, aber nicht ««bedeutend. v. Podbielski. Brüssel, 29. O.lbr. Die hick eingetroffene neueste Nummer des „Siecke" enlhält einen Brief aus TourS, nach welchem die ehemalige Partei der Linken deS Gesetzgebenden Körpers im Verein mit einem Theile des ehemaligen linken Zentrums lebhaft für Abschluß eines Waffenstillstandes und Berufung der Konsti tuante agitirt. Wie aus TourS gemeldet wird, findet die Nachricht von der Capitulation von Metz, welche am 29. Oktbr. dort eingetroffen war, in Folge des CireularS von Gambetta, vielfach keinen rechten Glauben. TourS, 30. Oktober Eine Proklamation Gambetta'S kündigt die Metzer Capitulation an und sagt, Bazaine vcrrieth uns und machte sich zu dein Werkzeug des Mannes von Sedan, deS miischuldigen Eroberers, er überlieferte dem Feinde die stärkste Festung Frankreichs. Solches Ver brechen ist durch Justtzstrafen unsühnbar. ES ist Zeit, uns unter dec Aegide der Republik wiebcrzufindcn. Seien wir bereit zu den letzten Opfern, hallen wir daö ruhmreiche Banner der Revolution fest. Lassen wir uns weder entkräf ten noch entnerven. Der preuß. „StaatS-Anz." schreibt: Die Blicke von Millionen sind heute auf Metz gerichtet, wo sich ein denkwürdiges Ereigniß vollzieht. Nach fünf großen Schlachten und Gefechten, nach zahllosen kleinen Kämpfen, nach unsäglichen Mühsalen und Entbehrungen »ieht unser Heer Orffentliche Vorladung. I, Die ledige Katharine Keil aus gleißen in Böhmen hat sich wegen einer hieramtS wider sie vorliegenden Anzeige zu verantworte« und wird, da ihr AusenlhaiiSort unbekannt ist, hierdurch vorgrladen, spätestens . den 14 Ht j s, Vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneien GerichiSamle zu erscheinen und sich ihrer veraßtwöltlichen Befragung zu versehen. 1 Zugleich ersucht man alle Criminal- und Polizeibehörden, die Keil im BetretungSfalle auf diese Vorladung aufiMksam zy Mchen, sie hierher zu weisen unv vom Erfolge Nachricht anher zu geben. -- - W Frankenberg, am 27. Ocwber 1870. DaS Königliche Gericht» - Ä 4 Wiegand. - ,