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I ! . 7-^—^- -"- >-?- ' -. 7- - - - ," - - ^/.^' - - -/' 7 ----- ' ' ' - , ' ' .- " / H2S. Mittwoch, dm 28. Oktober. 187v^ FrankMerger Nachrlchtstilalt und Bezirksanzeiger. Amtsblatt des Königl. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. werden nur die pressanten Briefe befördert, Möglichkeit gegeben ist, so wird auch der letzten deren Menge sich jedesmal auf 10 bis 12 Ctnr. Bedingung für die Annahme von Packereien, beläuft. Vom Kriegsschauplätze. Officielle Mittheilungen. Kinzheim, 24. Octbr. Schlettstadt hat heute capitulirt. 2S00 Gefangen gemacht , 12« Geschütze genommen. , ».Schmeling. keltnantmacliunA. Nächsten Sonnabend, den 2«. dieses Monats, sind wegen Reinigung die AmtSlocaliiäten geschloffen und werden an diesem Tage nur die dringendsten Sachen erpedirt, waS anburch zue öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Frankenberg, am 25. October I87V. DaS Königliche Gerichtsamt. Wiegand. Vorläufige AuctionS-Auzeigr. Nächsten Dienstag, de« 1. November, sollen im „alten AmthauS" am Markt verschiedene Gegenstände versteigert werden, wa» unter Bezugnahme aus spätere Anzeige hierdurch vorläufig bekannt gemacht wird. Frankenberg, den 25. Oclober I87V. A. Wagner, RaihSauctionator. nur dann anzuwenden sein, wenn der Inhalt derselben aus Sachen besteht, die ein bedeuten der Druck durch aufgeschichtete Packete, Stotz und Fall, die bei dem vielfachen und schnellen Verlaven nicht immer zu vermeiden sind, nicht zerdrücken oder sonst beschädigen können. In allen anderen Fällen wird immer die Verwen dung eines Kistchens zu empfehlen sein, wie ein solches in probemäßiger Beschaffenheit beim hie sigen Postamt zur Ansicht bereit steht. Frankenberg, 25. Octbr. Gestern Abenb wurde hier eines der schönsten Naturschauspieke beobachtet, welche der Himmel der nördlichen Hemisphäre bietet. Schon in der 6ten Abend stunde erhellte ein in den herrlichsten rothen Far ben strahlendes Nordlicht den Horizont von Nordwesten bis Norbosten, aber ungleich schönen war ein zweiter gegen 9 Uhr fast die Hälfte VeS Himmels bedeckender Schein, dessen intensives Rottz prächtige strahlenariige Feuergarben durchzogen- Wenn das Publikum sich die immensen Schwie rigkeiten vergegenwärtigen will, unter denen die Bewältigung dieser Arbeitsmassen erfolgen kann, so darf es nicht Wunder nehmen, wenn die Postanstalten Sendungen, die nicht allenthal ben den zur Aufrechthaltung der ordnungsge mäßen Abspedition, zur Erleichterung des Post dienstes im Felde und zur sichern Ueberkunft an die Adressaten für unbedingt nothwendig er kannten und wohlerwogenen Bedingungen ent sprechen, unter allen Umständen zurückweisen. Diese Bedingungen sind: Das Gewicht jeder einzelnen Sendung dar nicht über 4 Pfund betragen. Es empfiehl sich daher, da auch das kleinste Uebergewicht die Abweisung der Sendung zur Folge hat, jede Sendung, bevor sie geschloffen wird, zu wiegen oder auf der Post wiegen zu lassen, damit ohne Weitläufigkeiten und rechtzeitig das etwa über schüssige Gewicht noch beseitigt werden kann. Die Größe soll nicht erheblich über 14 Zoll lang, 7 Zoll breit, 5 Zoll hoch sein, die Form die einer länglichen Cigarrenkiste haben. Die Verpackung muß dauerhaft in Packe ten, Kistchen und festen Cartons erfolgen. Jede Sendung muß in feste Leinwand oder Wachs leinwand emballirt sein. Die Adresse ist auf eine Feldpost-Correspon- denz-Karte, von der zweckmäßig eine Abschrift in die Sendung selbst mit zu verpacken ist, zu schreiben und auf derselben der Absender anzu geben. Diese Correspondenz-Karte ist aufzukleben oder aufzuheften. Jede Sendung muß mit 5 Groschen francirt werden. Da nach den obigen Angaben über die'Be förderungsdauer der Courier-Post, die also blos eilige Briefe befördert, annähernd bemessen werden kann, wie lange von hier ab eine Pa- cketsendung auf einem weniger beschleunigten Course unterwegs sein mag, da ferner auch in Berücksichtigung zu ziehen ist, daß eine an den Ort ihrer Bestimmung angekommene Sendung bei der verschiedenartigen Verwendung und der häufigen Detachirung der Mannschaften manch mal wohl erst nach Tagen, selbst Wochen in die < Hände des Adressaten gelangen zu lassen, die O e r t l i ch e s. Frankenberg, den 21. Octbr. 1870. Nach einer statistischen Zusammenstellung über den Umfang des Feldpostverkehrs sind in der Zeit vom 16. Juli bis zum 10. Octbr., inner halb 86 Tagen, an Sold für die Armee 13 Millionen Thaler, an Privatsendungen ca. 4j Millionen Thaler befördert worden. Die Zah der der Armee des Norddeutschen Bundes zu gesendeten Briefe betrug auf den gedachten Zeit raum ca. 17H Millionen, der von der Armee ausgegangenen ca. 13 Millionen Stück. In welcher umfänglichen Weise die Post am 14. Octbr., an welchem Tage die Vergünstigung der portofreien Beförderung pon über 15 Loth schweren Briefen aufhörte, in Anspruch genom men wurde, geht daraus hervor, daß der Trans port, der an diesem Tage nur allein im Gebiete des Norddeutschen Bundes aufgegebenen Brief schaften an die Armee beim Ueberschreiten der französischen Grenze in 422 großen Säcken er folgte. Gleichwohl war damit die Masse der Briefschaften noch nicht vollständig aufgearbeitet, was z. B. in Berlin, da eine große Anzahl von Briefen in Anlaß ungenügender Verpackung zerquetscht und zerrissen angekommen war, erst nach 3 Tagen gelang. Der Transport der Briefschaften und die jetzt zulässige Packetversendung stellen ganz au ßergewöhnliche Anforderungen an die Verwal tung der Post. In Berlin z. B. sind gegen 170 Mann, in Leipzig gegen 40 Mann allein mit der Abspedition der Feldpost beschäftigt. Zur Einrichtung eines geregelten Postenlaufs, zur Herstellung einer mit Rücksicht auf die viel fachen Hemmnisse auf der Eisenbahn notbwendig gewordenen schnelleren Verbindung mit dem Hauptquartier durch Errichtung eines Courier- Courses mit untergeleaten Pferden auf der Strecke von Remillp nach Versailles, sowie zur Verbindung der einzelnen, in die verschiedenen Provinzen von Frankreich vorgeschobenen Feld post-Relais werden in Frankreich von der Post- Verwaltung des Norddeutschen Bundes mehrere Tausend Pferde verwendet. Auf dem genann ten Courier-Course, auf welchem die 50 Meilen lange Tour in 3 Tagen zurückgelegt wird, wäh rend die Eisenbahn dazu über 5 Tage braucht, wornach Flüssigkeiten und Sachen (Lebensmittel), die dem Verderben leicht ausgesetzt sind, von der Versendung mit der Feldpost ausgeschlossen ein sollen, alle Beachtung geschenkt werden Müs en. Vor dem Versandt von Butter, die vor züglich von Landbewohnern jetzt so häufig son- tigen Lebensmitteln, dem Tabak und den Ci garren, zum Theil selbst ohne Verwendung eines festen Gefäßes, oft nur in Papier verpackt bei- aefügt gewesen ist, ist unbedingt abzurathen, der das Ranzigwerden derselben bei einem längere« Transport nicht ausbleiben, die Ausdünstung aber schließlich die ganze Sendung werthloS machen kann. Jedenfalls bleiben, wenn Lebens mittel gesendet werden sollen, geräucherter Speck als Ersatz für die Butter und geräucherte Fleisch- waaren zum Versandt am geeignetsten. Wenn auch die Verpackung in Cartons untz Packeten nachgegeben ist, so wird doch dieselbe