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60. Erscheint täglich, mit ««»nähme der Sonn- und Festtage, übend» sllr den fol genden Tag. .Preis vierteljährlich l M. »0 P»., monatlich so Psg., Einzel-Nrn. S Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten und die AuSgabe- Pellen de» Tage blätter an. Dienstag, dm 12. März, 188S. Inserat« werd«« > mit » Psg. siir Ni- gespalten« k-rpu» ,«il« bercrbnet. M«inster Inserat«» betrag »o Psg, komplizierte und i« »ellarische Inserat! pgch besonder«« i L-ch. Inseraten-Annah« sllr die jeweilig! «drnd-Nxmmer »U Vormittag» U NH«, Ämtsdlatt der Limigi. Amt-hmotmm-sM» MH», des Königs. Ämtsgecichis und de- Äadtrats ,u Frankenderg Unternehmer Prospekte an die Dresdner Firmen, um Abonnenten zu werben. — Ein Fuhrmann aus Bulle ritz bei Kamenz, welcher von einer am 3. d. M. unternommenen Fahrt nicht wieder heimkehrte, wurde am folgenden Tage mit Pferd und Schlitten in dem zwischen Grüngräbchen und Großzrabe gelegenen herrschaftlichen Schwanenteiche er trunken aufgefnnden. Das Pferd, welches ebenfalls im Eise eingefroren gewesen, wurde, wenn auch erstarrt, so doch noch lcbend herausgezogcn. Der Fuhrmann war abends gegen 8 Uhr in Grüngräbchen ohne Beleuch tung weggefahren, hatte sich auf dem Wege verirrt und war in den gedachten Teich geraten. — Das Landgericht zu Leipzig verurteilte am Freitag einen Fleischermeister ans Lindenau wegen vor- Kindern übertragen werden. Es ist selbstverständlich, daß dies nicht zum Vorteil des Betriebes ist und nicht selten von der Anwendung solcher Maschinen abhält, welche eine sorgfältige Behandlung erfordern, hat aber andererseits wieder zur allgemeinem Einführung verbesserter Werk- zeuge gedrängt, welche die Ausführung der Arbeiten er leichtern, ohne ihrer Benutzung zu große Schwierigkeiten entgegenzusetzen. Für die Wartung des Milch- und Jung- Viehs wurden bisher fast allenthalben nur Mägde ver wendet; der zunehmende Mangel an solchen und die anderwärts gemachte Erfahrung, daß männliches Personal hierin weit leistungsfähiger ist, sodaß eine geringere Zahl derselben für dieselbe Minderzahl genügt und ungeachtet erheblich höhern Lohnaufwands die Erträge aus dem Stalle bei dessen Einstellung nicht verringert werden, haben dazu geführt, zuerst vereinzelt und dann immer allgemeiner das weibliche Stallpersonal durch sogen. Stallschweizer zu ersetzen, welche ihre Ausbildung teils in der Schweiz selbst, teils in viehzuchttreibenden Gegenden Deutschlands, insbesondere den bayerischen Alpen erhalten haben. Neuestens ist man in verschiedenen Landcsteilen der Frage nähergetreten, ob cs nicht durch entsprechende Veranstaltungen zu erreichen sein möchte, junge Leute auf geeigneten Gütern des Landes zu Stallschweizer aus zubilden. — Der Landesausschuß sächsi'cher Feuerwehren be schloß in seiner am 3. März in Chemnitz abgehaltenen Sitzung unter anderem, den zweiten technischen Feuer wehrtag Sachsens am 25. und 26. August in Chemnitz abzuhalten. Das für denselben von Branddirektor Lothar Weigand ausgearbeitete Programm fand die allseitige Zustimmung des Ausschusses. — Nach einer Dresdener Meldung von stets gut unterrichteter Seite hat König Albert für die Feier des 800jährigen Jubelfestes des Königshauses Sonntag, den 16. Juni d. I., und die folgenden Tage bestimmt. — In Dresden wird im September d. I. ein von der kgl. Polizeidirektion genehmigtes originelles „op tisches Neklameprojektionsunternehmen" auf dem Hause von Gebr. Eberstein, Altmarkt, eröffnet werden. Das selbe besteht in folgendem: Auf dem Dache wird ein 8 Meter hohes Gerüst Ausstellung finden und eine 50 Qua dratmeter große Leinewand senkrecht vor ihm aufgespannt werden. Bei eintretender Dunkelheit werden mittels eines elektrischen Projektionsapparates von 3000 Normal kerzen Lichtstärke die Annoncen- und Reklamebilder der von dieser öffentlichen Reklame Gebrauch machenden Ge- schäftsfirmen in einer Größe von 40 Quadratmeter auf die Leinwand projektiert. Gegenwärtig versenden die NtIAtn Machen Mannenten LxMitign äes krsakellderxer iLAedlLttes. Sonnabend, den 15. und 16. d. Mts., können Wege« nur dringliche Sachen expedirt werden. Königliches Amtsgericht Frankenberg, am 11. März 1889. Wkegand. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Auf Anordnung der Kaiserin Augusta blieben am Sonnabend, nachdem die königliche Familie ibre An. dacht am Sarge Kaiser Wilhelms I. verrichtet die Thürcn des Charlottenburger Mausoleums offen damit eder aus dem Volke, der den Wunsch beate am des Kaisers in stillen Gedanken ru verm-u-» pstndung des Herzens genügen konnte t onen verrichteten am Sarge ein Zahlreiche Per- Tages-Gedenkblätter fürs Wettiner Jubeljahr 188V. IE ALchm T8 * "" kmsüchsischm 1663. August Hermmm Franke, der Stifter des Halleschen Waiscn- nach Dresden zurück. 1879. Sachsens Muitärverelusbuud beschliesst durch sein Direk- e'"er „Wilhelm-Augusta-Stiftung" zÄNLL '"En »E--n örtliches m» Sächsisches. - Frankenberg, 11. März 1889. < -.S Einmal ein Beruf, von dem das Klagelied der Ueberfüllung sich nicht zu bethätigen scheint. Nach einer von berufener Seite ausgehenden Mitteilung er reichen die Schüler der Realschulen in verhältnismäßig kurzer Zeit eine gesicherte Lebensstellung, wenn sie nach vollendetem 16. Lebensjahre als Postgehilfe in den Post- dienst eintreten. Be, der Annahme, welche ohne Vor prüfung erfolgt, sofern der Bewerber im Besitze des - Zeugnisses zur Erlangung des Berechtigungsscheines für den einjährigfceiwilligen Dienst sich befindet, ist das Schul- zeugnis, eine Darstellung des Lebenslaufes, ein ärztliches Zeugnis und der Geburtsschein beizubringcn. Außerdem ist eine Kaution von 300 Mark zu hinterlegen. Schon wenige Monate nach ihrem Eintritt als Postgchilfe er- halten die jungen Leute eine Vergütung bis zu 50 M. für den Monat, welche nach Ablauf von 1j Jahren auf 60 M., später an Orten mit kostspieligerem Lebensunter halt auf 75 M. erhöht wird. Nach Ablegung einer Prüfung, zu welcher die Postgehilfen nach einer vierjäh rigen Dienstzeit zugelassen werden, werden dieselben zu Postassiftenten ernannt und beziehen als solche ein Tage geld von 3 M. Einige Jahre nachher werden die gegen Tagegeld beschäftigten Postasststenten als Postverwalter oder Postassistenten angestellt und später nach Maßgabe ihres Dienstalters zu Oberassistenten oder Büceauassi- stentcn befördert. Die Anfangsbesoldung beträgt jetzt außer dem gesetzlichen Wohnungsgelbzuschuß für Postver- Walter (Vorsteher von Postämtern III) 1200 M.; für Postassistenten 1350 M. jährlich; das Höchstgehalt in der Stellung als Oberassistent oder Büreauassistent 2400 M. jährlich (ausschließlich Wohnungsgeldzuschuß). — Ueber die Gesindcverhältnisse in der sächsischen Landwirtschaft sagt der soeben im Auftrage deS sächsischen Landeskulturrates veröffentlichte Bericht des Herrn General- sekretär v. Langsdorfs: Das landwirtschaftliche Gesinde list in gleichem Verhältnis mit dem Wachstum der Städte .und Jndustriedörfer und der Zunahme der Hausindustrie stetig seltener geworden und konnte daher immer weniger -bei der Zuteilung der Arb.iten auf die in früherer Zeit ge übte Rücksicht auf ausreichende Qualifikation der Arbeiter für dieselben Bedacht genommen werden. Ganz be- sonders macht sich dies bei der Wartung der Tiere und der Verrichtung der Feldarbeiten fühlbar. Wo früher nur die zuverlässigsten Knechte zu den Pferden genommen wurden, ist man jetzt häufig genötigt, sich schon mit Knaben zu begnügen, welche kaum der Schule entwachsen sind, und zahlreiche Arbeiten, für welche früher männ liche Arbeiter als ganz unentbehrlich wurden müssen jetzt notgedrungen weiblichen Arbeitern oder AL«,«.r-« Tuberkulose behaftete Kuh geschlachtet und E der frnnk-n Leber und Lunge, sowie andere Fleischstücke zu Leber-, Knoblauch- und Knackwurst verarbeitet sogen .Hackfleisch" verwendet, obwohl er erwiesenermaßen üT de? Zustand des Tieres nicht im Zweifel gewesen war. Der Verurteilte wurde auf Antrag des Staats anwalts sofort verhaftet. — Auf dem Kohlenwerke „Bertrauensschacht bei Lugau ist am 5. d. nachts ein Bergarbeiter durch her- einbrechendcs Dachsteingebirge verschüttet und sofort ge- tötet-worden.^ Menschenleben infolge un ¬ genügender Beaufsichtigung des betreffenden Kindes ver- loren gegangen. Das 2jährige Töchterchen emeS Bahn- Wärters in Schönberg fiel in einem unbeobachteten Augenblick in einen Topf mit heißem Wasser und ver brühte sich derartig, daß es am andern Tage seinen Wunden erlag. — Die bereits gemeldete Notlage der Arbeiter im böhmischen Jsargebirge besteht fort. Bei der in Mor- chenstern abgehaltenen großen Versammlung von Fabri kanten, Glasexporteuren und Gemeindevorständen aller notleidenden Ortschaften gab vr. Weißkopf (Morchen- stern) und Gemeindevorstand Hülner aus Maxdorf eine ergreifende Schilderung des Elendes der vielen Tausende von hungernden Arbeiterfamilien. Viele der Arbeiter senden ihre Kinder ohne Frühstück in die Schule, damit sich die Kinder dort wenigstens einen Teil deS TageS wärmen können, die Zurückbleibenden müssen ohne Hei zung in grimmiger Kälte in der dumpfigen Stube mit hungerndem Magen aushalten. In den meisten Familien wird nur eine Mahlzeit, bestehend aus elenden Kartoffeln ohne jedwede Zuthat, und die nicht immer, erschwungen. Daneben dient Kleienbrot in spärlichen Mengen zur Nahrung, und auch dieses elende Brot ist oft nicht zur Hand. Man befürchtet allgemein den Ausbruch epide mischer Krankheiten. Die Hilfeleistung ist mit aller Energie in Angriff genommen und ein aus 36 Mitglie dern bestehender Zentralausschuß gewählt worden. Durch die bisherige Sammlung und die Spende von 10000 fl. seitens der Firma Jos. Riedel in Polaun stehen dem Zentralausschusse bis jetzt etwa 15 -18000 fl. zur Ver fügung, aus denen den Lokalkomitees Lebensmittel und Kohlen sofort zufließen werden. Die am meisten Not leidenden Gemeinden sind Johannesberg, AlbrechtSdorf, Marienberg, Hirschwinkel, Neudorf, Schwarzbrunn und Schumburg. der Ortskrankenkasse M Emsdorf Sonntag, den 17. März, Nachtrag »seiche. in Müller's Restauration E.Friedens-derselben. T - g. - ° , d » ° n,: S.» d-- d°ch ausgeschiedenen E. Lauterbach. Um recht zahlreiches und pünktliches Erscheinen bittet .^x st and