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1889. Dienstag, den 26. März. Amtsblatt der Äönigl. Ämtshauptmamschafi MH», des Lönigl. Amtsgerichts und des Stadtrats M Frankenberg. Srscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abends sür den sol- genden Tag. PrclS vierteljährlich I M. b0 Ps«., monatlich d» P!g-, Einzel-Nrn. dPfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postbrien und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. Inserate werd« i mit » Pfg. fitr d* gespaltene Korvu» zell« berechnet. Kleinster Inserat« betrag so Pfg, Komplizierte und ta bellarische Inserat! , nach besondere» , Tarif. Inseraten-AnnahM für die seweiltgg Abend-Nummer SW vormillag« ro Uhr. ^iVOIRILVIIRSIRl^SIIRlÄTRRLIRK. - Blattes sitsäkigst recht- Unsere geschätzten Leser werden hierdurch gebeten, das Abonnement ans das mit 1. April beginnend^. Quartal unseres « zeitig ernEn zu wollen, damit in -er Zustellung desselben eine Unterbrechung bez. Verspätung vermieden wird. Vorgänge wie über die Wie bisher werden wir unsere Hanptanfgabe i» schneller Berichterstattung über die wichtigeren lokalen und saMMA Zeitungen fehlen, tagesgeschichtlichen Ereignisse aus dem politischen Gebiete in der den vielen Leser», welchen Zeit oder Mittel zum Halten grotzer ponrn i bemüht sein, erwünschten luappen Form suchen und daneben in» Fenilleton und in -er Rubrik „Vermischtes" interessanten Unterhaltnugsstost Z» »^jelen-en Ereignisse Die vo»» unseren Lesern mit so grotzem Beifall begrüßten Karten über unsere kolonialen Besitzungen uu- die sich dafewu Darstellungen, wer-en auch im kommmdeu Quartal Fortsetzuug fin-en un- können wir schor» Henle Mitteilen, daß wir demnächst zwei besonders in"»'' > z» großem eine Besitzkarte von Npolu (Samoagruppe) und eine Karte über das Küstengebiet vor» Deutsch-Ostafrtka (Expedittonsterrain sür -entlichen Matzstabe bringen wer-en. - Rätselecke bringt, J»r der Sonntagsbeilage, welche neben einen« stimmnrtgsvolle» Gedicht und der längere,» Erzählung auch „Buntes uno e» ^as volle beginnt im neuen Quartal -er überaus spauneu-e Origiualroman (Krirutnalerztthlung) „Dnrch srem-e Schuld" von E. v. Linden, wn-r« Interesse unserer geschätzte»» Leser in Anspruch urhme» wird. Die Verbreitung unseres Blattes in der Stadt und Umgebung empfiehlt dasselbe zu wirksamen Inseraten. . Malich erscheinendes Alle Postanstalte»» und Ausgabestellen, wie unsere zahlreichen Stadt- und Landboten nehmen Bestellungen zu dem sür ein wg I ' Mon des Blatt überaus billigen Preis von 1 M. 50 Pf. fürs Quartal cntgegeu, Monatsabouuements (ü 50 Pf.) für Abholeude könuen t»» oer Tageblattes, wie in den Ausgabestellen der Herre»» Otto Matthes (Querstratze) und Carl Berthold (Schlotzstratze) bewirkt werden. D»e w » v Monatskarte»» sind vorn nächste»» Sonnabend an zur Abholung bereit. Viv vväakUoa uuä Lxpväiiioll Svs rrLnkvaderAvr rLSediaLLvs. Die Aufgabe von Inseraten ersuchen wir so zeitig als möglich er folgen zi» lagen. Größere Inserate erbitten wir bis vormittags 10 Uhr, kleinere dagegen bis mittags 1S Uhr. l)ie Lrpeckition üvs trau Ken Herder I»^etzjs1tv8. Bekanntmachung. Nach 8 14 des Gemeindeabgabenregulativs vorn 14. Februar 1883 ist die 3. Rate der diesjährigen Gemeindeanlage»» bis zum 1. April d. I. an die Stadtsteuereinnahme (Rathhaus, 2 Treppen) abzuführen. Wir machen die Abgabenpflichtigen hierdurch unter Bezugnahme auf 8 71 des obgedachten Regulativs noch besonders aufmerksam. Frankenberg, den 25. März 1889. Der Rath. Vs». Kaeubler, Brgrmstr. Bekanntmachung. Auf Folium 248 im Handelsregister für den hiesigen Amtsgerichtsbezirk ist am heutigen Tage die neue Firma: Reupert L Uhlemann zu Frankenberg verlautbart und sind als deren Inhaber Herr Kaufmann Karl Friedrich Reupert und Herr Fabrikant Max Georg Uhlemann daselbst eingetragen worden. Königliches Amtsgericht Frankenberg, am 23. März 1889. Wiegand. Seidler. I --- - - S« > 1, >->! -- , Generalversammlung Freitag, den 5. April ». Abends 8 Uhr im Barthel'sche» Restaurant, " Humboldtstraße. Tagesordnung: Ablegung der Jahrcsrechnung und 3^ification^ derselben H. Moritz Böhme, z. Zt. Bors. Realschule mit Progymnasium zu Frankenberg. Die Entlassung der mit dem Reifezeugnis abgehenden Schüler findet Mittwoch, d. 27. d., vormittags 11 Uhr im Zeichensaale der Realschule statt. Die geehr- ten Behörden hiesiger Stadt, die Eltern und Angehörigen der Abgehenden^ die Gönner und Freunde der Schule werden hierdurch zur Teilnahme an dieser Schulfeier er- gebenst eingeladen. Frankenberg, d. 25. März 1889. Im Namen des Lehrerkollegiums: Dir. Vi». St««»««. Tages-Gedenkblätter fürs Wettiner Jubeljahr 1880. 2«. März. 1771. Der gemütlich satyrische Dichter Gottl. Wilhelm Rabener -st zu Dresden als Steuerrat. 1812. Aufbruch der sächsischen Truppen von Sorau und Guben unter General Le Coq nach Polen. 1813. Russen und Preußen rücken in Dresden ein; Blücher, der neben dem Japanischen Palais in Neustadt Quartier nahm, ließ einen Aufruf an Sachsens Bewohner «»schlagen, worin er zum Aufstand ausforderte. 1848. Prinz Albert von Sachsen trifft von der Universität Bonn wieder in Dresden ein. Bom Reichstage. In der Sonnabend-Sitzung vom 23. März wurde Ler Nachtragsetat in dritter Beratung debattelos geneh migt, ebenso das dazu gehörige Etatsgesetz, sowie das Anleihegesetz. Es folgte die zweite Lesung des neuen Genossenschaftsgesetzes. Referent Frhr. v. Reinbabcn <freikons.) betonte die wirtschaftliche Tragweite der Vor lage und hob die am meisten erörterten Streitfragen her vor, nämlich die Ausdehnung des Geschäftsbetriebes der Genossenschaften auf Nichtmitglieder, die Revisionen des Geschäftsbetriebes und den Einzelangriff der Gläubiger gegen die Mitglieder der Genossenschaft. Redner em pfahl die Vorschläge der Kommission zur Annahme. 81 Ler Vorlage wurde debattelos angenommen. 8 2 han delte von den einzelnen Arten der Genossenschaften und unterscheidet 1. solche mit unbeschränkter Haftpflicht, 2. solche mit unbeschränkter Nachschußpflicht und 3. solche mit beschränkter Haftpflicht. — Schenck (freis.) beantragte nun hierzu, die neue Kategorie, die Ge- nossenschaften mit unbeschränkter Nachschußpflicht, zu be seitigen. Diese neue Form entspreche weder den Inter essen der Genossenschaften, noch denen der Bevölkerung. Sie bezwecke, den Mitgliedern der Genoss.nschaften die Möglichkeit zu geben, daß sie nicht den Gläubigern der selben haftbar, sondern nur den Genossenschaften gegen über verpflichtet seien, die zur Befriedigung der Gläubi ger erforderlichen Nachschüsse zu leisten. — v. Buol (Zentr.) empfahl die Kommissionsvorlage, dieselbe befrie dige ein dringendes Bedürfnis, wenn auch nicht zu ver kennen sei, daß die neue Bestimmung große Bedenken in den Kreisen der Genossenschaftsmitglieder hervorgerufen und zahlreiche Austritte veranlaßt habe. — EnnecceruS (nat.-lib.) führte aus, die neue Form biete die einzige Möglichkeit, um den Einzelangriff zu mildern und teil weise zu beseitigen. Schultze - Delitzsch und Raiffeisen hätten diese Form dringend empfohlen. — Hegel (kons.) bemerkte, cs müsse dahin gestrebt werden, den Einzel angriff des Gläubigers gegen Genossenschaftsmitglieder mit seinen gefährlichen Konsequenzen so viel als möglich zu beschränken. Hierfür erscheine dis unbeschränkte Nach schußpflicht als ein geeignetes Mittel, weil cs schon vor Eröffnung eines Konkurses die Möglichkeit gebe, die Ge nossen nach Bedürfnis hervorzuziehen, ohne sie dem Ein zelangriff des Gläubigers direkt auszusetzen. Seine Par tei werde deshalb für die Kommissionsbeschlüsse stimmen. — Baumbach (freis.) bemerkte, die neue Form der Ge nossenschaft mit unbeschränkter Nachschußpflicht sei das Resultat eines Kompromisses zwischen den Kartellparteien, i das aber für die Praxis gar nicht zu verwenden sei. — 1 Staatssekretär v. Oehlschläger erklärte, es sei beklagt worden, daß sich besserfituierte Personen den Genoffen schaften wegen der Gefahr der Solidarhaft fernhalten; diese habe deshalb als ein Hemmnis in der Entwickelung des Genossenschaftswesens betrachtet werden müssen. Die sem Verhältnis glaubte die Regierung durch die Einfüh rung der beschränkten Haftpflicht abhelfen zu können. Wenn nun die Kommission eine neue Form Vorschläge, so könne er nur erklären, daß er die Faffung der ur sprünglichen Vorlage auch heute verteidige, allein namens der verbündeten Regierungen könne er eine Erklärung nicht abgeben. — Gamp (freikons.) befürwortete den Kommissionsantrag, ebenso v. Hume (Zentr.), Graf Mir bach (kons.). Hierauf wurde die Debatte geschlossen und der 8 2 nach den Kommisstonsbeschlüssen angenommen. Die 88 3—7 wurden debattelos genehmigt. 8 8 ent hält diejenigen Bestimmungen, welche der Aufnahme in das Statut bedürfen. — Schenck beantragte, die Be stimmungen zu streichen, wonach Genossenschaften, welche Darlehen gewähren, mit Nichtmitgliedern derartige Ge schäfte nicht machen dürfen. Kulemann (nat.-lib.) beantragte, auch für Konsum- Vereine den geschäftlichen Verkehr nur auf die Mitglieder zu beschränken. — Geh. Rat Hagens bekämpfte den An trag schenck, der, wenn er angenommen würde, von neuem das Risiko der Genossenschafter bedenklich steigern WL- - Enneccerus sprach ebenfalls gegen dm Antrag auch den Kreis der Geschäfle^dur^