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MnkeMM RachrichtMM Bezirksanzeiger. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Ek" - Deiner Kammer, ich schleiche mit Dtrhinau und trete au- meinen Schuhen." Therese schlug ihn auf den Mund für diesen Vorschlag. „Frecher Mensch! " drohte sie, „in meine Kammer?" Allein Fuhrmann war zu versessen auf daö Bild. Sie parlirten bin und her, und endlich schwur er ihr, nur das Bild zu sehen und dann sich wieder zu entfernen. So traten sie auf den Hausflur; Therese den Bombardier an der Hand führend, welcher die schweren Soldatenschuhe unter« Arm trug. Da — ging weiter vorn di« Ladenthür auf, Dehnicke trat heraus mit dem Licht in der Hand und geleitete den Maler Adel- stng zum Hause hinaus. Die Beiden Lieben den hatten im Hinterflur den tiefsten Schatten gesucht und harrten auf Dehnicke'S Zurückkunst. Dieser aber, statt in di« Ladenthür zu gehen, stieg mit schwerem eifrigen Schritt zur Treppe hinauf. „Herr Gott, er geht nach meiner Kammer!" preßte ängstlich Therese heraus, und im nächsten Momente hörte sie schon, wie er oben an der Thür poltert« und rief. Er hielt ein heftige- Gespräch mit Ausrufungen, Drohungen und Schelten, Theres« solle ausmachen, da er durch aus mit ihr sprechen müsse. SIS «r keinen Laut und keine Spur von Erwiderung vernahm, trotz dem er so stark an Vie Thür gedonnert/ baß man einen Tobten damit hätte erwecken können, würbe er doch zweifelhaft und sprach vom Holen des HauptschlüffelS. Pie Erene war für die Bei- Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Samt. Clem«», O e r t l t ch e s. Frankenberg, 17. März. Die nächsten Sonntag Nachmittags und Abends im „Schwar zen Rost" stattfindende Jubelfeier unser- Ge HtrbevtrtinS (Programm im Jnseratentheile), zu der außer den noch hier lebenden Gründern auch di« Handwerker- bez. Gewerbevereine zu Chem nitz, Mittweida und Hainichen ringeladen sind, verspricht ein ächte- rechte- Bürgerfest zu wer den und zahlreiche vetheiltgung zu finden. Die Zeichnungen zu derselben find wie wir hören bi- heute schon ziemlich ansehnlich. Bielen wird rrwünscht sein, daß auch Richtmitglieder ohne weitere Beschränkung theilnehmen können. Bekanntmachung. Die auf Ansuchen erfolgte Entlassung Herrn Karl Gottfried Ranft'S zu OrtelSdorf a«S Wer Funktion al- GerichtSschöppe«, sowi« die Uebertragung derselben an Herrn Gutsbesitzer Iuliu- Hermann Wirth daselbst, / der am 3. März diese- Jahre- eidlich in Pflicht genommen worden ist, wird hiermit zur öffentlichen «slenntrckß gebracht. Frankenberg, den d. März 1870. König 1 i ch « S Ä e Z L ch » t.. . Wieg«»». Fickel. Der König ein Maler. - Historisch« Novelle von M. Ant. Niendorf. (Fortsetzung.) Ho kositrn die Liebenden unter dem Schutze der dunklen Nacht in der Ecke de- Hofgebäudes. Der Röhrbrunnen plätscherte, und vom Himmel regnete e- rin wenig, doch da- störte die Briden nicht. Fuhrmann aber konnte den brennenden Wunsch nicht unterdrücken, er wollte durchaus Abelfing'S Gemälde mit etaenen Augen sehen und sich von dessen Werth Überzeugen. „Beruhige Dich doch zur Gelegenheit auf morgen. Hier ist'- ohnedem finster." „Sieh, Schatz, «S sängt stärker an zu regnen, und die Uhr schlägt eben erst neun. Soll ich schon scheiden? Zeig mir da- Bild oben iy Bekanntmachung, die Bespannung der Landspritze betreffend. In der Zeit vom I. April bi- mit SV. Juni d. I. sind solgend« Geschirrbefitzer zur Lieferung der Bespannung für die Landspritze verpflichtet: Herr Friedrich Hermann Schmidt in HZ SSW, - Karl Hermann Sarfert in HZ 3S2V, - Robert Iuliu- Heydt in HZ 4IS, - Karl Gottlieb Schumann in HZ 4>S. Herr Gottlob Friedrich John in HZ 20, - Friedrich Edward Lange in HZ SSI, - Johann Samuel Wagner in HZ 332, - Ernst JüliuS Beyer in HZ 3S0V, Diejenigen, welche sich gedachter Verpflichtung entziehen, beziehentlich rechtzeitig einen geeigneten Stellvertreter zu bestellen und anzumrlke» unterlassen, verfallen nach § 78 der Feuerordnung in eine Geldstrafe von 5 Thlr. Frankenberg, am 16. März I87V. Der Stadtrat h. Meltzer, vrgrmstr. den drunten peSlich; Fuhrmann mußte sich» wiewohl unge«h nun Mfcheiden, das Weit« z» suchen, wobei er doch vory an der HauSthüv den Schein de- Lichte- durchschreiten mußte, de» von oben durch die gerade ausstrigende Trepp» herabstel. Al- er diese gefahrvolle Linie paf- first, da schrie der alte Händler wirklich von oben: - „Halt! halt, wa- ist das?" Und stieg eilen* hernieder. Er begegnete Therese und stand ihr gegenüber. „So . . ." grollte er, „wenn ich Dich rufe» lasse, dann bist Du zu Bett und jetzt? ..." „Ich komme au- dem Hinterhaus von unse rer Wäscherin Mutter Hasen, der ich Etwas zm bestellen hatte", erwiderte Therese. „Wer entwich da durch die Thür, ich glaube» e- war ein Soldat, he!" „Ich habe Niemand vor mir gehen sehen l" „Ich argwöhne, Mädchen, e- war der Bo«, bardier, der Fuhrmann, Du wirst doch yicht?" „Was werd'ich nicht?" fragte das Mädche» resolut. „Nun, Dich mit diesem Menschen heim lich abgeben, während ich mich um «ine anstän dige, ich sage Dir, höchst anständig« Parthie für Dich bemühe?" Da blickt« er auf die Erde, er leuchtete hinab; am Bodrn lag «in große»' Soldatenschuh. Fuhrmann, der sein« au-gezo- genen Fußftückp unter den Arm geklemmt ge tragen, hatte da- «ine. verloren. E-Aarniv zu deutlich, auf der innern Sohle entdeckte Deh» nicke da- eingepreßte Regiment-siegel «ckK'MM Ueberfluß die, lateinischen Buchstaben AK kvtlnnntmnellNtM Die auf den 21. März 1876 anberaumt gewesene deS zum Nachlasse de- Herrn OttSrichter Karl Friedrich Richter zu Schönborn gehörigen ModiliareS findet nicht stütt, Mittweida, den 17. März 1870. ^Königliches GM« ich t Clauß, G,-Uintm.-