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warte, Nachmittags statt, wozu Seifert. nberg. 7 Uhr an ebenst ein« nem Saale ist» ibe. entdix. rthal. lag 4 Nhi gen statt, khauS. mustk zu HauS- Sittig. fentiiche einlade. iriegiS. iv8». r Tanz- bold. !nke. -mittag- gehaltrn, 77. Mittwoch, de» «. J°N. 187^ Frankmilerger Wrichtsülatt und Bezirksanzeiger Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. ' — — ' ' — Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehe» durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. B e r b o t. DaS Befahren der Schulgaffe und der Humboldtstraße mit Frachtgeschirren — außer mit solchen, durch welche den Bauten an letzterer' Straße Materialien zugeführt werden — wird hiermit bei Einem Thaler Strafe für jeden ContraventionSfall verboten. Frankenberg, am l. Juli 1870. , D e r S t a d t r a t h. Meitzer, Brgrmstr. Bekanntmachung. DaS erschienene 22. Stück des diesjährigen BundeS-Gesetzblattes -eS Norvdeutschen Bundes, welches an Rathsstelle eingesehen werden kann, enthält unter HZ 516. Gesetz, betreffend die Feststellung deS HauShaltS-EtatS des Norddeutschen Bundes für daS Jahr 1871; vom 15. Mai 187V. HZ 517. Ver^rd^ung ^betreffend die Feststellung deS ElatS der Militärverwaltung deS Norddeutschen Bundes für daS Jahr 1871; vom 518. Gesetz, betreffend die Abänderung deS HauShaltS-EtatS deS Norddeutschen Bundes für das Jahr 1870; vom II. Juni 1870. ^Z 519. Gesetz wegen Aufhebung der Elb,ölte; vom II. Juni 1870. HZ 520. Vertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde einerseits und Oesterreich andererseits, die Aufhebung deS ElbzosteS betreffend; vom 22. Juni 1870. HZ 521. Verordnung, betreffend die Ausführung deS Gesetzes wegen Errichtung eines obersten Gerichtshofes für Handelssachen vom IL Juni 1869; vom 22. Juni 1870. Frankenberg, am 4. Juli 1870. Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmstr. Daß die revidiere -andiagSwahlliste für Altenhain bei dem unterzeichneten Gemeinde-Vorstand daselbst zur Einsichtnahme ausliegt und daß etwaige Einsprüche gegen dieselbe dem Gemeinde-Vorstände rechtzeitig anzubringen sind, wirb hiermit öffentlich bekannt gemacht. Altenhain, am 5. Juli 1870. Jul. Ruttloff, Gem.-Vorstd. ' wann. ms. orgenden ladet er- lster. m". öffent- 3 Uhr >estecklem nd Ge- eley. ch. wntanj ju sprach lisch. t70 Pfd. geb. 170 bez. 170 Roggen Thlr. — Thlr. 15 bis 3 Lhlr. - Lhlr. 10 Psd. 4 l. Awehl - Ngr., Thlr. - O e r 1 l i ch e S. Frankenberg, 5. Juli. Der frühere Bür- germeister unserer Stadt und jetzige StaaiSan Walt beim Bezirksgerichte zu Chemnitz Herr B- G. Stöckel ist zum BezirkSgerichtSdirector zu Freiberg ernannt worden, welche Stelle er vom I. August d. I. an bekleiden wird. Zu seinem Nachfolger in Chemnitz ist Herr Staatsanwalt Rumpelt in Zwickau bestimmt. Frankenberg, 3. Juls. Dir zweite dies jährig« Vierteljahrfitzung deS Chemnitzer Ge- schwornengerichteS hatte u. A. zwei Derhand- lungSgegenstänbe, die auS unserm GerichiSamtS- bezirke hervorgegangen sind und die dadurch all gemeines Jnierrffe in Anspruch nehmen dürften, weshalb wir dieselben hier nach einem Berichte deS „Dr. I," wiedergeben: Der erste, von ei- nrm besonders zahlreichen Publikum mit sichtli cher Spannung verfolgte Anklagefall betraf daS Verbrechen deS beendeten Versuchs der Brand stiftung, deren der GutSpachter Friedrich Ferdi- nand LhirMer aus Mühlbach bezüchtigt war. Am Nachmittag deS 26. Februar d. I. war in einer Scheune deS vom Angeklagten pachtweise besessenen Gutes von einer Dienstwagd, welche von dem auf den Scheunenboden aufgepansten Gemengestroh an jenem Tage ausnahmsweise zur Viehfütterung hatte holen wollen, nach Weg nahme zweier Strohbunde in dem Stroh eine geräumige Höhlung entdeckt worben, in welcher von andern Zündstoffen umgeben ein brennendes Stearinlicht staub. Außer bem Angeklagten, mulcher etwa Stunde zuvor eine kurze Zeit in der Scheune sich aufgehalten hatte und dann in ein benachbartes Dorf gegangen war, hatte man Niemanden in die Scheune gehen sehen. Der Angeklagte war erst in der Nacht zurückge kehrt und hatte am andern Morgen die von sei- ner Ehefrau in Verwahrung genommenen Zünd- stoffe, ohne dieselben auch nur anzusehen, im Ofen verbrannt, übrigens von dem Vorfälle nicht eher Anzeige gemacht, als bis der GenS- darm aus die Mittheilung dritter Personen hin an Ort und Stelle erörtert hatte. Als Beweg, grunb zur That ließ sich, da der Angeklagte nur theilweise versichert haue, Gewinnsucht nicht an- nehmen, doch schien es, baß er an der vorzeiti- gen Aufhebung deS ihm durchaus nicht vortheil» haften Pachtvertrags ein Interesse gehabt hatte. Die Geschwornen vermochten die Ueberzeugung von der Schuld deS Angeklagten nicht zu gewin nen, und wurde derselbe in dessen Folge freige- sprachen. — DaS schwerst« Verbrechen, daS deS Mordes, gelangte am vierten SitzungStage zur Aburtheilung. Die ledige Dienstmagb Marie Christiane Karoline Klemm hatte, wie sie selbst bekannte, ihr dreiwöchiges außereheliches Kind vorsätzlich erstickt. Sie war mit dem Kinde bei einem Gutsbesitzer in Oberwiesa in Dienst ge irrten , hatte aber am Abend deS 2. Mai zuin Zwecke der Herbeischaffung ihres Dienstbuches auf Geheiß ihrer Dienstherrschaft deren Behau sung mit bem Kinde verlassen müssen. Die be. drängte Lage, in der sie sich befunden, der Mangel eines Unterkommens hatte die Ange- klagte, wie sie angab, zu dem unseligen Ent schlusse, sich ihres Kindes zu entledigen, ver mocht. Nachdem sie zu dem Entschluffe der Töbtung ihres Kindes gelang», hatte sie aber auch, wie sie selbst schilderte, mit Vorbedacht diejenige TobeSart gewählt, welche sie für die leichteste und schmerzloseste hielt. Der Schwer punkt der Beurtheilung des FglleS gipfelte nun in der Frage, ob die Angeklagte mit oder ohnr Uebeilegung die That ausgeführt habe. Die Geschwornen nahmen daS letztere an, in dessen Folge die Angeklagte nur deS TodtschlagS schuld big befunden und zu zehn Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde. Frankenberg, 3. Juli. Nachdem bereits im vorigen Jahre zu wiederholten Malen aus wärtige, namentlich Chemnitzer Mitglieder der Lassalle'schen Partei versucht hatten, ihren An schauungen über die Besserung der materielle» Lage des Arbeiterstandes hier Boden zu schaffen» wie es scheint aber mit sehr geringem Erfolge, wurden wir in einer für den gestrigen Abenb in den Benedix'schen Saal einberufenen „öffent lichen Volksversammlung" (!) wiederum mit dem Vortrage der socialdemokratischen Heils theorien beglückt, um »ächt zu sagen ergötzt, wozu man indessen vollständig berechtigt wäre, da daS oft erneute Gelächter der Zuhörer, und nicht vereinzelter, Zeugniß davon gab. Die Ver sammlung war bei Weitem nicht so zahlreich besucht, wie die vorjährigen und wie wir aus Aeußerungen entnahmen, hatten sich Viele auch nur eingefunden, weil sie den wohl tüchtigste» Sprecher der Partei Herrn Bebel erwartet hatten. Wir verzichten gem darauf, gleiches Lob zu ernten, wie solches der Hauptsprecher des Abends, ein Herr Ufert aus Chemnitz, unserm Döbelner College» spendete. Daß die Lage des Arbeiter standes eine Besserung verdient und daß sie auf eine solche hinarbeiten, wird jeder Billigdenkende anerkennen und sich freuen, wenn ihre Be mühungen mit Erfolg gekrönt werden. Aber gerade der Letztere muß sich sagen, daß der vou den Missionären des gestrigen Tages vorgezeich nete Weg nicht der richtig« ist, so sehr wir mit