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SomÄend, den L Wl. FrankenbeMr Nachrlchtsblatt .:<s lung und Bezirksanzeiger Amtsblatt des Königl. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. and. ideS Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Ä Ä .4, W Z Mk 'M obert und sich das eiserne Kreuz erworben. Nach dem Feldzuge stand sein Regiment in D . . . Jänisch nahm hier seinen Abschied und erhielt von der neuen preußischen Regierung den besag, ten Gasthof in Erbpacht, der nun bald nach der militärischen Charge de- Besitzers im Volke „Der Wachtmeister" genannt wurde und diesen Namen bis auf den heutigen Tag behalten hat. Als Jänisch in den Gasthof einzog, war da- g«. genüberliegende ForsthauS ohne Förster. Der legte des Nachts verstohlen auf verthaS Platz in der Laube die schönsten Blumensträuße, b«»- Regierung in Ansehung der treugeleisteten Dienste streute den Tisch und die Bank mit Rofenblät» deS Verstorbenen lebenslängliche freie Wohnung tern- verehrte Bertha'S Liebling, dem alten Ri«» in dem Seitengebäude des, Forsthauses erhalten, rod, die besten Knochen aus seiner Küche, die bisherige Beamte hatte das Zeitliche gesegnet, seine Wittwe und seine Tochter aber hatten von der ' 1 ..-V rern deS Wer» geäußert ung der phieen ,irdenen raph. AZ »brilr. »t dvi liebes n »ö Punkt 1 Saale) Bekanntmachung. Vom Bundes - Gesetzblatte -r- Norddeutsche« Bundes find das 6. und 7. Stück vom Jahre 1870 erschienen und können av^ RathSstelle etngesehen werden. - In denselben find enthalten: HZ 4S7) Gesetz, betreffend die Kontrole deS Bundeshaushalts für das Jahr 1870, vom II. März 1870. HZ 438) Verordnung, betreffend die Einberufung des BundeSratheS des Deutschen Zollvereins, vom 25. März 1870. HZ 439) Anzeige der der Königl. Preuß. Regierung zu Sigmaringen, sowie verschiedenen Hauptämtern beigeordneten BerrinSbeamten. HZ 440— 451) Ernennungen von Konsuln re. des Norddeutschen Bunde-. . HZ 452) Gesetz über die Ausgabe von Banknoten, vom 27. März 1870. HZ 453) Allerhöchster Erlaß vom 17. März 1870, betreffend die Aufnahme deS, einen Theil der Stadt Magdeburg bildenden Orte- Süden» bürg in die l. Servisklafft. ' > Frankenberg, am 31. März 1870. Der P t a d t « a t h. Meltzer, Brgrmstr. > bleu 4 Lhlr. AM 'Ä tags mit dem eisernen Kreuze auf der Brust et» nen Spaziergang nach der Schöneich« machte so bogen sich wohl mitunter die Blätter der Laub» auseinander, und ein paar dunkle Augen scharr ten freundlich dem Wachtmeister nach. 7 Indessen kamen sich beide nicht näWl h«» ser Wachtmeister nahm zwar all« setsse täktrschelb Kenntnisse, die er im Kriege gesammelt, züHil^r und unterhielt mit dem holden Gegenstände fei ne- Angriffs kleine bedeutsame Plänkeleien, er 'M Bertha Wulst war eine gar reizende Försters- dieser dann seelenvergnügt nach Hause trug» tochter. Ausgewachsen in der balsamischen Luft und eingedenk des alten Sprichwortes, daß, wer deS uralten Waldes, schlank wie die schönste die Tochter zur Frau haben will, eS mit de» Tanne im Forst, zählte sie damals 18 Jahre Mutter halten muß, erzeigte er der letztem di» und war geistig und körperlich gleich bevorzugt, zartesten Aufmerksamkeiten. Er sah aber bald, Da war eS nun freilich nicht zu verwundern, daß er hiermit nicht weiter kam. Die Mutte» baß der junge Wachtmeister von seiner Schenk- blieb höflich, aber zurückhaltend, und Bertha liest stube her gar häufig sehnsüchtige Blicke nach dem sich nicht merken, waS in ihr vorging. D» Forsthause sendete und insbesondere eine dunkle faßte unser Wachtmeister in einer schlaflose» Laube in daS Auge faßte, welche Bertha in ih- Nacht den Vorsatz, die Sache schnell zur Ent» rem Hintergründe barg. Kam dieselbe nun gar in scheidung zu bringen. Die beiden Frauen wa- seinen Krug, um für die Wirthschaft irgend et. ren eben vom Kirchgänge heimgekehrt, als der was einzukaufen, so wurde dem jungen Wacht. Wachtmeister nach dem Forsthause ging. Bee- meister firdendheiß. Er, der dem feindlichen Itha, die ihn kommen sah und mit dem Scharf- Kugelregen fest in daS Auge geschaut hatte, sinne de- liebenden Mädchens erneth, um waA senkte das seinige verjagt zu Boden, wenn Ber- eS sich handle, ergriff scheu durch die Hinter- tha in sein Zimmer trat. Wenn sie dasselbe l thür die Flucht nach dem Walde und überliest aber verlassen und in frohem Laufe zurück nach ihrer Mutter die ersten Verhandlungen. Unser dem Forsthause eilte, dann blickten ihr die ver- Wachtmeister trat ein und brachte in kurze«» zagten Augen sehnsüchtig nach. Indessen hörten schlichten und ernsten Worten sein Anliegen vör- Bertha'S Besuche bald auf. Mit dem Scharf- Er berief sich darauf, daß seine Wirthschaft in» blicke der Frauen hatte Frau Wulst die Ge- besten Gange sei, er ohne Bertha nicht Mehr fühle deS verliebten Wachtmeister- errathen, und leben könne, und bat um den Mütterlichen Se» wenn von nun ab in der Wirthschaft etwa- ge- gen. Er hatte sich aber verrechnet. Frau WulD braucht wurde, so ging sie selbst nach dem Kruge, dankt« dem Nachbar für die Ehre, die er ihr un» um eS zu holen. Frau Wulst hatte an dem ihrem Kinde anchue, erklärte ihm dann aber Wachtmeister eigentlich nicht- auSzusetzen, indes-1 rund heraus, daß Bertha zum Heirathen zu suM sen wollte sie mit ihrer Tochter höher hinaus, I sei, daß sie bei ihrem vorgerückten Alter die» und «in Waldwirth, d«r den Holzbauern und I selbe nicht missen könne, mit ihr in Vie Stad» ^andwerk-burschen Bier und SchnapS einschenken I ziehen werde und lrhnte den HeirathSantrag ab. inßte, schien ihr für ihre Tochter nicht paskmd. I Unser Wachtmeister jog mit einem Korbe nach Bertha dachte dagegen anders. Der stattliche Hause. E- war die Herbst« Stund« in seines Lachbar gefiel ihr gar wohl, und wenn er Sonn» f Leben gewesen, und al- er am Ab«»»« auf setm S- Thetb- neiner Frau,, Das Kreuz im Walde.*) Lriminalskizze von H. Engelcke. Wenn Du, verehrter Leser, ein fleißiger Be- I sucher alter Forsten bist, so wird Dir ganz be I stimmt, besonder- in GebirgSwäldern, an irgend I einer einsamen Stätte oft ein Kreuz ausgefallen I fein, da- entweder roh auS zwei Holzstücken ge- I zimmert oder mitunter auch mit größerer Kunst I zusammrngefügt ist. Ein solches Kreuz hat alle- I mal seine Geschichte. Sei es, daß an der betref- I senden Stelle einstmals ein Unglücksfall sich ereig net, sei «S, daß ein Förster von einem Wilddiebe I oder ein Wilddieb von dem Förster erschossen, I sei e» endlich, daß ein Raubmord an dieser Stelle I stattgefunden, etwa- ist dort immer passtrt, und di« Förster halten auf diese Kreuze, bessern sie quS, wenn ste anfangen morsch zu werden, und I erzählen dem Wanderer gern deren Geschichte. I In dem großen Forst, der südlich von der klei- > nen Stadt K. iw nördlichen Thüringen beginnt I und sich dann ost- und westwärts zwischen Saale ! und Unstrut erstreckt, liegt ein kleines Gasthaus l an der großen Heerstraß«, „Der Wachtmei- I st er" genannt. Gegenüber steht da-von Epheu dicht umwachsene ForsthauS, Jahrhunderte alt, erbaut von den Herzögen zu Sachsen - Weißen- 1 stlS und in der Regel daS Rendezvous der hohen I Herrschaften auf der Jagd. Wenn man den I schmalen Fußweg, der östlich vom Forsthause I au- in den Hochwald führt und der noch in den dreißiger Jahren im Munde deS Volkes den Ra- I men „Morderstetg" führte, verfolgte, so kam I man um jene Zeit an «in« kleisie, von Bäumen I entblößt« St«lle, auf der stch unter einer alten I ^ftche ein Doppelkreuz, roh aus Baumstämmen I gezimmert, erhob. I Die Geschichte dieses Kreuze- will ich erzählen. I Um da- Jahr 1817, kurz nachdem jener Forst unter preußische Herrschaft gekommen, wohnte im Gasthofe zum Wachtmeister rin junger Wirth, NaMenS Jänisch. Gr war Wachtmeister in einem preußischen Ulanenregiment gewesen, hatte sich tapfer in den Freiheitskriegen geschlagen, zwei französische Standarten und am Schlacht- W« von Lennewitz eine sächsisch« Kahn« «r. *) Au» dem beliebten Familttnblatte „Daheim" al», ' Probe abgedruckt. D. Red. iderung ^nNerS« als: L » ganz npletter wagen, tRun- parthie ftschlit- leitern, Pferde- rtenden nerven. a stier kunn- k und Herrn Grabe »enden >70. er. ' nein««, j tresie tr den »itung eEfe» h für, ch. MA