Volltext Seite (XML)
Frankenberger Uchrichtsklatt und Bezirksanzeiger on Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg e», Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 1V Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Der Kaufmann Überlegte bei sich: „DieHerren der Entlassung, indem er seine Pfeife auf den haben sich gestritten über den Werth dieser Bilt! Tisch auSklopfte, und Jeder erhob sich. 4/ . Kebr. e uitd n und ag ge« »ix. er be ug i« Jult den ver- edingun- ^or«. standen« :n blei- ge Be» der, da- ist klar. ES frägt sich nur, wie ich die Majestät befriedige, wenn ich hoch oder niedrig greife. . . . Sind eigentlich gar kein Kaufobjeet, man weiß nicht, ob sie fehlerfrei und kunstgerecht sind ; sind fast zu grellfurbig — waS ihUfS?« ich will mitten durch gehen." „ZW Venke," fing-er endlich an, „daß ein Also flüsterten sämmtliche Lippen draußen auf den CorridorS, und daS Kopfschütteln und Stau nen nahm kein Ende. Grumbkow und Secken dorf aber sahen sich beide mit Entsetzen an, sie Schrecken und Ueberraschung zu lesen. Nun winkle er mit dem gewöhnlichen Zeichen ei mir . April ertheilt Nar., Srbsen lr. Ist Thlr. «ris it höflichst pirsch. , schirre bel Abholung „Der König, ein Maler! . . . wohl gar ein Meister? . , . . der Himmel behüte, was ist das? »l. März, auf dem aH. io. März, Rgr. »gr. Stück, wie dies hier," — er hatte den Hund vor sich, — „wohl seine hundert Thaler werth ist, die andern eben so viel, nur so zehn Thaler diüber oder drunter, je nach Liebhaberei." Alles fuhr voll Erstaunen empor, und der König lächelte wahrhaft triumphirend. Der Händler bemerkte also, baß er gut geschätzt hatte; ein Stein fiel ihm vom Herzen. „Also mitten durch hundert Thaler für'S Stück!" rief der König hocherfreut. „Ja, Majestät!" verheuerte der Händler. „Run will ich Ihm waS sagen: ich verkaufe JlM dis Bild er dafür ; nehm' Er fie mit und schicke Er Mir für die fünf daS Geld." War der Händler eben den Stein loS, so fie jetzt ein riesiger Fels auf ihn — er erbleichte; allein wie konnte er sich des Königs Ungnade zuziehen? Es blieb ihm Nicht- übrig, als mit fröhlicher Miene nach den bösen Bildern zu greifen. Gund, ling mußte ihm tragen helfen und war beaus. tragt, sich den Betrag auszahlen zu lassen; denn das königliche Gemüch wollt« sogleich realiter an dem ersten Künstlererlös seine Augenweide haben. Während die Generäle stumm dem wankenden Bildhändler nachsahen, dem Gundling hülfreich und spottend die kostbaren Erwerbungen zutrug, erhob sich der König: „Ihr seht, meine Freunde, daß ich mir mein Brod sehr gut verdienen kann. DaS Malen ist weit plaistrlicher für einen alten Mann, als daS Regieren, wobei Einem so leicht Alle- quer geht. Ich bin der Widerwärtigkeiten überdrüssig. Zudem bin ich krank, zum Stuben- sitzen hinter dem Ofen verurtheilt, da- nicht für einen König von Preußen paßt. Ich habe da her vor, ehestens meine Regierung niederzulegen und mich nach Wusterhausen -urückzuziehen. Dort soll mein Altensitz sein. Vom Staate ver lange ich Nicht-, denn ich sehe, ich kann ohne ihn leben." So sprach der König ernst und bedachtsam. Alle- starrte ihn an, in den Gesichtern war Der König ein Maler. Historische Novelle von M. Ant. Niendorf. (Fortsetzung.) Wenige Minuten waren verstrichen; der Hof- lieferant Dehnicke kam und dienerte ehrfurchts voll herein in den Kreis brr Generale. „Majestät haben befohlen," sagte er zum König. „Ja, Dehnicke, Ihr seid ein Gemäldehändler. Wir haben hier Streit, seh Er sich einmal diese Bilder an." ^Dehnicke besah sie al- Geschäftsmann von rechtS und links, und fand auch überall in der Ecke den Verfertiger in den Worten: k. IV. pioxit. Unter der fahläugigen Eule war gar zu obiger Schrift — wahrscheinlich zur Erinne rung an die Gicht oder an seine schmerzliche Zerstreutheit — noch hinzugefügl: „iu tor- w eutis". „Nun, was meint Er, daß sie werth sind?" „DaS ist sehr schwierig, Majestät, der Werth stammt vom Kauf und Verkauf; aber Majestät verkauft doch nicht . . ." „DaS ist gleichgültig. Ich frage, waS würde Er einem andern Maler, ver mit solch einem Bilde in Seinen Laden kommt, ehrlich bieten?" ) Nar. 4 Thlr. VNgr. :bsm 4 Thlr. fühlten ihren Antheil, den sie am UeberbrüK VeS Königs hatten, und die Frage trat an fier heran: wer dann in Preußen regieren solle? Eben sagte der alte Anhalt vor ihnen laut (,S war, als wenn er's auf Grumbkow gemünzt hätte, den er nicht leiden konnte): „Er wird dße Königin und einen RegentschaftSrath einsehen." „Hört Jhr'S? die Königin!" flüsterteGrumb kow und faßte krampfhaft Seckendorf'S Hank. „Wir sind verloren, Helf uns der Himmel!"' „Da- Schlimmste ist, Grumbkow," erwiderte der kühle Seckendorf, „man kann ihm zutrau«», daß er den Plan ausführt. Beobachtet Ihr morgen den König; wir müssen indeß Alle» versuchen, um ihm diese Luft an der Maleret zu vertreiben. Gehen wir zum Bilderhändler." Beide schritten durch die Schloßportale un» traten bald in Dehnicke'- Laden. Dieser saß? im Hinterzimmer und brütete starr über seine»- Bildern, deren urplötzliche Acquisttion ihm im» mer noch nicht recht begreiflich schien. Seins Frau schalt und weinte dazwischen, sie wa»k ihm seine Feigheit vor, die allein an der Voll ziehung des Kaufe- Schuld sei; der Manm hatte keine Antwort. Bei dem Eintritt der beiden Herren, die er wiedererkannte, stand er auf und gebot mit ver legenem Gesichte seiner Frau Ruhe und Anstank. „Ihr habt," begann Seckendorf, „ha eine gut» Acquisttion gemacht. Nicht wahr?" „Gut?" seufzte der Händler; „sie muß Wohl gut sein; allein wenn Ew. Ercülenz das Ge schäft mir abnehmen wollen, so gehe ich'- ohne Profit dahin." „Hm, da müssen die Bilder doch wohl nicht: fr viel werth sein, al- Ihr fie tarirt. Sagt un» die Wahrheit!" : Der Händler zögerte; aber bi« Frau ließ Mi» ihn: „Können'- glauben die Herren; gar Nicht» sind sie werth — man wirb meinen Mann fE? den Schaden noch auSlachen!" „Meint Ihr das im Ernst?", fragte Grumb. kow rasch den Händler, und sah Seckendorf da bei an. „Allerdings ist daS möglich," entgegnete des Händler schüchtern, „von Kunstwerth ist viel leicht gar keine Rede „Nun, da bedaure ich Ihn," versetzte Secken dorf. „Sein Geld ist verloren. Hundert Tha^ ler für ein Bild, daS ist ein Preis für eiw Meisterstück." „DaS ift's eben, er wird sein Gelb verlieren!" warf die Frau wieder ein. chter. >es, ist calität, kähere» Deutliches. u. Frankenberg. In allernächster Zeit steht uns, worauf wir unsere Leser aufmerksam machen wollen, ein Kunstgenuß in Aussicht, den wir gern schon längst herbeigewünscht hätten. Der hiesige Sängerbund, gegenwärtig oa. 120 Mitglieder in 3 Vereinen zählend, gedenkt näm lich ein großes VolkSconcert zu veranstalten, in welchem namentlich die dazu bestimmten Massen gesänge mit und ohne Orchesterbegleitung hohen Genuß versprechen. Richt minder wird dir- der HM Kin bei dem Gesang-wrUftreitr der einzel- nrn Oneint. ES ift dirfr- Eoncert sek da» Sängerfeste daS erste öffentliche Hervortreten des Sängerbundes, welcher damit zugleich einen Be weis seines unablässigen Strebens nach Fortbil dung in gesanglicher Hinsicht zu liefern hofft. ert. tube on 20 len er-° Frankenberg, am 10. März 1870. M» 18. December vor. I. hat ein hiesiger Bürger, der sich nicht genannt wissen will, in die Hand des Unterzeichneten rin Geschenk von THk. niedergklegt, von welche« eine ansehnliche Zahl Bedürftiger unterstützt, die Verpflegung kranker Kinder verbessert, auch «ine Lowrk Gfiftnckvhsen angeschafft worden ist, welche am IS. Februar d. I. an 112 Personen vertheilt worben stnb. Jngletchen haben zwei andere hiesig? Bürger ein«-Lmvri Steinkohlen, sowie ein der hiesigen Bürgerschaft angehöriger Kaufmann und Fabrikant in GunnerSdorf zwei Wagenladungen Steinkohlen, abzüglich der Transportkosten, geschenkt, welche rbensalls am 8. Februar an ISO und beziehentlich am 28. Februgr an 184 arm» Personen vergeben worden sind. Unterzeichneter erfüllt eine angenehme Pflicht, indem er dies hierdurch seinen Mitbürgern mittheilt und de» edlen Echenkgebern auch öffentlich besten Dank abstattet. - Meltzer, Brgrmstr. )