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Sonnabend, den IS. August. Frankenberger Uachrichtsklatt Bezirksanzeiger 10-20 enVS über 70 Jahre Michst Buschbeck. Bezirksarzt vr. 'Niger bittet D. Red. *) Der Nachdruck ist nicht gestattet. Leach, lacht- wozu 50-70 m. w. 20—30 M. w. 30-50 m. w. Bönisch, caugott August v Otto 'iedrich iedrich , Karl rnn, Erscheint wöchentlich drei Mal- Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Abzehrung kleiner Kinder- Krämpfe und Krampfkrankheiten Brechdurchfall Masern Lungenschwindsucht Herzschlag Darmkrebs Schilddrüsenkrebs Altersschwäche Selbstmord O e r t t i ch e S. Frankenberg, I8. August In unsrer Nach barstadt Mittweida wird nächsten Sonntag der Gau-Feaerwehrlag der dem Mulden-Zschopauthal- Turngauverbande angehörenden Turnerfeuerweh ren abgehalten. DaS gastfreundliche Mittweida rüstet sich bereit- zum Empfange und verspricht dies« Versammlung festlicher zu werden als früher vorangegangene, die allerdings nur den darüber vom Verbände ausgestellten Bestimmungen ge mäß geordnet waren. Durch praktische Uebun- gen der Mannschaften der verschiedenen Vereine, todtgeb. männl, weibl. Geburten: Männl. 20. Weibl. 13. Sa. 33. Verhängnisse. Von Friedrich Gerstäcker.*) Mädchen - Launen. In der 14. Avenue, in einem der elegantesten Häuser dieser überhaupt bevorzugten Gegend von Nrw-Vork, da hier gerade die Aristokratie der rei chen Handelsstadt ihren Wohnsitz aufgeschlagen, um mit einander an Pracht und Glanz wetteifern zu können, saß an dem offenen Balcon, unter einer wahren Laube von hohen breitblätterigen Topfge wächsen, Jenny Wood, eines der schönsten und reich sten Mädchen der Stadt. Unmittelbar hinter ihr, aber so, daß er von der Straße aus nicht gesehen werden konnte und doch dicht neben der Geliebten war, in deren dunkelbraunen Locken seine Finger spielten, lehnte George Halay, ihr erklärter und glücklicher Bräutigam. Er hatte ihr zugeflüstert, wie selig er sich fühle, Monatliche Uebersicht der Geburts- Todesfälle in Frankenberg (circa 9500 Einw.). anzublingen. Frankenberg, ven 15. August 1871 Nriegschronik von 1870. IS. August. Beginn der Beschießung Straßburgs von Kehl au«. Kehl von Straßburg aus arg durch Geschosse beschädigt. — Große Siegesfeier der Deutschen in New Aork. — Die französische Hauptarmee zieht sich in die Befestigungen von Metz zurück. — In Paris gedrückte Stimmung aus An laß der deutschen Depeschen, welche Bazaine's Stellung er- rathen lassen. 20. August. Graf Palikao sagt im Gesetzgebenden Körper zu Paris, die Preußen hätten Nachrichten verbreitet, nach welchen sie am 18. einen großen Vorthcil über die französischen Trup pen errungen, wogegen er bestätige, daß die gegen den Marschall Bazaine vorgegangenen preußische» Truppen haben zurückweichen müssen. — In EhalonS verlangen die Soldaten vom Kaiser vorwärts geführt zu werden. 21. August. König Wilhelm beglückwünscht den König Johann tele graphisch zu dem Erfolge, den die sächsischen Truppen in der Schlacht bei Gravelotte erzielt. — In Paris wird noch immer nichts OsstcielleS über die Schlachten bei Metz gemeldet. worunter auch die des unsrigen, wird ein recht anziehendes, instruktives Bild geschaffen werden. Bei dem den Verband belebenden Geiste läßt sich erwarten, daß auch diese Zusammenkunft zum Vortheile des Gemeinwohles sein wird. Jagdkarten auf das Jagdjahr I87I72. Gesuche um deren Ertheilung sind nunmehr entweder persönlich an GerichtSamtS-Eaffen-Csntro le stelle oder schriftlich -ieramtS jetzt so nahe dem Ziel seiner Wünsche zu sein — denn in zwei Tagen sollte schon ihre Vermählung gefeiert werden — und einen heißen Kuß drückte er dabei auf die ihm zugekehrte schneeige Schulter — Jenny aber, ein etwas verzogenes Kind und sich ihrer Reize eigentlich ein wenig zu sehr be wußt, sagte, indem sie die Schulter emporzog und den Kopf halb zur Seite wandte: „Komm', George, sei vernünftig und betrag' Dich anständig. Was sollen denn die Leute von uns denken, wenn sie uns von da drüben beobachten?" „Aber, Schatz, was kümmern uns die Leute!" lachte George. „Oder glaubst Du etwa, daß mich Einer deshalb tadeln — ja nicht von Herzensgrund aus beneiden würde? — wahrlich nicht." „Aber, George"; rief Jenny halb beleidigt, in dem sich ihr ein rosiger Hauch über Stirn und Schläfe zog — „schäm' Dich auch nur so Etwas zu sagen — Du weißt doch, daß ich cs nicht lei den kann. Du willst mich wieder ärgern." „Wie Du nur heute bist, Jenny!" bat George — „hab' ich Dich mit irgend Etwas gekränkt, so kann es nur durch meine Liebe zu Dir sein, denn weiter bin ich mir Nichts bewußt." „Auch die kann lästig werden," sagte die junge Lady, indem sie die Arme fest zusammenzog und die zarten zum Kuß geschaffenen Lippen fast wie ein trotziges Kind etwas vorschob. Es gefiel ihr gerade einmal, ein wenig zu schmollen, und sie ärgerte sich in dem Augenblicke vielleicht nur da rüber, daß sie eigentlich keinen wirklichen Grun» dafür hatte oder wußte. „Jenny," bat George vorwurfsvoll, „das waren recht häßliche Worte, und ich würde viel darum: geben, wenn Du sie nicht gesagt hättest." — „Komm'," setzte er nach einer kleinen Weile freundlich hinzu — „sei kein Kino — ich wußte ja nicht, daß cS Dir so unangenehm sei." „Auf offener Straße geküßt werden? — und deshalb soll ich ein Kind sein?" rief das jung* Vierter Reichstagsbericht an die Wahler des 15. sächsischen Wahlbezirks. Von Karl Biedermann. (Fortsetzung.) Ein anderer Gegenstand von großer nationaler Trag weite war die Verwandlung des bis dahin nur sürNord- deutschlaiid geltenden allgemeinen Strafgesetzbuchs in ein solches für ganz Deutschland. In diesem wichtige» Zweige der RechtSgesetzgcbung besteht also nun eine voll ständige Einheit im ganze» deutschen Reiche. Möge nur balh auch dasselbe hinsichtlich der Strafprozeßordnung und zwar aus recht freisinnigen und zeitgemäßen Grund lage», stattfinden! Selbstverständlich handelte es sich hier, beim Strafgesetz buch, nur um eine neue Redaction, nicht um sachliche Abänderungen. Eine eigentliche Debatte fand daher dar über kaum statt. Ebensowenig bei dem Gesetz wegen Einführung von Reichsgesetzcn in Baiern, durch welche dieser Staat, der ja leider noch in manchen Be ziehungen eine gewisse Ausnahmestellung im Reiche ein nimmt, in Bezug auf viele und wichtige Angelegenheiten, namentlich auch des Verkehrs, den andem Bundesländer» gleichgestellt und näher gebracht wird. Das Gleiche war auch der Fall bei der Vorlage wegen Schaffung einer allgemeinen Denkmünze für de» jüngsten Krieg. Sie fand allseitige Zustimmung. Dagegen gab es einen sehr lebhaften Kamps der Mei nungen bei der Verhandlung über die Prämien anleihen. DaS Resultat dieser Verhandlung war die Annahme des Gesetzes, wonach inskünftigc Prämien anleihen nur durch ein Reichsgesetz gestattet werden dürfen, und zwar nur zum Zwecke einer Anleihe eine» Buudcsstaats oder des Reichs. Es ist ein alter Streit, der hier erneuert ward. Auch im preußischen Abgeordnetenhaus, auch in der sächsische» II. Kammer (beim letzten Landtage) ward heftig darüber gestritten, ob man Prämienanleihen gestatten oder verbieten solle. Gewichtige Stimmen haben sich für das Eine und für das Andere ausgesprochen. Meine Ansicht darüber ist folgende: Gewiß bezeichnen die Prämienanleihen einen überreizten und künstlich gespannten Zustand des Lredik- DaSKönigliche GerichtSam». Wiegand. Vogt. Alter der Verstorbenen: unter 1 Jahr 1—5 5—10 m. w. m. w. m. w. Todesursachen: Zahl der Gestorbenen unter über b Jahren, b Jahren Männl. 10. Weibl. 15 sSa. 25. Juli 1871. Todesfälle