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Sonnabend, dm LS. Juli 88. 187» rke. Frank tnbcrgrr MchüchtMatt Und Bezirksauzeiger Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. achter »er ubert. Pt valde. rSdoif. in keiner nke. ;e. neister. Mensch ltztaftste» > Sonn- lrpebition ei in der naben bi» verboten, lichen Be- ist, wird stachwei» !>r. bung -er mmelplatz: zehrtag in ,bringen. nanvp. läge eurer Pflichten und eurer Rechte; 2) die Verleugnung des Vaterlandes und der Nation, das heißt des Stützpunktes, dessen ihr euch allein bedienen könnt, eure Interessen und Vermischtes. Im Königreich Sachsen, stehen, wie der „Schief, landwirthschafil. Ztg." geschrieben wird, die Feldsrüchtr jetzt noch ganz gut und verspre chen eine zwar verspätete, aber ganz zufrieden- stellende Ernte. Insbesondere gilt die» vom Roggen. Futterkräuier girbt eS im Ueberfluß. Die Heuernte dagegen ist durch die zahlreichen Ntberschwemmungen der jüngsten Zeit ungemein geschädigt worden. Eine Obsternte wird es Heuer so gut wie gar nicht geben. Sehr geschadet hat die bisherige Witierlrng auch dem Hopsen. AuS Dresden enthält die „Nordd. Allg. Ztg." folgende Correspondenz vom 24. Juli: „Sowie Ee. k. H. der Prinz Georg den Oberbefehl über die 23. Division, so hat nun auch Se. k. H. der Feldmarschall, Kronprinz Albert, den Ober befehl über da» ganze 12. (sächsische) Armee- corpS wieder übernommen. Von unseren heim- kehrenden tapferen LandeSsöhnen der 23. Divi- - Ngr. » S Thlr. 20 Ngr., Erbsen 4 el alt.1 Tylr. 10 Möbel billig ziegel rgerstr. ' - M cnspitze lag früh selbe ge- 13V. irst, pst, „Inmitten der normalen Arbeiterbewe gung ist eine Gesellschaft entstanden, welche diese in ihrem Ziele, in ihren Mitteln und in ihrem Geiste zu fälschen droht. Ich meine die Internationale. Diese in London vor einigen Jahren gegründete Gesellschaft, welcher ich von Anfang an meine Mitwirkung verweigerte, wird von einem Rathe geleitet. Die Seele dieses Rathes ist Karl Marx (der besondere Freund Liebknecht's in Leipzig, d. R.), Deutscher von Geburt, ein intelligenter Mensch, aber wie Proudhon ein zersetzender Geist, von gebieteri schem auf jeden Einfluß eifersüchtigen Charakter, ohne jede besondere philosophische und religiöse Ueberzeugungen und dessen Herz, wie ich fürchte, mehr Haß als Liebe zur Menschheit birgt. „Die Internationale hat einen hervorragen den Anfluß, besonders in der zweiten Halste des letzten Pariser Aufstandes ausgeübt. Ihr (Vie italienischen Arbeiter, d. N.) kennt meine Ansicht über diesen Aufstand, über seine Pro gramme und über die Handlungen, welche ihn geschändet haben.! Sein Programm hat keine AnhänMm Frankreich gefunden und Paris ist MN' eW in seiner Bewegung vereinzelt geblieben und unterlegen. Ihr müßt die In ternationale nach dem Ziele beurtheilen, auf welches sie Hinarbeitei, und nicht nach der Zahl ihrer Anhänger. Ihr wißt, wie ich, daß keine Gewalt von Dauer ist, wenn sie sich nicht auf Wahrheit und Gerechtigkeit gründet. Die von .den Führern und den Hauptmitgliedern der In ternationale gepredigten Lehrsätze sind nun: 1) Die Verleugnung Gottes, das heißt der einzigen, ewigen und unerschütterlichen Grund- sion kann man noch manches Wort begeisterte« Lobes über den ihnen bereiteten ausgezeichnete» Empfang im Preußischen von Saarbrücken bk» Mainz und Frankfurt vernehmen. Bekanntlich hat ja auch der Prinz Georg, als commandiren- der General, in einem eigenen Erlaß allen Be wohnern der Rheiiigegenden den verbindlichste» Dank für den den sächsischen Truppen bereitete« Empfang ausgesprochen. Hier zu Lande währe» inzwischen die Empfangsfeierlichkeiten im Klei nen und Kleinsten noch immer fort, denn sobai» ein beurlaubter Soldat der heimgekehrten Trup pentheile seinen Geburtsort betritt, wird ihr» auch eine besondere Festlichkeit bereitet. Leipzig» städtische Behörden thun eS übrigen» wieder allen Orten im Lande zuvor, denn sie haben be schlossen, allen daselbst wohnhaften Landwehr männern und Reservisten, welche während d«» Feldzuges gegen Frankreich zum Diepste «inv«- rusen gewesen find, ohne Unterschieb der Truppe, zu welcher sie gehören, jedoch mit AuSnah«» der notorisch Nichtbedürfligen, rin« Gabe vor« l2 Thlr. für den Kopf zu gewähren." Die Magdeburger Feuerversicherung»-Gesell schaft hat, nachdem sie in allen drei Instanz«« üdertinstimmenb zur Zahlung drr 120,000 Thlr. der Versicherungssumme des abgebrannten Dres dener Hoftheater» verurtheilt worden, wie bestimm? verlautet, am letzten Tage der ihr statutenmäßig zustehenden «inmonatlichen Zahlungsfrist am LI- d. M. in Dresden die Zahlung geleistet. In Schneeberg wurde am 22. Juli durch» glänz-nden Parabeaufzug sämmtlicher Brrgoffi- cianten und Knappschaften mit darauf folgender» Gottesdienst in der dasigen Hauplkirche Va- 400jährige Jubiläum deö alljährlich an diese«» Tage begangenen Bergfestes gefeiert. AuS ««- laß dessen sah man viele Häuft» der Stadt br- laggt und im Laufe deS Nachmittag» war hie» die der Menschheit zu retten; 3) die Verleug nung jedes persönlichen Besitzes, das heißt jedes Anreizes, mehr zu erzeugen, als ge rade für das kärgliche Leben unumgänglich noth wendig ist. Das Eigenthum, wenn es das Er gebniß der Arbeit ist, stellt die wahrnehmbare Thätigkeit dar, wie der Gedanke die geistige Thätigkeit darstellt." „Die wenigen Worte", fügt Mazzini in sei ner Ansprache an die italienischen Arbeiter hinzu, „werden genügen, euch erkennen zu las sen, daß die Internationale eurer Sache ^iner Weise nützen kann." Bekanntmachung Nach 8 17 der Kirchenvorstands- und Synodalordnung hat allemal nach 3 Jahren die Hälfte der Kirchenvorsteher auszuscheiden und sind hiernach, da des verstorbenen Hrn. Stadtrath Roßberg s Stelle bisher unbesetzt gelassen worden, die Herren Bürgermeister Meltzer, Kaufmann Gnauck, Webermeister Schadebrod, Buchbinder Cuno und Webermeister Beyer in Frankenberg, sowie die Herren Gemeindevor stände Köhler in Dittersbach und Engelmann in Mühlbach ausgeloost worden. Es können aber die Abtretenden sämmtlich wieder gewählt werden Wenn nun gemäß den Vorschriften der betr. Verordnung vom 30. März 1868 unter II. zur Neuwahl zu verschreiten ist: so wird, wie durch Abkündigung von der Canzel den 30. dss. Mts., so auch hierdurch Folgendes bekannt gemacht. Stimmberechtigt sind alle selbstständigen Hausväter, welche das 25. Lebensjahr erfüllt haben, sie seien verheirathet oder nicht, mit AuS-' nähme solcher, die durch Verachtung des göttlichen Worts oder unehrbaren Lebenswandel öffentliches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobenes Aergerniß gegeben haben, oder von der Stimmberechtigung bei Wahlen der politischen Gemeinde ausgeschlossen sind. Jedoch gehört zur activen Betheiligung an der Wahl, daß man sich zuvor an dem betr. Orte dazu angemeldet habe und in Folge dessen in die Wählerliste ausgenommen worden sei. ' Diese Anmeldungen sind in den nächsten 14 Tagen vom Tage der Abkündigung an entweder persönlich oder schriftlich zu bewirken und zwar in der Stadt bei dem unterzeichneten Pfarrer oder auf dem Rathhause, in Dittersbach bei dem Gemeindevorstand Kirchenvorsteher Köhler, in Mühlbach bei dem Gemeindevorstand Kirchenvorsteher Engelmann. Mit dem 13. August enden sich die Anmeldungen, welche ich meinerseits in meiner Wohnung täglich von 8 — 12 und 2 — 5 Uhr ent- aegennehmen werde. Bei schriftlicher Meldung ist es nothwendig, daß außer dem vollen Vor- und Zunamen auch Stand und Geschäft, sowie Tag, Jahr' und Ort der Geburt und die Hausnummer angegeben werde, um Irrungen und Verwechselungen vorzubeugen. Wer ein lebhaftes Interesse an kirchlichen Angelegenheiten nimmt und die wahre Wohlfahrt der Gemeinde auf alle Weise gefördert sehen möchte, wird den kleinen Weg zur Anmeldestelle nicht scheuen und dadurch die gute Meinung rechtfertigen, welche Regierung und Stände veranlaßt hat, kirchlichen Sinn in hinreichender Stärke bei der evangelischen Bevölkerung unsres Landes vorauszusetzen. Frankenberg, den 28. Juli 1871. vr. Körner, k. u. 8. DaS Urtheil des alten Republikaners Mazzini über die Internationalen oder Sozial-Demokraten.