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DvMttffG, de« 8. Septembtr 1870. Frankenberger Rachrichtsblatt «NE Bezirksakzeiger Die nächste Nummer d. Bl. wird wie gewöhnlich Freitag Abend ausgegeben Dasselbe meinem edix. die Telegraphenleit reffend S 7 Uhr Nach einer GenSdarmerieanzeige Hal sich der schon vielfach steckbrieflich verfolgt gewesene und zur Zeit noch unter Claffe II. der Polizei' Men Aufsicht stehende Steinmey Carl Gottlob Seifert auS Oberwiesa Wiegand. Simoir Trostes erheben, n «Nen 1870. -trer. MW! lag und a sehen. ngS-Ml nd' Ge- -voll idt: D er Stqdtrath. Meltzer, vrgrmst». Frankenberg, den 6. September 1870 Feldwebel HbwärtS. betreffend; vom 13. August 1870 Frankenberg, am 3. September 1870. Der Sta d trath Meltzer, Brgrmkr. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Zur Situation. Frankenberg, 6. Septbr. >878. Zu der bei Beginn des Krieges in Aussicht flehenden „grimmen Männerschlacht auf den ka- talaunischen Feldern" ist eS nicht gekommen. Dem französischen Heere ist eS nicht gelungen, eine Vereinigung seiner getrennteü Theile zu ge meinsamem Schlagen zu vollziehen, sondern den feit den ältesten Tagen der vaterländischen Ge schichte zum ersten Male in seltener Einigkeit zusammenstehenben Deutschen gelang eS durch meisterhafte strategische Leitung und heldcn- müthigste Tapferkeit, ihre gewaltigen Heeres säulen zwischen die feindlichen CorpS hinein- zukeilen und dieselben in verschiedenen einzelnen nicht minder grimmen Kämpfen zu vernichten. Beispiellos steht eS in der Kriegsgeschichte aller Völker da, daß «ine so bedeutende Armee wie die unserS alten Erbfeindes in «ine so verzwei felt« Lage gebracht worden, daß die eine Hälfte (unter Bazaine) in dir Mauern einer gewalti gen Festung zu reiner Thatlosigkeit und der Gemäß der Verordnung vom 10. Februar >878 wird bekannt gemacht, daß der Kirchenvorstan- -er Parochte AuerSwalde au- nachgenannten sieben Mitgliedern besteht: Christian Gottlob Hering, Johann August Ranft, Karl Gottlieb Löbner, Karl Hein rich Löbel, allerseits in AuerSwalde, Karl August Schreckenbach, Friedrich August Winkler, beiderseits in GarnSdorf, und dem Vorsitzenden Georg Robert Florey, Pfarrer zu AuerSwalde. seit ungefähr 8 Wochen abermals aus seiner Heimaih heimlich entfernt. Seifert ist bis heute noch nicht wieder zurückgekehrt, hat sich demnach der polizeilichen Aussicht entzogen und treibt sich daher jedenfalls in gewohnter Weise bettelnd, vagirend, auch stehlend umher. Man ersucht daher alle Polizeibehörden, rc. Seifeiten im BetreffungSfaste zu arretiren und mittelst SchubeS anher tranSportiren zu lassen, Frankenberg, am 5. September 1870. Königliches GerichtSamt. sichern Aussicht auf Ergebung zurückgedrängl und eingeschlossen, die andere nicht minder starke (unter Mac Mahon) nach gleich heftigen Käm pfen gar zur Kapitulation gezwungen worben. Achtzigtausenb Männer in Wehr und Waffen mit einem Male gefangen und kampfunfähig ge macht. Ein beispielloser Triumph! Wie be schämt muß der stolze, herzlose Frankenkaiser als Unterjochter dem greisen Feldherrn der Deutschen im Waffen- und Siegerglanz gegrnübergetreten sein, dem er wenige Wochen vorher noch das schamloseste und entehrendste Ansinnen stellen ließ!. Napoleon I». als Gefangener auf Wil« helmShöhe ist «in glänzender Fingerzeig der rä- chenden Gottheit. Mögen Viele auch sagen, die paradiesische WilhelmShöhe sei ein zu schönes Gefangenenasyl für den Menschen, — wir meinen, daß er gerade dort Veranlassung zum Nachdenken über seine Schandtaten, deren letzte hoffentlich der gegenwärtige Krieg mit seinen unendlich traurigen Folgen ist, haben werde, dort auf der WilhelmShöhe, deren Namen allein ihm seine Niedrigkeit beweist, dort wo sein sybariit- re liebe erstorben am 30. s«r von Kmllie, waten e treUer m'such- Veistor- eise und e Hrü. unser a Allen, or.bekfn Zur Vermeidung von Störungen des TelrgraphenbetriebS — wie solche vor einigen Tagen bereits vorgekommen find — und zur Ab- qvendung hieraus folgender Nachteile und Strafen für die betreffenden Veranlasser solcher Störungen werden die Besitzer und Bewohner derjenigen Häuser, an welchen die Telegravhcnleiiung vorübersührt, ersucht und bedemet, beim HerauSstecken von Flaggen u. s. w. diese so anzubringen, -aß davon di« TelrgraphenleitungS-Apparaie nicht berührt werden. scher Oheim, der Vater deS feigen Prinzen Na poleon, als König Jerome von Westphalen die wildesten Gelage feiert« und die ihm untergebe nen deutschen Provinzen mit seinen Helfershel fern bis aufS Blut auSsaugte, knechtete und da- Geld deS Volkes sinnlos verpraßte. Wie groß der Jubel in ganz Deutschland über diese Botschaft war, ist bereis berichte- worden und noch häufen sich die Berichte übep bi« Freudenfeste in den größten Städten bis zu den kleinsten Flecken. Uns Sachsrn wurde die Freude erhöht, weil unsere specirll sächsischen Landsleute vornehmlich an den letzten Siegel» beiheiligt gewesen und dir entscheidenden Schläger wesentlich mit unter dem Oberbefehl uirser- Kronprinzen gethan wurden. „Mit schwerrw Verlusten", wie Prinz Georg sein«m königlichem Vater meldet, bat schließlich bei Sedan die nach den Worten deS Kronprinzen brillant gekämpft habende sächsische Armee Vie bundeStreue Hal tung des Vaterlandes bestätigt. Möge da- Blut kein unnütz vergossenes sein und möget» die Lorbeeren, die wir im Geiste auf die Helden- Bekanntmachung. Vom diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblatt ist das 17. Stück erschienen und kann an RathSstelle «ingesehen werben» enthält: . Decret wegen Bestätigung der Handtlsmäklerordnung für Leipzig; vom >0. Juni 1870. Verordnung, das Verbot brS Fangens und Schießens der kleineren Vögel betreffend; vom 16. August 1870. Verordnung, baS Reglement über die Eivilversorgung und Civilanstellung d«r Militärpersonen deS HrereS und der Marine von»