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? o 220 Freitag, dm 20. September. ^ezrrksa^^ Amtsblatt der Lönigl. Ämtshauptmannschaft Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts und des Ztadtrats zu Frankenberg. war. L«r in uvä 1. innen: .A 6. r. «iend^rumixer »W vormittag »NHL in»» >. ». «««». ei', »lasch, r«»i,Isr « wird. nadme > Iclei- nvigsn «tt » Ps,. p!r »». grspaltene «-»M M« berechnet. tetra, t» Ptz, »oPplliierleMcht» »ellaitlch« JuseeM «ach besauter«» lackt. »Meine tägUch, mit «»«nähme der Sonn- und Festtage, abend« tür den sol- ,enden Tag. Pre» vicucUährlich t M. «o P!«., manaliich da 'M., Lmiel-Nrn. «Pfg. vesleilangrn nehmen alle Post- onllailen, Poslbn'en und die Ausgabe stellen de« Tage blätter an. äbnisse guten vieger- ägerin, lsang, reichen Ber- o viel iorden, A Allen 8 ich zu g Herrn streiche ebenen, ilber- Zesang reicher . 1889. elsang en. res lieben i überaus innigsten br. 1889. Eltern in. Auf Folium 140 im , am heutigen Tage das Erlöschen der Firma Heyne verlautbart worden. W i'k Königliches Amtsgericht Frankenberg, am 17. September 1889. Wiegand. ,Seidler. Bekanntmachung. l Handelsregister für den hiesigen Amtsgerichtsbezirk ist rlöschen der Firma Heyne Comp. m Frankenberg Bekanntmachung. Zufolge Registratur vom 16. September 1889 ist am heutigen Tage im Handelsregister für den Amtsgerichtsbezirk Frankenberg die Firma: Karl Belliug- rath zu Frankenberg auf dem eröffneten Folium 256 verlautbart und als Firmen- Inhaber Herr Kaufmann Karl Heinrich Bellingrath daselbst eingetragen worden. König!. Amtsgericht Frankenberg, am 17. September 1889. Wiegand. Seidler. Sonnabend, den 21. September d. I., Rachm. 1j Uhr sollen auf Bahnhof Frankenberg und 3j Uhr auf Haltestelle Braunsdorf die daselbst lagernden Altschwellen und Abfallhölzer gegen sofortige Baarzahlung unter den im Termin bekannt zu gebenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. Königl. Abtheilungs-Jngenieurbureau Chemnitz I. Ae geehrtkli MMiM Mmeck« ersuchen wir, die Bestellungen auf das mit 1. Oktober beginnende 4. Quartal unseres Blattes bei den zuständigen Postanstalten recht zeitig erneuern zu wollen. LxpvÄiti«» D' Leonirosl. (Fortsetzung.) Der General reichte ihr gerührt zum Einverständ nisse die Hand. Dann plauderten beide von längst vergangenen Tagen. Die Rosl wußte so vieles, und in der Erinnerung des alten Herrn tauchten schöne, längst vergessene Bilder auf. Ohne es zu merken, war eine Stuiide vergangen. Die Zeit drängte, er mußte fort. Er nahm herzlichen Abschied von der alten Freundin, der er versprechen mußte, bei einem nächsten Hierherkommen sie wieder zu besuchen, und Rosl steckte ihm beim Abgehen noch eine Rosenknospe in das Knopfloch. , „Zwar kein Ehrenlegionsorden," sagte sie dabei lachend, „aber mit diesem Symbol haben Sie f. Z. — ein so rüstiger General kann das auch noch heut zutage — eine Legion von Schönen —" „Bst!" unterbrach sie lachend der General, „nicht aus der Schule schwatzen! Adieu, adieu, gute Rosl, auf baldiges Wiedersehen!" Die Alte blickte ihm noch nach, so lange sie ihn sehen konnte, dann sah man sie noch einmal mit der Hofanlage besichtigt, worauf eine Wagenfahrt durch die Stadt und sodann ein Festmahl mit Ball folgten. Im Garten des Festlokales war eine Ausstellung von auf Bauten und bauliche Unternehmungen bezüglichen Gegenständen zur Ansicht gestellt, z. B. Patentfalz ziegel, Essenköpfe, Thonwaren für Wasser, Schleusen, Bassins in den verschiedensten Größen, Pumpen, Flaschenaufzüge, Fußbodenbeleg von Zement, Zement treppenstufen, Holzstabdecken zur Erleichterung des Be wurfs, Seilerwaren, elektrische Anlagen, Zeichnungen, Photographien und Modelle von Gebäuden, Villen, Hospitälern re. Trotz der herrschenden naßkalten Wit terung war die Ausstellung sehr zahlreich besucht. — In Dresden verschied a.n Montag nach langen Leiden in seinem 57. Lebensjahre der Kammer herr Rittmeister a. D. Hans Henning von Arnim auf Kriebstein und Hoburg. Der Leichnam des Verewigten wurde am heutigen Donnerstag vormittag nach der Schloßkapelle in Kriebstein übergeführt uno erfolgte nachmittags die Beerdigung auf dem Fried- Hofe zu Beerwalde. — In der Nähe des „Kreuzes" bei Hartha .landete am Montag nachmittag gegen 5 Uhr ein Ballon der Militärluftschifferabteilung zu Berlin, deni ein Leutnant und ein Soldat entstiegen. Nach den Schilderungen derselben ist der Ballon mittags 12 Uhr in Berlin ohne bestimmtes Reiseziel aufge stiegen und zunächst in der Richtung nach Görlitz zugeflogen, bis sich später der Kurs änderte und schließlich in Harthas Nähe die Landung erfolgte. Dieselbe ging mit Hilfe mehrerer, durch das Schau spiel herbeigezogener Leute, die auch bei der Entlee rung und Verpackung des Ballons mit thätig waren, glücklich von statten. Der Ballon hatte eme Höhe von 4000 Meter erreicht. — Im Auftrage mehrerer Großkapitalisten be sichtigte vor einigen Tagen ein Dresdner Industrieller — Sie wissen schon, das waren halt schönere Zeiten als jetzt!" „Ja, ja," sagte die Rosl, „wie S' noch Prakti kant waren und m der Villa droben beim Himbsel so schöne Ständerln bracht haben auf beleuchtetem Schiff. Alle meine Blumen haben's mir abg'schnitten und Kränz' draus g'wunden und von der Guitarre dort, es ist noch dieselbe, haben's mir alle Saiten abg'rissen vor lauter schmachtenden Liebesliedern. Nn, es hat halt doch 'was g'nutzt - als Herr Assessor haben Sie sich später die Herzensdame g'holt und 's Hoch zeitsmahl, das haben's drüben in der Villa bei mir g'halten. Das war eine Lust! Das war eine Freud'! Noch heut' muß ich lachen, wie g'schickt man Ihnen die Braut entführt hat und wie schwer Sie's wieder auslösen mußten!" Der alte Herr hatte während dieses Ergusses die alte Guitarre von der Wand genommen — die alte Vertraute, die seine Liebeslieder einst begleitet. Nur wenige Akkorde weiß er noch zu greifen, aber diese Akkorde rufen ihm manch vergessenes Lied ins Ge dächtnis zurück, und verloren in Erinnerung längst vergangener Tage singt er, so gut er es vermag: Hand winken, und als sie in ihr Häuschen zurück kehrte, wischte sie sich eine Thräne von den Augen. Sie setzte sich aufs Sopha und wollte sich ihren Ge danken überlassen; da ruft ein ältlicher Herr zum Fenster herein: „Rosl, grüß Gott!" Die Rosl steht rasch auf und schon hat sie den Zurufenden erkannt. „Ja, was ist das! Sie sind's, Exzellenz? Grüß Gott! Spazieren's nur gleich herein in mein Grillen häusl! Das freut mich — diese Ehr' — eine Ex zellenz !" Die Exzellenz ist eingetreten und läßt sich neben der Alten nieder. „Müssen schon mit mir steinalten Frau verlieb nehmen, aber das Fensterln von einer Exzellenz könnt' einen völlig wieder jung machen." „Halt immer die alt' Rosl!" ruft der Herr lachend. „Ja, ja, die Alt'!" meinte die Rosl drauf, „aber doch immer heiter; aber so viel ich seh — d'Exzellenz sind auch noch ganz exzellent beisamm'." , „Es thut's," meinte der Herr; „aber eins bitt ich mir aus — nennen Sie mich nicht mehr Exzellenz, ich will bei Ihnen der alte Freund sein von damals sammlung wird Herr Schulrat Dachselt einen Aus schuß, gebildet aus Lehrern der verschiedensten Volks schulen des Bezirks, nach Flöha einberufen, um den Ergebnissen des Vortrages eine greifbare Gestalt in Form eines Lehrplanes für die deutsche Sprachlehre zu geben. Nach verschiedenen amtlichen Mitteilungen wurde gegen 3 Uhr nachmittags die Versammlung mit Gesang geschlossen. Gegen ?4 Uhr fanden sich die meisten Teilnehmer in der Kirche wieder zusam men, um ein von den Herren Schulrat Israel und Musikdirektor Höpner veranstaltetes Kirchenkonzert anzuhören. Hierauf wurde den Versammlungsteil nehmern im „Deutschen Hause" von der Zschöpauer Stadtkapelle ein meisterhaftes weltliches Konzert ge boten, in dessen Verlaus die Geselligkeit gepflegt und mancher Toast ausgebracht wurde. Herr Oberlehrer Straßberger-Frankenberg dankte dem Lehrerkollegium und den Lehrerfreunden in Zschopau als den Ürhe- bern des Konzertes im Namen der Fremden. Herr Bezirksschulinspektor Dachselt, welcher in einem Toast des Schuldirektor Rade warm gefeiert wurde, trank aus das Wohl und das Gedeihen der Stadt Zschopau. — Der allgemeine sächsische Baugewerkenverein, eine der ältesten fachwiffenschaftlichen Vereinigungen, hielt vom 15.—17. d. Mts. seinen diesjährigen Bau gewerkentag in Chemnitz ab. Der Verein zählt über 400 Baumeister in Sachsen und den angrenzenden Fürstentümern zu seinen Mitgliedern. Am Sonntag abend sand im großen Saale des Gasthauses „zur Hinde" die Begrüßung der Mitglieder statt. Eine prächtige Ehrenpforte, geschmückt mit verschiedenem Handwerkszeuge, wie Spitzhammer, Kelle, Eimer, Ketten, Seile rc. kennzeichneten schon von außen das Festlokal. Montag fand die eigentliche bautechnische Versammlung statt. Als nächster Versammlungsort wurde Zwickau bestimmt. Nach Erledigung der reich haltigen Tagesordnung wurde die Schlacht- und Vieh- Örtliches Md Sächsisches. Frankenberg, 19. September 1889. f Die am vergangenen Montag in Zschopau ab gehaltene Hauptversammlung der Direktoren und Lehrer an den Volksschulen der Amtshauptmannschaft Flöha wurde um 11 Uhr mit dem Liede „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" eröffnet. Nach dem von Herrn Bezirksschulinspektor Schulrat Dachselt gesprochenen Gebet begrüßte derselbe zunächst die zahl reich erschienenen Ehrengäste, sowie die versammelten Herren Direktoren und Lehrer. Hierauf beantwortete der Herr Bezirksschulinspektor die Frage: „Wozu sind wir nach Zschopau gekommen?" Einmal habe er zeigen wollen, was eine so opferwillige lehrerfreund liche Gemeinde wie Zschopau zu leisten vermöge — wovon sich wohl alle Teilnehmer der Versammlung bei Besichtigung des großartigen Schulhauses zur vollen Genüge überzeugt hätten —, sodann aber solle auch diese Versammlung den Interessen der Schule und Lehrer und damit der Gemeinde und dem Staate dienen. Alsdann nahm Schuldirektor Rade-Zschopau das Wort zu seinem Vortrage: „Ueber die Begren zung des Unterrichtsstoffes der deutschen Sprachlehre in der einfachen Volksschule". Hierzu hatte der Vor tragende in 16 Abschnitten Leitpunkte für eine Be sprechung über diesen Gegenstand verteilt. In fast einstündigem freien Vortrag entwickelte der Redner klar und sachlich seine Ansichten über den Stoff. Be sonders hob er hervor, daß eine rechte Begrenzung der Sprachlehre notwendig sei, damit die Kinder durch Anschauung und mit sehr viel Uebung dahin gebracht werden könnten, ihre Gedanken einfach, klar und deut lich mündlich oder schriftlich zum Ausdruck zu brin gen. An den Vortrag, welcher reichen Beifall fand, schloß sich eine lebhafte Besprechung. Aus Vorschlag des Vortragenden und mit Zustimmung der Ver-