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1888 Al- 293. Erscheint tüglich, mit Axünahme der Eonn- und Festtage, übende« sür den lol- gmdcn Tag. Pres» vierlcljöhrlich 1 M. so Piz., monalüch so Psg-, üiuzci-Nrn. sPsz. vclttllnngrn nehmen alle Post- anstattcn, Pastbr en nnd die Ausgabe- pellen der Tage blattes an. Sonntag, den 16. Dezember. Inserate werd« mit , Pfg. sür W gespallene r->rpi»> ttUe berechnet. Ületnster Inserat« betrag so Pfg. It-insltzierteundta- »ellartsche Inserat» , N-ch besondere« Tartf. Inseraten-Annad»t sür dl« seweUt,! «Lenb-Nummer bS vormlttagS tl> I-Lv ^iiLKttßie I»8vr»svii erfucken ivir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst so zeitig als möglich erfolgen zu lassen. Größere Inserate erbitten wir dis vormittags 1« Uhr, während kleinere Inserate bis 12 Uhr mittags Aufnahme finden. Für später einlaufende Anzeigen können wir eine Garantie des Abdrucks in der bezüglich«» Abrndnummcr nickt übernehmen. Die Lxpeäitioa öe« ksLnkeadei'Aei' iLßeblrttes Epi i «nlt« NZ»«^« IIS. Versammlung Mitglieder für Montag- den 17. Dc- eember 1888- Abends 8 Uhr im Restaurant August Barthel, Hum- boldtstra^e- hier, 's a k v 8 u r <1 n u u x ! Wahl der Vertreter der Kaffenmitglieder und Arbeitgeber zu den Generalversamm lungen für die Zeit 1889 und 1890. Frankenberg- den 8. December 1888. Der Morstand. Rob. Miersch- z. Z. Vorsitzender. Amtsblatt der Körrig!. Amtshauptmannschaft Flöha, -es König!. Amtsgerichts und -es ^tadtrats zu ^anke erg. Inserat-Nusträge ÜL-Niehtnm außer der DertagSexpedition auch deren Zeitung?boten, auSwürtS sämtliche Bünau» und FMalstellm der Annoncenexpeditionen. J^^arenhändler Tittmann. Haasenslein L Vogler — G. L. Daube L Ko. rc. —; außerdem m AuerSwalde Hr Vastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Niederwiesa <> il* 1» nI. «ttI« »^ ^5 Tages-Ordnung. I. Ergänzungswahl des Vorstandes. 2. Wahl von 3 Mitgliedern zur Rechnungsprüfung. Aerzten 3. Beschlußfassung bezügl. eines neuen Vertrages nut d-U H-rren «erzien. 4. Slaluienänderuiig. 5 Geschäftliche Minheilungen. Frankenberg- den 8. December 1888. W^stand. »n^^erkch^Z Vorsitzender. E-lt^Il«»I«ttI«^1 II (Ueneral ^ersnmm^ung Mittwoch, den 1«. Decbr., Abeud 8 Uhr im Barthel'schen Restaurants Humboldtstrasse. V»s»«8or<1uull8i 1) Wahl der N-chnungSrevtsoren. 2) Ecsatz«vahl eines Vorstandsmitgliedes, »er H. Moritz Böhme, Vors. Kraukemviirteri«. Zur Unterstützung des Pflegpersonals im hiesigen Stadlkrankenhause soll eine Krankenwärterln, welche sitz im Bedarfsfall« auch häuslichen Arbeiten mit zu unterziehen hat, gegen Gewährung freier Wohnung und Beköstigung, sowie SV« M. Jahreslohn vom 1. Januar 1889 ab aiig nommen werden. Geeignet« Bewerberinnen, welche unbescholten, ledig oder verwittwet und kinder los, sowie n cht über 36 Jahre alt sind, wollen sich bis spätestens 28. dies. Mon. an Rathsstclle — Polizeiexpedition — melden. Frankenberg, am 14. December 1888. Der Siadtrat h. »r Kaeubler, Brgrmstr. St. Wandergewerbescheiue betreffend. Diejenigen hiesigen Handelsleute, welche ein Gewerbe im Umh-»zuh-n betreiben und dazu Wandcrgewerbefchcine auf das Jahr 1889 bedürfen, werden nm ihrer selbst willen hierdurch aufgcfordcrt, ihre hieraus bezüglichen Gesuche alsbald in unserer Polizsiexvednion anzubringen, damit sie rechtzeitig in den Besitz gedachter Scheine ge langen können. Der Kostenbetrag für den zu besorgenden Wandergewerbeschein ist bei Anbringung des Gesuches zu entrichten. Frankenberg, am 14. December 1888. Der Nath. »^. Kaeubler, Brgrmstr. M. Bom Reichstage. In der Sitzung vom 14. Dezbr. stand auf der Ta- gesordnung: Dritte Beratung des demsck-sckw.izcrischen Handelsvertrages. Graf HoenSbrötz (Zentr.) bemerkte, bei einer stattgchabten Enquete solle sitz die Notw'ndig- keit eines Gemüsezolles ergeben baden. Es sei bedauer lich, daß der neue Beitrag so wenig Rücksicht hierauf genommen habe, da die ausländische Konkurrenz den heimischen Obst- und Gemüsebau von Jahr zu Jahr mehr unterdrücke. — Trimborn (Zentr.) erklärte, er werde gegen den Lertrag stimmen, da eine Kommlssions- beratung, welche eine eingehende Prüfung der Veurags- beshmmungcn ermöglicht hätte, nickt beliebt worden sei. Der hemigcke Ma«tr, der durch den früheren Serdenzoll für die deutsche Seidenindustrie zurückerobert worben, werke durch die in dem Vertrage ausgesprochene Zoll- Herabsetzung wieder an die französische und schweizerffche Konkurrenz verloren gehen — Brömel (kreis.) betonte, für die rheinische Seidenindustrie sei nicht die Herab setzung des deutschen Zolles allein bedeutsam, es komme auch die Herabsetzung des sckweizer Seidenzolles in Be tracht. Dadurch könne ein Ausgleich eintreten, In Zu kunft könnte vielleicht darauf Bedacht genommen werden, daß Superphoövbate und Wollwaren, die von uns nach der Schweiz ans.,-führt würden, vor einem zu hoben Zoll bewahrt blieben. — Hammacher (nat.-lib.) bemerkte, die Vorteile des Vertrages für unsere Induline über wögen bei wertem die Nachteile. Der vorhin erhobene Vorwurf der Oberflächlichkeit sei nickt begründet, der Vertrag habe erreicht, was zu erreichen jetzt möglich ge wesen sei. Für die Zukunft würde er allerdings noch Maßnahmen gegen die Ausnutzung deutscher Patente durch schweizerische Fabrikanten wünitzcn. Staatssekretär v. Bötticher erwiderte, ein besserer Schutz für unsere Patente werde sich vielleicht in dem neuen Patentgesetz erreichen lassen. Eher könne kaum etwas gelhan werden. Die Frage des Düngerzolles solle b'.s Ablauf dieses Vertrages untersucht werden, ebenso würde sich ja auSwsisen, ob die Seidenindustrie wirklich Schaden von demselben habe. Es würden hier über a-wiß die eingehendsten E'mittelungen angestcllt Die rechte Weisheit in Spielsachen. Eine Betrachtung vor Weihnachten. DaS krankhafte Dränge», die Kinder sobald als möglich aus ihrer kindlichen Natürlichkeit herauszuheben, sie für gesellschastliches Auftreten zuzustutzen, auf Kosten der Gesundheit ihre geistige Thäligkeit im höchsten Giade anzuspanncn, um der eigenen wie der Ellern heillosen Eitelkeit zu genügen, sie in fast alle Vergnügungen mit .einzusühren, durch große Reisen, durch Aufenthalt in Bädern, wohl auch durch Kindergesellschaften und -Bälle frühzeitig zu sättigen, hat auch das zur Ersreuung des Kinderherzens und zur ruhigen naturgemäßen Weckung des geistigen Lebens dienende Spielzeug stark beeinflußt und deni ganzen Spielzeug die Einfachheit genommen, sodaß fast nur die in allen Ständen, Völkern und Ländern dienende Klapper geblieben ist. Die Wissen schaft mit ihren vornehm ausgestattelen Bilderbüchern, Märchen, Zusammensetzspielen von Landkarten und Ge- fchichtstaseln, Maschinen, physikalischen Instrumenten, technischen Modellen u. dergl. ist fast bis zum Säugling im Deckelkiffen gedrungen und die überreiche Pracht in -der Ausstattung hat die einfachen Spielzeuge besonders der stichsstchen Industrie, die weltberühmten Schachtel» mit den schmucken Viehhöien, Gärten, Schafherden, Bauerhäusern, Kochgeschirren, Holzsoldaten, voran die in allen Erdteilen bekannte „Arche Noah" aus dem Erzgebirge ganz verdrängt, sodaß die erzgebirgische In dustrie. wenn sie nicht in den Dienst des Schwindel geschäftes der Massen - Bazare mit den oft recht un würdige» und mangelhaften Machwerken mit eintrill, ihr Absatzgebiet auch im Anslande verliert. Nun hat zwar in »euerer Zeit der Aufschwung in der Puppenwelt eine neue Thäligkeit hervorgerusen, aber diese Puppenwelt ist von den großen S,ästen Paris, Bertin,. Wien rc. in so vornehme Formen ge drängt worden, daß in der Thal auch hier wieder den jugendlichen Mädchen ein nicht geringer Schaden her- auswächst. Diese Modedamen, vornehm von unten bis oben, daß das Kind kaum sich nahen möchte, mit be weglichen Augen, mit Maschinerie im Innern zum Sprechen einiger Worte, mit feiner Frflur ä lu Mps, in Spitzen gehüllt, nach allen Seiten künstlerisch aus- gestattel — mögen sie in der kunstreich aufgebauschten Wiege liegen oder im Gesellscha'tscercls der Puppen stube sitzen — reine Modelle nach dem Modejournale, sind wohl darnach anqelhan, in den, 3sährtgen Mädchen den Sinn zu lächerlichen Ausschreitungen der Mode zu wecken und es systematisch zur albernen Zierpuppe her- anznziehen. Für die Knaben ist nicht weniger Gefahr vorhanden in der übertriebenen Ausstattung der beliebten Soldaten, di- nichls mehr von der Art der guten alten Zinn soldaten haben, dessin romantische Lebensgeschichle Andersen in einem lieblichen Märchen niedergelegt hat. Dazu vermögen auch die mit viel Talent aus- gedachten Spielzeuge, die die neuesten technischen, physi kalischen, chemischen Erfindungen zu kurzer und sinnloser Spielerei h-rabwürdigen — in Gang zu setzende Dampf maschinen, fahrende Seedampser, heizbare Lokomotiven mit ganzen Eüenbahnzügen, komplizierte Schießwaffen, Telegraphen und Telephone, Feuerwebrgeräle, KriegS- uud Bclagerungswerkzeuge u. dergl. — ihren eiaent- ««-» Am.ck nL „ ,rLch,„. " VnchMmgm ,r,,u«,n. d-m Kind- nicht E mcht Nahrung sgx hie _^li, son- und" be ' dir die Spielwut ertöten nähren "weckten Neugierde die Zerstörungslust