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264. 1888. Sonntag, den 11. Növemk" o--. die Polen 12, die konservativen und Freikonservatio«» je tz, die Nationalliberalen 2 und der Freisinn 3 Man dat». Schlesien entsendet 65 Abgeordnete und zwar 23 konservative, 7 freikonservatio«, 6 nationalliberale, 7 freisinnige, 25 ultramontane. Bon den 38 der Pro vinz Sachsen gehören 11 Ler konservativen, 15 der frei- konservativen, 9 der nationalliberalen Partei, 1 dem Fortschritt und 2 dem Zentrum an. Schleswig-Holstein» 19 Abgeordnete verteilen sich folgendermaßen auf die Parteien: 2 sind konservativ, 5 freikonservativ, 8 national liberal, 2 freisinnig und 2 Dänen. Hannover hat 36 Abgeordnete zu wählen, davon sind 29 nationalliberal, 4 freikonservatio und 2 Welfen und 1 Zentrumsmann. Von Westfalens 31 Vertretern gehören 4 den kon servativen, 3 den Freikonservativen, 7 den National» ' liberalen, 2 den Freisinnigen und 15 dem Zentrum an. Hessen-Nassau hat 26 Abgeordnete zu wählen; davon sind 8 konservativ, 2 freikonservatio, 10 nationalliberal, 2 freisinnig, 4 ultramontan. Die Rheinprovinz wählt überwiegend ultramontan; von den sämtlichen 64 Ber- tretern gehören 45 dem Zentrum, 13 der national« » liberalen, 5 der freikonservativen und 1 der konservative»» Partei an. — Der neu in das preußische Abgeordnetenhaus ge» wählte ehemalige deutsche Botschafter in Rom Herr v. -i Keudell hat in seiner Wahlrede auch folgende persönliche - Mitteilung von allgemeinerem Interesse gemacht: I» ' der Presse sei s. Z. viel darüber verhallt word^ ! weshalb er seine, Stellung als Botschafter am Quiring ' > Pf,, für « gespaltene 1d>qm»» teile berechn««. Nlekister Inserat«» betrag rs pfg. Nomplizicrteunb ta bellarisch« Jns-r-M , nach tesonder«« Tarif. Inseraten. AnnahE silr Lie jeweilig» WentHrummer chiV vormittags roUPz^ Ertliches und SSchsisches. . Di- November 1888. ae ^ksjährige Stadtverordneten - Ergän zungswahl aufgestellten Wahllisten liegen seit vorigem Donnerstag, dem 8. d. M., ab 14 Tage lang während .Wohnlichen Dlenstftunden an hiesiger RatSstelle zur Einsicht aus und sei hierdurch besonders darauf aufmerk sam gemacht, daß am Ende des 7. Tages nach Beginn der Auslegung der Wahllisten, also am kommenden Donnerstag, den 15. d. M., abends, die Frist der Re klamation gegen die Richtigkeit der Aufstellung der Listen abläuft. f Heute haben aus allen Gegenden unseres engeren Vaterlandes dicjenig-n, welche zum Dienste im Heere tüchtig befunden wurden, bei ihren Truppenteilen ein treffen müssen. Vom Frankenberger Bahnhofe aus wur den mit dem ^12 Uhr vormittags hier abgehenden Zuge <a. 160 Rekruten befördert, welche dem hiesigen Land wehrbezirk entstammten. Der Abschied vom Elternhause, die bevorstehende arbeitsreiche Rekrutenzeit mag manchem wohl schwere Stunden bereiten. Ist aber die Zeit der Ausbildung vorüber und die Mannschaften haben sich in ihre neuen Verhältnisse cingelebt, so bietet die treue Kameradschaft und das Zusammenleben mit gleichaltrigen, lebensfrohen Männern für vieles Ersatz. Es ist ja That- fache, daß die meisten der gedienten Militärs ihre Mili tärjahre zu den schönsten und glücklichsten ihres Lebens zählen, denn Sorgen, wie sie im späteren Leben nur zu oft herantreten, kennt man während der Militärzcit nicht. — Die Ministerien des Innern, des Kultus und öffentlichen Unterrichts und der Finanzen erlassen fol gende Verordnung, die Befreiung der Berufsgcnossen- schaften rc. Hn Anlagen betreffend: Mit Allerhöchster Genehmigung und auf Grund ständischer Ermächtigung wird, jedoch ohne rückwirkende Kraft, folgendes bestimmt: Die infolge reichs- oder landesgesetzlicher Vorschriften errichteten Berufsgenossenschaften, kranken- und Pensions kassen und dergleichen Verein« und Anstalten sind von der StaatSeinkommcnsteuer und von öffentlichen Anlagen, jedoch mit Ausnahme derjenigen befreit, welche auf den Grundbesitz oder das stehende Gewerbe oder das aus diesen Quellen fließende Einkommen gelegt werden. — Sichtliche Fortschritte macht die Erweiterung deS sächsischen Eisenbahnnetzes, welche in letzter Zeit beson ders das Erzgebirge betrisst. Die Schmalspurbahn Schönfeld-Geyer wird voraussichtlich am 1. Dezember eröffnet. Ein Sonderzug, die ganze Linie befahrend, wird am 30. November abgelassen, an welchem Tage auch die EinweihungsfesUichleiten stattfinden. Als Er öffnungstag der wesentlich wichtigeren Bahn Annaberg- Schwarzenberg ist der 1. August 1889 angesetzt. — Die Bäckerinnung zu Hainichen hat sich schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken getragen, ihre Lehr linge in einer Fachschule unterrichten zu lassen. Nm Mittwoch hatte sie eine Versammlung einberusen, wozu auch außerhalb der Innung stehende Herren Einladungen erhalten hatten. Es handelte sich um eine nochmalige Erwägung des „Ob?" und des „Wie?" Der mitan- wesende Bürgermeister Friedel begrüßte den von der Innung angeregten Gedanken sehr freudig und versprach, nach Kräften zur Verwirklichung beizutragen. So wett das Ganze bis jetzt Gestalt angenommen hat, läßt sich folgendes andeuten: Die Lehrlinge sollen wie bisher am Fortbildungsschulunterrichte teilnchmen, außerdem aber an einem noch zu bestimmenden Tage Unterweisung in den einschlagenden Teilen der Chemie und in gewerblicher Buchhaltung erhalten. Die Einrichtung dürfte Ostern 1889 in Kraft treten. . . ... - Aus Freiberg-Halsbrücke wad gemeldet: Die Befürchtungen, die hiesige fiskalische Grube Beihilfe Erbstolln und die benachbarte ebenfalls fiskalische Grube Kurprinz Friedrich August Erbstolln könnten ganz zum Erliegen kommen und dadurch der arbeitenden Bevöl kerung hiesiger Gegend einer ihrer Hauptnahrungszweige verlustig gehen, find glücklicherweise "icht in Erfüllung gegangen. Es ist vielmehr die Belegschaft bei Beihilfe . sr-1-niNe erlitt schwere Brandwunden. Auf einem goß Die Aermste ermr iw und ein Zimmermann m Neubau mOelsn.tz W-n e^ Mitarbeiter erhielt Str-"' her ... Thätt.chke.t^ seine Uebersührung m der H'tze des Gefech Dort ist der Verletzte seinen Wun- ger"Uchachtarbeit"/äus Gaitzsch im Kml-Fnedrich-Scha^t des «oblcnwIrkeE verschüttet worden und konnte erst nach Mündiger anstrengender Rettungsarbeit als Leiche ausgegraben werden. . Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Am Freitag empfing der Kaiser den Besuch d«S Herzogs Ernst von Sachsen-Coburg-Sotha, welcher ge meinsam mit den Majestäten das Mittagsmahl e unahm. Darnach fuhren beide Fürsten nach Berlm und stattete» dem aus Dresden eingetroffenen König Albert und dem Prinzen Georg von Sachsen im Schlosse einen Besuch ab. Abends fuhren die Herrschaften mit her Görlitzer Bahn nach dem nahen Königs-HMerhausen, wo heute Hofjagd auf Damwild und Sauen abgchalte« wurde, — Die Eröffnung der nächsten Session des deutsche» - Reichstages, der vorletzten der laufenden Legislaturperiode wird am Donnerstag, den 22. November, mittags 1 Uhr im Weißen Saale des Berliner Schlosses stattfinde». Die Thronrede verliest der Kaiser bekanntlich selbst. — Das Resultat der preußisch«» «bg-ordnetenwahlen stellt sich nach den einzelne» Provinzen folgendermaßen: Ostpreußen wählt 32 Abgeordnete. Davon gehören 22 der konservativen, 3 der freikynservatioep, 2 her national- liberalen, 1 der freisinnigen und 4 der ultramontanen Partei an. In Westpreußen sind von alle« zu wählende» 22 Vertretern 3 konservativ, 9 freikonservatio, 2na- tionallideral, 4 freisinnig, 3 Polen und 1 AentrMSmann. Brandenburg entsendet im ganzen 45 Abgeordnete, von denen die 9 Berliner Mandate dem Freisinn gehören, außerdem sind 28 konservative und 8 freikvnservattve Vertreter gewählt. Von den 26 pommerschen Vertretern gehören 22 der konservativen Partei an. Außerdem sind 3 Freikonservalioe und 1 Freisinniger gewählt. Posen hat 29 Abgeordnete zu wählen. Davon haben Erbstolln seit 1886 von 130 Mann auf 147 gestiegen, während bei Kurprinz Friedrich August Erbstolln die Belegschaft seit derselben Zeit von 335 Mann auf 244 gesunken ist. Die Ausbeutung und Förderung bei Bei- Hilfe Erbstolln ist gegenwärtig eine sehr erfreuliche. — Wie aus Dresden geschrieben wird, ist begrün dete Aussicht vorhanden, daß an dem 800jährigen Ju- biläum des Hauses Wetlin auch das Kaiscrpaar persönlich tcilnehmen wird. Fests Zusagen konnten schon des- halb nicht erteilt werden, weil von hier aus noch nicht der bestimmte Tag des Wettinerjubiläums nach Berlin mitgeteilt werden konnte. Auch andere deutsche Fürsten werden wohl an der Jubelfeier des erlauchten Hauses Wettin teilnehmen; namentlich interessieren sich die „thü- ringischen Vettern", die Fürsten aus der älteren sächsi- schcn Linie, schon geraume Zeit für das Jubelfest des gemeinsamen Hauses. Zunächst ist die Bildung eines großen Ausschusses im Werke, der sich aus Männern aller Berufsstände und aus allen Landesteilen zusammen setzen wird. Innerhalb der Dresdner Kunstgenossenschast ist für das Jubiläum ein großer historischer Festzuz in Anregung gebracht worden, welcher Trachten aller 8 Jahrhunderte, seitdem die Wettiner über Meißen herr schen, in geschichtlicher Treue vorführen wird. — Ueber die Fähigkeiten des hauptsächlich auf Ver anlassung des königl. sächs. Finanzministeriums in Sachsen eingetroffeuen Quellen finde rS Josef Beraz aus München herrschen verschiedene Meinungen. In Sachsen erkennt man seine Thätigkeit als ersprießlich an. So schreibt man wieder neuerdings aus Dresden: Am Nachmittag des 30. Oktober hat Beraz in Gegenwart des Geh. Finanzrates Leonhardi auf dem königlichen Kammergute Gorbitz, wo bisher empfindlicher Wassermangel herrschte, zwei in unmittelbarer Nähe der WirtschaftS- und Brauerei gebäude gelegene Plätze bezeichnet, auf welchen man mit Sicherheit unterirdischen Wasseradern begegnen werde. Und zwar besitze die eine dieser Adern, ungefähr 20 bis 26 Meter tief von Nordwest nach Südost laufend, in ein Rohr gefaßt, etwa den Durchmesser eines Mark stückes, während die andere, sich in gleicher Richtung be wegende, doch nur 18 bis 24 Meter tief befindliche, dann etwa den Durchmesser eines Silberthalers erreiche. Auch in Rabenau hat Beraz am 27. Oktober unter besonders schwierigen Verhältnissen eine dem Poisenwalde entströmende, etwa 4ä bi« 60 Meter tief liegende Quelle ausfindig gemacht. — Dagegen hat das großherzoglichp Bezirksamt in Karlsruhe eine Warnung wegen d»S Qucllenfinders Beraz erlassen, der wir das Folgend« entnehmen: „Der angebliche Quellenfinder Beraz vo« München hat in der letzten Zeit im Amtsbezirke Durlach im Auftrage einer Gemeinde Quellcnsuchungen vorge- nommen und stand wegen deS gleichen Geschäftes mit anderen Gemeinden in Unterhandlungen. Beraz pflegt von jeder Gemeinde ein Honorar von 300 Mark zu be anspruchen, welches ihm vor der Vornahme der Unter suchungen ausbezahlt werden muß. Dem seitens mehrerer Gemeinden ausgesprochenen Wunsch, wenigstens einen Teil des Honorars bis nach Erschließung der Quellen zurückbehalten zu dürfen, wurde regelmäßig nicht ent sprochen. Das Verfahren des Beraz entbehrt sowohl jeder wissenschaftlichen als auch jeder reellen praktischen Grundlage; eine geologische Untersuchung des zu er forschenden Quellengebietcs, die wichtigste Grundlage für die Erschließung von Wasser, findet nirgends statt. Da gegen spielt bei seinen Quellenuntersuchungen eine Art Wünschelrute, ein Stock mit eigentümlich geformtem Knops, eine Hauptrolle. ES ist bereits früher festgestellt worden, daß die von Beraz gegebenen Voraussetzungen sich in vielen Fällen als trügerisch erwiesen haben, wo- durch dem Beteiligten nicht unerhebliche Kosten ohne jegliches praktische Ergebnis erwachsen sind. Die Gemeindebehörden werden deshalb eindringlich vor Beraz gewarnt." - Unfälle und Vergehen. Ein in Dresden bedien stetes 17jähriges Mädchen hat am Mittwoch, trotz wiederholter Warnungen, das Herdfeuer durch Aufgießen von Petroleum an- zusachen gesucht, wobei die Petroleumflafche explodierte und das brennende Petroleum über die Kleider der Unvorsichtigen sich er- SFrank-obc V SagMy Bestellung«» «ichmen alle Post- LNstalte», Postbo:«» . «nd die Ausgabe- pellen der Tage- IZA