Volltext Seite (XML)
, n W^WW^WW>,>^,MWVW« Irankenöerger Tageblatt und Jezirksanzergsr.- I» ---» voll, Moser. t». jlegel. 2560. - 61. SÜ lalsfond: Zinsen Wendungen VolSfeste« «rin. Ranstsdt. ng gebe frträg- Vesten Umals icomitbs k aus. :. 1888. Mstr. g5, eußel-, i Kar- v. lk tonen-, tuchen rdPf. l». 151. 36 271a. 80 397. 50 2318. 30 125. ii 18. 71 87. SO 41. 11 100. 05 47. - 53. 93 61. 49 28. - 92 54 33. - 156. 02 186. 04 290. 14 179. 55 39. - 70. - Iös3. 22 379. 77 1203. 4». Sonntag, Len S. September. Beilage z« 211. wir von wir „Da» ganze Deutschland Hand in Hand, „Einig vom Fels zum Meer!" Wa» Hal uns nun aber der Tag von Sedan im Innern Deutschland gebracht? ES ist eine ersrenliche Antwort, die geben tonnen! Ec brachte uns eine neue, von uns bis dahin kaum geahnt« große Zeit, denn erst nach Sedan war die Grün dung des jetzigen Deutschen Reiche« möglich! Unser hochseliger Heldenkaiser Wilhelm 1., der Siegreiche, wie ihn schon seme Zeitgenossen genannt haben, den uns ein widrige» Geschick zum tiesen Schmerze von ganz Deutschland am 9. März d. I. entrissen hat, wurde mit Hilse und treuer Unterstützung der verbündeten deutschen Fürsten, mit Hilse seiner Paladine in Rat und Heer, Fürst Bismarck und Gras Moll e, und mit dem ge samten deutschen Bolle hinter sich, der Schöpfer der Einheit unserer Nation. Groß waren die Regententugenden des unvergeßlichen, glorreichen Herrscher«! Seiner ihm im vorigen Jahre i» diesem Garten aufgestellten Büste ist heule eine Gedächlnisiasel beigesügt worden, welche einen seiner litzten Aussprüche: „Ich habe keine Zeit mehr, müde zu sein!" enthält, und dieser Ausspruch kenn zeichnet so recht die außerordentliche Pflichttreue, welche al» echte deutsche Tugend den Hingeschiedenen beseelte. Kaiser Wilhelm sprach bei seiner Krönung au», er wünsche, daß Gott ihm und seinen Nachkommen verleihen möge, allezeit Mehrer de» Reich« zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens aus dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung. Und getreu diesem herrliche» Kaiserworte ist Deutschland« Einigkeit der Hort de« Frieden» in Europa, der fern von eitler Ruhmbegierde den Wohlstand hütet und ausbaut und seine Hauptaufgabe dar» sucht, die Siegespalme in dem Wettkampf um die Güter de« Frieden» zu erringen. Leider müssen wir dabei, trotzdem wir den Frieden wollen, jederzeit zu Kampf und Krieg gerüstet sein. ES ist die« bei den ernsten Zeitverhäll- nisscn die notwendige Pflicht der Seldsterhaltung, denn: „Was bringt zu Ehren? — sich mehren! ' Also einen ewigen Frieden können wir nicht erwarten! Neid und Mißgunst möchten Deutsch- lands Glück zerstören! Besonders aber gelüstet e» dem französischen Nachbar noch immer nach den mit deutschem Heidenblut zurvck- gewonnenen deutschen Gauen im Westen de« Reichs, nach Elsaß und Lothringen. Wir brauchen aber nicht zu sorgen, baß sie der alte Erbfeind uns wieder entreißen dais! Unser jetziger Kaiser, Wilhelm 11., der treulich den Fußtopsen seines erhabenen Großvaters solgt, hat es kürzlich gelegentlich der Enthüllung de« Friedrich Karl-Denkmal« in Frankfurt a. O. ge wiß jedem Deutschen au« dem Hirzen gesprochen: „Lieber wollen wir unsere gesamten 18 Armeekorps und 42 Millionen Einwohner ans der Strecke liegen lassen, al« daß wir einen einzigen Stein von dem, was wir errungen haben, odtreten." Dec 2. September ist ober sür uns auch ein Tqg der Dank barkeit! So ost dieser Tag wredcrkehrt, zeigt e» sich auch, daß die Erinnerung an den damals errungenen Sieg im dankbaren Vollsherzen sortlebt wie eine ungetilgte und untilgbare Schuld gegen alle die wackeren Helden, die bei Sedan mit Todesverachtung sür da« Vaterland in den schweren Kamps gingen, besonder« aber gegen die vielen Edlen, die dort ihr Herzblut Hingaben, damit die deutsche Erde vor fremden Kriegsscharen verschont blieb. Ihnen allen gilt heute unser innigster Dan!! Der Gedanke an die E nigung der deutschen Stämme und an den Sieg Deutschlands über Frankreich ist auch untrennbar von der Verehrung sür die Führer, deren Tüchtigkeit und That» krasl wir unsere Siege verdanken, und da steht unter diesen Helden, neben dem leider ebenfalls in diesem Jahre Heimgegangenen Kaiser Friedrich 111, in erster Linie mit unser heißgeliebter König Albert, dessen Büste heute in diesem Garten ausgestellt wnrde. Unser König Albert ist ein Kriegsheld und Feldherr, reich an dem Ruhme unsterblicher Wafsenlhaten, und zugleich doch auch ein edler milder FriedenSsllrst. Mit gerechtem Stolze blicken wir auf ihn, dem es gegeben war, unvcrivelkliche Lorbeeren um die sächsischen und deutschen Fahnen zu winden, und von dem wir wissen, daß, wann und wo nur immer Deutschland» Ehre und Sicherheit bedroht sein sollten, er nicht nur der sichere Hort unsere« SachsenlandeS, sondern auch eine der festesten Säulen des Reiche- fein wird! Möge nun der Tag von Sedan im deutschen Volke immer el« ein Tag de» Danke«, der freudigen Erhebung und ernster Vorsätze gefeiert werden, dann wird dec Ruf nie verstummen, den wir jetzt erheben und in dem wir unser ganze« Hofsen und Wün schen bei der Sedanseier zusammensassin: Hoch lebe Kaiser und Reich! Hoch unser einige« deutsche« Vaterland! Hoch unser König Albert! Hoch! Hoch! Hoch! Als die jubelnd aufgenommenen Hochs verklungen waren, spielte die Musik die Sachsenhymne, an welche sich der Bortrag weiterer patriotischer Musikstücke an- reihte. Der Anbruch des Abends brachte die dann statt findende Illumination gut zur Geltung, und war dieselbe der Vorläufer eines recht wohlgelungenen Feuerwerks, das die Zuschauer bestens befriedigte. Mit eine«/ leimen Ball schloß der festliche Tag, welcher sicher bei allen Teilnehmern einen bleibenden angenehme» N druck hinterlassen hat. sollt«! Mächtig war di« Bewegung jemr Z«it, und von berechtigtem Stolz« wild noch heut« die Brust jede» Deutschen geschwellt, wenn er ihrer gedenkt! An jenem gewaltigen Schlachtemage sanken die noch bestehenden Scheidewände zwischen Süd- und Norddeulschlanb, an jenem Tage ist der SthnsuchtSgedanke, den Arndt in seinem Li,de: „Was ist de» Deutschen Vaterland?" ausdrückte, zur Cr- süllung gekommen, sein Hofsen Wahiheit geworden. Heute können " " singen: „Was ist des Deutschen Vaterland? — „Wir sragen'S jetzt nicht mehr! Vermischtes. * Die Insel Cuba wurde am Dienstag von einem überaus heftigen Zyklon verwüstet, durch welchen Hun derte von Bäumen zerstört, Bahnzüge zur Entgleisung gebracht wurden und viele Fahrzeuge verloren gingen. Das spanische Kanonenboot „Lealdad" ging bei Batabano unter, wobei 9 Mann einschließlich des Kapitäns ertranken. In Sagna wurden an Häusern, Kais und Schiffen große Beschädigungen angerichtek, es kamen an 50 Mann um. Das Dorf Pueblo Nueva wurde gänzlich zerstört. Infolge vielfacher Zerstörung der Telegraphenleitungen fehlt es an Nachrichten von anderen Plätzen. * Eine komplizierte Verwandtschaft. Anläßlich der Vermählung der Prinzessin Lätitia, der einzigen Tochter , aus der Verbindung der Familien Savoyen und Bona parte, mit ihrem Onkel, dem Herzog von Aosta, haben Kenner und Forscher des Vothaischen Almanachs heraus, gefunden, daß durch diese Ehe eine Verwandtschaft mit sehr komischen Paradoxen sich entwickelt. Die Prinzessin wird als Gattin ihres Oheims zugleich Tants ihres Cousins, des Prinze» von Neapel. Sie, die bisher eine Nichte des Königs von Italien gewesen, wird nunmehr dessen Schwägerin, und zugleich die Schwägerin ihrer eigenen Mutter, sowie deren Schwiegertochter. Was ihren Galten, den Herzog von Aosta, betrifft, so kommt auch er durch diese Ehe in kuriose verwandtschaftliche Komplikationen. Er wird der Schwiegersohn seiner Schwester und seines Rchwagers, der Schwager seines Neffen und der Neffe seines Bruders und seiner Schwester. * Aus Altdeutschland nach Elsaß-Lothringen kom menden Fremden fällt der Gebrauch auf, öffentliche Ver steigerungen „bei brennenden Kerzen", wie cs in den betreffenden Veröffentlichungen gewöhnlich heißt, vorzu- nehmcn. Nicht selten versucht man, der Sache eine mystische Deutung unterzulegen. Tatsächlich handelt eS sich aber um eine schon aus dem vorigen Jahrhundert herrührende französische Bestimmung, durch welche die Bieter von der Willkür des Ausrufers in Bemessung der für Angebote giltigen Zeitfrist, unabhängig gemacht werden sollen. Gewöhnlich wird die betreffende Bestim- mung so gehandhabt, daß nacheinander drei kurze Licht endchen angezündet werden. Das Verlöschen des letzten Ächtendchens giebt den Zeitpunkt an, bei welchem der Zuschlag erfolgen muß. Das Verfahren, welches in allen Ländern französischen Rechtes erhalten geblieben ist, hat sich als so praktisch bewährt, daß auch die deutsche -Reichsgesetzgebung dasselbe für Elsaß-Lothringen beibe halten hat. „Vor Paris nicht« Neues!" Und wie haben wir gestaunt, zuerst über die großartige Ruhe und Ordnung und Sicherheit, mit welcher da» Aufgebot und der Auszug von einer Million von Streitern sich vollzog! Und wie haben wir bei allem zuversichtlichen Ver trauen aus Heer und Heeresleitung gestaunt über den unaufhalt samen Siegeslauf der Deutschen während jene» Augustmonate», wo Deutschland notgedrungen die Sichel hingeworfen hatte in« Korn, um eine blutige Ernte zu hasten mit dem Schwertel Zwei- und dreimal lasen wir. aber die SiegcSnachricht vom 2. September, weil wir unseren Augen nicht trauten, daß so unter einem Schlage die Napoleonsche Kaiserherrlichkeit zusammengebrochen sein sollte, daß so vollständig die deutsche Gründlichkeit mit dem letzten großen Heere de» französischen Kaisertums aufgeräumt haben Kirchennachrichtrn von Flöha. 15. Sonntag nach TrinitatiS. Früh j8 Uhr: Beichte. — Früh 8 Uhr: Gottesdienst und Kommunion. Tert: Matth äi, 25-30. Getaufte: Des Gottlob Friedr. Schwalbe, Bahnarb. u. Einw. in Flöha, S., Robert Alfred. — De« Gustav Moritz Frenzel, Fabrikarb. u. Einw. in GückelSberg, S., Robert Alfred. — De» Hcinr. LouiS Uhlemann, Weichenwärter« u. Einw. in GückelSberg, S., Max Klemen» Herm. — De« Lenst Jul. Fröhlich, Handarb, in GückelSberg, S., Willy Erin. - De« Moritz Oskar Thiele, ans. Restaurateur« in Plaue, S., Karl Kurt t-tg^S^^' De« Tust. Paul Kötzsch, Bahnarb. in Flöha. ' Frankenberger Kirchennachrichte«. 15. Sonntag navL Irlnttatls. Früh 7 Uhr: Beichte und ! Kommunion; Herr Archidiak. Helbig. — Früh iS NOe: Predigttext: Matth. 11, 25—30; Herr Oberps. Lesch, v— Nachm 1 Uhr: MissionSgotteSdienst. Text: «postelgesch, 14, 8-20; Herr Archidiak. Helbig. * " Wocheuamt: Herr Oberps. Lesch. Getaufte: Ernst Hermann Delling«, Handarb, in Ditters bach, T. — Friedrich August Kneisel«, Fabrikarb. h., T. — Lud wig Robert Flemming», B. u. Kürschnermstr». h, S. — Hermanir Richard Schmidt«, Kaufmann« h., e. — Franz Xaver Wchalowitz', Schneider« h., T. — Emil Max Richters, Tischler« h., S.— Ferdinand Melcher«, B. u. Weber« h., S. — Ernst Leberecht Johst«, Fabrikarb. h, S. — Friedrich August Mehnert«, Handarb, h., S. — Karl Iuliu« Miesel«, Färbereiarb. h., T. — Ernst Moritz Richter», B. u. Bäckermflr». h., S. — Albrecht Hermann Worm», Glasermflr». h., S. — Karl Wilhelm Schier», Zimmer mann» in Mühlbach, S. — Hermann Emil Pönisch«, Schenk wirt» in Ditterbach, S. — Johann Reinhold Hanitzsch», B., Rentner» u. Stadtrat« h, T. — Friedrich Emil Richter», Welser» h., S. — Ernst Otto Burkhard, Ernst Alex. Christian Lani» Burlhard», Wirker« in Apolda, S., d. Z. h. — Ernst Hermann Winklers, Schneider» h., S. Getraute: Friedrich Paul Steinert, Schneider in Mühlbach, mit Anna Emma geb. Höppner v. h. — Gustav Karl Jntiu» Michaeli«, Schlosser h, mit Auguste Anna geb. Neukirchner v. h. — Friedrich August Belcke, B., Färber und Garndrucker h., vick mit Fr. Mari« Rosal.« verw. Höppner au« Hainichen. Beerdigungen: Johann Ernst Wienhold», Weber« h., S., 2 M. 8 T. — Friedrich August Köhler» B. u. Bauunternehmer h., 58 I. 1 M. 26 T. — Ignaz Theodor Riedel», Handarb, h.» S., 7 M. 27 T. — Ernst Iuliu» Franke«, Handarb. h., T., 2 M. 17 T. — Moritz Hermann Weber«, Handarb, h., T, 8 T. — Friedrich August Gustav Rudolph», v. u. Webermstr«. h., S-, 4 M. 2 T. — Jgsr. Anna Ida, weil. Hermann Traugott Her- mersdorser«, Schuhmacher» h., hinter!. T., iS I. 1 M. 18 T. — Mari« Margarethe, Karl Hermann Silbermann», v. «. Schenkwirts h., T., 1 M. 18 T. — Franz Xaver Michalowitz'. Schneider» h., T., 24 T. — Der Anna Klara Wenzel h. S., » M. 22 T. — Friedrich Bernhard Götze», Geschirrsühnr» h., L., 2^ M^ 9^T^ — §rnst Theodor Walther«, Webwarensabrikanten h., " > Am 15. Sonntag nach Trinitati» werden kirchlich aufgeiboten: Friedrich August Belckc, ans. v., Formstecher u. Färber h., vlä., und Marie Rosalie v-rw. Höppner geb. Knoll h., weil. Ferdinand Höppners, B. u. Webermstr«. in Hainichen, hinter!. Witwe. - . > . Karl Friedrich Fiedler, Becker h., Kart Gottlieb Fiedler», Wirtsckafisbes. u. Stellmachcrmstr». in Sachsenburg, «Hel. 3. Söhn, und Amalie Theresie gesch. Fischer geb. Morgenstern, Karl Heinrich Morgenstern», Handarb, h., ehel. 3. Tochter. Karl Heinrich Belz, B. u. Webermstr. h., vlä., und Auguste Lina gesch. Otto geb. Löser, Friedrich Eduard Löser», B. u. Schneidermstr». h., ehel. einz. Tochter. Heinrich Emil Reuter, Schuhmacher h., Trqugott Heinrich Reuter«, Oethändler« zu Seissen bei Sayda, ehel. einz. Sohn, und Auguste Selma Eberlein, Fabrikarb. h., Friedrich August Eber lein», Schneiders h., ehel. Slt. Tochter. Kirchennachrichtrn der Parochie Ebersdorf. 15. Sonntag nach Triuitatis. Früh 9 Uhr: Gottesdienst irr der Stiseskirche. - Mittag» 12 Uhr: Gottesdienst in- der Schlvßkapelle. Gelauste: De» Karl Bruno Rudolph, Handarb. s., T-, Elsa Frida. — De» Friedr. Herm. Alboth, Stmtz». h., T., Emma Friedr. Richard Dietrich, Fabrikarb. in Lichten»., S., Ruta d Ewald. — De, Johann «ug. Thierbach. Fabrikarb. h-, S., Friedr. Max. — De» Heinr. Max Vogel, Handarb. h. T-, Auguste Aura.-De« Karl Krischok, Handarb. h., Zwilling«., Anna Martha Und Emma Frida. — De» Friedr. Wah. Gläßer, Eisendreher« h, T., Anna Elsa. — De» Karl Heinr. Lohse, Hand- arb. h., T., Anna Frida. — De» Karl Friedr. Rudolph, Fabrik arb. h., T„ Alma Emma. — De» Friedr. Herm. Vogel, ans. Fabrikarb. h., S., Friedr. Richard. Kirchl. Nachr. ans Ober- vnd Niederwiesa. 15. Sonntag nach TrinitatiS. Früh j8 Uhr: Beichte. — Früh 8 Uhr: Gottesdienst und Kommunion. — Nachm. 1 Uhr: Kirchliche Unterredung mit den Jungfrauen. Grtauftc: Martha Marie, T. des Handarb. Karl Friedr. Beruh. Seidel in Oberw. — Otto Beruh., S. des SlmtzS. Loui» Beruh. Felber in Oberw. — Roja Marie, T. de« Gut»des. Paul Richard Wolf in Oberw. — Richard Heinr. Otto, S. de« Mit inhabers eine« FournierjchneidigeschäftS Richard Max Eifrig in Niederw. — Lina Marie, T. dir Fabrikarb. Anna Lina Richter in Niederw. Beerdigte: Mar Otto, ehel. S. des Stmtz». u. Einw. Friedr. Otto Semmler in Oberw., -f- an Krämpfen i. A. v. 1 M. 3 T. (Kingesandt.) Krumbach, September. Die Sedanfeier ist auch in unserem Orte in patriotischer Weise begangen worden und sand dieselbe ihren Mittelpunkt im hiesigen Gasthof, dessen rühriger Besitzer, Herr Carl Schmidt, durch Auf stellung einer Büste unsers Königs Albert und Anbringung einer Gedenktafel an der bereits vorhandenen Büste des -f Kaisers Wilhelm den Tag zu einem besonders festlichen gestaltete. Trotz der in fast allen benachbarten Ort schaften statlfindenden speziellen Scdanfeierlichkeiten zeigte Herrn Schmidts Etabstffemcnt recht zahlreichen Besuch und erfreuten sich daselbst die Festteilnehmer vorerst an einem vom Schlenzigschen Musikchor aus Mittweida aus gezeichnet durchgeführten Konzert, welches in der Haupt sache vaterländische Weisen zu Gehör brachte. Hierauf erfolgte die Anbringung der Gedenktafel mit dem Aus spruch des Heimgegangenen großen Kaisers: „Ich habe keine Zeit mehr, müde zu sein!" an der Büste Wilhelm I. und die Weihe der ausgestellten Büste unseres Königs Albert, welcher feierliche Alt durch eine patriotische An sprache des Herrn Lehrer Mehnert zu Krumbach ver herrlicht wurde. Vielfachen Wünschen entsprechend, sei dieselbe hier wiedergegeben: Verehrte Festgcnossen! 18 Jahre sind seit dem Tage ver gangen, an welchem Kaiser Napoleon 111. und seine Armee in die Gesangenschast der Deutschen gerieten! Diesen Tag, den 2. Sep tember, feiern wir zum Andenke» an die einmütige Erhebung de» deutschen Volkes zur Abwehr des feindlichen Angr ff» der Franzosen im Jahre 1870 und an den Sieg der deutschen Waffen! Verehrte Festgenoffen! Hoss nllich erwarten See jetzt nicht überraschend neue Gedanken zu hören über den Sedantag und eine tiefsinnige politische Weisheit — damit kann ich nicht dienen! Ich kann mir die allen unanSIöschlichen Erinnerungen an die große Zeit erneuern und die alten ost ausgesprochenen Mahnungen wiederholen, die sich sür jeden deutschen Mann an» jener großen Zeit von selbst ergeben. ES war eine bange Zeit, die ersten KriegSmonate 1870! Ja, bang war un» in Deutschland, obwohl wir nicht verzagten, in der schwülen, dumpfen Zeit des Warten» von der Kriegserklärung an, bi» die ersten Nachrichten kamen von den gewaltigen Siegen un serer wackeren deutschen Krieger bei Weißenburg und Wörth. Und bange ward uns wieder, al» der Krieg zum Stillstand gekommen schien vor Paris und eine Depesche nach der andern meldete: 18