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«WWW Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, -cs König!. Amtsgerichts und des Ltadtrats zu Frankenberg ktreuhel-, bten Kar- Srschrlnt täglich, mit iluSnahme der koun- und Festtage, abends slir den fol genden Tag. Preis vierteljährlich l M. dü Psz-, monatlich dd Pfg-, Sinjel-Nrn. s Psg. Bestellungen nehmen alle Post enstalten, Postbo'en und die Ausgabe stellen des Tage- dlatted an. Srlserate werd«» mit s Pfg. gespaltene t-tle berechne^M ., Kleinster Inserat betrag rg Pstz. komstrijiert«Mtbe»>- »ell-risqe Inseen« , »ach iesotidp«» Tarts. Inserate». AiMtch« für die t-i-eUtz» «bend-Numm« iE »tormiLag« tt> Ud^ ». O. Iss zen, Sonn- Iken. kzüchttl- rcin. rg, den 9. Nachmittags i Gasthof be der Loose nz, L Stück , sowie um lieder bittit rrstand. mbösg. ral. ember. Sorin, m Manstädt. Schlegel. Mjkigk. jr entschliis Leiden in juter Vater, water, der »mger, rteii hiermit nntag Nach- e ab. br. 1888. rlasscnen. Lu»,» w. 16 18 9 „ 56 » 1 „ 87„, 2 ,, 11,oo Bebauungs-lau. , Marklplatze, der Schloß,trabe, der niederen Garten-, Feld- nnd ^^"ltraß , ^,em Bahnkörper der Cyemnitz-Hainichen-Noßweiner StaatSeisenbahn, der "'.""I^i u'id inneren Freiberger Straße umschlossenen Grundflächenraum ist von uns ein Bebauungsplan worden, welcher nebst den dazu gehörigen graphischen Planen sür die betheiligten Grundstücksbesitzer von a - , Montag, den LV. dieses Monats, ab 4 Wochen lang zur Einsicht an RalhssteUe ausliegt. Einwendungen gegen diesen Bebauungsplan können nur innerhalb dieser Frist geltend gemacht werden. Frankenberg, am 8. September 1888. Der Stadtrat h. —— »r Kaeubler, Brgrmstr. St. Städtische Gasanstalt. Bel Beginn der abendlichen Arbeitszeit pflegen in der Regel Klagen darüber geführt zu werden, daß das Gas nicht hell genug leuchte. Die regelmäßig erfolgen den Meßungen der Lichtstärken haben aber stets erwiesen, daß diese Klagen unbe gründet waren, vielmehr meist die Beschaffenheit der Leitungen zu wünschen übrig ließ, indem ber emgetrelener Vermehrung der Beleuchtungseinrichtungen am Ver brauchsorte die Ersetzung der bisherigen Leitungsrohre durch solche von entsprechend stärkerer Nohrweile vielfach unterlassen worden ist, außerdem auch die Rohrleitungen durch Rostbildung häufig der Verschlämmung und bez. Verstopfung ausgesetzt sind. Durch Klopfen auf die Leitung lassen sich derartige Verstopfungen nicht ausreichend beseitigen, dagegen ist dringend anzurathen, verstopfte Rohre durch AuSblasen derselbe» mittelst der Luftpumpe der Gasanstalt reinigen zu lassen, überhaupt den Gasanstalts- inspector von jeder Störung in der Gaseinrichlung sofort zu benachrichtigen, damit schleunigst Abhilfe geschaffen werden kann. Da sich übrigens die Arbeiten in der Gasanstalt be> Beginn des Herbstes erfahrungsgemäß derart häufen, daß nicht jeder Besteller sofort befriedigt werden kann, so dürfte eS sich empfehlen, Bestellungen auf Neueinrichtungen, Abänderungen, Ausbesserungen und dergl. thunlichst bald bewirken zu wollen. Gleichzeitig bringen wir zur öffentlichen Aenntniß, daß der Preis des Gases u für Leuchtzwecke auf SV Pf. pro «ko», i>. sür Heizzwecke, sowie für Kraftmaschinen, insoweit letztere nicht zum Betriebe electrischer Maschinen für Beleuchtungsanlagen dienen, auf 15 Pf. pro eUni festgesetzt worden ist, daß Gasabnehmern, welche pro Jahr über 1500 odm GaS verbrauchen, steigende Preisermäßigungen gewährt werden, daß für Beleuchtungs zwecke einerseits, sowie sür H-izzwecke und Kraftmaschinen andererseits besondere geaichte Gasmesser aufzusteUen sind und daß Gasmesser eigeuthümiich oder ieihweise von der Gasanstalt geliefert werden. Frankenberg, am 7. September 1888. Der Stadtrat h. i. v. Stephan, St.-Rath. Die Ziele -er Tschechen. In Böhmen hat eine ursprünglich kleine Bewegung, die d.r sogenannten Jungtschechen, in letzter Zeit einen ganz gewaltigen Aufschwung genommen, der uns umso mehr interessiert, als von den Erfolgen dieser Partei das Wohl und Wehe unserer deutschen LandSlrute in Böh- men in hohem Maße abhängig ,st. In keiner österrei chischen Provinz werden bekanntlich die deutschen von nichldemschen Nationalitäten so schikaniert, wie in Böh men von ten Tschechen; alle nur denkbaren Mätel sind hervorgcsucht, die Deutjchen einzuschüchtern und die deut sche Sprach- zurückzudrängen. Selbst in solchen Bezir ken, in welchen ziffernmäßig die Deutschen die Mehrheit haben, sind ihnen nicht selten tschechische Beamte aufge halst worben, die wenig deutsch reden und noch viel we- Niger deutsch verstehen. Kommt rS zum Streit, so neh men die Behörden meist die Partei der Tschechen, weil bie zu Hause und im Parlament zu Wim den größten Mund haben, und selbst die Justiz ist nicht frei von die ser poUtßch-n und nationalen Voreingenommenheit, wie cs ber bekannte Proz-ß über die Skandalvorfälle von Königinhof nur zu deutlich beweist. Bei Demonstrationen werden die Deutschen von der Polizei überwacht und verfolgt, als ob sie Staatsverbrecher wären, und rücken di- Tschechen in Hellen Haufen aus, den Deutschen di« Fenster einzuwerfen, so ist kein Richter zu finden, w lcher bie Verfolgung einleitet. In dieser Beziehung sind Dinge passiert, selbst in PraK, sodaß man annehmen konnte, Böhmen wäre China und Prag Peking. Die Ziele der Tschechen WM» ganz deutlich: unbeschränkte Herrschaft des Tschtchentums »m-Lande, also auch in Sprache, Schule und Verwaltung. Die Deutschen soll ten mit Gewalt tschechtsiert werden. Einem Häuflein der tschechischen Abgeordneten gingen aber diese Forde rungen nicht weit genug, sie erkannten ganz richtig die Klemme, in welcher die österreichische Regierung durch ihre V-rsöhnungspolitik gekommen ist, und so etablierten sich diese Herren als besondere politische Partei unter dem Namen der Junglschechen. Ihr Programm ist äu- ß-rst einfach: sie fordern die Wiedererrichtung eines von Wien ganz unabhängigen Königreiches Böhmen, mit ei gener Regierung und eigener Volksvertretung in Prag, und Kaiser Franz Joseph soll dann, nachdem er alles dies bewilligt, die Ehre haben, auf dem Hradschin zu Prag zum Könige von Böhmen gekrönt zu werden. In Böhmen soll also derselbe Zustand eintreten, der I tzt m Ungarn herrscht. Daß bei der Verwirklichung dieser Wünsche dem Deutschtum in Böhmen vollkommen der Garaus in jeder Beziehung gemacht wäre, braucht nicht erst auseinandergesetzt zu werden.. Die Schuld an der Erhebung solcher unsinntgenFor- dtrungen fällt lediglich dem Ministerium Taaffe in Wien zu. Es hat den deutschfeindlichen Parteien zur Bekäm pfung des liberalen Deutschtums einen Finger gereicht und nun verlangen sie gleich die ganze Hand. Wie ge ring die Charakterfestigkeit der Regierung in der Bevöl kerung geachtet wird, das zeigt die Stellungnahme der Wähler. Je lauter die Jungtschechen ihr exzentrisches Programm im Lande ausrufen, umso mehr laufen ihnen die Wähler zu, und es ist eine unbestreitbare Thatsache, daß die Partei der Jungtschechen in Böhmen jetzt die herrschende ist. Selbstverständlich kann man in Wien niemals in die Schaffung eines selbständigen Königreitls Böhmen willigen, wie es bi- zum dreißigjährigen Kriege bestanden hat. Denn setzten die Tschechen ihren Willen durch, dann würden die Polen in Galizien, die Kroaten, Slowenen und die Welschtiroler mit gleichen oder ähn lichen Forderungen kommen, sodaß die österreichisch-unga rische Monarchie in ein Bündel Kleinstaaten zerfiel, von welchen der eine, Hüh" sagte, und der andere „Hott". ES ist ja leider Thatsache, daß sich unter den slawischen Stämmen Oesterreich- verschiedentlich bedenkliche Neigun gen zum Panslawismus zeigen, denen auf der anderen Seite ein ebenso wütender Russenhaß gegenübersteht. Es wäre wünschenswert, wenn die Wiener Regierung den Herren in Prag in unzweideutigster Weise erklärte: „An die Erfüll» ig dieser Forderungen ist unter keinen Umständen zu denken. Wollen Sie nicht mehr unsere Freunde sein, dann lassen Sie e- bleiben!" aber an ei nen solchen Schnitt durchs Tischtuch ist bei dem zaghaf- ten österreichischen Ministerium nicht zu denken. Man wird da- alte Mittel anwcndcn, die Tschechen durch al- lerlei Gefälligkeiten zum Schweigen zu bringen, jetzt wird eS wohl ber Rücktritt des von den Tschechen bitter gehaßten Unterrichtsministers v. Gautsch sein, und die Kosten des Versöhnungsmahles z ihlen dann wie stet- die Deutschen und das Deutschtum. Örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 8. September 1888. 's Im Inseratenteile der vorliegenden Nummer ist eine ausführliche Zusammenstellung des Erträgnisses der zum Besten unseres Krieger- und SiegeSdenkmalS ver anstalteten Lotterie und Festlichkeiten zu ersehen. Die stattliche Summe von 3521 M. 75 Pf. dürfte den be reit- vorhandenen Denkmalsfonds nun insoweit erhöhen, daß ohne Sorge an die Ausführung des Denkmals, wel ches nach dem Modell sicherlich eine Zierde unserer Stadt bilden wird, gegangen werden kann. f Niederwiesa. Wie aus dem Inseratenteile zu ersehen ist, findet Sonntag, dcn 9. d. M., abends 7 Uhr in Haubolds Gasthof hi-r eine Wiederholung der Fest- spiele vom vergangenen Sonntag statt. Den Veran staltern gebührt besonderer Dank, daß sie sich dieser Mühe nochmal-'unterziehen wollen, um auch denen, di« de- großen Andranges wegen vorigen Sonntag wieder umkchren mußten, diesen schönen und erhebenden Genuß zu verschaffen. Wie wir hören, ist auch für rauchfreie», bengalische- Feuer gesorgt, sodaß eine Rauchbelästigung de- Publikums vermieden wird und die Bilder m» so klarer erscheinen werden. — König Albert traf am 6. d. M. früh zu eine« Ltäzigen Aufenthalte in Schandau ein. Am gleiche» Tage vormittags kam die Königin Karola mit der Groß herzogin von Toskana, der Erzherzogin Luise, sowie der Prinzessin Mathilde nach Schandau, und nahmen dieselbe» mit dem König beim Zeughause, an eickem schönen Wald plätzchen, ein gemeinschafiliches Frühstück ein. Die Kö nigin nebst ihren Gästen kehrte am gleichen Tag« abend» nach Pillnitz zurück. — Für diejenigen Gegenstände, welche auf der in der Zeit vom 23. September bi- 3. Oktober d. I. m Dresden stattfindenden Ausstellung gewerblicher Schule» ausgestellt werden und unverlost bleiben, gewährt die sächsische Staatsbahnverwaltang frachtfreien Rücktrans port, wenn derselbe binnen 8 Tagen nach Schluß der Ausstellung bewirkt wird. — Durch plötzlichen Einbruch einer bedeutenden Sand masse wurden am Montag vormittag in einer Sand- grübe bei Penig zwei Arbeiter gänzlich verschüttet. Einer derselben wurde tot hervorgezogen, während der andere mit Quetschung der Leber und einer Hautabschür fung am Bein davongekommen ist. — In Siegmar bei Chemnitz haben am Sonntag Diebe die Parterrewohnung eine- Schlossermeisters er brochen, ein Pult aufgesprengt, da- darin aufbewahrt« bare Geld — gegen 500 M. — gestohlen, Wertpapiere aber und Schmucksachen, die dabeigelegcn, auf dem Fuß boden herumgestreut. — Auf dem Bahnhofe Klingenberg-Colmnitz richtete am Mittwoch der um jl2 Uhr vormittags ankommende Personenzuz ein wahres Blutbad an, indem er von 12 dem dortigen Bahnhofsinspektor gehörigen Enten 11 tot fuhr. Dabei konnte die einzig überlebende vom Glück im Unglück q mken, den» nur ihr lahme- Bein hatte sie vom sicheren Tod gerettet. — In einem Steinbruche in der Herrenleithe bei Pirna verunglückte am Mittwoch nachmittag ein Hohl- macher dadurch tödlich, daß ihm ein von einer zusammen gesetzten Felswand unerwartet zur Loslösung gekommene» Steinstück die Hirnscheibe einschlug. — Der reine Ueberschuß der Gewerbe- und Indu strieausstellung zu Siebenlehn hat eine Summe von 900 M. ergeben. — Beim Kirchenbau in Geringswalde werde» fast ausnahmslos Deutschböhmen beschäftigt. Bor einigen Tagen wanderte daselbst ein Tscheche an, welcher u«