Volltext Seite (XML)
H 198 Amtsblatt der «Snigl. Ämtchmptmmmsch«st Mha, deskömgl. Ämt-gericht- md de- Äadtrats M Frmikenderg. 1 26 3 65 450 Erscheint täglich, mit ilnsnahme der Sonn-und Festtage, abends für den fol genden Tag. Preis vierteljährlich i M. b« M., monatlich SO Pfg., Sinjel-Nm. °Pfg- Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. komplex allein erfolgreich zu machen ist, fehlte fast voll ständig. Es fehlte auch wohl an genügenden Geldmit teln, um energisch vorgehen zu können. Sehr thätig waren in der Zwischenzeit die Engländer, die es sich sehr viel Geld kosten ließen, die Deutschen aus Ost afrika zu verdrängen, und auch nicht unbedeutende Er folge erzielten. Die Lage der deutschen Kolonisation hat sich erst seit kurzem endgiltig zum Besseren gewen det, seitdem der ostafrikanischen Gesellschaft vom Sultan von Zanzibar die Verwaltung der Küste zugestanden ist. Damit ist nicht nur die notwendige Verbindung in das deutsche Hinterland gesichert, für den deutschen Handel sind auch gute Aussichten geschaffen morden, und kommt die deutsche Emin-Pascha-Expedition zur glücklichen Durchführung, dann wird ein außerordentlich weites Absatzgebiet für den deutschen Handel geöffnet. Nun darf man freilich nicht annehmen, daß der volle Erfolg in ein paar Jahren kommen wird. Darüber kann noch manches Jahr verstreichen; aber die Arbeits lust der deutschen Pioniere wird doch stetig wachsen, wenn sie sehen, daß sichere Aussicht auf endlichen vollen Ertrag der aufgewendelen Thäligkeit und Geldsummen vorhanden ist. Dem deutschen Reiche winkt in Ostasrika noch ein großes Ziel, wenn auch davon jetzt nicht gesprochen wird, und das ist der Erwerb des ganzen Sultanates Zanzibar. Das wird sich freilich nicht in ein paar Jahren machen, es können mehrere Menschenalter vergehen, aber kommen wird diese Thatsache einst. Die Unab hängigkeit Zanzibars ist gewährleistet und daran wird auch nicht gerüttelt werden, so lange die jetzige Herr scherfamilie besteht; aber diese Familie ist im Ausster ben begriffen, und schließlich wird man doch über den Besitz der reichen Insel das Los werfen müssen. In Betracht können nur Deutschland und England kommen. Wäre in Zanzibar ein christlicher Sultan möglich, so wäre er in dem jungen Ritte, dem Neffen des verstorbenen Sultans Said Bargasch, gefunden, aber an eine solche Thatsache ist kaum zu denken. Früher war in Zanzi bar der englische Einfluß vorwiegend, jetzt steht der deutsche an der Spitze, und behauptet er sich, woran bei kluger Vertretung des Reiches nicht zu zweifeln, so wjrd auch Zanzibar dem Namen oder der That nach deutsch. Dn Engländer werden schwerlich, wenn es soweit einmal gekommen sein sollte, ernsten Widerspruch erheben, sie haben ja selbst in Indien wahre Meister stücke geliefert, wie selbständige Staaten erworben wer den. Wer will etwas sagen, wenn einmal der Sultan von Zanzibar unter bestimmten Bedingungen sein Land dem deutschen Reiche als Erbe vermacht? Solche Vor kommnisse sind in Indien sehr häufig gewesen, warum soll auf Zanzibar nicht derselbe Fall eintreten? - weiche - - harte Aeste, - weiche - Gebund hartes Schlagreisig, atfpait«« id-qn» Me benchmt. «ei-fter Ins««» betrag so Pf,. Kompltjitrte«»»«»- Sellarische Inserats »»ach bes-mber«« Lartf. - für die jeweilig kwenb-Nummer SV vormittag« ioUV- Bekanntmachung. Stadtsteuereinnahme (Rathhaus, 2 Treppen) abzuführen. " , . «Abgabenpflichtigen hierdurch unter Bezugnahme auf 8 71 des obgedachten Regulativs noch besonders aufmerksam Frankenberg, am 24. August 1888. Der St.-Rath. Kaeubler, Brgrmstr. ........MveMgerimg. Plauer Staatsforstrevier (Zeisigwald) aufbereiteten Hölzern sollen Donnerstag, den 6. September 1888, von Vormittags LV Uhr an im Gasthofe zum Waldschlöstchen iu Hilbersdorf 1 birkener Stamm von 25 em Mittenstärke, 562 weiche Stämme - 10—35 - - 7 mich, MM °°» -S-F » ZAK, ° 702 - D-rbstangen - 8-14 - Unterstärre, 6420 - Reisstangen - 2-7 - 2 Rmtr. weiche Brennscheite, - harte Brennknüpp", Die deutsche Emin-Pascha-Erpedition. Die Ausrüstung und Entsendung einer deutschen Expedition, welche den feit mehreren Jahren in den ehemaligen ägyptischen Aequatorialprovinzen im Stiche gelassenen Emin Pascha, den deutschen ör. Schnitzler, befreien soll, ist nunmehr ernstlich ins Auge gefaßt, und glückt dieser Plan in seiner Ausführung, so ist von deutscher Seite unstreitig die vorteilhafteste Kolonial erwerbung gemacht unter allen, die bisher stattgefunden haben. Selbstverständlich kann es sich bei einem solchen Zuge nicht allein darum handeln, Emin Pascha und seine Leute aus dem von ihnen besetzt gehaltenen Ge biete herauszuholen; es wird mit der Befreiung zugleich die Inbesitznahme der betreffenden herrenlosen Länder- gebiete verbunden werden. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß diese zentralafrikanischen Gebiete einen beträchtlichen Wert haben, daß sie dem Handel ein rei ches Feld bieten, und daß dort auch eine Kultivierung der Eingeborenen nicht ausgeschlossen ist. Emin hat jahrelang unter den denkbar schwierigsten Verhält nissen seinen Posten behauptet, er scheint in letzter Zeit sogar eine Frontbewegung nach Norden gemacht zu ha- den, und wenn er nicht im stände ist, sich kräftig wei ter zu helfen, so liegt das an seinem fast totalen Man gel au Munition und Schießbedarf. Immerhin muß aber das von ihm besetzt gehaltene Territorium alle Bedingungen zum Leben bieten, und vr. Schnitzler selbst hat sich ja in seinen Schilderungen sehr befriedigend ausgesprochen. Die vor mehr als einem Jahre abge gangene Stanleyexpedition hatte dasselbe Ziel, welches inan jetzt in Deutschland ins Auge gefaßt hat. Aber wo sind Stanley und seine Mannschaften? Allem An schein nach tot oder in alle Winde zerstreut, und an ei nen Entsatz von Emin Pascha durch diese Expedition ist nicht mehr zu denken. Das deutsche Reich als sol ches hat keinerlei Verpflichtung zu der Befreiung Emins; der Gedanke ist in Kolonialkreisen entstanden und be rührt schon deshalb sympathisch, weil eS sich um die Rettung eines bedrängten, heldenmütigen LandSmanneS handelt, der dem deutschen Namen alle Ehre gemacht hat. Ein Spaziergang ist die Expedition indessen kei neswegs, sie bietet gewaltige Schwierigkeiten und wird viel Geld kosten. Ob sie gelingt, ist die Frage; aber wenn sie gelingt, wird sie auch in Zukunft reiche Ec- folge bringen; die deutsche Kolonisation hat dann den Fuß in ein Gebiet gesetzt, welches ganz anders zu pros perieren verspricht, als Kamerun oder Angra Pequena. Die deutsche Kolonisation in Ostafrika nahm einen raschen Anlauf, einen zu raschen sogar, dem mehrere Jahre hindurch ein Stillstand folgte. Man hatte großen Landbesitz im Innern Afrikas errungen, aber die^Ver- dindung mit der Küste, durch welche der kolossale Land Örtliches md SächMes. ^Frankenberg, 24. August 1888. 1- Herr Bürgermeister vr. Kaeubler ist von seine« Urlaub zurückgekehrt und hat mit dem 22. d. M. seine amtliche Thätigkeit wieder ausgenommen. -s- Der G.w^rbeverein hat, nachdem die ursprünglich auf 15. Juli geplante Exkursion nach Aue durch die Un gunst der Witterung ins Scheitern kam, unter Rücksicht nahme auf lokale Verhältnisse beschlossen, diesen Ausflug nach dem Obererzgebirge für nächsten Frühsommer zu vertagen. Um aber den vielen laut gewordenen Wünschen nach einem Ausflug doch nachzukommen, ist laut Inserat im heutigen Blatte eine HalbtagS-Exkursion nach dm Hilbersdorfer Steinbrüchen mit Besichtigung der Dost- schen Bruchanlagen und nach dem als mustergiltig für alle Großstädte zu bezeichnenden Chemnitzer Schlachthof geplant worden. Es ist zwar da» letztere Etablissement vor einigen Jahren schon einmal al» Ziel einer Nach mittagspartie ausgestellt worden, indes haben damal» — weil der gewählte Tag ungünstig war — nur etwa 15 bis 20 Personen sich daran beteiligt. ES ist deshalb die nochmalige Aufstellung diese» sehenswerten Ziele» völlig gerechtfertigt. Den Schluß der Exkursion wird geselliges Beisammensein an einer der vielen Chemnitzer Bierquellen bilden. — Kaiser Wilhelm hat für nächsten Montag, den 27. d. M., seinen Besuch am königlichen Hoflager zu Pillnitz anzemeldet und wird derselbe bei diesem Anlaß auch vorübergehend in Dresden verweilen. Die An kunft des Kaisers erfolgt vormittags 11 Uhr auf dem Berliner Bahnhofe zu Dresden, die Abreise halb 8 Uhr vom Leipziger Bahnhofe daselbst aus. Die städtischen Kollegien zu Dresden beabsichtigen, den Kaiser bei der Ankunft zu begrüßen. Die Veranstaltung von Festlich keiten verbietet sich aber nicht nur durch die Kürze der Zeit, sondern auch dadurch, daß der Besuch de» Kaiser» am Hofe des König» Albert nur ein freundschaftliche» und verwandtschaftliches Gepräge tragen soll. — In diesen Tagen hielt sich der bekannte Quellen- fiuder Josef Beraz aus München auch in Meitze nauf, um seinem Berufe obzuliegen. Für eine dortige neu«-, erbaute Fabrik war bis jetzt noch keine ergiebige Quelle vorhanden und daher Beraz berufen worden. Leider konnte auch dieser im Bereiche des Fabrikgrundstücke» nur eine Stelle bezeichnen, wo Sickerwaffer, nicht aber Quellwass-r anzutreffen fei. Der Besitzer einer Billa auf dem Kirschberge bei Siebeneichen, der schon feit Jahren nach einer ausreichenden Quelle für sein Besitz- tum gesucht, wandte sich bei dieser Gelegenheit gleichfalls "" "ach kurzer Untersuchung den er ¬ freulichen Bescheid, daß 5 Meter von dem Wohnhause entfernt in einer Tiefe von 15 Meter ein Quell anzu- sorten und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bevmgungen an sind un,ulnssM M>d ZKAs von Holzkaufgeldercredtteu bei den Holzverfteigerungen pch ver lassen, so sind für die betr. Vertreter gerichtlich Anerkannte Voll machten beim Forstrentamte vorher zn hinterlegen.'M« - , Königliche Forstrebierverwaltung Plane und Königliches Forftrentamt Augustusvnrg, den 20. August 1888. Kröde. «eifer». - ' -- — —_ ...... - Somabend, bell 25. AumL - - -rankcndergcr