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1888 Dienstag, den 18. Dezember welches in der W ege Ing, durch die Stubenthür. Von den drei Kindern ist aber am Sonnabend mittag das Ertchctnr täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abends slir den sol- gcndcn Tag. Preis vierteljährlich l M. b0 Pi«., monatlich dü Pfg., Sinzel-Nrn. »Psg. Bestellungen . nehmen alle Post- anstalten, Postbelen und die Ausgabe stellen des Tage- dlalleS an. 3jährige Mädchen trotz aller angewandten Mittel ftorben. Auch die beiden andern Kinder liegen noch bedenklich krank darnieder. ge- sehr — Für die unter dem Protektorat des Kaisers stehende im Jahre 1889 in Berlin statlfiidende allgemeine Aus stellung für Unfallverhütung haben auch die kgl. sächs. Slaatseisenbahnen eine umfangreiche Ausstellung ange meldet. Auf einem besonderen Eisenbahngeleise wird ein normalspuriger Personenwagen I sll Klasse mit Unfall verhütungseinrichtungen und auf einem weiteren Geleise ein schmalspuriger Personenwagen II slll. Klasse mit ge kuppelten Lenkachsen, Heberleinbremse und Ofenheizung Aufstellung finden. Uevcrhaupt wird sich nach den bis jetzt vorliegenden Mitteilungen die Ausstellung einer außerordentlichen Beteiligung zu erfreuen haben. einmal traurige Folgen nach sich gezogen. Dem „V. Ä." wird aus Elsterberg berichtet: Einem am Freitag vormittag ausgebrochenen Stubenbrande konnten leicht 3 Menschenleben zum Opfer fallen. Die Frau des Fabrikwebcrs SchulihcS hatte ihre 3 Kinder im Älter von 5, 3 und Z Jahren, während si- ihrem Ehemanne Frühstück getragen, cingeschlossen. Bei ihrer Rückkehr fand sie das Wohnzimmer in Rauch und Flammen. Der hrrbeigeeilte Hauswirt und seine beiden Söhne arbeiteten sich mit eigener Lebensgefahr durch Rauch und Flammen und retteten so, zwar schon ganz bewußtlos, die zwei älteren Kinder durch ein Fenster, das jüngste Kind, Sittiches nnd SSMchcS , Frankenberg, 17. Dezember 1888. -f- Die heutige Schulfreiheit so kurz vor den Weih- nachlsfcrien erklärt sich aus dem Umstande, daß am Heu- tigen Tage in Chemnitz die übliche Konferenz der Lehrer- schäft des Jnspektionsbezirkes Chemnitz I (Stadt Chemnitz und Amtshauptmannschafl Flöha) stattfindet. t Der Verein zu „Rat und That" hat, wie alljähr lich vor dem Christfeste, auch dieses Jahr seiner Schütz linge gedacht, indem heute mittag 240 Scheffel Stein kohlen an ebenso viele bedürftige Familien und Einzel personen zur unentgeltlichen Abgabe gelangten. — Nach einem Beschlusse des Rates ztt Dresden werden am kommenden 27. Januar, am Geburtstage des Kaisers Wilhelm II., die öffentlichen Gebäude der Stadt beflaggt und abends die öffentlichen Plätze Dres dens festlich bcleuchtet werden. Ferner wird der Rat zu Ehren des Tages ein Festmahl veranstalten, an wel chem die Bürgerschaft sich beteiligen kann. — Von unserem Dresdner R.-Korrespondenten ging uns heute, Montag, nachmittag folgendes Telegramm zu: „Dresden, 17. Dezbr., 2 Uhr 5 Min. Soeben ist du Persönlichkeit der am Donnerstag früh bei der Uebi- gauer Ueberfahrt aus der Elbe gezogenen ermordeten Frau festgestellt worden. Dieselbe wurde als eine Witwe Caroli rekognosziert, welche in der 4. Etage eines Hauses in der Mathildenstraße wohnte. Der Mord selbst hat aber jedenfalls in einer Wohnung der Pfotenhauerstraße stattgefunden, woselbst die Witwe häufig verkehrte. Als der Blutthat verdächtig gellen der Sohn der Ermorde tes, eine Frau Schach und deren Sohn." — Aus Leipzig wird vom Sonnabend gemeldet: Bei dem heute vormittag 9 Uhr 48 Min. auf der Dresdner Bahn über Döbeln nach Dresden abgegangenen Personenzug sprang unterwegs zwischen den Alihalte- punkten Sommerfeld und Borsdorf eine junge Frauens person, welchs sich ein Billet zur Reise nach Dresden gelöst hatte, plötzlich aus ihrem Koupee auf den Bahn damm hinaus, nachdem sie kurz zuvor ihr Reisegepäck, einen Koffer, aus dem Wagen hinausgeworfen hatte. Einige Bahnarbeiter, welche den Zug beobachtet und die Dame bereits in der geöffneten Thür hatten stehen sehen, eilten sofort hinzu und fanden die Unglückliche schwer verletzt, aber noch lebend an der Böschung liegen. Die selbe hat außer anderen Verletzungen eine Zerschmetterung des Unterkiefers erlitten und wurde zunächst nach Bors dorf, von da aber, nachdem si- ärztlich verbunden worden war, ins hiesige Krankenhaus gebracht. Sie ist 26 Jahre alt, unverehelicht, gebürtig aus Görlitz und hier in der Braustraße wohnhaft. Es ist noch unaufgeklärt, was die Äermste zu der schrecklichen That veranlaßt haben mag. — Das Sichselbstüberlassen kleiner Kinder hat wleder Tagesgeschtchte. Deutsches Reich. — Der schon lange kranke Prinz Alexander von Hessen, Vater des Fürsten Alexander Battenberg, ist am Sonnabend vormittag in Darmstadt gestorben. Prinz Alexander, der in Hessen sehr populär war, ist der Oheim des regierenden Großherzogs von Hessen und wurde ge boren am 15. Juli 1823. Er gehörte von 1840 bis 1852 der russischen Armee an, im Herbst 1853 trat er als Generalmajor in die österreichische Armee em. 1859 machte er den italienischen Feldzug mit und zeichnete sich in der Schlacht bei Solferino in ganz besonderer Weise aus. 1866 übernahm er im Feldzuge gegen Preußen auf Wunsch seines Kriegsherrn das ihm vom Könige von Württemberg angelragene Kommando des 8. deutschen Bundeskorps unter dem Oberbefehl des Prinzen Karl von Bayern. Zum großherzoglich hessischen Ge neral der Kavallerie 1866 ernannt, erfolgte 1868 seine Beförderung zum österreichischen General der Kavallerie. Prinz Alexander war Chef des schleswig-holsteinischen Dragoner-RegimentS Nr. 13 und zweiter Inhaber des 2. großherzoglich hessischen Infanterie-Regiments Nr. 116. Der Rath. vr Kaeubler, Brgrmstr. Gr. Inserat« werd«» mit » Pfg. sür Ur seftxrltene L->rpu»- »etle berechn«. Leinster Inserate» betrag so Pfg, tlomtüjierteulldt» bellartsche Inserat« , «ach besonderem Lari,. Inseraten-Annab« für Lte jeweilig Lbend-Nummer bäk vormittag» roU-r Am 10 September 1883 feierte er sein 50jähr,geS militärisches Dienstjubiläum. Seil "°rer der Prinzessiu Julie Battenberg m äußerst glücklicher h — Graf Herbert Bismarck hat mit seiner Kolonial rede im Reichstage auch im Auslande einen Erfolg Seine ruhige Sprache und die höflichen Komplimente an England und Frankreich haben in London und Pans sehr befriedigt, und die Blätter beurteilen die Rede durch aus günstig. Im Reichstage wurde allgemein die außer ordentliche Sehnlichkeit der Redeweise des Fürsten BiS- marck und seines ältesten Sohnes bemerkt. Graf Herbert spricht gerade so ruckweise zuweilen wie sein Vater, nur klingt die Stimme kräftiger. — Die „Köln. Ztg." richtet einen heftigen Angriff gegen den englischen Botschafter Morier in Petersburg, da derselbe sich als entschiedener Deutschenfeiud gezeigt habe. Der Prozeß Geffcken habe Ermittelungen über die Beziehungen Moriers zu innerdeutschen Verhältnissen nölig gemacht, und die Resultate dieser Ermittelungen hätten bis zu der Vermutung geführt, daß Morier als englischer Vertreter in Darmstadt Bazaine im August 1870 die erste Nachricht über den Vormarsch der Deut schen über die Mosel mitgeteilt hätte. — Auf Samoa ist der deutschfreundliche König Ta- masese von seinem Gegner Mataafa jetzt entscheidend geschlagen worden und hat sich dem Sieger unterworfen. Mataafa hat unter dem Namen MaUetoa H. die Re gierung der Samoainseln einstweilen übernommen. Die letzten Ereignisse spielten sich folgendermaßen ab: Seit den Kämpfen im September war Tamasese mit 2000 Anhängern bei Salatafa, 12 Meilen von Apia, verschanzt. Am 5. November zog Mataafa mit ungefähr 8000 Mann gegen Tamaseses Kort zum Angriff. Die Tuma- faga-Mannschaften, welche den Ruf haben, die besten Krieger der Insel zu sein, eröffneten den Angriff. Wiederholt wurden sie mit beträchtlichem Verlust zurück geschlagen, da Tamaseses Leute wie Verzweifelte fochten. 2 Tage war so bereits resultatlos gefochten worden, al» Mataafa seine Scharen teilte, die Aufmerksamkeit de» > auf die Fronts lenkte und dann seine Feinde im Rücken überfallen ließ. Als Tamasefe sah, daß er auf allen Setten umzingelt war, gab er Befehl, die Waffen zu strecken und stellte sich Mataafa selbst al» Gefangener. Dieser letzte Kampf hatte 2 Stunden ge- dauert, beide Parteien hatten mehrere Hundert Tote Mataafa ist jetzt alleiniger König und ?an m Kenmni? ""d hat den deutschen Konsul da- erilätt Arden Apia ist als neutrales Gebiet Frankreich. — - ' ——- nl-enbank — Rudolf vkoßi -liserat.Allfträge Lbernchmen außer der BerlagSexpedltion auch deren ZeltungSboten, auSwilrtt sämtliche BüreauS und Filialstellen der AnnoncenexpedWone^ Jn^ Littmann. Haasenstem * Vogler - T. L. Daube L «o. ,r. außerdem In AuerSwaldt Hr Bastwtrt Anton Richter (im Trbgericht), in -««M Hr. M-ter'-u Wandergewerbescheine,^ Diejenigen hiesigen Handelsleute, welche em Me w^den um ihrer selbst und dazu Wandcrgcwerbescheine auf das Jahr Gesuche alsbald in unserer willen hierdurch aufgefordert, ihre hierauf bezüglichen i Pachter Scheine ge- Polizeiexpeduion anzubringen, damit sie rechtzeitig in ve langen können. Wandergewerbescheiu Der Kostenbetrag für den zu besorgenden Man-* u ist bei Anbringung des Gesuches zu entrichten. Rath Frankenberg, am 14. December 1888. Ambler, Brgrmstr. M. Bekamttmachung. heitsvormund bestellt worden, was hiermit zur öffentlichen K " Frankenberg, am 12. December 1888. k „ s - l b st Das Königliche Amtsgericht daselbst. Wieaand. Ae geehrten MMgen Abonnenten ersuchen wir, die Bestellungen auf das mit 1. Januar beginnende Blattes bei den zuständigen Postanftalten recht zeitig erneuern zu wollen. Oie klpeckitioa äes kraolteuber^er Vaxeblattes. Bekanntmachung, ..öffentlichen Impfungen betr. cm EMst Bekanntmachung vom 22. September dieses Jahres ausgetretener Masern-Erkrankungen wegen ausgesetzten öffentlichen Impfungen werden nunmehr im laufenden Jahre überhaupt nicht wieder ausgenommen. Es und daher alle dis impflichligen Kinder, welche sm lausenden Jahre nicht geimp t worden find, alsbald bei Beginn der öffentlichen Impfungen im Jahre 188S zur Impfung zu bringen. Frankenberg, am 15. Dezember 1888.