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1888 Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, -es Lönigl. Amtsgerichts un- -es Stadtrats M Jnserat-Au^rSge^^ außer der Verlagsexpedition auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche Bureaus und Filialstellen der AntUnccncxPcdiäonentJnv^ Tittmann. , P Vogler - G. L. Daube L Ko. rc. außerdenl in AucrSwalde Hr Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Mi^^-u.iesa Hr Maier.» Inserate werd«, ' «tt s Pfg. sür l« gespaltene Ü°rput° »eile berechnet. Sletnfier Inserate» betrag 20 Pfg, »ompltjierte und ta bellarische Inserat» , «och besondere« Laris. Inseraten-AnnahM» für die jewelligg Abend-Nummer bis vormittag» ro U-r, Bekanntmachung, .... Einreichung der Rechnungen betr. e.. ^?bi^ae"»ädi und Gewerbtreibenden, welche im Laufe dieses Jahres Verwaltung Lieferungen und Arbeiten ausgesührt, darüber spätesttns ""ch " abgegeben haben, werden hierdurch zur alsbaldigen und , . . - zum IS. December ds. Js. zu bewirkenden Einreichung derselben veranlaßt. Frankenberg, am 29. November 1888. Der Rath. »r Kaeubler, Brgrmstr. ^^7" Dezember werden von Nachabonnements üL L» boten angenommen. ^Österreichs, soweit solche im Nach Orten außerhalb des deutschen Reichs und i Kreuzband von unserer Gebiet des Weltpostvereins liegen, geschieht der V rfa v franko. -u- 7--r»°L°°d-r«°r 1-8°«-»-- örtliches und -üchfisch. " , u» r.t ..Frankenberg, 4. Dezember 1888. -f Wohl selten war eine Sitzung unserer städtischen Kollegien so zahlreich von einem lebhaft interessierten Publikum besucht, wie die am gestrigen Montag, in wel- e Beratung des Haushaltplanes auf das Jahr 1889 auf der Tagesordnung stand, und, wie man wußce, auch das Reichsstraßenprojekt nochmals zur Erörterung gelangen wurde. Nachdem zu Einnahme und Ausgabe einer Reihe von Verwaltungskassen glatt zugestimmt worden war, kam nach der ersten Pause unter dem Ansätze Aufwand aus Anleihemitteln die „Anlegung der Reichsstraße" zur Besprechung und wurde dieser Gegen stand auf allgemeinen Wunsch gleich durchberaten. Es ist bekannt, daß das Projekt in letzter Zeit, trotzdem das selbe von beiden Kollegien bereirs beschlossen und angc- nommen worden, durch im Tageblatt veröffentlichte Ein- sendungen eine Beleuchtung erfahren hatte, welche die Bewohner der Neustadt fürchten ließ, die von ihnen so lebhaft gewünschte bessere Verbindung mit Bahnhof und Freiberger Straße werde schließlich durch Aufhebung des ersten Beschlusses unterbleiben. Infolge dieser Befürch tung war noch am Sonntag von den Bewohnern der Neustadt eine mit ca. 500 Unterschriften versehene Petition eingereicht worden, welche in der gestrigen Sitzung zur Vorlesung gelangte und die Bitte kundgiebt, den Bau der Reichsstraße trotz der neuerlich dagegen erhobenen Bedenken auszuführen. Herr Stadtrat Koritzky moti vierte seinen Standpunkt als Gegner des Projektes der Straße in so weit östlicher Lage und wurde von Herrn Stadtrat Rechtsanwalt Reinholdt unterstützt, welcher sich von der unbedingten Notwendigkeit der neuen Straße nicht überzeugen konnte. Für den Bau derselben traten lebhaft ein die Herren Stadtrat Stephan, wie die Stadt verordneten Baumeister Nestler und Kaufmann Zeidler, welche die aus den früheren Verhandlungen über diesen Gegenstand bekannten Gründe nachdrücklich ins Feld führ ten. Nach ziemlich 2stündiger sehr angeregter Debatte wurde beschlossen, die Position Ila, die Mittel zur Her- stellung der neuen Straße bis zum Güntherschen (früher Anckeschen) Gute jedenfalls zu bewilligen, da dieser Trakt unbedingt, auch bei Abänderung des bisher feststehenden Projektes gebaut werden muß, dagegen die weiteren Mit tel unter Position Ilb nur unter der Voraussetzung zu bewilligen, daß von zwei gestern neu ausgesprochenen und vorläufig erörterten Projekten keines zur Annahme gelangen wird. Diese beiden Projekte sind das Koritzky. sche, welches bezweckt, die Einmündung der neuen Straße mehr nach der Mitte der Freiberger Straß- unter Be- Nutzung einer Kettenbrücke zu verlegen und das Dlppmann- Naumannsche, welches ebenfalls eme Emmundung mehr nach der Innenstadt zu unter Beobachtung einer kürzeren Route herbeiführen will. Es beiden Projekte bei der Kürze der Zeit eine technische Bearbeitung nicht erfahren können. Es wurde jedoch angenommen daß diese erwähnten Projekte einer solchen technischen Behand- 2 um« daß dieselben bis Februar-März der'LLltung vorweg. w°rden Die Reichsstraßenteilstrecke von der ^ltenhamer Straße bis zu Günthers Gut wird also, w,e schon obcl. erwähnt, auf alle Fälle gebaut, möge irgendwelches der nunmehr dl- «W aus jeder Amtshauptmannschaft den Dotstand der vo». reichsten Landgemeinde, die Krelsvorsttzenden, die Vorstände der landwirtschaftlichen KrciSvereine, die Vorsitzenden der Handels- und Gcwerbekammern, die Vorstände derhöheren wissenschaftlichen, technischen und künstlerischen Akademien und Lehranstalten zu Leipzig, Dresden, Chenuutz, Frei berg und Tharandt, eine Anzahl Rektoren von Gymnasien und Realgymnasien größerer Städte, die Mitglieder deS Vorstandes des allgemeinen sächsischen LehrerverernS, die Vorsitzenden der ärztlichen Kceisoereine, die Mitglieder des Vorstandes der sächsischen Anwaltskammer, die Superintendenten von Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen, Zwickau, Freiberg und Annaberg, und den Pastor prim, von Bautzen, die Direktoren der hauptsächlichsten Bank- und Kreditinstitute, den Präsidenten des Militärvereins bundes und den Vorstand der Vereinigung von Kampf genossen. Die zahlreich besuchte Versammlung, deren Vorsitz auf Ersuchen Herr Wirkl. Geh.-Rat v. Zehmen, Exz., übernahm, beschloß einmütig, sich dafür auSzu- sprechen, daß das seltene Fest nicht nur in Dresden, sondern im ganzen Lande, unbeschadet etwaiger Anord nungen kirchlicher Feier, als ein Jubelfest gefeiert werde, und wählte mit der ausdrücklichen Ermächtigung der Zuwahl einen aus den Herren Präsidenten der beiden Ständekammern, Wirkl. Geh -Rat v. Zehmen, Exz., und Geh.-Rat vr. Haberkorn, Oberbürgermeister vr. Stübel, Grafen Könneritz auf Lossa, Kammerherrn Freiherrn v. Burgk, Oberlandesgerichtspräsisent Klemm, Geh. Kommerzienrat Jordan, Bürgermeister Beutler-Freiberg und Bürgermeister Schiffner-Meißen bestehenden Ge schäftsausschuß, der das Weitere zur Feier deS Festes Nötige einleiten, darüber mit der kgl. Staatsregierung sich vernehmen und seiner Zeit die Aufforderung zu einer allgemeinen Jubelfeier im Lande erlassen soll. Ins besondere einigte sich die Versammlung noch zur Kund gebung des Wunsches, es möge der mit sehr dankens- wertem Entgegenkommen von der Dresdner Kunst genossenschaft für die Stadt Dresden geplante Festzuz in Verbindung mit der Enthüllung des König Johann- Denkmals zu einem, die Huldigung des Landes vor dem Königshause darstellenden Aufzuge gestaltet werden, der die Beteiligung auch des Landes und einer Mehrzahl von Städten oes Landes ermögliche. — Die Bestimmung des Tages der Feier ist natürlich dem Könige und der Staatsregierung vorzubehalten, wird jedoch vor allem von der Fertigstellung des obgedachten Denkmals ab- hängen, welche keinesfalls vor Ende Mai nächsten Jahres zu erwarten ist. sächsische Gastwirtverein wendet sich gegen den Flaschcnbierhandcl ,m Umherziehen un^lat zustän- digenorts den Antrag gestellt, daß Bier in^lasckeu nur dann den Kunden -macbrackt - Flaschen nur treffende Geickirrk.^ ^ ^den darf, wenn der be- vorliegenden 3 Projekte gewählt werden. Damit ist den Neustädlcrn die längst angestrevte bessere Verbindung mit der Freiberger Straße bez. dem Bahnhofe unbedingt gesichert, ein Ergebnis, welches von den zahlreich anwe senden Interessenten mit sichtlicher Befriedigung ausge nommen wurde. 7 Gestern, Montag, früh ;4 Uhr sind ein junger Mann und ein Mädchen, welche von einer Kindtaufe in Frankenberg auf dem Heimweg sich befanden, unter Ver fehlen des richtigen Weges in den ca. 20 Meter tiefen Anckeschen Steinbruch in Braunsdorf abgestürzt. Das Mädchen, eine angeblich aus Niederwiesa stammende Weberin, hat so bedenkliche Beschädigungen davonge tragen, daß der Besitzer des Steinbruches dieselbe mit Wagen nach ihrer Wohnung bringen mußte, während der junge Mann weniger schwer verletzt ist. — Die Königin Karola traf in Begleitung des Kammerherrn v. Minckwitz und der Hofdame Gräfin Einsiedel gestern vormittag gegen 10 Uhr mit dem ver späteten Expreßzuge von Sigmaringen über Hof Chemnitz auf dem Böhmischen Bahnhofe in Dresden ein. Der König, in Begleitung des Generaladjutanten General leutnant v. Carlowitz, Exzellenz, erschien bereits gegen Z10 Uhr auf dem Bahnhofe. Nach Verlassen des kgl. Salonwagens begrüßten sich die Majestäten wiederholt aufs herzlichste und begaben sich mittelst bereitstehender Equipagen nach der kgl. Villa in Strehlen. — Die Arbeiten an der neuen Wasserleitung in Waldheim sind nunmehr beendet. Das Gesamt ergebnis aller Quellen beträgt zur Zeit in der Minute 278 Liter, das sind in 24 Stunden oder in einem Tage 400 Kubikmeter. Der Gesamtverbrauch der Stadt stellt sich gegenwärtig auf 54 Kubikmeter im Tag. — Am Freitag vormittag ereignete sich ein höchst bedauerlicher Unglückssall in der Glasschleiserei des Herrn Hey bei Roßwein beim Abladen von zwei 5 Meter langen Kisten, von denen jede etwa 20 Zentner an Glasleisten enthielt. Während man die eine Kiste abgeladen hatte, kam die andere ins Schwanken und fiel vom Wagen. Herr Hey rettete sich durch einen Sprung in die Höhe, wobei ihn die fallende Kiste an die Seite drückte und er sich einige Hautabschürfungen am linken Arm, derselben Seile und an dem Beine zuzog. Dagegen fiel die Kiste mit ihrer vollen Wucht auf den Feuermann Andrä. Dieser erlitt am rechten Schenkel einen vollständigen Knöchelbruch mit Sehnen- zerreißung, ferner Nasenbein- und Unlerkieserbruch mit der Zerreißung der Weichteile im Munde und rechten Auge. Nachdem ihm ein Notverbaud angelegt worden war, wurde er in das städtische Krankenhaus gebracht. Nach ärztlichem Urteil ist noch Hoffnung auf feine Wiederherstellung vorhanden, was umsomehr zu wünschen ist, da Andrä verheiratet und Vater von vier noch un erzogenen Kindern ist. Andräs Familie wird vor läufig von Herrn Hey unterstützt. — Zu der dem Jubiläum des sächsischen Königs hauses geltenden Versammlung, welche am Sonntag, den 2. Dezember, in Dresden stattfand, waren von den Direktorien der Ständekammern und einigen anderen Herren Einladungen erlassen worden. Unter den Ein geladenen befanden sich an erster Stelle die Herren Staatsminister, einige höhere Offiziere und Staatsdiener, j Mittwoch, den 5. Dezember. Erscheint tüglich, s Frank-nb-^ Bestellungen ( tw A MW nehmen alle Post- anstallcn, Postboten lA und die Ausgabe- * -M H stellen des Tage- * E/ , V