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«tinster Julchu» t«tx<t- L» W K«iq>NzkerU;widt» »Lartsqe ynspchr , «ach k-soAMt t-rff. di« ßwend-Niunck« «I vormittag» 1«UDt, Allerlei Bierstuben. Eine Bierreise durch allerlei Länder von Hans Wald. (RachdruS verboten.) I. „Was suchen die Wnner nur eigentlich in den Knei pen ?" Tausende von Krauen haben das schon gefragt und Tausende «erden es noch fragen. Sie zerbrechen sich über das Rätsel die kleinen Köpfe, und wenn cs ihnen gelöst wird, so halten sie die Lösung für nicht richtig, denn wo kann cs behaglicher sein, als zu Hause? Die Kneipen und die Stammtische werden von der schö neren Hälfte des Menschengeschlechtes rechtschaffen mit ihrem Zorn beehrt, aber dieser Zorn ist nicht immer begründet. Und um nun den anmutigen Feindinnen des Bierseidels und Bierkruges zu zeigen, daß siegutthun, weniger zu zürnen und mehr Nachsicht zu üben, will ich nachstehend eine Bilderrethe aufrollen, um die unwider stehliche Macht der Bierstuben zu beweisen. Die Frauen sind eine gewaltig große Macht auf dieser Welt, aber sie werden, wenn sie diese Zeilen zu Ende gelesen, sagen, daß die Kneipen keine kleine sind. Und nun keine ärger- liche Miene, wir beginnen in Frieden und Freundschaft unsere Bierreise. Lom Reichstage. Die Eröffnung des deutschen Reichstages hat am Donnerstag mittag im Weißen Saale des kgl. Schlosses in Berlin in feierlicher Form stattgefunden. Unter dem goldschimmernden Baldachin stand der Thron, ein Sessel mit purpurnem Sitz und Rückenlehne, auf Löwenfüßen ruhend. Die zum Throne führenden Stufen waren mit purpursamtner Decke belegt, die Wandfläche mit Gold- brokat verhüllt. Zu beiden Seiten des Thrones standen zwei Pagen in ihrer kleidsamen Tracht, das sederge- schmückte Barett im Arme. Die Trauerdckoration war entfernt. Der Saal war dicht von Abgeordneten ge füllt, die Uniform der Militärs und Beamten war vor herrschend, der schwarze Frack nur vereinzelt vertreten, neu waren die Talare von Hofpredigcrn. In der Hof loge nahmen die Kaiserin, die Prinzessin Albrecht und deren Söhne und die Herzogin von Aosta Platz. Punkt 12 Uhr erschienen unter Bortritt des Oberzeremonien meisters paarweise die Mitglieder des Bundesrates, an der Spitze Herr v. Bötticher und der bayerische Ge sandte v. Lerchenfeld, und nahmen links vom Throne Aufstellung. Sodann marschierte unter Führung ihrer Offiziere die Schloßgarde, welche bei den ReichStags- eröfsnungen unter Kaiser Wilhelm I. nicht zugegen war, quer durch den Saal und nahm an der Längsseite Auf stellung. Laut hallte der hier ungewohnte Kommando- Amtsbla^ Lömgl. Amtshauptmannschaft Flöha, -es Lönigl. Amtsgerichts und -es Stadtrats M Frankenberz. «-treten LaH Fürsten und die Völler Deutschlands dem Brich diguna hierüber auch an dieser Stelle Ausdruck zu geben. Daft der Anschluß der freien und Hansestädte Hamburg und Bremen an den Zollverband des Reiches nach schwierigen und opferreichen Vorarbeiten nunmehr zur Ausführung gekommen ist, erfüllt Mich mit Genugthuung. Ich erblicke d-rm eme fcgensvolle Frucht Unserer einmütigen Bestrebungen. Mögen die Erwar- tungen, welche sich für das Reich und die beiden bedeutendsten Seehandelsplätze an diese Eweitening des Reichs - Zollgebiets knüpfen, in vollem Maße in Erfüllung gehen. . Die Regierung der schweizerischen Eidgenossenschaft hat eine Revision Les Handelsvertrages zwischen Deutschland und der Schweiz in Anregung gebracht. Von dem Wunsche geleitet, das bestehende freundnachbarliche Verhältnis zwischen beiden Ländern auch auf handelspolitischem Gebiete zu bethätigen und zu fördern, bin Ich Lem Anträge bereitwillig entgegengekommen. Die Ver handlungen sind unter Beteiligung von Vertretern der der Schweiz benachbarten Bundesstaaten geführt worden und ihr Ergebnis besteht in einer Zusatzübereinkunft, Lurch welche die vertragsmäßiges Grundlage des beiderseitigen Verkehrs erweitert und derAustauK- ' der Erzeugnisse der gewerblichen Arbeit erleichtert wird. Die llebereinkunft wird Ihnen nach erfolgter Annahme durch den Bundesrat mit dem Anträge zugehen, derselben Ihre verfassungs mäßige Zustimmung zu erteilen. Der Haushalt für Las nächste Rechnungsjahr wird Ihnen unverwcilt vorgelegt werden. Der Voranschlag giebt Zeugnis von Ler befriedigenden Lage der Reichsfinanzcn. Infolge der in den letzten Jabren unter Ihrer Mitwirkung eingesührten Reformen auf, die Unterhaltung wird lebhafter, man erfährt Neues und kann einmal vergessen, daß man sich am Tage wer weiß wie oft hat ärgern müssen. Da regnet es Witze zur günstigen Stunde, und da flieht die Zeit. Läuft auch wohl manche Spreu unter dem Weizen des Ge sprächs mit unter, was macht's, es ist die Kneipe, iü der das Wort nicht auf die Goldwage gelegt wird. Einfach, aber traulich und behaglich, das ist die schönste deutsche. Kneipe. „Hier wohnt wohl ein Graf oder Baron?" fragt der unerfahrene Provinziale, der zum ersten Male die Straßen der Reichshauptstadt betritt. Und er kann sich'» wohl denken. Eine prächtige Fassade, geschmückt mit allen möglichen Verzierungen, hohe, schwere Eichenthüren, mäch- Üge Fenster mit Butzenscheiben. Und wenn dort kein Graf wohnt, so ist es wohl eine großartige Kunstanstalt, die hinter dieser glänzenden Außenseite ihr Heim aufge- Magen hat, oder eme hohe Behörde. Was muß der der kleinen Stadt kann man für das Geld, welches Grund und Boden und Bau ge- Straße Herstellen. Ein Portier in Livree steht so stolz und vornehm in der Tbür als habe er in der Straße allein zu befehlen. Ein Palast ist da» «rsMWMH. mit MiMM der Sonn- undSDäigi) . abend»-ftir M svl- genirii Taz. Prel» vierteljährlich I M. do Pt«., monatlich so Psg., Einzel-Nrn. dPfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten -und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. Jnferat» ivevdSL -raakenbcrgcr Ligcd/E ton durch den Saal: Halt! Front! Richt Euch! Wie aus Erz gemeißelt standen die imposanten Gestalten der Gardisten. Ihnen folgten 24 Pagen und dann unter dem Vortritt des Hofoienstcs der Kaiser in der Uniform der Garde du Korps, den Adlerhclm im Arm. (Vor der Eröffnung hatte der Kaiser schon dem Gottesdienst in der Schloßkapelle beigewohnt.) Als der Kaiser in der Thür erschien, brachte der Vizepräsident vr. Buhl das Hoch aus, in welches die Versammelten dreimal leb haft einstimmten. Sodann verneigte sich der Monarch vor dem Bundesrate, bestieg den Thron und bedeckte nach zweimaliger Verbeugung vor den Abgeordneten das Haupt mit dem Helm und nahm aus den Händen des Staats sekretärs v. Bötticher die Thronrede entgegen, die er mit lauter, klarer Stimme verlas. Die Thronrede lautete: „Geehrte Herren! Als Ich Sie beim Antritt Meiner Regierung zum ersten Male begrüßte, standen Sie mit Mir unter Lem Eindruck der schweren Schickungen, welche Mein Hails und das Reich in, Laufe dieses Jahres erfahren haben. Der Schmerz über Liese Verluste wird bei dem lebende» Geschlechte nie ganz erlöschen, aber er darf Mich nicht hindern, den Anforderungen Ler Pflicht nach dem Bor bilde Meiner in Gott ruhenden Vorgänger mannhaft und treu gerecht zu werden. Von diesem Pflichtgefühl getragen und das Gleiche bei Ihnen voraussetzend, entbiete Ich Ihnen bei der Wiederaufnahme Unserer gemeinsamen Arbeiten Gruß und Will kommen. Auf Meinen Reisen, welche Mich in verschiedene Teile des Reichs geführt haben, sind Mir überall, sowohl von feiten Meiner hohen Bundesgenossen wie der Bevölkerung die Beweise cutgegen- Mäßig groß ist der Raum, bescheiden der Schmuck der Wände, der in einem halben Dutzend Bildern be steht. Die Tapeten haben rine grauduntle Farbe ange nommen, eine Folge der Tabakwolken, und auch die Fen stervorhänge haben sich deren Einfluß nicht entziehen können. Eilfiche Tische und einfache Nohrstühle, im Hintergründe ein runder Tisch vor dem Büffelt, auf wel chem eine Schnupftabakdose thront, das ist die Kneipe in der Kleinstadt, wo sie noch nicht so sehr vom „Stilvol len" angekränkelt ist, wo nicht die Dekoration die Haupt sache bildet, sondern das Bier. Freilich giebt es auch Ausnahmen, aber der einfache Bürgersmann will nicht große Toilette machen, wenn er abends seinen Schoppen trinke» geht. Darum fühlt er sich am wohlsten in ein fach-behaglichen Räumen. Und es soll nicht behaglich sein? Ein freundlicher Händedruck vom gastfreien Wirt, allerlei muntere Begrüßungsworte und ein paar kleine Scherze von der altbekannten Tafelrunde und die Kneip stimmung ist da. Muß denn den ganzen Abend gespielt werden? Be wahre! Stadt und Staat bieten des Interessanten nur leider zu viel und des Gespkäches und des Bieres Wellen reißen fort. Der am ganzen Tag sich abgemüht, taut Kenerulvvrsnmmlanß 6. Ortsßraullvnltassv I Tagesordnung- 1) Ergänzungswahl des Vorstandes. „ .. d u Herren Aerzten. 2) Beschlußfassung bezügl. eines neuen Vertrages UM oen v 3) Geschäftliche Mittheilungen. 4) Statutenänderung. Frankenberg, am 24. November 1888. Borstand. kMrssterzWNÜW tu "^^^2 zahlen, werden hiermit zu der . Si VKr " im RitzscheMen Gasthofe abzuhaltenden Generalversammlung emg l m. Tag-Soidnung:' 1) Wahl von 3 Mitgle^ 2) Genehmigung des Vertrags mit dem MW 3) Dcsgl. mit dem Kassen- und Rechnungsführer. 4) verschiedene Kassenangelegenheiten. Ebersdorf, den 24. November 1888. Kasienvorstanh^ Das an den Böschungen der Staatseisenbahnstrecke Haiuichen-Riederwiefa Anden B?dingm.geü ^l-nre.ßig soll unter den an Ort und Stelle bekannt zu , . Montag, -en 26. November Vs. IS., meistbletend verkauft werden. - . mÄ"" Vormittags 10 Uhr in Richtung Hainichen-Frankenberg 2 a Flur Berthelsdorf und Nachmittags 2 Uhr in Richtung Frankenberg-Nrederwiesa am Bahnhofe Frankenberg. Chemnltz, den 20. November 1888. Königliches Abtheilungs-Jngenieur-Buremt I Versammlung fämmtlicher Mitglieder der «Iv» r. »««»vmbvi. 1888, 4rI»en«In 8 Usikr im Restaurant August Barthel, Humboldtstraste, hier. Tagesordnung: Wahl der Vertreter der Kassenmitglieder und Arbeitgeber zu den Generalversammlungen für dre Periode 1889s90. " Frankenberg, am 24. November 1888. Der Vorstand. Frauz Roth, z. Z. Vorsitzender. Sonntag, den 2S. Novenister '