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270 1888 Sonntag, dm 18. Novemkn- LrMkenderger Sag,-^ ^ezirksaE^ Des Jahrmarktes wegen s erscheint täglich, mit «»»nähme der Sonn- undgesttage, abend» für dm fol ¬ genden Tag. Preis vierteljährlich I M. bv Pf«., monatlich »0 Pfg., Einzel-Nrn. »Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten und dle Ausgabe stellen des Tage blätter an. ^"tzMnWLAK-L'tLnn^ " I—! Daube L Ko. rc. außerdem m Auerswald« Hr Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Niederwiesa Hr. MatmalwarmhiiE^n^^ verlässige Dokumente benutzt hat und in geschickter und überzeugender Weise di« Aufzeichnungen des sogenannten „Tagebuchs des Kaisers Friedrich" beleuchtet, wird u. a. des Anteils gedacht, den König Johann von Sachsen an der Kaiserproklamation Königs Wilhelm I. von Preußen gehabt hat. Als die deutschen Heere 1870 vor Paris lagen, da kam der in allen Zeitungen, bei Toasten und in Versammlungen ausgesprochene Wunsch der deutschen Stämme nach Einigung unter Wilhelm Barbablanka offiziell dadurch in Fluß, daß Graf Bismarck vertraulich in München an die Hand geben ließ, eS sei an der Zeit, der Sehnsucht de» deutschen Volkes zu willfahren und das deutsche Kaiserreich aufzurichten; König Wilhelm werde aber die anzubietende Krone nur dann annehmen, wenn sie ihm von den deutschen Fürsten angeboten werde; König Ludwig II. von Bayern, al» Souverän des mäch tigsten deutschen Staate» außer Preußen, müsse die Ini tiative ergreifen. Man sah, wie der Verfasser oben ge nannter Schrift mitteilt, in Versailles einer rereitwilligen Rückäußerung entgegen. Aber König Ludwig zeigte sich anfangs abgeneigt. Da wurde nun von Versailles bei König Johann von Sachsen angefragt, ob er, im Falle Bayern sich weigere, als Nachfolger der mächtigsten Kur fürsten im früheren deutschen Reiche, den deutschen Fürsten den Vorschlag thun wolle, König Wilhelm die Kaiser krone anzubieten. König Johann gab ohne Bedenken eine zustimmende Erklärung. Als nunmehr der Groß- Herzog von Baden für König Ludwig Schritte that und diesem zugleich aus der Geneigtheit des sächs. König» kein Hehl gemacht wurde, da ergriff der zögernde Monarch Bayerns die Feder und schrieb den bekannten Brief an die deutschen Fürsten. — Vor kurzem hat Freiherr v. Friesen-Rötha, der Vorsitzende des konservativen Landesvereins im Königreich Sachsen, an seine Parteigenossen eine Ansprache gerichtet, in der, wie die „Kons. Korresp." erklärt, „wieder das rechte Wort zur rechten Zeit" gesagt wird, das auch nicht bloß für die sächsischen Verhältnisse zuträfe, sondern Nachabonnements L r-LLL'LTL« den Zeitunasboten anaenommen. Nach Orten außerhalb des deutschen Reichs und Oesterreich», soweit solche i» Gebiet des Weltpostvereins liegen, geschieht der Versand unter Kreuzband von unserer Expedition aus unter Portoansatz von 1 M. 50 Pf. per Vierteljahr franko. wird die nächste Nummer des Tageblattes beretts am^ N Hi»» ausgegeben. Inserate für dieselbe erbitten wir uns bis 8 oILIL1 A mittag 12 bis Lrpeäitioll äes kriwkvlldvrgsr isgedlättss Generalversammlung Svr 0rtskrLllkevLL88v Lll Ansrsvaläv Donnerstag, de« SS. November, Abends 8 Uhr in der Amtsfchauke Tagesordnung: Ergänzungswahl des Vorstandes. Der Vorftauo. örtliches mW Sächsisches. Frankenberg, 17. November 1888. -s Der Herbstmarkt ist im Anzuge. Seit einigen Tagen -fahren bereit» mit Budenteilm hochbeladene Wagen am Marktplatz auf, um die Buden und Ber- kaufSstände für die Marktfieranten aufzustellen. Auch die buntbrmalten Wagen, wie sie karrusselSbesitzer und fahrende Künstler benützen, find wieder ans dem Damm- Platz eingerückt und bilden schon heute einen Anziehungs punkt für die Jugend. Nach der vorgestern mitgeteilten alten Wetterprophezeiung haben wir, da der 15. und 17. d. MtS. mild verlaufen, Frost und Schnee vor dem 12. bez. 14. Dezember kaum zu erwarten, sodaß die Witterungsaussichten, falls nicht Regen dazwischen kommt, für den Jahrmarkt ganz günstig sind. s In Ergänzung unserer kürzlichen Mitteilung über die seit 6. d. eingerichtete bequeme Arbeiterbesörderung zwischen Flöha-Niederwiesa und Chemnitz sei noch darauf aufmerksam gemacht, daß die Generaldirektion der Staats bahnen nachträglich genehmigt hat, daß die mit Wochen- und Monatskarten Flöha- bez. Niederwiesa-Chemnitz ver sehenen Arbeiter vom 16. November ab die Rückfahrt aus Chemnitz nicht nur mit dem 6 Uhr 27 Min. abends abgehenden Annaberger Zuge, sondern auch mit dem 7 Uhr 40 Min. abgehenden Dresdner Zuge bewirken kön- neu. Der letztgenannte Zug führt übrigens von jetzt an zwischen Chemnitz und Flöha auch 4. Klasse zur Be nutzung für jedermann. „ , s Die Einweihung de» neuerbauten Schulhauses zu Frankenstein fand am Vormittag des gestrigen Freitags unter entsprechenden Feierlichkeiten statt. — Das sächsische Königspaar trifft nächsten Dienstag früh auf dem Schlesischen Bahnhof in Dresden ein. — In einer kürzlich erschienenen Schrift „Kaiser Friedrich in Versailles vom 20. September 1870 bis 7. März 1871, Erinnerungen eine» Diplomaten", deren Verfasser offenbar reich fließende Privatquellen und zu allenthalben von der konservativen Partei brachtet werde« sollte. In dieser Ansprache weist Freiherr v. Friese« auf die besonders hohe Bedeutung der Wahlen z« dem nächsten auf 5 Jahre zu wählenden Reichstag hin und auf die fieberhafte Thätigkeit der 1887 gegenüber den Kompromißparteien unterlegenen Parteien, welche darauf brennen, die Scharte auSzuwetzen. „Für uns gilt e» nun, die Ehrenkrone, di« die staatSerhaltenden Parteien im heißen Kampfe erstritten hab«n, auch im nächsten Wahlkampfe zu bewahren und un» nicht wieder rauben zu lassen." 2 Umständen schreibt Freiherr v. Friesen diesen Erfolg zu. Zunächst dem, daß daS patriotische Stationalgefühl in den Herzen der Wähler den Jn- diff-rentismus überwand, lodann dem Abschluß de» Kar tells. Nur eine tüchtig organisierte, ihrer Kraft sich be wußte Partei wird als Bundesgenossin willkommen und allen möglichen politischen Wandlungen gegenüber gerüstet sein. Sie braucht nicht den geringsten Teil ihrer Eigen art preiszugeben, sondern vereint sich nur unter gemein samer Fahne zu gemeinsamem Kampfe. Der segensvolle Fortbestand des Kartells hat eine tüchtige Organisation der Partei zur Voraussetzung. Bei aller Gemeinsamkeit unserer staatserhaltenden nationalen Ziele lassen sich Ver- , schiedenheiten in den einzelnen Parteianschauungen nicht verleugnen. Darin liegt aber eben der große Wert de» Kartells, daß es einmal die in speziellen Fragen auf ver schiedenem Boden Stehenden in den großen nationalen Gedanken fest einigt, andererseits den Verbündeten völlige Freiheit im inneren Parteileben gewährt. Und daß sich beides wohl vereinigt, das hat die Erfahrung der letzten Zeit bewiesen. Darum wollen wir auch daran festhalten und den Segen, den das Kartell den Kompromißparteien in Sachsen bisher gebracht hat, auch für die Zukunft zu sichern suchen." — 2 höhere japanestsche Beamte, der Telegraphen- Jngenieur S. Sadachi und Prof. S. Oi, sind jetzt in Dresden eingetroffen, um von den Einrichtungen de» Post- und Telegraphendienstes Kenntnis zu nehmen. Tagesordnung: 1. Wahl von 3 Vorstandsmitgliedern. 2. Bestätigung de» Vertrage» mit dem Kassenarzt. 3. Wahl der RechnungSrevisoren. . Der Vorstand. C. H. Eifrig- Vorsitzender. «U » Pf«. für «? -«spalt«« a-qn» »etle berecknet. «ektster Jnsemtt» tetra- r» Pfg. jwachliticrie Mir i» »ellartsch« Inserats , «ach besondere« Tarif. Inseraten-Annah« Pir di« jeweUt«? «teild-Aummer bi« vormittag« 10 Uhr Bekanntmachung, üv» «1 IbvtrvKvIlÄ. Für den bevorstehenden Jahrmarkt werden folgende Bestimmungen bekannt gemacht: stndet Montag, den 19. November, und Dienstag, den 20. November, statt. ' 2) Den Jahrmarkt sind Inländer (Deutsche) und Ausländer mit Waaren aller Art zu beziehen berechtigt. Diejenigen, welche öffentliche Schaustellungen darbleten wollen, bedürfen der Erlaubnis des unterzeichneten Rathes. 3) Jeder, welcher auf öffentlichem Stabrraume feilbält oder Schaustellungen darbletet, hat das tarifmäßige, ihm abzuverlangende Gtättegeld an die mit Elnhtbunq desselben beauftragten städtischen Beamten unweigerlich zu entrichten. 4) Fleisch- und Wurstwaaren dürfen nur unter Beobachtung der Vor schriften de» tz 6, II. des revidirten OrtSstatutS, betreffend den Schlacht- und Fleischbeschauzwang in der Stadt Frankenberg, feilgeboten und verkauft werden. 5) Verbote« ist das Aufbauen von Marktbuden, sowie das Herrichten der Verkaussständ« am Sonntag, den 18. November e, vor und während der Zeit des öffentlichen Vormittag«-SotteSdienst-S. 6) Verboten ist das Ausspielen von Waaren aller Art. 7) Verboten ist das die Nachtruhe der Anwohner störende Klopfen mit Hammern und da» Stürzen der Kisten, insbesondere in der Nacht nach Schluß de» Marktes. 8) Zuwiderhandlungen werden nach Maßgabe von Z 149° der Reichs gewerbeordnung bestraft, soweit nicht auf Grund anderer Gesetze oder Ver ordnungen eine Bestrafung einzutreten hat. Frankenberg, am 7. November 1888. Der Rath. Kaeubler, Brgrmstr. M. »er Ortskrankenkasse für Over- ««» Niederwiesa Donnerstag, den S». November a. Abends 8 «yr im Helbig'schen Gasthof z«Ob-rwi-sa. Eingeladen werden alle Mitglieder, welche großjährig und im besitze der ^rge. lichen Ehrenrechte sind, sowie alle Arbeitgeber, welche Beiträge au» eigenen Mitteln zahlen.