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H 2V Donnerstag, den 22. Novem»«-. Aug. Liebers, z. Z. V. standes «in: Gnnnrrsdorf, den 15. Nov. 1888. Mit «»»nähme der Vonn- und Festtage, abend» Mr den fol genden Tag. Pret» vierteljährlich l M. d0 Pfg., monatlich »0 Pfg-, Einzel-Nm. b Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anftoltcn, Postbelen und die Ausgabe stellen de» Tage- blatte» an. Volants und schmälere PointS Venise. Außerdem lautet der Auftrag auf kostbare Taschentücher in Points Gaze mit Krone und Namenszug der hohen Braut. Die stil vollen Motive zu den Zeichnungen der Spitzen sind auS dem löniglichen Gewerbe-Museum zu Berlin entnommen, während die Zeichnungen der Krone und des Namens zuges von der Kaiser»» Friedrich an Frau Hoppe über wiesen worden sind. — Am Stammtisch erzählte kürzlich ein Meißner Bürger, wie das dortige Tageblatt berichtet, folgende reizende Soldatengeschichte, welche den Vorzug hat, wahr zu sein: „Als wir 1864 in Schleswig-Holstein waren, stand ich beim 13. Jnfanterie-Bataillo« und unser Stand quartier war in der Nähe von Segeberg in Holstein. Wir fühlten uns soweit ganz wohl, denn außer guter Verpflegung hatte unser BacaillonA-Kommandeur nichts auftreiben können, nicht ein Mal einen Exerzierplatz. DaS letzter- war natürlich für uns ein Gaudium, an langsamen Schritt war unter solchen Verhältnissen nicht zu denken. Doch es dauerte nicht lange, da wurden wir eines anderen belehrt, unser Kommandeur hatte so und so viel Scheffel Land von einem Bauer erpachtet, war aber über den Preis noch nicht einig. Doch so etwas schadet bei Soldaten nichts; 110 Mann unter einem Leutnant erhielten Besicht, oen neuen Exerzierplatz „ab zulesen". Wir bekamen jeder einen Kartoffelkorv und marschierten zum Steineeinlesen. Unser Leutnant schimpfte draußen vor dem Dorfe, wo eS der gestrenge Komman deur nicht hören konnte, ganz gehörig über sein Kom mando. „Er trüge des Königs Schwert nicht, um Steine lesen zu lassen" u. s. f. Aber das nützte alles nichts, wir begannen eben unsere Arbeit und schafften mächtig große Haufen Steine am Wege zusammen, wobei uns das Bäuerlin schmunzelnd zuschaute. Am nächsten Morgen stellten wir zum Bataillons-Exerzieren und als wir an den abgelesenen Exerzierplatz kamen, oh Schreck — da hatte der Bauer acht Geschirre angespannt und pflügte unseren Exerzierplatz uml Unser Kommandeur war na türlich wütend und wir — wir lachten in den Tornister des Vordermanns hinein. Unserm Major half aber kein Gott los; der Bauer hatte noch nicht unterschrieben und wir rückten wieder ab. Auf dem Marsche wurden na türlich alle möglichen Witze gemacht und auf ein Mal sang das ganze Bataillon im Marschtempo: „In Segeberg ist's schön gewesen, Da Ham mer müssen Steene lesen, Doch der Bauer war nicht dumm, Der riß den Exerzierplatz um. Trallala, trallala, tralla, tralla, trallala." Ein Witzkops hatte dieses herrliche Lied gedichtet und die Tagesordnung: 1 ., Kassenübersicht und Wahl der Rechnungsprüfer. 2 , Neuwahl für die ausscheidenden Vorstands-Mitglieder. 3 ., Verschiedene örtliches im» Sächsisches. Frankenberg, 21. November 1888. si Die Stadtoerordnetenwahlen sind vor der Thür. Dieselben bieten in diesem Jahre insofern eine Abwei chung von dem gewöhnlichen Verlauf, als zwar 12 Stadtverordnete aus dem Kollegium scheiden (außer den in geordneter Reihenfolge alljährlich ausscheidenden 10 Mitgliedern 2 aus der Reihe der Ansässigen durch Weg zug bez. Uebertreten ins Ratskollegium), aber nur 10 neue Stadtverordnete zu wählen sind, da laut Lokal statut die anderen 2 Stadtverordneten ohne spezielle Wahl durch diejenigen 2 Bürger ersetzt werden, welche bei der jetzigen Stadtoerordnetenwahl nach den ins Kolle- gium gewählten Stadtverordneten die meisten Stimmen auf sich vereinigen. Der gleiche Fall war, wie hier nebenbei bemerkt sein mag, bei der Stadtverordnetenwahl im Herbste 1884 eingetreten. — Diejenigen hiesigen Bereme, welche den städtischen Angelegenheiten ihr In teresse zuwenden, werden wie in früheren Jahren auch diesmal durch Aufstellung eigener Kandidatenlisten an der Wahl sich beteiligen. So hielten gestern, Dienstag, abend der Bürgerverein und der Hausbesitzerverein in dieser Angelegenheit Sitzungen ab und heute abend wird zu gleichem Zwecke der liberale Verein tagen, dem mor gen der konservative Verein folgen wird. Ohne indiskret zu sein, darf man wohl schon jetzt sagen, daß die neuen Kandidatenlisten von der Liste der ausscheidenden Stadt verordneten nur geringe Abweichungen bringen werden. Es ist dies leicht erklärlich, wenn man erwägt, daß die ausscheidenden Mitglieder deS Stadtverordnetenkollegiums durchgängig bewährte Kräfte stad, deren Wiederwahl nur ein schuldiger Dank für ihre Aufopferung im Dienste der Stadt sei« würde. -s- Alle Gewerbtreibenden seien hiermit nochmals auf die gesetzliche Bestimmung hingewiesen, nach welcher mit dem 3l. Dezember die Frist abläuft, bis zu welcher die älteren, dem Pfundsystem angehörigen Gewichtsstücke in den früheren Formen im öffentlichen Verkehr gebraucht werden dürfen. Vom 1. Januar 1889 ab dürfen nur Gewichtsstücke des Kilogramm-SystemS im Gebrauch sein. — Unser Königspaar ist am gestrigen Dienstag früh von Schloß Sibyklenort in der kgl. Villa zu Strehlen wieder eingetroffen. Königin Karola wird sich am nächsten Donnerstag auf 10 Tage nach Sigmaringen begeben. . , — Der Leiterin der Spitzenschulen m Schmrede- berg ist der ehrenvolle Auftrag geworden, echte Spitzen für das Brautkleid der Prinzessin Sophie, der Schwester des deutschen Kaisers, anzufertigen. Es sind dies breite Bekavntmachimg, „ Bertheilung von Sttstungszinsen vetr. Zur Bertheilung von Zinsen aus den unter unserer Verwaltung stehenden Stif tungen sehen wir der Anmeldung armer und alter Personen bis zum , 8«. ^«v«n»t»er «Io. an RathSstelle entgegen. Nach diesem Tage können Anmeldungen nicht mehr angenommen werden. Frankenberg, am 20. November 1888. Der Rath. »r Kaeubler, Brgrmstr. ordentlichen GenerÄluersammluna »er LrtSkrankenkaffe zu ÄuunersSorf, RieSer-Uchte«» und Ortelsdorf, welche Sonnabend, den 24. November «r-, Abends *9 vr ' » stauration stattfindet, ladet zu recht zahlreichem Besuche im »»sira» wegen EU die8vnnal»viranuii»E des Tageblattes »a». Inserate, weiwk ' rechtzeitige Mitten wir uns daher bis Donnerstag mittag. Für Sonntag bestimmte Inserate erhat und augemeine Verbreitung in der am Sonnabend zur Ausgabe gelangenden Nummer. . Viv Lxpväitioll äes Nunmehr ist auch der Bau einer DampfmoKeret zu Böhlen in großem Maßstabe gesichert, da qS« Vor bedingungen hierzu erfüllt sind. Die Konstituierung dtt Genossenschaft, sowie die behördliche Genehmigung der Statuten sind erfolgt. Der Entwurf und die Bauzeich- nungen zu den Molkereigebäuden sind ebenfalls aeneb- Grundstück zum Betriebe der Molkerei ist d.° "L,L Unternehmer vergeben .st, mit den nötigen Arbeiten Ibe- Komposition besorgten wir selber Doch »ir b°"m Rechnung ohne den Wirt gemacht, kaum 'M Dorfe an gekommen, ließ unser Kommandeur Re Gewehre zu sammenstellen, Tornister und Seitengewehre ablegen, stellte eine Wache aus und kommandierte „Rechts um kehrt! Marsch!' Eine fürchterliche Rache sollte den Bauer ereilen. Am Exerzierplatz angekommen, ertönte da- Kommando: „Auseinander schwärmen, die Steine wieder dorthin legen, wo ihr sie hergenommen habt! Und unter allgemeinem Hurra geschah di-S. DaS kluge Bäuerlein aber wetterte und schimpfte wie am Tage vorher der Herr Leutnant. Als dann endlrch em Exerzierplatz erpachtet worden war, durften wir die Steine erst nach der Unterschrift des Bauern lesen. — In eine recht gefährliche Lage kam am Freitag nachmittag ein Arzt in Niederfähre bet Meißen. Ein Hausbesitzer, welcher al- Sonderling allgemein be kannt ist, war schon am Abend vorher seine- sonderbaren Wesens wegen den Mietbewohnern seine- Hause- aus gefallen. Die Nacht hindurch war er unruhig mit de« Stocke im Zimmer auf- und abgegange«, und da- klirre« und Krachen zerbrechender Gegenstände hatte die Leute überzeugt, daß e» mit dem Hauswirte „nicht mehr richtig" sein könne. Am Mittage wiederholten sich diese Vorgänge, und eine Frau im Hause sorgte für eine» Arzt. Als derselbe die Thüre, die zu dem kranken führt, geöffnet hatte und im Begriff war, die Schwelle zu überschreiten, ist dieser auf ihn los und ihm an die Kehle gesprungen, die er fest umklammW. Nur mit äußerster Anstrengung gelang es dem ArM stch lo-z»- machen und den Wahnsinnigen niederzuhalten. Herzu- geholte Leute überwältigten dann den geistig Gestörten, banden ihn und führten ihn im Omnibus nach dem Krankenhaus« Cölln. Im Zimmer des Kranken sah «S bunt aus. Er hat viele- zerschlagen und zerrissen. Zwei Blutflecke im Zimmer zeigten, daß e- hart herge gangen war. Der kranke ist ungefähr 44 Jahre alt, unverheiratet und wohnte ganz allein; seine Wirtschaft besorgte er selbst. Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrats^u^a^ Oer der Verlagsexpedition auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche Bureaus und Filialstellen der AnnoncenexpedMonen^J^ Tittmann. — G. L. Daube L Ko. rc. —; außerdem m AuerSwalde Hr Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Niederwiesa auf d e Monate November und Dezem . ber werden von uns, allen Postanstalten und den Zettungsboten angenommen. VLAskIsttB«. ^urvsi «tt » M. spalten« Sarl N ptle berechnete «lewster Inserat betraz 20 Pfgg «ollchlljierteuntti ^7 tellartsqe Inserat . «ach besonder« j . Taris. ' H Ins-r-lo>-«>m-HE Pir dt« j-wetlv» «bend-Nuuuner LW vormtttag» ro Uhr,