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1888 267 Donnerstag, den 15. November öor SU 8iod , br. 1888. hörigen. cd mit ÜLeli- s 2 »» ekivers oekter, Erscheint tSgltch, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, abends siir den fol genden Tag. Preis vierteljährlich l M. so M., monatlich do Pfg., Einzel-Nrn. sPfg. Bestellungen nehmen alle Post- unstalien, Postdoien «nd die Ausgabe stellen der Tage blattes an. der Liebe 'glücklichen >ager beim :n gegeben herzlichen »br. 1888. Sittwe «r«« 8. 16 17 - markt. Am 480 Rind!! Schweine mit indvieh erster >re mit Ein geringwertige chlachtgewicht. die nSmliche Son Hammeln 63, während ar zu 50 t-x mmel zwischen wurden. Bei Sorte 53 bis pro 50 kß Swieczimer 48 Lebendgewicht urger fehlten, nse, 100-115 Anstalt bedurften, mußten entlassen werden, und doch sind bereits wieder 19 dem Elend preisgegebene Kinder evangelischer deutscher Eltern zur Aufnahme angemeldet, ein Beweis, welchem dringenden Bedürfnisse die Anstalt entspricht. Gegenüber der Gleichgiltigkeit der katholischen französisch gesinnten eingeborenen Bürgerschaft von Metz erscheint es als eine Ehrenpflicht aller evangelischen Deutschen, diese Anstalt als ein Denkmal evangelischer Llebesthätigkeit im wiedergewonnenen Reichslande nicht untergehcn zu lassen. Unterstützungen an Geld sind zu senden an Divisionspfarrer vr. Richter, Konsistorial- präsident ?. E. Braun oder den Kassierer der Anstalt, Apotheker Weisert, sämtlich in Metz. Auch sind sämt liche evangelische Geistliche Sachsens ersucht, die Ver mittelung zu übernehmen. — Die Veranlassung der tiefbedau.-rlichen Wasser- katastrophen in der Oberlausitz im Frühjahr d. I. ist Gegenstand eingehender Erhebungen seitens des meteoro logischen Institutes in Chemnitz gewesen. Das hoch interessante Ergebnis dieser Untersuchung ist von vr. O. Birkner, dem Bruder unseres hiesigen geschätzten ArzteS Herrn Max Birkner, in dem Jahrbuche des meteorolo gischen Instituts veröffentlicht worden. Auf Grund von 344 Berichten an die Zentralstelle, die sich auf dieAmts- Hauptmannschaften Bautzen, Löbau und Zittau so vertei len, daß durchschnittlich von je einem Raum von 5,16 ein Bericht über das Unwetter vorliegt, schreibt Vr. Birkner d:e Schuld, daß gerade die Oberlausitz von so schweren Folgen der meteorologischen und elektrischen Vorgänge heimgesucht wird, der eigenartigen Verteilung von Bergen, Flüssen und Wäldern zu. Von dem ver hältnismäßig eng begrenzten Kottmarkegel laufen die wichtigsten Wasserarme der Lausitz ab nach Ost, West, Süd und Nord; alle die meteorologischen Vorgänge, die sich hier zutragen, werden empfunden in allen Teil-n der Lausitz, deren industriereiche Bevölkerung, um die natürliche Kraft des fließenden Wassers für sich auszu beuten, ihre Wohnungen und Arbeitsstätten dicht an den Ufern dieser Wasseradern errichtet hat. So segenbrin gend sich hier das in seinen Ufern gehaltene Wasser ge staltet, so vernichtend tritt es aber auf, wenn namhafte Regengüsse, am Kottmarkegel oder ein rasches Tauwetter es über die Ufer erheben. Soweit die meteorologischen Annalen von Zittau zurückreichen, hat es fast in keinem Jahre an mehr oder weniger ernsten Ueberschwemmungen im Mandau- und Neissegcbiet gefehlt. Auf Grund der verbürgten Ergebnisse exakter Forschung kommt nun der Verfasser zu dem Schluss', daß die Bewohner der Lausitz, um die Gefahren eines Hochwassers zu verringern, ihr Augenmerk ganz besonders auf die Vermehrung des Wald bestandes zu lenken haben. In der Bodenkultur der Lausitz muß ein großer Umschwung eintreten, wenn den verheerenden Ueberschwemmungen ein erfolgreicher Ein halt gethan werden soll. An allen stark geneigten Berg abhängen muß ein geschlossener Wald mit einer guten Bodenvegetation entstehen; an weniger geneigten Ab- hängen müssen sich, parallel mit dem Flußlaufe, Wald parzellen von mächtiger Breite erheben. Endlich soll man ernstlich darauf bedacht sein, nirgends unnötiger weise die sogenannten Bauernbüsche und Buschbäume an den Bachrändern und Flurgrenzen auSzurodcn, besonders nicht an den steilen Abhängen am Oberlauf der Flüsse. Mit diesen Angaben ist aber auch der Schatz von Mit teln erschöpft, auf welche die Meteorologie hinzuweisen vermag, um den Bewohnern der sächsischen Oberlausitz die Möglichkeit der Besserung ihrer Lage bei etwaigen Hochfluten an die Hand zu geben. Andererseits aber ^ezrrkscM^ Inserat« werd«« mit s Pfg. sür W »«spalten« L->rpnS» teil« berechnet. kleinster Inserat«» betrag so Pfg. tt»mpltziert«u«»tvr »ellartsche Ins«« . «ach besondere» Tarts. Inseraten-AnnaW» für dt« jcweUIg! «tenb-Runnner »V vormittag« to N-p Regenhöhe in mm ». v. Regen, b. v. Schnee. mark«. Am ^trieben: 218 Schweine, 121 al lur Gintec 57 bi« 60 M., II. Qualität 54 M., ung. Lebendgewicht 2 bis 54 M. l 26 bi» 28 100 Psd. Le- örtliches «nd Sächsisches. , - Frankenberg, 14. November 1888. * M Donnerstag wurde dem Buch- halter Gustav R. Tetzner in Borstendorf durch Herrn Amtshaupmiann vr. v Gehe die ihm für die von ihm am 30. Juli Mit Mut und Entschlossenheit bewirkte Rettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens verlie hene silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis zum Tragen am weißen Bande überreicht. f Nieder lichten au. Infolge der unter der hie sigen Kinderwelt überaus stark auftretenden Masern krankheit mußte die Elementarklasse unserer Ortsschule seit 7. November geschlossen bleiben. Von 63 Schülern waren 56, also 90 Hroz., erkrankt, sodaß man wohl von einer förmlichen Masernepidemie sprechen kann. — An die Begegnung des Königs Albert von Sachsen und des Herzogs Ernst von Coburg bei den kaiserlichen Jagden in Königs-Wusterhausen knüpfen die „Dresdner Nachrichten" nachstehende Betrachtung: „Diese Begeg- ming ist, wie man uns berichtet, keine zufällige; man knüpft an sie vielmehr die berechtigte Hoffnung, daß mit ihr die letzten Schatten früherer Entfremdungen zwischen den beiden so nahe verwandten Höfen verschwinden wer den. Herzog Ernst nahm in früheren Jahrzehnten, wie seine soeben in Druck erschienenen Denkwürdigkeiten selbst mitteilen, unter den deutschen Fürsten eine Sonderstellung ein. Als Protektor des Nationalvereins und Ehren präsident des Schützenbundes entfremdete er sich von der Gemeinschaft der anderen Fürsten Deutschlands. Für das Königreich Sachsen kam noch hinzu, daß er sich 1871 über die vor Paris liegenden sächsischen Truppen in einem Briefe in einer Weise ausgesprochen hatte, die in Sach sen berechtigtes Aufsehen erregte. Mittlerweile hat aber die Zeit ihre versöhnende Macht auch hier zur Geltung gebracht. Herzog Ernst hat wiederholt seiner Verehrung für unseren König Albert Ausdruck verliehen. In den Denkwürdigkeiten seines Lebens findet sich über seinen Aufenthalt in Dresden eine Stelle, worin er vom Hofe des kunstsinnigen Königs Friedrich August Und von dem gelehrten Prinzen Johann in Ausdrücken hoher Bewun derung spricht. Weder die Politik, noch sonst etwas steht jetzt mehr im Wege, daß zwischen dem so nahe verwandten Dresdner und dem Coburger Hofe so herz liche Beziehungen sich gestalten, wie zwischen dem ersteren und den Verwandten in Meiningen, Weimar und Alten burg immer gewaltet haben. Die Begegnung unseres Königs und des Herzogs von Coburg bei den kaiserlichen Jagden erschließt die Teilnahme des Herzogs an dem Jubiläum der Wettiner im nächsten Jahre." — Mit Genehmigung des König!. Ministeriums des Innern und des evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums in Dresden ergeht von Metz aus ein Aufruf zur Hilfe für das evangelische Kinderrettungshaus „Johannis- st,ft" bet Metz, welches an Weihnachten 188! mit zwei dem tiefsten Elende entnommenen Knaben eröffnet, seit- dem bereits 42 Knaben und 17 Mädchen ausgenommen hat und gegenwärtig auS einem Knabenhause mit 22 Zöglingen, einem Mädchenhause mit 13 Zöglingen, einem Ärankenhause und einem Lehrlingshause mit den nötigen gröberen Wirtschaftsräumen besteht. Diese segensreiche Anstalt, eine Schöpfung patriotischer Männer, ist durch unumgänglich nötige Um- und Neubauten in schwere Schuldenlast geraten, sodaß ihr Fortbestehen in Frage gestellt ist. Aus Mangel an Mitteln hat d.e erfreulich aufblühende Handwerkerabteilung schon geschlossen werden müssen. Mehrere Zöglinge, die noch des Schutzes der 67„ .11,- steht noch zu «wart-^ am gestrigen Di-nStag gegen den Cocleur Bruno Kunze weaen Raubes und des an der Gattin des Rechtsanwal ?ON-n in Dresden am 24. August nachmittags ver- mußte die Frau Osten noch am Tage des an ihr ver übten Attentates im karolahause uutergebracht werde««, sie ist daselbst am 18. Septbr. wieder entlaß und gegenwärtig soweit wieder ^gestellt, daß sie '"der Verhandlung als Zeugin vornommenwerden konnte Dem Anscheine nach ist Kunze schon lange Zeit darauf ausgegangen, ein schweres Verbrechen zu begehn. Bor seiner letzten Bestrafung fand man in seinem Nvtizbuche verschiedene Bemerkungen und einen aus einer Zeitung ausgeschnittenen Bericht über die Gerichtshauptverhand- lung des Mörders Paul Schmidt aus Plauen i. B., welcher vor mehreren Jahren vom kgl. Schwurgericht zu Dresden zum Tode verurteilt und auch hingerichtet worden ist. Kunze gab zu diesem Punkte in der Ver handlung an, er habe sich damals nur dafür interessier» und um den Namen des Mörders nicht zu vergessen, iu seinem Buche Notizen gemacht. Dem Angeklagten wird nun beigemcssen, am 24. August d. I. der Zeugin Ostm ein Portemonnaie mit 4 M. 61 Pf. barem Gelde rechts- widrig weggenommen und dieselbe vorsätzlich zu töte» versucht, diese Handlung aber auch mit Ueberlegung auS- geführt zu haben. Kunze führte u. a. zu seiner Ver teidigung an, er sei erst während der That auf den Ge danken gekommen, die Frau zu töten und er habe dem nach nicht planmäßig gehandelt. Außerdem stellte der Angeklagte in der unglaubhaftesten Weise die Behauptung auf, er habe nicht beabsichtigt, mit dem Waschbecken auf die Frau loszuschlagen, sondern er sei während des Kam pfes mitleidig erregt worden und habe die Zeugin nur reinigen wollen. Kunze wurde ter ihm zur Last gelegten Verbrechen sür schuldig erkannt und deshalb dem Wahr spruche der Geschworenen gemäß zu 13 Jahren Zucht haus, sowie zu 10jährigem Ehrenrechtsverlust verurteilt, auch seine Stellung unter Polizeiaufsicht für zulässig erklärt. — Im Hofe der Gerichtsvollzieherei in Dresden fand am Freitag vormittag zwischen 10 und 12 Uhr eine öffentliche Versteigerung ganz seltsamer Art statt. Aus einem Konkurs stammend, waren 130 größere und kleinere Särge aller Gattungen und Farben aufgestapelt, um an den Meistbietenden versteigert zu werden. Zwischen den langen Sargreihen bewegten sich die Bieter, meist Händler und Gewerbtreibende (Tischler, Zimmerleute, Magazin-Inhaber rc), um ihre Angebote zu machen. Die Preise waren durchschnittlich sehr niedrig. ES er folgte daher zumeist die Ausbietung mehrerer Stücke auf einen Zuschlag. Der teuerste Sarg wurde mit 3 Mark bezahlt. Die billigsten Zuschläge dürften auf 3 Kinder särge mit 1 Mark 20 Pf. und auf 3 große gewölbte, zum Teil verzierte sog. Steinsärge mit 1 Mark 50 Pf. gemacht worden sem. Einen eigentümlichen Anblick bot N Aufstellung der Särge, als auch d,e Verladung und Abfahrt derselben. « 1 bekanntlich Hot die Einverleibung der Vororte Anger-Crottendorf und Reudnitz für 1. Januar 1889 " 65 Ämlsbla» der Lmigt, Amtrhauptm-nnjch°f, FISH-, de- König,. Amtsgericht- »nd de- St-dtrst- M Mnkenberg. Des Jahrmarktes wegen -m'LL bitten wir uns bis 8p«1«8len8 8 oi» »1 "8 i» 8 ^nfetare ana, für die Sonnabend und Sonntagnummer erbitten wir uns 80 -«LU« «18 mösN«". ., Lie Lrpeäitioo äes krsakeaderger