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DienStm, -e» 13. Nvvemher, ÄmkdlaN »er LSnigl. Ämkhmptmlnmschast Flöha, »es König!. Amtsgericht, m» »e« ätadtrat« M Frankenberg Erscheint tLsltch, mit ««snahme »er Sonn- und Festtage, abend» sür den f»l- genden Tag. Preis dterteljührllch t M. »0 Pf,., monatlich »0 Pfg., Etnjel-Nrn. »Pfg. Bestellungen i nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen del Tage blatt«» an. grMtene S-chM, Hille berechnet. »leinfter Inserats ' betrag iS Pfg. »ompltjtertemchW» »ell-risch« J«s«M > «ach besondere« , Tarif. Inserate»-Lnn-»M für die seweillg, «»«ndSIunmeer Ul »«nHtta«» « yO I. b-e Sv» is. cklesv« SLa»»1«, ., . , Nachmittags S Uhr folgende Gegenstände, als: 1 Sopha, i Regulator, 1 Geschirrschrank, 1 goldener Ring als auch viele andere private Baulichkeiten hatte» geflaggt.^ Schgnhejde wird geschrieben: Di« hiesi- gen Geschäfte haben seit Jahren keinen so fiotten Sw»« zu verzeichnen gehabt, als gegenwärtig. gilt dies von der Bürstenbranche. Die Dampfbürften-. fabrik der Herren Flemming ö-B/ die z. Z. ungefähr 1000 Personen beschäftigt, ist nicht im stände, alle eingehenden Pesttllungen auSzuführen, sqnd«n muß. viele Aufträge zurückweisen. Die Besitzer haben mm, die Abficht, im benachbarten Schnarrtanne ei» Zweig- aeschäft zu errichten. Bo» den Bewohnern Schnarr- tanms wttd diese- Unternehmen jedenfalls sehr fiMdig begrüßt werden, da dieselben fast ausnahmslos rhr« Be schäftigung auswärts, mitunter in beträchtlich« nung vom Orte, suchen müsse». Obgleich düvürst«- waren in letzter Zeit infolge deS wachsenden Mtbewttb» von Jahr zu Jahr billiger hergeftellt worden find, so ist doch der Verdienst der Arbeiter jetzt ein viel besser«, als früher. So gilbt e- in der Klemmtngschen Fabrck Arbeiter, die wöchentlich 18-20 M. verdime», und ArbettSmädchen mit 10-12 M. Woch«nv«dtenst. SS hat dies seinen Grund einmal in der Verwendung vor«, tetlhafter Maschinen, ganz besonders ab« in d« jetzt streng durchgeführten Arbeitseinteilung. Während früh« jeder Arbeiter seine Bürste vom Anfang bi- znm Ende meist ganz allein fertigstem«, gi«bt e» jetzt Bohrer, Eia- zirher, Verputzer, Polier« u. s. w., Md jeder erlangt in seinem Fache im Laufe der Zeit eine Fertigkeit, die vor Jahren niemand für möglich gehalten hätte. — Großes Aufsehen erregt eine vor mehreren Tagt» von der 93. Abteilung des Berliner Schöffengerichtes gefällte Entscheidung, nach welch« ein Sachse, wenn er in Preußen ei» sächsisches LotterieloS spült, in Preuße« wegen verbotenen Lotteriespiels bestraft wird.: Ei« t« Pirna ansässiger Zigarrenfabrikant stand nämttch «Nit einem Berliner Zigarrenhäudl« in GeschästSverbtnduug. Dieser fügte zur Begleichung einer Rechnung, da « zu gleich Losehändler ist, ein sächsische» LotterieloS, als ei» in der Heimat des Adressaten jederzeit zu v«wertend«S Papier, bei. Der Laufmann in Pirna hielt die» M einen Wink, sein Glück versuch« zu sollen, und« er klärte seinem Berliner Lunden, daß er dieselbe Nummer in den.weiteren klaffen spielen «olle. Der Sachse be zog somit ein sächsische» Lo» au» Preußen. Anstatt de» erhofften «Gewinne» wurde ihm eine Anklage wegen „Spielens in auswärtiger Lotterie", denn dis Anklage behörde nahm an, daß der Ort, von wo da» So» bezo gen sei, auch al» der Ort des begangenen BWehen» angesehen werden müsse, eine Auffaflung, iMtw» dem Verteidiger des erschienenen Angeklagten lebhW ab« er- fülgloS bekämpft wurde. Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 5 Mart. / " — Das unweit der sächsischen Grenze an d« schwar zen Elster gelegene Städtchen Liebenwerda (Regbrz. Merseburg) wurde am Freitag früh durch ei» Meckttche» Unglück in größte Aufregung versetzt. SS war nach 4 Uhr, al» dort Keuerlärm ertönte. Hochaufschießende Flammen im Osten der Stadt erlruchteten den nächtliche» Himmel und der gewaltige Feuerqual« und Funkenrrgr» ließen auf ein Großfeuer schließe«. Gleich darauf er tönten laute Rufe nach Leitern, da Menschen gefährdet seien. Leider zu spät! Vor dem Hausflur de» alten Schloßgebäudes, das in vollen Flamme» stand, lag der kreisphysikus vr. Meyer mit zerschmettertem Schädel, neben ihm stand sein bjährigeS Töchterchen. Dies« kühne und entschlossene Mann hatte im Nachtgewande den gewaltigen Sprung vom 3. Stockwerk aus gewagt und mit dem plötzlichen Tode büßen müssen. Das Kind, das der liebende Vater mit den Worten: „Wir müsse» ihrer sonstigen öffentlichen Thätigkeit um Staat und Gemeinde erworben haben, hervorhob und sie zu dem 25jährigen Jubeltage ihrer parlamentarischen Thätigkeit in der Landesvertretung herzlichst beglückwünschte. Als Angebinde an diesen Ehrentag wurde jedem der Jubilar« ein Album mit den photographischen Bildnissen sämt- licher jetzigen Kammermitglieder, sowie eine von Archivar Dietzel sorgfältig angefertigte Uebersicht der landstän- dischen Thätigkeit der Jubilare überreicht. Die Gefeierten dankten in herzlichen Worten für die ihnen durch die Kammer gewordene Auszeichnung und Anerkennung. Bei der sich unmittelbar an den Festakt anschließenden Festtafel brachte den ersten Toast Vizepräsident Streit- Zwickau auf den König Albert aus; Handelskammer präsident Georgi-Mylau trank auf das Wohl der Jubi lare, Bürgermeister Speck-Neustädtel auf die früheren noch lebenden Jubilare Haberkorn, Günther und May. Nach sechs Uhr abends hatte die festliche Veranstaltung ihr Ende erreicht. — Die Genoffenschafts-Molkerei zu Meißen ist mit Beginn der vergangenen Woche in Thätigkeit ge treten. Die von den Inhabern der Anteilscheine zu liefernde Milch kommt in plombierten Kannen von 20j Litern zur Ablieferung, wird nach SoxhlelS aräometrisch« Methode geprüft und sodann in den «ühlraum abgelaffen. Aus dem Kühlschiff wird die Milch nach dem Schwimm bassin deS 1j w tiefer gelegenen Zentrifugenraumes ge leitet, sodann durch einen Heber nach dem Borwärm« gebracht, hi« auf 30 Grad Zelsius angewärmt und dann nach den beide« Zentrifugen geführt, die 7000 Um drehungen in der Minute ausführen. Da die magere Milch infolge ihrer größeren Schwere eine größere Flieh kraft hat, als die Sahne, so scheidet sich di« Milch in. der Zentrifuge so,, daß sich die Magermilch an d«. Wandungen der Zentrifuge, die Sahne dagegen Mehr im Innern befindet. Beide Sorten Milch fließen in Röhren nach ihren Behältern. Die Magermilch wird sodann pasteurisiert, d. h. ,auf 80 Grad Zelsius erhitzt, hittauf durch einen kühlopparat auf 12 Grad Zelsius abgekühlt und nach dem Sammelbottich geleitet. Die Sahne fließt in di« Behält« der Rahmkammer ab, bleibt bi» zum nächsten Morgen stehen und kommt dann zum Verbuttern. Zum Betriebe der Molkerei ist eine achtpferdige Dampfmaschine in Thätigkeit. Die Molkerei liefert Vollmilch, entrahmte Milch, Sahne, Butter, Käse verschiedener Art u. s. w. In Rücksicht auf die arbeitende Bevölkerung wird im Winter schon vor 5 Uhr morgens kochend heiße Magermilch zum Verkaufe kommen. — Bor dem kgl. Schwurgericht zu Leipzig standen am Mittwoch 6 jener jugendlichen Strolche, welche die Großstädte und ihre Vororte unsicher machen. Sie hatten am 22. Juli abend» mit einer Schar gleich- gesinnter Kumpane im Gasthof zu Stünz Unfug verübt, bta der Ortsdiener einen von ihnen festnahm und ab führte. Die ganze Rotte folgte den beiden unter lautem Gejohle, den Polizisten verhöhnend. Al» derselbe mit dem Verhafteten in» OrtSgefängnis eingetreten war, er öffneten sie einen Steinhagel gegen das Gebäude und sprengten die Thür auf, sodaß der Festgenommene ent wischen konnte. Das Schwurgericht diktierte den 6 An geklagten Strafen von 2 Monaten Gefängnis bi» zu 2 Jahr 6 Monaten Zuchthaus zu. — Anläßlich de» Umstandes, daß nach der am Mittwoch abend erfolgten Zustimmung der Stadtver ordneten der Anschluß von Reudnitz an Leipzig bereit» am 1. Januar 1889 stattfindet, herrschte am Donnerstag in ersterem Orte und in dem angrenzenden, an diesem Zeitpunkt ebenfalls zu Leipzig übergehenden Anger- Krottendorf die freudigste Bewegung unter der Be wohnerschaft. Auch äußerlich trat dies zur Schau, den» sowohl die öffentlichen Gebäude, wie das Rathaus rc., und 5 Stück Bilder gegen sofortige Bezahlung vnsteig«t werden, was hiermit zur öffentlichen «enntniß gebracht wird: - ' < Frankenberg, am 12. November 1888. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts daselbst. Grützner. ' ' " örtliches ui» SSchfifchtS. , . . « Arkenberg, 12. November 1888. 7 Aus Anlaß der Verhandlungen über die Herste!- stmg der Reichsstraße wurde mehrfach von einer neuen Anleihe gesprochen und sind dadurch viele der Meinung geworden, als würden die Schulden unserer Stadt nun urplötzlich wachsen. Zur Klarstellung sei nun hier mit- geteilt, daß gegenwärtig, nachdem mit dem Jahre 1885 die 1859er Anleihe (sog. Gasanleihe) völlig gedeckt wor den ist, noch die Papiere zweier hiesiger städtischer An- leihen im Verkehr sind und zwar von der Anleihe des Jahres 1863, welche mit Neujahr 1889 nur noch 22000 M. beträgt und durch die festgesetzten und stets regel mäßig eingehaltenen Auslosungen mit 31. Dezember 1892 vollständig getilgt sein wird, und die der 1879er Anleihe, welche, ursprünglich auf 500000 M. sich be- z'ffernd, mit kommendem Neujahr noch 430000 M. be tragen und mit dem Jahre 1918 gleichfalls durch all- jährliche Auslosungen aus dem Schulbenkonto der Stadt verschwunden sein wird. Di« finanzielle Lage der Stadt stellt sich nun folgendermaßen dar: Frankenberg besitzt Vermögen: 947 007 74 an Grundstücken, Kapitalien und Inventar, 169081 - 18 - an Stiftungskapitalien, 128925 - 87 - Reservefonds der Sparkasse. 1,245 014 79 welcher Gesamtsumme 455 756 - 37 « Schulden (unter Berücksichtigung des gegen wärtigen Standes der oben angeführten An- leihen) gegenüberstehen, sodaß 789258 42 als r«m«r Vermögensbestand der Stadt verbleibt, wobei zu bemerken ist, daß die im Straßen- und Schlrusenbau angelegten Gelder nicht in die Aktiven mit eingerechnet sind, da dies« Ausgaben als laufende Unterhaltungskosten des öffentlichen Straßenwesen» verausgabt word«n sind, nicht aber als Wertvermehrung städtischen Bodens gelten. Diese Darlegung dürfte wohl genügen, falsche Urteile und Meinungen über unsere städtischen Finanzen zu klären »nd zu berichtigen. — König Albert und Prinz Georg wohnten am gestrigen Sonntag vormittag» der Messe in der Hedwig», kirche in Berlin bei ; spät« besuchte d« König den Kaiser Wilhelm, welcher von Potsdam nach Berlin gekommen war, im Rtsivenzschloffe und nahm mit demselben die neuhergerichteten Wohnräume daselbst in Augrnschein. Um 1 Uhr begab sich der Kaiser mit dem König und dem Prinzen Georg nach Potsdam, wo er mit den hohen Gästen im Marmorpalai» gemeinsam zu Mittag speiste. Nach 4 Uhr kehrten die Säfte, vom Kais« zum «ahn- Hof« geleitet, von Potsdam nach Berlin zurück und reisten abends nach Sibyllenort in Schlesien ab. Die Königin Karola trat gestern mittags 12 Uhr ihre Reise nach Schloß Sibyllenort von Strehlen au» an. — Die Kommission de» Verein« deutscher Eisenbahn- Verwaltungen hat eine sehr willkommene Verbesserung der zusammenstellbaren Rundreisebillet» beschlossen. Der Inhaber eine« solchen war bisher nur berechtigt, die Reise auf den aufgedruckte« Aufenthaltsstationen und außerdem noch einmal auf jeder Bahnstrecke auf einrr beliebig zu wählenden Station zu unterbrechen. Dem nächst soll nun den Riisenden die volle Freiheit in der Fahrtunterbrechung gestattet werd«. , . ' . , — Zu der am Sonnabend nachmittag j2 Uhr im Kgl. Belvedere zu Dresden von den Mitgliedern der 2. Ständekamm« veranstalteten Jubelfeier zu Ehren der Abgeordnete« Schreck, Seydel und Uhlemann waren 62 Landtags-Abgeordnete erschienen. Vor Beginn bes Fest mahls hielt der Präsident der 2. Kammer, Geh. Rat vr. Haberkorn, namens der Kammetmitglieder an die Jubilare eine Ansprache, in welcher er deren vielfachen Verdienste, die sie sich als VolSvertreter sowohl, wie in