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^ezirksaE^ Amtsblatt -er König!. AmtshauptmMnschaft Flöha, -es Lömgl. Amtsgerichts, un- -es Sta-trats ?« Frankenberg. Erscheint täglich, mit AtlSnahm« der Komi-und Festtage, abends für den fol genden Lag. Preis vierteljährlich 1 M. SO PH., monatlich so Pfg., EInjel-Nrn. s Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- unstallcn, Postboten trnd die iluSgabe- Pellcn der Tage blattes an. zugten Stellen der Straßen waren hohe Obelisken mit grünendem Reisig errichtet und auf dem Bauplatze waren um die Stelle des Grundsteins das Kaiserzelt und Tri bünen für die geladenen Gäste gebaut. Zwei hochragende Obelisken, gekrönt von mächtigen Adlern mit ausgebrei teten Schwingen, beschützten gleichsam die Stelle, an welcher der Grundstein zu dem Gebäude des unbeugsamen Rechts gelegt wurde. Kurz vor 12 Uhr trafen der König Albert und Prinz Georg mit Gefolge ein und wurden von den Spitzen der Zivil- und Militärbehörden am Bahnhof empfangen. Der König, sowie Prinz Georg begaben sich in das Königszimmer und erwarteten daselbst die Ankunft des kaiserlichen Extrazuges, der eine Viertelstunde später ein traf. Der Kaiser stand am Fenster des Salonwagens und grüßte den König bereits von hier aus. Nachdem Se. Majestät dem Wagen entstiegen war, küßten und umarmten sich beide Monarchen auf das Herzlichste und begaben sich darauf in das Königszimmer, wo die Be grüßung durch die Spitzen der Militär- und Zivilbehör- dm erfolgte. Auf die Bewillkommnungsansprache des Oberbürg rmeisters vr. Georgi erwiderte der Kaiser mit Dankesworten. Die Majestäten verließen darauf den Bahnhof, schritten die Front der außerhalb desselben aufgestellten Ehrenkompanie ab und bestiegen die bereit stehenden Hofcquipagen. Die brausenden Jubelrufe bardenkönigs DesideriuS; dann Hildegard, die Tochter des Herzogs Gottfried von Schwaben; dann wieder Fastraea, des Grafen Rudolf Tochter, und während noch alle drei am Leben waren, war er schon wieder verliebt und ging mit der Alemanin Luitgarde das vierte Ehe bündnis ein. In dieser Hinsicht — aber auch nur in dieser einzigen — geriet ihm sein Enkel, der fränkische Kaiser Lothar II., wunderbar nach. Im Jahre 855 hatte er sich mit Theulberga, der Tochter des Grafen Hubert von St. Maur, vermählt, um sich zwei Jahre später von der jungen Kaiserin scheiden zu lassen, und Fürstin Walrade zu ehelichen. Daß aber die Eheschei dung den Karolingern sozusagen im Blute lag, bewies sich schon 887 wieder, als Lothars Letter, Karl der Dicke, von siiner Gemahlin Richard« geschieden wurde — allerdings durch Veranlassung der tiefgekränkten Ri chards selbst. Im 16. Jahrhundert, der Epoche der Reformation, begegnen wir, in die Zeit eines Dezenniums zusammen gedrängt, vier Ehescheidungen eines einzigen königlichen Gatten, des Blaubarts aus dem Hause Tudor. Die größtenteils mit Blut geschriebene Ehegeschichte Heinrichs VIII. ist der Welt gar wohl bekannt; welcher Gebildete wüßte nicht, daß Heinrich VIII. nicht weniger wie sechs die beiden Architekten des Baues auf. Gegenüber dem Kaiserzelt sah man auf dem Podium die stattliche Zahl der Mitglieder des Reichsgerichts, der Reichsanwälte und der Rechtsanwälte bei dem höchsten Gerichtshof. Die^Mu Geschiedene Königinnen. Anläßlich der nunmehr vollzogenen Ehescheidung des serbischen Königspaares dürften folgende Notizen über geschiedene Königinnen vielleicht von Interesse sein. Beginnen wir mit ganz alten historischen Zeiten, so finden wir, daß sich Alexander der Große von seiner Gattin Roxane scheiden ließ. Im Altertum wuchsen überhaupt, um einen landläufigen Ausdruck zu gebrau chen, die königlichen Ehescheidungen wild wie Brombeeren: in neunzig von hundert Fällen wurde die königliche Gat tin an den gekrönten Schwiegervater „kostenfrei" zurück- geschickt, und zahllose Kriege entbrannten darum, welche große Reiche zerschmetterten und ganze Dynastenfamilien von der Erde hinwegtilgten. So war's auch bis tlef hinein ins Mittelalter und selbst Karl der Große, dieser gewaltige Fürst und Mann, war nichts weniger wie tadellos in seinem Familienleben; er hat nicht weniger als drei Kriege geführt, nicht wemger als dre, Reiche zerstört, bloß weil er seine Gemahlinnen entweder den geliebten Schwiegereltern zurückgeschickt oder sie kurzer hand ins Kloster gesperrt hatte. Die Geschichte der Frauen Karls des Großen könnte für sich allem em Buch bilden; da war Desiderata, die Tochter des Longo- Die Gruudsteiulegung -es neuen Reichsgerichtsgebiludeö in Leipzig. Ein festliches Gewand hatte die alte Handels- und Meßstadt angelegt. Ueberall, wohin das Auge schweifte, fand eS Schmuck. Der Weg, welchen Kaiser Wilhelm und König Albert genommen, glich einer Triumphstraße. Vom Dresdner Bahnhof aus bezeichneten hohe Masten mit doppelten Guirlandcnketten den Weg, der durch die Bahnhofstraße, über den Augusturplatz, durch die Grim- maischr Straße, die Petersstraße, am Königsplatz vorbei nach dem Bauplatze des neuen Reichsgerichtsgebäudes auf dem Plane des ehemaligen Botanischen Gartens führte. Der Empfanzssalon auf dem Bahnhofe war fürstlich eingerichtet. Auf der Fahrstraße des Augustusplatzcs war ein großer Triumphbogen gebaut, der die ganze Breite der Straße einnahm. Die Häuser der einzelnen Straßen waren sämtlich nach einheitlichem Muster deko riert; Guirlanden und bunte Festons zogen sich von HauS zu Hms, Embleme und Fahnendekorationen schmück« ten die Wände, deren Grundfarbe von dem Schmucke fast verdeckt wurde. Das alte ehrwürdige Rathaus prangte in den gelb-blauen Stadtfaröen und trug mitten am Turm das Stadtwappen. Der Marktplatz war auf der Seite, auf welcher das erst kürzlich enthüllte Sieges denkmal steht, von hohen Masten umrahmt. An bevor Mi berechnet. betrag « Pfg. S-mMier!« und ta bellarische Inserat« I nach besonderem. - Tarts. Inseraten-AnnahE slir dt« jewellW «bend-Nummer bi» donnittagl uNHt mal in den Ehestand getreten? Von zweien seiner Ge mahlinnen, Katharina von Arragonien und Anna von Cleve, ließ er sich scheiden, zwei andere, Anna Boleyn u<id Katharina Howard, sandte er nach vorhergegangener Trennung der Ehe auf daS Schafott. Jane Seymour starb im Wochenbette und nur die Thränen „seiner Sechsten", Katharina Parr, gaben ihm das Grabgeleite. Aber hauptsächlich seine erste Ehescheidung hatte welt historischen Hintergrund, indem durch die Weigerung de» Papstes Klemens VII., in die Scheidung mit der Arra- goneserin zu willigen, Heinrich VIII. und mit ihm ganz England der Reformation in die Arme getrieben wur den; ja der König erhielt wegen seiner selbstverfaßten Verteidigungsschrift den Ehrentitel, den bis jetzt noch seine Nachkommen führen: „Vokonsvr Säsi" (Glaubens beschützer) und ward dadurch nun der Gründer der angli kanischen Kirche. Seine beiden eingeborenen Königinnen, Anna Boleyn und Kate Howard, hatte Heinrich enthoup- en lassen Anna von Cleve sandte er einfach ihren Sl- ^"^te sich, dem Kanzler Cromwell 'fLi^ 'Ns LvL einer unabsehbaren Menschenmenge zelteten den Zug durch die überaus reich geschmückten Straßen d bis zum Festplatz. Die Spalterbildung durch die Zch- straße erfolgte durch Schüler der Gymnastenund Rda^ schulen, durch Studenten, die Innungen und sonstige» Korporationen, wie Kaufmännischer Verein, Militärveretne, Gesangvereine u. s. w. Auch Militär von der Leipziger Garnison war zur Spalierbildung befehligt. ' Gegen 41 Uhr mittags versammelten sich die zur Feier d.r Grundsteinlegung geladenen PersoMn auf dem Bauplatze. Die Herren des HofeS begaben sich in da» Kaiserzelt, während der Vertreter des Reichskanzler», Staatsminister v. Bötticher, die stimmführenden Bevoll mächtigten zum Bundesrat und die beiden Vizepräsiden ten des Reichstages neben den Grundstein, rechts vom Kaiserzelt aus, traten. Auf der Seite links vomkaiser- zelt aus stellten sich die Justizminister der Bundesstaaten, die Chefs der Reichsämter, der Präsident des Reichs gerichts vr. v. Simson, der Oberreichsanwalt, der Ober bürgermeister von Leipzig, der Vertreter der Reichsan waltschaft beim Reichsgericht, die Mitglieder der Kom mission für Errichtung des Reichsgerichtsgebäudes und . reaeln^u^ Sckude^ der Verordnung vom 21. Juli dieses Jahres, Maß. L e2?Ua^??em^ Trichinenkrankheit bei den Menschen betreffend, wird hiermit bekannt gemacht daß am 27. dieses Monats der Gutsbesitzer Joha«« Georg Eichler in Merzdorf . Trichinenschauer für die Gemeinde Merzdorf L°rdm ist, und daß sich hierdurch die Verpflichtung des Trichinen- schauerS Muller m Frankenberg als Trichinenschauer für Merzdorf erledigt hat. «onigltche AMtShauptmannschaft Flöha, am 29. October 1888. — v. Gehe. Z^ Bekanntmachung. e-. D'^Ä?-°"^^amwlung sämmtlicher Reservisten, sowie der zur Dis- Position « Druppentheile und der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften findet statt: Am S. Awvember 1888 in Frankenberg in Benedix's Restaurant, und zwar: Vormittags 1v Uhr für die Ortschaften Frankenberg, Mühlbach, Ditters- » «.L r?- E": Jrbersdorf, Merzdorf, Sachsenburg, Gunnersdorf. Nachmittags 3 Uhr für die übrigen Ortschaften des Amtsgerichts Frankenberg. Anmerkung. In der Bekanntmachung vom 21. October e. ist in der 1.Zeile zwischen „sämmtlicher" und „zur" einzuschalten: „Reservisten, sowie-er". Besondere Ordres erfolgen nicht. Frankenberg, den 1. November 1888. Königliche» Bezirks-Kommando. 17. öffentliche Sltzmg des Stadtvervrd^ Freitag, de» 2? NE-der 1888, «««M AM w RalM-ssM-. laxesoränaaS- 1) Mittheilungen. . . Strohtempel im Lützelthale 2) Verwendung von der Parzelle beim Aufgange nach dem v - rur Waidanpflanzung. kok, insoweit e» über 16 Mir. 3) Verbot des Befahrens verschiedener Straßen unt Bauholz, 4) d°- —dNtm 5) Nachonwilligüng von 147 67 A für F-rtigstellungdeSswngb^ 6) Wahl von 3 Mitgliedern und 3 Stellvertretern zur Einkommensteuer iw s g commissioN auf die Jahre 1889 und 1890. .^.»..»«»„waltuna 6 211 7) Verwendung des Rathsregistrators Martin bei der VermogenSver g. s des OrtSstatutS. SN,«», «»-UÄ d« »-WME-e, - Borsteher der Stadtverordnete«. .. « auf die Monate November ^und Dezem- ber werden von uns, allen Poftanstalten und