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kk. men l« Jahres- SäU^ fastsbuud 1888,' >er freund« rsteher. >nbeeg. pster. chlegel. äbnisse un- Schwieger- Klepsch, ah und fern, en geehrten schmuck und >ruft so viel s entgegen, ^ngt, Mn 'oder 1888. linder, ikelkindcr. wllcr Tyeü- w geliebten herzlichsten tober 1888. Hümer. IN, ", )6lIir.W8. 16 18 j S „ 60 „ >marli. Am ^trieben: 208 Schweine, SO :en,ür..indee ! 56 bi« 60 M., III. Quatilär >54 M., ung. Lebendgewichi 5t bi« 56 M. el 30 bi« ZS IVO Pjd. i!« markt. Nm 480 Rinder Schweine mit tmdmeb erster are mit Ein- geringwertige Schlachtgewicht. . die nämliche BonHammln 63, während rar zu 50 kx Geringwer- Platze, «ei Sorte 53 bi» pro 50 bx »Swieczimer 50 Lebendgewicht iurger fehlten- ceise, SO—105 rl. e» a. 1.6 238. 1888. Donnerstag, den 11. Oktober. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Eonn- und Festtage, abends sür den fol genden Tag. Preis vierteljährlich I M. d0 Pf«., monatlich so Pfg., Einjil-Nm. b Psg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de« Tage blattes an. KezirksaE^ Inserate werd« ' «it g Pfg. für «8 « gespallene LorxuS» geile berechnet. «etnstcr Inserat« betrag so Pf,. Somplijierteimb ta bellarische Inserat» , «ach besondere» Tarif. Inseraten-Nimatz« für die jeweilig «bend^rummer bW vormittag» to Uhr Amtsblatt der Lönigl. Amtshauptmannschaft Flöha, -es Königl. Ämtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenberg. . ... . .... ? », , — .. . ....— nulten,«rulL auf das 4. Quartal werden von uns, UN- VlNNNHINNvvNNNNN-NNNN-NN^V seren Ausgabestellen in Stadt und Land, wie allen Postanstalten noch angenommen. Nach Orten außerhalb des deutschen Reichs und Oesterreichs, soweit solche ick Gebiet des Weltpostvereins liegen, geschieht der Versand unter Kreuzband von unserer Expedition aus unter Portoansatz von 1 M. 50 Pf. per Vierteljahr franko. Vie Lrpeäitioll äes krsnkenberxer laxedlLttee m Bekanntwachum. hauplmannschaft"^"^ Lokalitäten bleibt die Canzlel der unterzeichneten Amts- aekckloffeu und den IS. October 1888, Die für den 13 diese« sn" ^semTage nur dringliche Sachen expedirt werden. -ss. Mts. hier erscheinen"""^ bestellten Brandkassen-Einnehmer mögen am 1«. KöntgUche Amtshauptmannschaft Flöha, am 8. October 1888. v. Gehe. Dtch. örtliches und SstchMeS. Rei der 10. Oktober 1888. die Vorsts?" ^kgenstandcs wird wieder- Ln L" Uber den Lerkehr mit Spreng- soM Reichsgesetz vom 9. Juni 1884, Sächsische Le "Le v°ru von, 8. August dessL Jahres, sowie Verordnung vom 3. November 1879 — Angewiesen, daß derjenige mit Gefängnis von 3 Monaten bis ru 2 ^abren soweit nicht nach Beschaffenheit des Falles höhere Strafen an- gebroht sind, bestraft wird, welcher ohne polizeiliche Er laubnis Dynamit oder ähnliche Stoffe herstellt, vertreibt Mr auch nur ,m Besitze har und daß die polizeiliche Orlaudnis zum Besitze solcher Sprengstoffe nicht zugleich die Erlaubnis zum Vertriebe enthält Wer daher der- gleichen Sprengstoffe, die er mit polizeilicher Erlaubnis sich angeschafft hak, an andere überlasten will, bedarf dazu, falls er nicht schon im allgemeinen die Erlaubnis zum Vertriebe Hat, einer weiteren polizeilichen Erlaubnis. Lei gleicher Strafe ist den Händlern mit solchen Spreng- slofsen untersagt, dieselben an Personen abzulasscn, welche nicht den erforderlichen polizeilichen Erlaubnisschein vor- wetjen können. Die Nichtbeachtung der über den Trans port, die Versendung und Aufbewahrung von Dynamit und ähnlichen Sprengstoffen ergangenen Vorschriften ist ebenfalls mit der vorgedachten Strafe bedroht. Es ist daher jedem, der mit Sprengstoffen zu verkehren hat, dringend anzurale», sich mit den bestehenden Vorschriften gehörig bekannt zu machen. — Gegenwärtig wird wieder das Projekt einer Bahn linie Freiberg-Olbernhau in interessierten Kreisen lebhaft betrieben. Bereits vor 25 Jahren, also noch ehe die direkte Eisenbahn von Freiberg nach Chemnitz bez. nach Flöha fertig war, hatte man dafür gearbeitet, eine Bahn von Freiberg durch das Lößnitzthal ins obere Flöhathal und von da nach Böhmen fortzuführen. Nach dem nun das crzgebirgische Eisenbahnnetz eine andere Gestaltung erfahren hat, glaubt man, diesen ursprünglichen Plan wieder in die Erinnerung zurückrufen zu müssen, denn jetzt, wo die Bahn Großhartmannsdorf. Eppendorf sicher ist, könnte man von letztgenanntem Orte aus durch das Lößnitzthal, an der Klugeschcn Fabrik in Hammer- leubsdors vorüber und nach Hohenfichte bez. Olbernhau die Bahn weiterführen. Der nächste Landtag wird sich mit diesem Projekte schon zu befassen haben. — Einer Winterlandschaft glich am Montag morgen der Ort Bienenmühle und dessen Umgebung. Wäh rend man in Freiberg bei 2° -s- dichten Nebel und reg nerisches Wetter hatte, fand in dem etwa 28 km ent fernten Bienenmühle lustiges Schneeflockentreibcn statt, sodaß Fluren und Wälder bereits in ihr glitzerndes, weißes Winterkleid eingehüllt waren.— Auch m Anna berg hat cs am Sonntag in den Abendstunden das 1. Mal in diesem Winter geschneit. — Aus Reitzenhain wird unterm 8. Oktober gemeldet: Der heutige Tag bildete sür die hiesige Gegend den Wintersanfang. Es hat den ganzen Tag ununterbrochen ziemlich stark gc- schneit, sobaß gegen Mittag schon die Fluren mit einer Schneedecke überzogen waren und die Bäume unter der Last des Schnees sich beugten. Wenn man nicht noch Kornpuppen auf den Feldern stehen und den gemähten Hafer unter dem Schnee liegen sähe, so würde man glauben, schon in die Weihnachtszeit versetzt zu sein. Die Kartoffeln liegen hier noch durchgängig auf dem Felde. In Satzung liegt noch mehr Schnee wie hier. Hier kann man sagen, daß die Getreideernte kaum zur Hälfte eingebracht ist, und was eingehcimst ist, war nur halb reif. Im allgemeinen wäre die hiesige Ernte ziemlich gut gewesen. Die Kornpuppcn auf den Fluren des Ge- meindcvorstandcs in Kühnhaide bei Marienberg, die voll ständig in Scknee cingebüllt waren, zeugten von üppigem Wachstum. Auch hört man hier noch keine Klagen über schwarze oder fleckige Kartoffeln. Hoffentlich tritt noch trockenes Wetter ein, damit die Leute noch ihre Früchte cinernten können, denn gerade die Kartoffeln bilden hier die Hauptnahrung, zumal das Brot teurer geworden ist. — Der wegen Falschmünzerei m Riesa inhaftierte Kartonnagenfabrikant Wugk aus Oschatz ist am Freitag nachmittag zur weiteren Untersuchung nach Leipzig überführt worden. Uebcr Wugk werden immer neue Enthüllungen laut. Derselbe hat sich auch zahlreicher Wechselfälschungen schuldig gemacht. Die falschen Wechsel lauten zum Teil auf Oschatzer Geschäftsleute. Die An klage gegen Wugk lautet nun auf Falschmünzerei und schwere Urkundenfälschung. Der Prozeß wird dem Ver nehmen nach erst nach Weihnachten zur Verhandlung kommen. — In nächsterZeit dürfte die königl. sächs. Regierung Gelegenheit haben, von den ihr vom Landtag bewilligten Mitteln zur Entschädigung unschuldig Verurteilter Gebrauch zu machen. Aus Rochlitz wird nämlich gemeldet, daß ein Handarbeiter aus Geringswalde, der vor längerer Zeit wegen fahrlässiger Brandstiftung zu 6 Monaten Gefäng nis verurteilt wurde, nunmehr, nachdem er seine Strafe bereits verbüßt hat, im Wiederaufnahmeverfahren frei gesprochen worden ist, weil sich seine Unschuld herausge- stellt hat. — Die feierliche Grundsteinlegung zum neuen Reichs- gerichtsgcbäude in Leipzig wird am 31. d. M. stattfin den, und einem dringenden Wunsche der Stadt entspre chend, wird außer dem König von Sachsen auch Kaiser Wilhelm bei der Feier zugegen sein. Zwei Tage vor her ist der Kaiser m Hamburg bei der Einweihung der Zollanschlußbauten anwesend. Damit dürften übrigens die offiziellen Reisen des Kaisers für diesen Herbst ihr Ende erreicht haben und nur noch die alljährlichen Jagd reisen folgen. Roma. (Nachdruck verbalen.) Kaiser Wilhelm II. hält in diesen Tagen seinen Ein zug in die ewige Stadt! Roma rüstet sich zu seinem würdigen Empfange. Ueber Rom hat jeder gelesen und mancher sprechen hören; es sei uns aber gestaltet, unseren Lesern die Stätten des heutigen Nom zu zeichnen, welche unser Kaiser während seiner Anwesenheit berühren wird, damit zugleich ein Bild der italienischen Hauptstadt zu geben, wie cs sich dem nüchternen Beschauer präsentiert. Denn nicht alle Besucher von Nom sind ruhiger Seele, wenn sie den Boden betreten, auf welchem so viele berühmte Männer gewandelt, die Kuppel des wun- derherrlichen Petersdomes erschauen, neben welchem das Oberhaupt der katholischen Kirche seinen Sitz hat. Wer so enthusiasmiert Rom betritt, der wird manches unbe achtet lassen, was kritischen Gemütern nur zu sehr in die Augen springt. Wer unsere großen, sorgsam gepflegten deutschen Städte durchwandelt hat, es braucht gar nicht Berlin zu sein, das, was Reinlichkeit der Straßen und saubere Präsentierung anbetrifft, alle anderen Weltstädte übertrifft, der wird beim Promenieren in den «traßen von Rom ein schnurriges Gesicht sagen: „Das habe ich mir auch anders gedacht I Es giebt entsetzlich schmutzige Verkehrswege in Rom, deren sich ein- deutsche Kleinstadt schämen würde, und daß am Abend der Kehricht aus den Häusern auf die Straße gclvorfen wird, ist eine heute noch nicht ganz überwundene Sitte. Rom, die Stadt der Kunstschätze und Heiligtümer, steht als Großstadt noch nicht auf der verdienten Höhe, und wird in dieser Beziehung beispielsweise von Mailand weit übertroffen. Neapel ist nun allerdings noch viel schmutziger als Rom. Der Zentraldahnhof, auf welchem Kaiser Wilhelm eintreffen wird, ist ein verräuchertes, schwarzes Ding, der von unseren prächtigen deutschen Bahnhofsanlagen sich sehr wesentlich unterscheidet. Betritt man den Vor platz, so bietet sich dem Blicke zunächst im Halbkreise eine Reihe von ganz modernen Hotels; überall grüne Fen sterläden, in der Gesamtheit gerade kein fideler Anblick. Aber zur Rechten stoßen wir bereits auf das Altertum, dort ragen Ueberbleibsel der großen Bäder, durch welche die römischen Imperatoren die Bevölkerung sür sich zu gewinnen trachteten. Ziemlich ruinenhaft präsentiert sich die Anlage, und nur die Tausend und mehr Jahre, welche über dem alten Steinhaufen dahingezogen, machen sie ehrwürdig. Aber wir wollen nicht spötteln; indessen ist es schwer, ernst zu bleiben, wenn man Touristen, den Bädecker in der Hand, vor einem allen Steinhaufen in Rom stehen sieht und nun tiefsinnige Gespräche über Altertumswissenschaft loslasscn hört. Und von zehn sol chen Touristen verstehen sicher neun gar nichts davon; aber sie fürchten, man könne ihnen nach der Heimkehr auf den Zahn über ihre Reise fühlen, und sie würden dann errötend eingestehen müssen, sie hätten diese umge stürzte Säule und jene zerborstene Mauer nicht gesehen. Italien ist wunderschön, wenn man es leichten Herzens durchreist, seine endlosen Schönheiten zwanglos bewundert; aber wenn man dem Bädecker auf Schritt und Tritt folgen, darnach alle Sehenswürdigkeit abrennen will, dann wird die Sache gräßlich. Es ist nur eine kurze Wegestrccke vom Bahnhof bis zu dem mächtigen Quirinalpalast, der sich auf hohem Aclsrücken über einem Gewimmel von kleinen Gäßchen erhebt. Eine mächtige Steinplatte trägt die Inschrift, welche Papst Pius IX. als Bauherrn nennt. Man sagt, in der Umgebung des Palastes solle jetzt einmal Ord nung geschaffen werden. Aber es thut auch not, auf der eleganten Vin nationale za liegenden Seite sieht eS schändlich aus. Auf dem Balkon des Quirinal stand be kanntlich vor zehn Jahren Kaiser Friedrich, auf den Ar men den kleinen Kronprinzen Viktor Emanuel. Jetzt wird an jener Stelle sein Sohn die Huldigungen der Römer cntgegennehmen. Gegenüber dem Königspalaste liegt das Auswärtige Ministerium, ein ehemals geistlichen Zwecken dienendes Gebäude und über das Häusermeer hinüber schweift der Blick bis zu einer mächtigen Kirchen kuppel: St. Peter. Dicht beim Quirinal liegt auch die berühmte Via veoti sottomdro, äußerlich eine schmuck lose Straße, auf welcher am 20. September 1870 die italienischen Truppen, nachdem sie beim Piusthore Bresche geschossen hatten, in Nom eindrangen. An jenem Tage erreichte die weltliche Herrschaft des Papstes ein Ende. Die Römer sind ein sonderbares Völkchen; es ist nicht ganz leicht, über gewisse politische Verhältnisse mit ihnen zu reden. Der eine schwört zur Fahne König»,