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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 30.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188809300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18880930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18880930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-09
- Tag 1888-09-30
-
Monat
1888-09
-
Jahr
1888
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Frankenberg, 29. September 1888. 1- Heute vormittag traf die Leiche unsere» Unglück« lichen LandSmanne» Herrn vr. Schieck hier ein, um nunmehr morgen, Sonntag, nachmittag» 4 Uhr dem Schoße der heimischen Erbe übergeben zu werden. — Ueber den Tod de» beliebten jungen Arzte« ist noch keine volle Gewißheit zu Tage gebracht worden,^ es wird aber solche durch die energische Untersuchung, welche sowohl sei len» der tiroler al« der schweizerischen Behörden eingeleitct, nicht auSbleiben. Wir haben zu den von un« gegebenen Berichten in dieser traurigen Angelegenheit noch folgen- Hock machten, Minute spät LiereS in de arme Bock r Menschen ge Kenn er sein Die Rüc trotzdem er! 'fahrt. 4tach 'sperrte sich l selbst die Kl' volle Bezahl reiche Art, a Sr. Exzessen wandten, eil von Jugend zugesallen, s dabei eine 2 Der Ju' nicht ohne d erinnern, inl ff Mit Wohlgefallen sicht jedermann seit einigen Wochen die schmucken Wagen und Gespanne de« Herrn Bitzlhum o. Eckftädt die Straßen passieren, da der oben genannte gegenwärtig auf Lichtenwalde weilende StandeS- hcrr mit einem kleinen Kreis gleichfalls dort anwesender Gäste fleißig Ausfahrten durch Stadt und Land unter nimmt. Beisl sscncti Donnerstag nahm der Herr Graf Gelegenheit, sich über den Industriezweig der m unserer Stadt heimischen Chcnilleweberei zu unterrichlcn, und stattete unter Führung unseres Herrn Bürgermeisters -dem ausgedehnten Etablissement der Herren Hofmann und Lohr mit seinen Gästen einen Besuch ab. Die will kommenen Besucher verfolgen mit größtem Interesse alle Manipulationen von der Behandlung LcS Rvhmalc- rials an bis zur fertigen Ware, und gab der Herr Graf seiner Anerkennung der vorzüglichen Leistung!n dcS Etablffs ment» schließlich dadurch Ausdruck, daß er die Herren Besitzer erwähnter Fabrik durch eine Waren bestellung für seinen Hausbedarf erfreute. ff Eine reichhaltige Tagesordnung beschäftigte den am 27. d. M. nach längerer Pause in Flöha zu einer Sitzung zusammengetretenen Bezirksausschuß der kgl. Amlshauplmannschast Flöha. Zur Eröffnung derselben brachte Herr Amtshauplmann 9r. v. Gehe zur Kennt nis, , daß das Ausschußmitglied Herr Bürgermeister Messerschmidt zu Oederan durch nicht unerhebliche Er krankung verhindert sei, an der Sitzung teilzunehmen. Erster VerhandlünMtgkrislanb der Tagesordnung betraf die Mit benutzung'd-S Krankenhauses zu Frankenberg seitens des Bezirk« undhandelte es sich um eine Aenderung des zwischen dir kgl. AnilShauplmaiinschast und der Stadtgemeinde Frankenberg abge- schlossene» Vertrag«. Im letzteren war eme b>S zum I st. 1889 lausende Probezeit vorgesehen, welche Bestimmung sitzt sollen ge- lassin worden ist und ist an deren Stelle vierteljährliche Kün digung wie in dem mit der Sladlgcmeinde Oederan geschlossenen Bersrag getreten. Ebenso ist der von der Sladlgemeinde Franken berg g« machte'Voe behalt, . Ausnahme erfolgt, soweit Platz vorhan den"', IN Wegfall gekommen. Ter Bezirksausschuss genehmigt tmft.VeUragSändel ungen und sieht von emer nochmaligen beson deren Vorlage an die Lezirksversammlung ab. Zu Punkt 2 der Tagesordnung, die Veröffentlichung einer Zusammenstellung der hin begievl sich die Familie zur See ; allein selten wurde auf dem Mälar eine traurigere Luftpartie gemacht. Endlich landete man bei einer grünen, laubreichen, schattigen Stelle de« Strandes und lischt im Grase auf, was man hat. Die Frau des Juweliers sucht, sowett es in ihrer Macht stehe, beim Essen die Heiterkeit auf recht zu halten, um die Sorge und Bekümmernis ihrer teuren Ehehälfte zu zerstreuen. Aber da sie sicht, wie er vergißt, den Aal in die Hälfte zu teilen, was er sonst me außer acht ließ, da verliert auch sie den Mut und wird ebenso trostlos wie er. Nach Schluß der Mahlzeit nimmt die Frau das Kind mit sich und begiebt sich in das nächstgelegene kälhner- hauS, um hier Kaffee zu kochen. Der Mann dagegen sucht den Schatten eines Baumes auf, legt seinen neuen Strohhut neben sich und schläft ein. Das war ja wohl auch das Beste, was er unter solchen Verhältnissen thun konnte. Nach einer Viertelstunde guten Schlafes weckte ihn ein Geraschel in seiner Nähe. Er schlägt die Augen auf und gewahrt einen weißen Bock, welcher offenbar in aller Ruhe sein Mittagsmahl einnimmt. Aber wie bestürzt ff Der Z von nächstem Uhr an, statt - Die Georg nebst 'L Oktober e - Prinz schrn Begleit' 4. V. ein ver die ihm wähl Aufmerksamke »für Arme de StadtrateS ! zugestellt wer Kinder jeder buch erhaltet Konfirmation — Das unterm 20. l 1889 zur Bl grüne Unterd den die zur L mit darauf a Ler etwa be noch Vorhand kartenformula tausche« mit wirkenden B< meriewirtscha der umzutaus lung mit ei' Werden unve kartenformula ber 1888, a gesendet, dar des Bezugspi - Nacht errichtenden! rind Stelle zi tag, den 30 dankbare Nal hat, die Hüll, .übergeben w, — Von nachmittag ei des Üuhbergi Gewölk des Himmels teil zwei Sonnei von sechs <l Diese auf be ruhende, Lun währte ungefl - Häuf Differenzen muß und Gc Besiimmunge Reichssilbeiw anzunehmen; verlangen. ' bis zu jedem Thaler trete Außerkourssel auch der Gol — Scha tm in Krum WO Zentner Z des Herrn Gen Ein Schutzman von Halsbrücke berger aus V umwunden zu -Krummcnhenm Woche Lohn ab - Unfä Dresdner G raffinierten Ga kurzem zu nv -Gauner vorgcs' Der Zopf Sr. Exzellenz. (Sus dem Schwedischem) (Schluß.) Trostlos kchrte der Goldschmied heim. Nun wußte er sich nicht mehr Rat. „Wie lange Du ausbleibst I" äußerte seine Frau; „das Boot, welches wir bestellten, wartet schon über eine Stunde; der Proviantsack ist schon längst hinabgetragen und ich habe den herrlichsten Hjclmareaal gekauft!" fügte sie bei, indem sie hoffte, diese frohe Nachricht werde die Falten von der Stirn ihres Mannes fortwischen. Es war nämlich schon am Morgen, ehe noch die un glückliche Geschichte vom Zopfe herausgekommen, bestimmt worden, daß die Familie auf dem Mälarsee eine kleine Vergnügungsfahrt unternehmen und ein paar Stunden im Grünen verbringen wolle. „Boot! Hjelmareaal!" wiederholte das Familicn- haupt mit dumpfer Stimme. „Mir ist eher, als sollte ich in den See hinab, als ins Boot, eher von den Aalen gefressen werden, als sie selber essen I" Die Bootsahrt konnte man aber nicht einstellen, mit- ff Nachdem bereit« am vergangenen Sonntag in bei nahe allen Kirchen Sachsens eme LandeSkollekle für den Bau einer Kirche in Niederhaßlau bei Zwickau ftattgc- sunden, wird eine Sammlung zu gleichem Zwecke morgen, Sonntag, im hiesigen Gotteshzuse erfolgen. Am letzten Sonntag wurde dieselbe de« Erntefeste» und der dabei ftattfindenden Kollekte für die Armen der Parochie halber verschoben. Die fast nur aus Kohlenbergleuten und Fa brikarbeitern bestehende Gemeinde Niederhaßlau mit üvcr 4000 Seelen ist nach Bielau eingepfarrt. Die Ent fernung vom Kirchorte hat da« Bedürfnis eigener Gottes dienste in Niederhaßtau je länger je mehr fühlbar gemacht und die in einem Schullokal abgc Haltenen Kindergottes- dteuste, Kommunionen und namentlich die Atendbidelstun- den stad so zahlreich besucht, daß da» Lokal in keiner Weise genügt. Nachdem nun die Erbin eme» längst verstorbenen Wohlihäter« der Gemeinde Bielau zur L,- baung einer Kirche auf Niederhaßlaucr Flur 10 000 M. gegeben haben, der Stadtrat zu Zw ckau, al« Kirchenpatron, den Bauplatz zu einer Kirche g. schenkt, die Gesawtkrrchen- gemeinde Bielau ein Da,lehn von 22000 Mark aufge nommen und als Unterstützung zum KirLcnbau ber armen Gemeinde Niederhaßlau überwiesen, auch da» Lande»- konsiftorium eine Unterstützung aus seinen Kossen zuge sagt hat, so bleiben, da eine einfache, doch würdig auS- gestattere Kirche nebst Zubehör für eine Gemeinde von über 4000 Seelen unter 50-—60000 Mark nicht herzu- stellen ist, noch mindestens 201.00 Mark zu beschaffen, welche die armen Bergleute in Niederhaßlau nicht auf bringen können. Möge der Bittruf auch in unserer Ge meinde wieder willige Geber finden, um so mehr, al» es gerade die für da» Sektenwesen so zugängliche Zwickauer Pflege ist, auf welche zur Ei Haltung des Bestandes der Landeskirche, großes Augenmerk zu richten ist. ff Laut amtlicher Anzeige befindet sich vom 1. Oktbr. ab die hiesige Geschäftsstelle de» kgl. Untersteueramts im Schmidtschen Hause, Ecke der Kirchgasse und Freib. Straße. *) Die „N. Fr. Pr." bringt in einem Telegramm aus Mals folgende anscheinend von einem zur Untcrsuchungslommission Ge hörigen stammende Notiz: „Der Meinung der Sachverständigen zufolge ist vr. Schieck durch einen Absturz verunglückt, der aber wahrscheinlich durch sremdcs Dazuthun bewirkt worden sei." **) Anhängig ist der Kriminalsall, obgleich die Unthat auf schweizerischem Boden verübt wurde, beim Ärcisgericht Bozen, weil Lie beiden Uebelthäter tiroler Landsleute und auch auf tiroler Grund und Boden verhaftet worden sind. von der Amlshauplmannschast Flöha seit dem Jahre 1874 erlas senen allgemeinen polizeilichen Bekanntmachungen, »klärte der Herr «mlahaupimann, daß e« außerordentlich wünschenswert und nol- wcndig sei, eine solche Zusammenstellung im Druck erscheinen zu lassen, um den Gemeindebehörden, Gulsvorsiehern, allen mit der kgl. AmlShaupimannschast verkehrenden Behörden, sowie dem Pudli- kum eni Nachschlogebuch in die Hand zu geben, welche« ermöglicht, sich über die bestehenden amikhauptmannichastlichen Verordnungen rasch zu orientieren, mal zur Zeit mit großem Zeitaufwand und gl ober Mühe verknüpft ist. Die Drucklegung und der Vertrieb be« Werkchrn» kann jedoch nur Mit einem Zuschuß von ca. 2L0 Mark au« v>zirl«m>tteln herbeigesührt werden. Der Bezirksaus schuß erkennt die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit de« Buche» an ui'd bewilligt den erforderlichen Zuschuß in der Weise, daß der Betrag in dem der Bezirkeversamm ung vorzulegenden Haushalt- plan jür 1889 berücksichtigt werden soll. Der Voranschlag zum HauSha'lp an de» BczirlSverbande« sür 1889, wie er ter VezirlS- versammiung vorgelegt werben soll, wild festgesetzt in „Vidars" aus 13787 Mork, in „DeckungSmitM" auf 14800 Mark, sodaß ein disponibler Rest von 1033 Mark verbleibt. Berücksichtigt m d m Vo>a»schlag ist u. a. die Unterstützung de« Friedrich-August-Susi« zu Börnichen, ferner ein Gesuch der Gemeind, Eppenborj um eine Wegedauunterstützung zur Korrektion der Oederan-Mittelsaidaer Straße, über welches gleichzeitig mit verhandelt und zu welchem Zw,ck 900 Mark bewilligt wurden, sowie tue Kosten d r abzudal- tenten VortragSkurse über Anlegung von Nolverbänden mit übv Mark. Der Bezirksausschuß hatte in sein» letzten Sitzung sür diese Kurs« SOO Mari vorbehältlich der Genehmigung der «ezerl«- versammlUNg bewilligt. Der aufgistellle Kostenanschlag unter Be rücksichtigung einer Teilnehmerzahl von 150 Personen <Li6 sind ang,meldet, darunter au« Fiankenberg 49, von denen cu. 18 zu. gelassen werden sollen) unh bei Beschaffung der nur allernolwen- kugsten Lehrmittel beläuft sich jedoch auf 550 Maik und soll daher erst die Genehmigung be« HauShalip'anS durch dieBizirlSversamm- lung abgewaiiet werde», ehe die Vorträge stallflnden. — Vom Verband der Tierschutzverein« im deutschen Reiche lag eine Eingabe vor, in welcher die Bez rksbe Hörden gebeten werden, möglichst daraus hinzuw rt>», Tierquälerei beim Schlachten von Kleinvieh zu ver meiden. Der Auchchuß ist indes der Meinung, daß, adgesehln von unvermeidlichen Emzetsällen, Schlachlviehquälerei im d'eesu- tigen Bezirle Nicht vorlvmme, und nimmt von weiterem Eingehm aus da« Gesuch Abstand. — Die Ernbezirlung de« Bahnhof« Wilischlhal in die Sladlgemeinde Zschopau wird nach Vereinba rung der beiden Parteien genehmigt. — Da« Uusall- lind Kran- kenveisicherungSgesetz, beir. die Versicherung der im land- und solstwirtschafttichen Betriebe beschSfliglcn Personen, bedingt eine Ftstst.llung der Durchschnittswerte der Natura bezöge, welche diese Leute genießen. Der Wert derselben wird jür den amlshaupl- mannschaftlichen Bezirk rUöha biMessen pio ?ahr und Person, ohne Rücksicht aus Alter und Geschlecht, sür da» Gesinde aus L50 Mark (Wohnung, Kost, Beleuchtung, Heizung w); jür die Be- lriebsbiamten ebenfalls pro Jahr u) mit Wohnung aus 400 Mark, 8) ohne Wohnung aus 350 Mark. — Die auf ^00 Mark veran schlagte Reparatur der in Frankenberg stationierten BezirlSwasser. wagen nebst Zubringer wird !r conto de« Beznlshauöhaüplan« genehmigt. — Dee Veränderung re;p. Vergrößerung de« Ge- me,ndcbez rk« DitterSdors, veranlaßt durch Eu.verieebmig von 18,9 Ar sorslfi-kalijchen Areal«, findet ebenfalls Genehmigung — Di«membralion«gesuche lagen lO vor und sanden dieselben sämt lich, zum Teil bedingungsweise, Genehmigung. — Ein Anlagen- regu anv sür Franlenstein entsprach nicht den an dasselbe zu stil- lenden Bedingungen und soll daher gen. Gemeinde zur Abänderung zurückgegtben werden; ebenso ein Nachtrag zum AMagenregmauv ,ür Oberwiesa. Genehmigt wurden das Anlagenregulaiiv sür Wingendors und ein Nachtrag z, m Anlagenregulaiiv siir Gahleoz, besürwortel taS «tsiYveräudcrungSabgabeortgulaliv sür Merzdorf. 3 Schlächtereianlagen in KuniieiSdolf, Epp.ndars und Auerswalde wurden unter Stellung ter von den Sachverständigen vorgescha- genen Bedingungen konzessioniert. — Mangel« Bedürfnisse« adge- lehnt wurden die Schau!- rc. Gesuche de« F. G. Trummer in Jägeihos (e« handelte sich um die Uebertragung der Gasthossgerech. tiglcit für den Gasthof Jägerhof, welch letzterer seit 1881 nicht wenig» a'.S 8mal den Besitzer gewechselt hat und in der letzten Zeit reine« Spekulatiensobjelt geworden ist), de« R. F. H. Oehme m Krumherrnersdors, de« I. Finsinger und de« p. -Zschocke in Eppendorf, de« L. Bercke in Flöha, de« H. Franz in Weißbach und de« A. A. Otto in Dorsschellenberg. Dagegen genehmigt I wurden die SchanlkonzelfioniüberlragnugSgrsuckt de« F/W. Koch I in Leubsdorf und de« Jr M. Lt'o in Schönerstadl, ebenso da» I Gesuch de« P. Roux in Hennersdorf um Ueberrragung der Kon zession zur Abhaltung von Singspielen. Ueber 9 Gesuche, d,S G. Klee» in Borstendorf und der K. verw. Wagner in Grünhainichen, I um Erteilung der Konzession zum Handel mit denaturiertem 1 Spirilu« brauchte nicht verhandelt zu werden, weil die nachgesuchle Erlaubnis bereit« in der Konzession zum Kleinhandel mit Spiri« l tuojen, welche beide Antragsteller besitzen, enthalten ist. Ferner I erklärte sich der Bezirksausschuß noch einverstanden mil der Ver- I Minderung de« Siammvermögen« der Gemeinde Hennersdorf, ver anlaßt durch unentgeltliche Abtretung von 68 Quadratiuieii Ge- meinbeareal an da« dortige Schullehen, und mil der Annahme eine« Legale» in Höhe von 1500 M. feilen« der Gemeinde Garul» darf, diss-n Zinsen beslunmungSgeneLß alljährlich mil ss zu »r- I menzwecken, mil j zur Verteil»,eg au Konfirmanden, welche m landwirischaftlichen T lenst ireien, Verweiidung finden sollen. wird der Juwelier, als er entdrckt, daß es gerade jem I neuer Strohhut ist, welchen der Bock auffrißt und schon I zum Teile zerstört hat! Mit Recht erzürnt, faßt der I Juwelier den Bock bei seinem üppigen Bart, allein das- I mutige Tier widerstrebt aus allen Kräften. Mitten m I diesem Zweikampf schlägt sich der Goldschmied vor die I Stirn und stößt einen Schrei aus, der weit durch den I Wald tönt. Er hat eine Idee, eine neue, glänzende Idee,. I und augenblicklich wendet er seinem Widerpart den Rücken I und eilt zur Käthncrhütte, noch angespornt durch den I Bcck, welcher mit solcher Kraft auf den Fliehenden ein- I dringt, daß dieser fast kopfüber in die Stube stürzte. „Wem gehört der Bock da draußen?" fragt er eifrig und atemlos. „I, du meine Güte, e» wird wohl der unserige sein!' I entgegnet die kälhnerin. „Was begehrt Ihr für den Bock? Ich will den Bock kaufen!" ergänzt der Juwelier mit gleichem Elfer, „oder eigentlich, ich will seinen Bart kaufen. Ich gebe 24 Schilling für den Bart." Das Ende dieser Unterredung war, daß der Juwe lier und die Häuslerin gemeinsam Jagd auf den Zug«? » Le» zu ergänzen, was Anspruch aus Richtigkeit hat: Gegen Ende voriger Woche, als die beiden Hirten, namens Kuhn <60—70 Jahre alt) und dessen 34jähriger zukünftiger Schwieger sohn Schöpf, wegen dringenden Verdachts zum mindesten dcS Lei- chenraubes bereits inhaftiert waren, wurde nach Mals gemeldet, daß im Uinathale an einein etwa 15 Ellen betragenden schroffen Abfall von Lem Wege der Leickmam vr. Schiecks liege. Von der zuständigen schweizer Gemeinte Sent (auch Sinz genannt) wurde sofort das Thal darauf begangen und um keinerlei Ungehörigkeiten Vorkommen zu lassen, eine Bewachung dir Leiche angeordnct, bis aus Bozen und 2 hur am andern Tage die UntcrsuchungSkommis- fionen enitrcfsen würden. Letztere haben sich zu gleicher Stunde am Thatorte eingefundcn und nach peinlichster Feststelluilg aller nä heren Umstände die gerichtliche Aushebung ber Leiche veranlaßt. Die in Glurns gefangen gehaltenen beiden Angeklagten haben von Anfang an natürlich „nichts gewußt" und später über alle Einzel heiten mit den Sch.cckschen Elg-ntumsstücken fortgesetzt die wider sprechendsten Aussagen gethan, wobei natürlich der große „Unbe- tannte", in der Hauptsache ein sremder Gemsjäger, eine Haupt- ' rolle spielt. Der ältere Schafhirt ist in der ganzen Gegend . übel beleumundet gewesen und der Volksmund spricht dort rück haltlos aus, daß es wahrscheinlich sei, unser armer vr. Schieck sei von ihm in den Abgrund gestoßen und beraubt worden. Die Aussagen eines schwachsinnigen Burschen, welcher ani 11. August das Uinathal ebenfalls begangen hat, und die beiden Hir ten beobachtet haben will, wie sie sich in der Nähe des Fund ortes die Hände gewaschen haben, lassen darauf schließen. — Der Weg ist da, wo Herr vr. Viktor Schieck abgestürzt ist, zwar schmal, aber doch so, daß ein rüstiger Wanderer ohne Bedenken den Pfad begehen kann. Es besteht die Annahme, daß Ler Hirt Len vr. Schieck ein Stück Wegs geführt hat, Lessen Tasche uuL Ueberrock, von welchen Stücken noch keine Spür zu finLen war, getragen amd Labei an Lem FunLort Ler Leiche eine G.waltthat verübt hat, falls nicht der vorher beraubte Leichnam später in den Abgrund geworfen wurde.-) An der Leiche Les Arztes wurde Schädclbrnch, Bruch mehrerer Rippen, sowie des rechten Armes und BlmcL be stätigt. Ob der Schädelbruch, welcher unbedingt den sofortigen Tod herbeigesührt haben muß, Lurch Schlag mit schwerem Gegen stand oder durch den Sturz herbeigesührt —, weiß noch niemand, außer Gott und Leit etwaigen Tyätern! vr. Schiecks Leiche ist, abgesehen von Len schwer verletzten Kopfstellen, im allgemeinen recht gut erhalten gewesen und nach erfolgter Aufhebung zu Thale getragen worden. In Sent haben Lie keilen hiesigen Anverwand ten, die nach eben beendeter Voruntersuchung einlrasen, die Leiche als die irbpchen lleberrcste ihres lieben Bruders und Schwagers bestätigen und selbe in einfacher, aber doch würdiger Weise können rinsargen lassen, sodaß nun doch Ler zermarterte Leib Ruhe auf Lem Friedhof der Vaterstadt finden kann, nachdem er sechs Wochen lang in der einsamen Gebirgsschlucht unter freiem Himmel gelegen hat. — Wir unterlassen es heute, aus weitere „mutmaßliche" Ein zelheiten einzugche». Die Zeitungen brachten deren schon genug und haben bereits mehr verkündet, als Lie Anverwandten des un- glllcknchen Arztes an Ort und Stelle erfahren haben. Dieselben haben die Zuversicht mitgebracht, daß die Strafbehörden von Tirol und der Schweiz die Sache nicht in der „Ungewißheit" schweben lassen, sondern mit allem Nachdruck den Raub- oder Mordfall behandeln.**) Gedachte Herren haben aber aus beiden Ländern auch den direkten Auftrag von fast allen, mit denen sie in Berüh rung kamen, erhalten: „Lassen Sie es durch die Zeitungen Sach- „sens kund werden, daß in unsern Ländern sowohl die Teilnahme „an dem herben Verlust Ler Familie, als auch die Aufregung „gegen Lie Uebelthäter, welche unser Gebirge in Vcrrus bringen, „eine grenzenlose ist." Der Leiche unseres Herrn vr. Schieck selbst haben die biederen Bewohner des B zirksorteS Sent Lie, gcbühren- Mn letzten Ehren erwiesen. Sie brachte», ehe Lie traurige Fahrt angetreten wurde, unter Thränen des Mitfühlens Kräuzc, Blumen amb grüne Zweige dar, damit dem Fremdling, dem in ihren Ber- -> Hen so großes Leid geschah, auch Liebeszeichen nicht, fehlen sollte»! — ,7- —--7 — , örtliches und Sächsisches
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