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Freitag, den 5. Oktober 1888 zu männlichen Geschlechts sind, st. seil drei Jahren im Gemeindebezirk ihren wesentlichen Wohnsitz haben und 0. mindestens neun Mark an direkten Staatssteuern jährlich entrichten. Unter direkten Slaalssteusrn sind , die Grundsteuer, die Steuer vom Gewerbebetrieb im Umherziehen und die Einkommensteuer verstehen. des Schwarzen Adlerordcns. Schon in St. Pölten, wo Kaiser Wilhelm von dem deutschen Botschafter in Wim, Prinzen Reuß, begrüßt wurde, war ihm ein jubelnder Empfang zu teil gewmden. Beim Hirannahen des kaiserlichen Extrazuges auf dem Wiener Bahnhofe stimmte die Kapelle die deutsche Nationalhymne an, die Fahnen senkten sich, Kaiser Franz Joseph legre die Hand an den Helm und ging, sobald der Zug stillstand, zu dem Salonwagen, auf dessen Tritt Kaiser Wilhelm in der Obersten - Uniform seines öster reichischen Infanterieregimentes stand. Beide Kaiser küßten und umarmten sich aufs herzlichste. Kaiser Wil helm schritt hierauf, von dem österreichischen Monarchen begleitet, auf die Gruppe der Erzherzöge zu, tauschte mit dem Kronprinzen Rudolf und den Erzherzögen Karl Ludwig uud Albrecht Kusse und reichte jedem der übrigen Eczherzöge zur Begrüßung die Hand, während Kaiser Franz Joseph dem Botschafter Prinzen Reuß und dem Grafen Herbert Bismarck die Hand reichte. Der öster reichische Kaiser fragte sofort, wie der Reichskanzler sich befinde. Mit Ausdrücken der vollsten Befriedigung ver nahm er die Erwiderung des Grafen, daß Fürst Bis marck sich des besten Wohlseins erfreue. Nach Abschrei- 1V. öffentliche Sitzung ves Stavtnerordneteneollegiums Freitag, den 5. October 1888, Abends 6 Uhr im Rathhanssaale. I rr 8 e 8 « r <1 ii u n «- r Anlegung der Reichsstraße. Rechtsanwalt Priber, Vorsteher der Stadtverordneten. Zur Kaiserreise. Nach einem Aufenthalt von nur 24 Stunden hat der Kaiser die bayerische Hauptstadt verlassen und seine Reise nach Wien fortgesetzt. Das überreiche Reisepro gramm gestaltete keinen längeren Aufenthalt an der rau schenden Isar, noch weit ist der Weg, welchen der Monarch zueückzulegen hat, noch harren seiner viele Ova tionen, wenn si- auch nicht herzlicher sich gestalten können, als sie cs in München und früher Stuttgart und am Bodensee waren. Allerdings sind in München alle rau schenden Festlichkeiten unterblieben. Zu der Trauer des Kaisers kam noch die Sorge in der bayerischen Köuizs- familie um die plötzlich sehr erkrankte Prinzessin Ludwig, die Gemahlin des ältesten Sohnes des Regenten Prinz Luitpold, aber der von Herzen kommende Volksjubel hat den Kaiser gewiß viel'mehr befriedigt, als alle Feste cs hätten thun können. Der Einzug am Montag abend, der Zapfenstreich mit den enthusiastischen Volksovationen, die Rundfahrt durch die Stadt und endlich die Abreise am Dienstag abend, das waren köstliche Augenblicke, und der Kaiser hat auch für all' diese Liebe Worte herzlich- sten Dankes gehabt. Der Nath. vr. Kaenbler- Brgrmstr. Bu. Der Rath. Vi Krreubler, Brarmstr. Grü. Bei Berechnung der Einkommensteuer bleibt der Zuschlag außer Betracht. Alle diejenigen hiesigen Gemeindemitglieder, welche zur Erwerbung des Bürger rechts verpflichtet sind, werden hierdurch anfgesordert, sich bis spätestens den 15. October ds. Js. bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 10 Mark unter Mitbringung der Staats steuerquittungen an Rathsstelle anzumelden. Auswärts Geborene haben Geburtsschein oder Tauszeugniß beziehentlich Militär papiere mitzubringen. Hierüber machen wir alle zum Erwerbe des Bürgerrechts berechtigten Per sonen darauf aufmerksam, daß Diejenigen, welche in die Listen für die diesjährige Wahl der Stadtverordneten eingetragen sein wollen, sich ebenfalls zum vorbemerkten Tage anzumelden haben. Frankenberg, am 3. October 1888. Bekanntmachung, den Fleischbeschan-(Trichinenschnn-)Zwnng bete. Wir sehen uns miederyott veranlaßt, darauf ymzuweqen, day «ach tz 4 Absatz 4 des revidirleu Ortsstaluls, betreffend den Schlacht- und Fleischbeschauzwang in der Stadt Frankenberg vom 15. April 1887, anch solche Schweine und Ziegen, welche nur für den Hausbedarf einzelner Familien hiesiger Stadt in den Behausungen der Letzteren geschlachtet werden, dem Fleischbeschauzwang beziehentlich der Trichinenschau umertiegeu. Diese Thiere können jedoch außerhalb des Schlachlhoses durch einen der hiesigen geprüften und verpflichleten empirischen Fleischbeschauer (Trichinenschauer) untersucht werden. Diese Fteischbeschauer (Trichinenschauer) sind zur Zeil: der Tanzlehrer Herr M. Böhme, Schloßstr. 2l hier, und der Schlachthofvermalter Herr Müller, im Schlachihofe hier wohnhaft. Zuwiderhandlungen werden nach tz 20 des genannlen Ortsstamls bestraft. Frankenberg, am 2. Oclober 1888. Bekanntmachung. Nach tz 17 der revidirten Städteordnung sind alle Gsmeindemitgsieder zu Er werbung des Bürgerrechts berechtigt, welche 1. die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, 2. das süniundzmanzigste Lebensjahr erfüllt haben, 3. öffentliche Armenunlerstützung weder beziehen, noch im Laufe der letzten zwei Jahre bezogen haben, 4. unbescholten sind, , ' 5. eine direkle StaatSstener von mindestens 3 Mark entrichten, 6. auf die letzten zwei Jahre ihre Staatssteuer und Gemeindeabgaben, Armen- und Schulanlagen am Orte ihres bisherigen Aufenthalts voll ständig berichtigt haben, 7. entweder u. im Gemeindebezirk ansässig sind, oder b. daselbst seit wenigstens 2 Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz chaben, oder e. in einer anderen Sladtgeweinde des Königreichs Sachsen bis zur Aufgabe ihres bisherigen Wohnsitzes stimmberechtigte Bürger waren. Dagegen sind zum Erwerbe des Bürgerrechts verpflichtet diejenigen zur Bür- gerrechlserwerbung berechtigten Gemeindemitglieder, welche Am Mittwoch vormittag ist Kaiser Wilhelm in Wien eingetroffcn, und es war alles geschehen, den Empfang zu einem würdigen zu machen. Die vom Westbahnhof zur Hofburg führenoe Mariahilferstraß- war prächtig dekoriert. Bon Fahnenmasten und den Dächern der Häuser wehten Fahnen in den deutschen Reichsfarben und in den österreichischen und ungarischen Farben, nur schwarzrotgoldene Fahnen waren polizeilich streng ver boten. Seit dem frühesten Morgen ducchwogten viele Tausende die Straßen, kein Fenster war unbesetzt. Der Westbahnhof war ausschließlich für den Hof und die Staatswürdenträger reserviert. Die Halle war mit Fahnen, Blumen, Blattgewächsen dekoriert. Um 8 Uhr traf die Ehrenkompanie ein, während die Straßen bis zur Hofburg von 2l Bataillonen Infanterie besetzt wur den. Vor dem Burgflägel, in welchem die Gemächer Kaiser Wilhelms liegen, hatte das Husarenregiment seinen Ehrenposten. Auf dem Bahnhof versammelten sich Mi- Nister, Behörden und die Eczherzöge, an der Spitze der Kronprinz Rudolf. Um §9 Uhr erschien Kaiser Franz Joseph auf dem Bahnhof und begab sich sofort mit den Erzherzögen auf den Perron; der Monarch trug preu ßische Uniform ebenso wie die Prinzen, dazu das Band Bekanntmachnna. und ^ran^nvttsiche^ d^r 140 des Reichs-Gesetzes, betreffend die Unfall- Personen vom 5 Mai i "-"?°?"^^°^^°^'h!ch"ftlichen Betrieben beschäftigten 23 Moi'1888 bat die 2 der AusfRM„^Verordnung hierzu vom nach G-bör des Beurkson«^ n Königliche Amlshauplmannschafl, beziehentlich Ich obia m Ges-b- v jährlichen Durchschuitlswerthe der von den Fd>- Die Naturalbezüge ieiige,etzl. * Gesindes)^ männlichen und weiblichen Arbeiter (einschließlich des a an Kost auf 240 b. „ Wohnung „ 30 „ .. ... 6- „ Feuerung „ 20 „ 16 Jahren-^" weiblichen Arbeiter (einschließlich des Gesindes) unter u. an Kost auf 200 d. „ Wohnung „ 20 „ . .. e- " Feuerung „ 20 „ 3. der männlichen und weiblichen Belriebsbeamten' a. an Kost auf 320 d. „ Wohuung „ 50 „ n " Feuerung „ 30 „ Koutgliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 1. October 1888. Iti von Gehe.Lr. Bekanutmachung und Warnung. Wir sehen uns veranlaßt, darauf aufmerksam zu machen, daß die Verunreinigung fließender Gewässer unter Strafe gestellt ist und warnen deshalb davor, den die hiesige Stadt durchfließenden Mühlbach durch Emfließenlassen von Unrath, beziehentlich Ein wersen von festen Stoffen, Scherben u. f. w. zu verunreinigen. Frankenberg, am 2. Oktober 1888. Der Nath. vr Kaenbler, Brgrmstr. K. Erscheint täglich, mit Ausnahme der . M . M Fraunberger Sinj-l-Nrn. b Psg. MM M impliziert-und!-»< v-stcllungcn »MN »ellarisch- Inserats nchn-n alle Post. , «ach besondere» anstait-n, Postbaton F» - -- Taris, and die Ausgabe- »E » h-ll-n d-S Tag-. F/ Jns-rat-n.-unrch« Uauer an. H Wenl^Num^«! vanniltag, t» wp. bee Mnigl. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrats M Frankenberg-