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H 226. rrlcheint täglich, mit «»«nähme der E-m-und Festtage, «bend, sür den sol- genden Tag. Presz vierteljährlich l M. so Psg., monailich so Pfg., «injel-Nrn. sPfg. vestellungen nehmen alle Post- anstalten, Poslbrien und die Audgabe- stellen de« Tage blattes an. 1888. Donnerstag, den 27. September. -rMkeudergcr TaE/, für « Kaltem »arptB- tetle berechnet Leinster Juseraist betrag »» Pf^ stouchlijiertemltii»- tellartschi Inserats , »ach besonder«»« Tarif. Inseraten-«nnaht« für die feveilt« tlbend-Numnter biv vorintttag« rotW- Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschaft Flöha, -es Lönigt. Amtsgerichts un- -es Sta-trats M Frmkenberg. i Haasenstem L Vogkr'— BerlagSexpedision auch deren Zeitungsboten , auswärts sämtliche Bureaus und Filialstellen der Annoncenexpedittonel^ Jtwalidendank i—————-«t—A b Ko. re. außerdem in Auerswalde Hr Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Niederwiesa Hr- Mater,alwarenyano er --mann «ttta M «'s«' m, »mrtal »»i-rks Watt's E- «. WZM. T S«N ÄSAt^LW E «arM,e -m d- 7 NS««« «um-- wir«, m.,t Karra^Ä Heinr chs "Bis zur letzten Klippe" seinem Ende z«. Reueintreteude Abonnenten erhalten ans Wunsch, und so lauge der Borrat beisalllg ausaeuommeue Erzählung enthaltenden Nummem uachgeliefert. ^»irrulk sinoen nach wie vor dre wlrlsnm te Verbreituna. «tat« «itti!?»? Ausgabestellen, w e unsere zahlreichen Stadt- und Landboten nehmen Bestellungen zu dem für ein tAich erscheinendes 1 M. 50 Pf. fürs Quartal entgegen. Monatsabonnements (ü 50 Pf.) für Abholeude können Ip^ttto« des des Herrn Otto Matthes (Querstratze) und Carl Berthold (Schlotzstratze) bewirkt werden. Die Vierteljahrs- und Mo natskarten sind vom nächsten Sonnabend an zur Abholung bereit. Leckaktlo» iL»li Lxp««Ht1ou Sv« L r»nlL«nkvr8bi' VszfvviLtrE». Örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 26. September 1888. f In der Schieckschen Angelegenheit ist sowohl ge stern eme neuere Klarstellung zu geben uns nicht möglich gewesen, wie auch heute diese Möglichkeit fehlt. Es wird jedenfalls unter Anwesenheit der beiden hiesigen Herren am Thatorte eine gründliche Erörterung statt finden und dies durch den Umstand erschwert sein, daß schweizerische und tiroler Behörden in Frage kommen. Im weiteren werden die Herren Stadlrat Arthur Schieck und Direktor Engert den Ihrigen daheim nicht bloße Mutmaßungen geben wollen, sondern nur feststehende Thalsachen. — ES scheinen inzwischen von schweizer Blät tern, die eine Genugthuung darin suchen, daß tiroler Landsleute und nicht schweizer Leute die Uebelthäter — mag der Fall liegen, wie er will — gewesen find, ver schiedene recht willkürliche Notizen ausgestreut zu sein, welche sich auch in sächsische Blätter verlaufen haben. So dürste die gestrige Notiz der „Dresv. Nachr.", daß unser armer unglücklicher Landsmann an einem Bergsee bei der 8ar 8a88-Slpe der Entenjagd abgelegen haben soll, zum mindesten eme recht gewagte sein. Das oben genannte Blatt bringt heute eine weitere Nachricht, welche geeignet ist, über den traurigen Fall groben Irrtum zu erwecken, indem es als Opfer des traurigen Verhäng- nisseS bezeichnet den vr. Julius Leopold Schieck, geb. 1840 zu Dresden, woselbst dessen Vater Wundarzt gewesen ist. Nachdem derselbe in Dresden die Kreuzschule, später in Leipzig die Universität besucht, habe er 1865 die Doktor würde erlangt. Dieser Herr vr. Schieck ist jetzt — soviel ist uns bekannt — Arzt in Dresden oder Blase witz. ES hätte in Dresden selbst sehr nahe liegen wüsten, diese Personalnotiz auf ihren Wert zu prüfen! Den sächsischen TageSblättern, die sich seit etwa einer Woche in der Mitteilung des trüben Falls fast ausschließlich an unser Blatt halten und dasselbe wiederholt als einzig richtige Quelle für diesen Fall bezeichneten, teilen wir zur Lermeidung anderweiter Irrtümer mit, daß wir dm verunglückten Herrn vr. Viktor Schieck als einen Sohn unserer Stadt zu bezeichnen haben, al» den jüng sten Sohn des früheren Zigarrenfabrikanten und Land- tagsabgeordneten Herrn Klemens Schieck, der tw Ehren amt eines Friedensrichters noch jetzt der Gemeinde gern dient. Geboren 1854, besuchte Herr Viktor Schieck du» Eymnasium in Freiberg und studierte an den Hochschulen zu Leipzig und Freiburg. Nach Erlangung des Doktor titels Hal der strebsame junge Arzt an der Diakonissen- anstalt zu Dresden die Stellung eines Assistenzarztes angenommen, bi- er 1883 in Döbeln seine eigene Praxi» und seinen Hausstand begründete. Leider ist nun der junge gewissenhafte Helfer der leidenden Menschheit zu früh seinem Berufe und seinem glücklichen Familienkreise für immer entrissen worden! f Es ist eine seit längerer Zeit beobachtete Thatsache, daß alljährlich eine Anzahl zum Militärdienst auSgeho- bener Rekruten kurz vor ihrer Einstellung in den Trup penteil brotlos wird, indem dieselben keine Beschäftigung mehr erhalten. Die Militärbehörde gestattet aber, daß dergestalt brotlos gewordene Rekruten vor der geordne ten Einstcllungsfrist zum Militärdienst zugelassen werden. Die Ueberweisung solcher Rekruten erfolgt mit Genehmi gung der vorgesetzten Jnfanteriebrigade an einen Trup penteil derselben, nachdem dem Bezirksfeldwcbel der poli zeiliche Nachweis der Brotlosigkeit erbracht worden ist. — Prinz Georg hat gestern, Dienstag, abend in Begleitung der Prinzessin Mathilde, sowie der Prinzen Johann Georg und Max vom Leipziger Bahnhof in Dresden aus die Reife nach Stresa über Frankfurt a. M.-Basel zum Besuch der Frau Herzogin von Genua angetreten. — Die Ministerien des Kriegs, des Innern und des Kultus und öffentlichen Unterrichts erlassen gemeinsam im gestrigen „Dresdner Journal" die von den Ständen genehmigte Verordnung, die Zustellung behördlicher Zu fertigungen in Verwaltungssachen betreffend. Die Ver ordnung bezweckt bekanntlich eine möglichst einheitliche Regelung de» bei Zustellung behördlicher Zufertigungen in Verwaltungssachen zu beobachtenden Verfahrens, über welches bisher eine Reihe einzelner, zum Teil von ein ander abweichender Vorschriften bestanden haben. — Die in Dresden mit staatlicher Genehmigung veranstaltete Ausstellung gewerblicher Schulen des König reichs Sachsen (vom 23. September bis 3. Oktober) wurde am Sonntag ohne besondere Feierlichkeit eröffnet. An dem ersten Rundgange unter Führung der Vorsitzen den de» Ausschusses, Gewerbeschul-Jnspektor Enke, und der übrigen acht Herren des Ausschusses, nahmen teil Ober- regierungSrat vr. Roscher und RegierungSrat Morgen stern, sowie die Vertreter der Presse. Die Ausstellungen von 122 Anstalten — von überhaupt 170 im Lande — verteilen sich auf 11 Gruppeu: Gewerbliche Mittelschulen, Kgl. Bauzewerkenschulen, verschiedene Gewerbesachschulen, Web-, Wirk- und Posamentierschulen, Frauen-Jndustrie- schulen, Spitzenklöppelschulen, Strohflechtschulen, HauS- Jndustrieschulen, Gewerbliche Zeichenschulen, dergleichen Fortbildungsschulen und HandelSschulen. Am schwächsten ist die Lausitz mit nur 6 Anstalten, am stärksten das Vogt land und Erzgebirge (die Zwickauer Kreishauptmann- schaft) mit 81 Anstalten vertreten. Die Zehntausend« hochinteressanter Studiengegenstände, Lehrgegenstände, Lehrmittel und Lehrergebnisse bilden eia staunenswert reiches vrsichtigungSfelv. ES ist stet» der Grundsatz eingehalten worden, daß bei allen Schülerarbeiten die besten, die mittlen und die geringen ausgestellt wurden, um den 47 Mitgliedern de« BeurtetlungSausschusseS, welche bereits gestern ihren schwierigen Rundgang machten, ihr verantwortliches Amt zu erleichtern. Di« Einzel- aufstellungen erfolgten nach Maßgabe des verfolgten Lehr ganges und Lehrplans in den 18 disponibel gemachten Räumen des Gewerbehauses und in dem rund 600 Quadratmeter Bodenfiäche haltenden königl. Orangerie gebäude. In letzterem haben ausschließlich die 5 königl. Baugewerkenschulen Sachsens ausgestellt. Den Zöglings- arbeiten sind noch beigegeben Lehrmittelausstellungen: insbesondere Mustersammlungen, Modelle, Vorlagen rc. Sofort nach der um 11 Uhr geschehenen Eröffnung war der Besuch ein sehr namhafter. — Die hiesige Web schule entsandte in Begleitung von Lehrern und Vorstän den 20 Schüler nach Dresden, welche den Sonntag und Montag zum Besuche der Ausstellung verwendeten, wäh rend 29 Schüler unserer Handelsschule unter Führung ihres Herrn Direktors am Dienstag zu gleichem Behufe in der Residenz verweilten. — Am Sonntag vormittag erfolgte in Dresden die Einweihung der ersten 3 zusammenhängenden Neu bau« des Gemeinnützigen Bauvereins für Fawilienwoh- nungen, einer Aktiengesellschaft (1000 Aktien ü 200 M.) kleiner Leute. Die Häuser enthalten 60 Wohnungen i« Preise von 160 bis 305 M., jede Wohnung zu winde- stenS 4 Wohnräumen — Vorsaal, Küche, Kammer, Stube — ausgestatlet mit allen billigen Bequemlichkeiten und Erfordernissen, wie man sie anderwärts besser nicht finden kann. Alle Räume haben Tageslicht, jede Woh nung hat Gartenrecht zum Bleichen, Trocknen und Kin derspiel. Jede Wohnung hat Boden- und «ellerraum, auch separaten Abort und separaten Wasserleitungsab schluß. — Eine fidele Kneiperei veranstalteten vor einigen Tagen mehrere Hanbwerksburschen in Brockwitz bet Coswig, nicht weniger als 7 Flaschen Wein und 4 Fla schen Champagner wurden von diesen Herren von der Walze in einer dortigen Restauration getrunken, e» er folgte auch — prompte Bezahlung. Das Originellste bet dieser ungewöhnlichen Zeche ist aber die», daß die betreffenden Handwerksburschen an allen Orten das sog. OrtSgeschenk m Empfang nahmen und selbst de» Ort Brockwitz nicht damit verschont haben. — Eine vielerörterte, von den Gerichten ganz ver schieden beurteilte Frage, ob der Besitzer eine» Hunde», welcher durch Heulen oder anhaltendes Bellen die Be wohner der Nachbarschaft belästigt bez. in ihrer Ruhe stört, wegen ruhestörenden LärmS oder groben Unfug» bestraft werden kann, ist nunmehr in Berlin, nach völ liger Erschöpfung des Instanzenweges, dahin entschieden, daß der Besitzer eines derartigen Hunde- wegen „groben Unfug-" zu bestrafen ist. — Unfälle und Vergehen. Beim Spielen waren am Sonnabend nachmittag in Freiberg mehrere Knaben einer über wölbten Jauchengrube zu nahe gekommen, aus welcher erst kurz zuvor Jauche entnommen war und auf der nun eine Bohle fehlte. Auf Lem Gewölbe lag ein großer Haufen Rapsstroh, auf welche» die Knaben kletterten, dabei kam einer derselben ins Rutschen und fiel in die Grube. Als man sein Verschwinden bemerkte und ihn hcrauszog, war er bereits tot. — Am Sonntag abend wurde in Riesa ein frecher Ranbanfall verübt. In die Wohnung einer von ihrem Manne getrennt lebenden Frau drang abends ein un bekannter,'Kerl und forderte Geld. Da ihm dies nicht verabfolgt wurde, band er die Ueberfallene mit einer Waschleine, füllt« ihr Petroleum in den Mund und in die Kleider und drohte sie an- zuzllnden, wenn sie sich rührte. Er durchsuchte nun die Wohnung, enlsernte sich aber alsbald. Die nebenan schlafenden Kinder haben von dem Vorgang nichts wahrgenommen. Erst nachts gegen L Uhr hatte die festgebundene Frau sich mühsam bis zur Thür« E dem Kopfe gegen dieselbe geschlagen, sodaß die M wurden und sie befreie» Bedauernswerte krank darnieder. — ^>n angehender Zwmad'ahrer unternahm am Sonntag eine Parti«.