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H 208. Trschclnt tSBch' «il Ausnahme der Cann- und Festtage, abend» slir den sol- genden Tag. Preis vlerteliährllch i M. so Pkz-, monatlich »a Pfg-, Linjel.Ncn, »Pfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postbc^, und !ne Ausgabe stellen des Tage blattes an. kcnberger Tag«.,,/ ezirksa^ Inserat«,, »imech« für die sewetl«^ «Lend-llkummer M »ornltttag» so«-«. gespalle« »>qW° «eile berechnet. «lektster Inserat«» betrag 20 «g, - «nmstlljiette u«t>,.> -ell-rische Inserat» l 1 «ach besonder«« , Taris. Amtsblatt -er Lönigl. Amtshauptmannschast Flöha, -es Lönigl. Amtsgerichts un- des Ztadtrats ;u Frankenberg. BerlagSexpcdition auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche Bureaus und Filialstellen der Annoncenexpeditionen: Jnvalidmdank - Rudolf Masst! Daube L Ko. re. —; außerdem in AuerSwalde Hr Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Niederwiesa Hr. Materialwarenhändler Tittmann der 5, 6, 7, 8, 1, 2, Z, 4, Bekanntmachung. A" 7 der Verordnung de« Königl. Ministeriums des Innern E5^' kMaßregeln zum Schutze gegen die Trichinenkrankheit bei den Menschen oetr., wird hierdurch bekannt gemacht, daß von der unterzeichneten König. Uchen AmtShauptmannschaft folgende Personen ats Trichinenschauer in Pflicht genom men worden sind: 10, der Matenalwaarenhändler Ernst Hermann Müller in Frankenstein für Frankenstein und Wingendorf, sowie v. a. W. für Hartha, Kirch dach und Memmendorf, 11, der Schlachisteuereinnehmer Arthur Clemens Keller in Gornau für Gornau dtt Threrarzt Hermann Schulz in AuerSwalde für AuerSwalde und Gornsdorf, der OrtSdiener Franz Heinrich Engel in Dittersdorf für Dittersdorf, der Gemnndevorstand Braune in Dorffchellenberg für Dorffchellenberg, der Techniker Ernst Heinrich Clemens Leuthold in Ebersdorf für EberS- dorf, Braunsdorf, Lichtenwalde, Oberlichtenau und b,s auf Wei- teres suc Riederlichtenau, der Schneider Friedrich August Otto in Eppendorf für Eppendorf, der Schlachisteuereinnchmer Karl Julius Döhler in Flöha für Flöha, Guckelsberg und b. a. W. für Altenhain, der Tanzlehrer Mor,tz Böhme in Frankenberg b.a.W. für R-udörfcheu, OrtelSdorf und Sachsenburg, der Materialwaarenhlndler Oskar Böttger in Frankenberg b. a. W. für Dittersbach, Gnnnersdorf, Hausdorf und Mühlbach, s, der Schlachthofsverwalter Hermann Julius Müller in Frankenberg b.a.W. für Merzdorf, und Tchlöstchen-Porfchendorf, sowie b. a. W. für Dittmannsdorf - und Weihbach, 12, der Barbier Karl Eduard Zensch in Grünhainichen für Grünhainichen . und b. a. W. für Borstendorf, 13, der Restaurateur Gustav Bruno Uhlmann in Metzdorf für Hohenfichte und Metzdorf, 14, der Schneider Karl Hermann Richter in Niederwiesa für Nlederwiestr und b. a. W. für Oberwiesa, 15, der Uhrmacher Karl Gustav Hunger in LenbSdorf für Leubsdorf und b. a. W. für Marbach, 16, der Gastwirtb Heinrich Gustav Zweck in Oederan für Breitenau, Gör- berSdorf, Hetzdorf und Thiemendorf, sowie b. a. W. für Gahlenz, 17, der Restaurateur Ernst Heinrich Nühner in Oederan und 18, der Fleischer Otto Moritz Frey in Oederan für Böruichen b. Oederan und b. a. W. für Tchönerstadt, 19, der Gasthofsbksitzer Franz Hermann Leipscher in Plaue für Plaue und . Falkenau, 20, der Kaufmann Richard Lotze in Schellenberg für Schellenberg, Erd- mannSdorf, Grünberg, Jägerhof, Hennersdorf und KnnnerSdorf, 21, der Fleischer Frwdrich Emil Baldauf in Waldkirchen für Waldkirch«» und b. a. W. für Börnichen b. Grünhainichen, 22, der Fleischer Karl Heinrich Uhlmann in Zschopau b. a. W. für Hohndorf, KrumhermerSdorf und Witzschdorf. Königliche AmtShauptmannschaft Flöha, am 1. September 1888. I. St.: Lossow, Bezirks-Assessor. P. Örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 5. September 1888. 1- Bei der am gestrigen Dienstag erfolgten Aus losung der Geschworenen, welche bei den Verhandlungen der diesjährigen 4. Sitzungsperiode des kgl. Schwurgc- richtshofes zu Chemnitz als solche mitzuwirken haben, find durchgängig Namen gezogen worden, deren Inhaber weder dem Frankenberger Stadt« noch Amtsbezirke an- gehvcen. fr. Mühlbach. Wie seit Jahren, so beging man auch Heuer den deutschen Nationalfesttag in feierlicher Weise. Nachmittags in der 4 Stunde sammelten sich die Mitglieder des Militärverein» und Semeinderat» im unteren Gasthof und begaben sich unter Vorantritt einer Musikkapelle nach dem Kriegerdenkmal, woselbst Herr Lehrer Hutschenreuter mit der Oberklasse Aufstellung ge nommen hatte. Die Feier wurde hier durch Absingen des Liedes „Lob, Ehr' und Preis sei Gott" eingeleitet, welchem mehrere Choräle und Lieder und eine kurze An sprache de- Herrn L-hrerS folgte, währenddessen Jung frauen das Denkmal in sinniger Weise reich mrt Blumen ¬ gewinden schmückten. Nach vielem Aktus begab sich die zahlreiche Festversammlung in wohlgeordnetem Zuge nach dem Gasthof zurück. Eine Ansprache des Herrn Lehrers, in welcher ein Rückblick von jener verhängnisvollen Zeit bis zur Gegenwart gegeben wurde, eröffnete den zweiten Teil der Festlichkeit, welcher au- Ansprachen, Musik, Lieder und Deklamationen der Kinder bestand. Ein gegen 9 Uhr beginnender Ball hielt die Bereinsmirglieder und geladenen Gäste noch lange in festlicher Stimmung bei sammen. — Königin Karola traf am Montag nachmittag 1 Uhr 10 Min, von Dresden kommend, in Pirna ein und erwartete auf dem dortigen Bahnhofe die mit dem 1 Uhr 20 Min. von Bodenbach eintreffenden Personenzug ankommende Großherzogin Alix von Toskana und Prin- zessin-Tochter Erzherzogin Luise. Bereit stehende Hof- wagen überführten die hohen Herrschaften nebst Gefolge nach dem Lustschloß Pillnitz. — ES ist eine bekannte und über die Grenzen un seres engeren Vaterlandes weit hinaus gewürdigte That- fache, daß in keinem Lande der Erde früher und nach haltiger, bezw. in vollkommenerer Weise für diejenigen > Unglücklichen, welche von schweren körperlichen oder geisti gen Gebrechen heimgesucht sich selber nicht helfen könne», gesorgt worden ist und noch gesorgt wird, als in Sachse». Sachsen stand lange Jahre allen anderen Staaten Eu ropas voran und steht heute noch keinem nach in der Fürsorge für die Irren, Blinden, Siechen rc. ES sind nicht geringe Opfer, welche der Staat für die zahlreiche« Unglücklichen dieser Art bringt, aber sie werden grra gebracht, und noch nie haben die Stände de» Lande» gezögert, wenn es galt, die für die LandeSpfleganstalte» notwendigen, nicht geringen Summen zu bewilligen. Zur Zeit bestehen solche Pfleganstalte» in Hubertusburg, Sonnenstein, Colditz, Hochweitzschen, Dresden, Moritz burg und Waldheim. Die Zahl der in Hubertusburg im VersorghauS für irre Frauen, in der Abteilung für blödsinnige Kinder, im Landeskraukenhause, in der Ab teilung für Epileptische, im LandeSstechenhause, im LandeS- hospitale und in der Erziehungsanstalt für schwachsinnige Kinder Untergebrachten betrug insgesamt im Jahre 188» j 2077, hierunter 1376 irre Frauen. Auf dem Sonnen- i stein wurden in demselben Jahre 361 Irre, hierunter > 190 Frauen, versorgt. In Colditz befanden sich 853 Hie «eue Ausrüstung für die deutsche Infanterie. Nachdem im vorigen Jahre für die deutsche Infan terie eine neue Ausrüstung angenommen und bei den am 1. April 1887 neu errichteten Regimentern sofort zur Einführung gebracht worden ist, hat im Laufe der jüngsten Monate auch bei den übrigen Truppenteilen des Fußvolks die Neuerung ihren E nzuz gehalten. Hier durch ist das Ansehen der deutschen Infanterie gegen früher wesentlich verändert worden, was sofort einleuch ten wird, wenn wir di« Einzelheiten des neuen „Modells 1887" iu Kürze den Lesern hier vorführen. Die Ausrüstung-gegenstände, welche eine Abänderung erfahren haben, sind zahlreich (nicht weniger als . 13), und zwar folgende: . . , ' 1. der Tornister, 2. der Tormsterbeutel, 3. daE Tragegerät, 4. der Leibriemen, 5. der Taillenhaken, 6. die Patronentaschen, 7. die Schnürschuhe, 8. der Helm, 9. das Kochgeschirr, 10. der Brotbeutel, 11. die Feld- flasche, 12. Putz, und Nähzeug und 13. das Schanzzeug, futteral. Bevor die Einzelheiten näher dargelegt werden, seien einige kurz« allgemeine Bemerkungen vorausgesch ckc. Die Militärverwaltung hatte bei der Neuerung einen HauptgcsichtSpunkt vor Augen: sie wollte eine Gewichts- erletchterunz des zu tragenden Gepäck- herbeiführen und hat darum ganz bestimmte Gewichtsgrenzen fcstgestellt, welche bei Neubeschaffung von Ausrüstungsstücken und thunlichst auch bei Umgestaltungen alter Stücke inncge- halten werden sollen. Dabei ist ebenso darauf Rücksicht zu nehmen, daß den Ausrüstungsstücken eine genügende Stärk« und Haltbarkeit gegeben wird. Die Vorschrift sagt hierüber wörtlich: „Ausrüstungsstücke, welche das Mindestgewicht nicht erreichen, sind unbedingt zu verwer fen. Da» höchste Gewicht darf nur bei einzelnen und insbesondere nur bei solchen Stücken überschritten werden, welche für besonders große bez. kräftig gebaute Leute bestimmt sind." Der Tornister hat jetzt eine mehr längliche Form und besteht aus dem eigentlichen Tornister und dem Tor nisterbeutel; der erstere hat die Wäsche des Mannes, der letztere den sogenannten „eisern«» Bestand" der Ver pflegung aufzunehmen. Im Gefecht kann der Soldat sehr leicht den ersteren ablegen, was durch einfache leichte Handhabung geschieht, und mit dem letzteren weiter mar schieren. Der Leibriemen — die Säbelkoppel — dient j tzt zur Befestigung aller Ausrüstungsteile. Links an dem Säbelzeug hängt da» verkürzte Seitengewehr (Ba» , jonett), vorn sind zwei und hinten noch eine — die dritte — Patronentasche befestigt. Die vorderen Taschen find dem Leibe angepaßt, ihr« Kanten abgerundet; sie fasse«: ^je 30 Patronen und fitzen mit ihren Schlaufe« nicht unter, sondern auf dem Leibriemen (die Unteroffiziere haben zwei kleine Patronentaschen zu je 15. Patronen). Die dritte Hintere Tasche hat je zwei Pappschachteln mit zusammen 40 Pairone» und dient zugleich» dem Tornister al- Stütze, indem sie dessen Last auf den unteren Teil des Kreuzes mit überträgt; ihr Patron,»Vorrat soll i« s erster Linie den der vorderen Taschen, bei Bedarf ergän zen. Der Helm hat am Borschilde leine Messingschiene« mehr, die früheren Schuppenketten sind durch schwarze Lederriemen als Sturmband ersetzt. Der Brotbeutel ist jetzt von braunem Ledertuch und hängt auf der rechte« Seite dcS Leibriemens, sodaß er keinen eigenen Riemen mehr nötig hat, ebensowenig wie die Feldflasche, die dur- einen Karabinerhaken an dem Brotbeutel befestigt ist. Das Kochgeschirr wird auch nicht mehr wie früher i»