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(Cyprianer). Ein St 'st— kann dauernde der Lage. Frankreich. k schätzt. (Fortsetzung in der Beilage.) Leliut! 1 I.V8S I 8«tloh wird ausgege! — In Frankreich wollen die Ruhestörungen noch immer nicht aufhören. Auch in Abbeville, wo Boulanger Donnerstag vormittag eintraf, kam es zu öffentlichen Kundgebungen und, da die Anhänger Boulangers Wider stand fanden, zu tumultuarischen Auftritten. Boulanger begab sich nach dem Friedhof, um auf dem Grabe des Admirals Courbet einen Kranz niederzulegen, der Fried hof war indes von Truppen und von der Polizei be wacht, welche nur Boulanger allein den Eintritt in den Friedhof gestatteten. Beim Wiederheraustreten aus dem Friedhöfe hielt Boulanger an die vor demselben ver sammelte Volksmenge eine Rede, in deren Verlaufe ein heftiger Tumult entstand, sodaß die Polizei einzuschreiten genötigt war. Mehrere Personen wurden verhaftet. sammen, die unter allen Umständen ihre volle Schadlos. Haltung erzwingen wollen. Leiter der Versammlung war entfernt. * In Valparaiso platzte infolge heftigen Regens ei« Wasserbehälter, wodurch die Hauptstraßen überschwemmt wurden und der Verkehr unterbrochen ward. Nahe)« hundert Häuser stürzten ein und mehrere Hundert Per sonen sind ertrunken. Der durch das Unglück angerich- tete Gesamtschaden wird auf eine Million Dollars ge- neues Leben verliehen hat." Diese Aeußerungen haben eine gewisse Bedeutung, aber nur, weil sie in einem Blatt gemacht werden, von dem man weiß, daß eS der russischen Regierung zur Verfügung steht, und daß namentlich einer der höchsten Beamten des russischen Auswärtigen Ministeriums sich mit der Leitung des- selben beschäftigt. Aus diesem Grunde haben wir auch die Auslassungen des „Nord" etwas tiefer gehängt, denn es ist daraus zu entnehmen, daß diejenigen russischen Po litiker, welche hinter dem „Nord" stehen, noch immer daraus ausgehcn, uns in Verbindung mit einem etwaigen französischen Kriege einen möglichst großen Teil von Schleswig wieder abzunehmen." — Ueber den Empfang des Kaisers in Kopenhagen hat s. Z. der Pariser „Figaro" einen Bericht gebracht, der einen unbedeutenden deutschfeindlichen Skandal in der gehässigsten Weise zu einer Demonstration der ganzen Bevölkerung aufbauschte. Der Bericht ist auch in Deutschland gewiß von vielen gelesen worden, aber hier hat sich niemand weiter darüber aufgehasten, weil jeder mann weiß, daß Lügen und Verleumden das eigentliche Handwerk des „Figaro" ist. Aber in Kopenhagen hat die Schmach der Ungastlichkeit, die der Stadt nachgesagt wurde, mit Recht geärgert, und bei der Diskussion dar über ist zufällig der Verfasser jenes lügenhaften Berichts entdeckt worden. Zuerst hatte „Politiken" angedeutct, daß ein Mitarbeiter des „Dagbladet", der früher Korre spondent des „Figaro" gewesen ist, der Verfasser dieses Berichts sei, dies wurde jedoch aufs Bestimmteste vom „Dagbladet" dementiert. Darauf schrieb ein geachteter Kopenhagener einen Brief an die „Nationaltidende", worin er folgendes erzählt: „Am Tage der Ankunft des deutschen Kaisers ging ich mit meiner Familie nach FrederickSborg, als ich von einer deutschen Dame, die mich um den Weg nach der Stadt fragte, angeredet wurde. Ich gab ihr Bescheid und fragte sie, ob sie die Ankunft ihres Kaisers sehen wolle. Die Frage schien ihr nicht zu gefallen, und sie protestierte dagegen, daß Kaiser Wilhelm „ihr Kaiser" sei. Es zeigte sich, daß sie eine Hannoveranerin war, und sie wollte daher, wie sie sagte, mit dem „preußischen Könige" nichts zu thun haben. Sie erzählte weiter, daß ihr Bruder, der auch aus Hannover sei, sich in Kopenhagen als Korrespondent des „Figaro" aufhalte, und daß er dem Blatte Bericht erstatten sollte über den schlechten Empfang, LklHer dem Kaiser ganz sicher in Kopenhagen zu teil werde. Die Dame nannte sowohl ihren als ihres Bruders Namen, und hierauf entfernte sie sich." — Der Artikel der „Nordd. Nllg. Ztg." über das Nachspiel, welches der bekannte Vorfall mit den deut schen Studenten in Belfort gehabt, bringt die Pariser Presse in hochgradige Aufregung. Sehr einfach Hilst sich „Paris", indem es den ganzen Artikel als eine lügenhafte Erfindung bezeichnet. Dagegen ist die „France" höchst erfreut über diese Probe eines aufgeklärten Pa triotismus und findet es komisch, wenn ein deutsches Blatt sich darüber wundert, daß Deutsche nach den Plün derungen von 1870 und der Mißhandlung der Elsaß- Lolhringer keine Gerechtigkeit in Frankreich finden können. Beide Blätter, meint die „Köln. Ztg.", sollten sich über ihre abweichenden Ansichten unter sich auseinandersetzen. Sachlich ist die Ablehnung der französischen Advokaten durchaus nicht überraschend, denn es ist nahezu unmög lich, daß ein Deutscher, wenn cs sich um eine politische Angelegenheit handelt, einen französischen Anwalt bereit finden wird, seine Verteidigung zu übernehmen; nicht so wohl, weil dem Anwalt diese Verteidigung an sich so unannehmbar schiene, sondern weil er voraussieht, daß ihm aus ihrer Uebernahme eine ganze Menge Unan nehmlichkeiten privater und auch materieller Natur er wachsen können. Der Advokat sagt sich, daß für ihn gar kein Grund vorliegt, sich wegen eines Deutschen seinen Kollegen und Freunden gegenüber in eine schiefe Stellung zu bringen. Daß er aber in eine solche ge bracht werden würde, ist gerade das Bezeichnende an Vermischtes. * Der der Hamburg-amerikanischen Paketfahrt-Aktien- gesellschaft gehörige Dampfer „Wieland" berichtete bei seiner am 16. August erfolgten Ankunft in New-Varl von einem Zusammenstoß, welcher um 4 Uhr nachmittag- am 14. August bei der Sandinsel (120 Meilen von New Jork) zwischen den dänischen Dampfern „Thing- valla" und „Geiser" stattgefunden hat und infolgedessen der „Geiser" nach 5 Minuten gesunken ist. 14 Passa giere und 17 Mann von der Schiffsbesatzung, darunter der Kapitän, find gerettet worden; dagegen sind 78 Passagiere und 35 Matrosen des „Geiser" ertrunken. Die Ueberlebenden sind an Bord "des „Wieland" ge nommen worden, welcher auch alle Passagiere der „Thing- valla", 455 Personen, aufnahm. Letztere versuchte, stark beschädigt, ihre Reise nach Halifax fortzusetzcn. Der gesunkene Dampfer „Geiser" ist voll bei Privatversiche rungen mit 800000 Kronen versichert, welche Summe größtenteils durch Rückversicherung bei dänischen und ausländischen Gesellschaften gedeckt ist. Der Dampfer „Thingvalla" ist zu neunzehntel des Wertes, nämlich 630000 Kronen, bei Privatgesellschaften versichert. * In der Dölziger Molkerei zu Soldin (Neumark) platzte am 13. d. M. früh die Zentrifuge, wobei der Zentrifugenführer in entsetzlicher Weise verunglückte, indem ihm beide Beine vom Körper getrennt wurden. Mittags erlag der bedauernswerte Mann seinen Wunden. Durch einen Zufall hatten sich in dem Augenblicke des Unfalls die vier in der Molkerei arbeitenden Mädchen Kreisdirektor a. D. Baron v. Ardenne. Die Verhand lungen endeten mit der Annahme der folgenden Reso lutionen: 1. Der VergleichSvorschlag der Aufsichtsräte ist nicht annehmbar. 2. Die Güte der Ersatzansprüche der Aktionäre ist durch das Rechtsgutachten, welches der Vorsitzende der ersten Instanz verlesen hat, an sich nicht gefährdet. ES muß jedoch zum zweifellosen Sieg der umzuändernden Klage der Charakter einer reellen Schäden- klage gewahrt bleiben. Bemerkenswert ist, daß die beiden Resolutionen einstimmig angenommen wurden. — Für die Sammler sind die mit dem meistbe- „acht"et«n Tage des laufenden Jahrtausends, dem 8 s8. 88, abgestempelten Briefmarken bereits zu einem ge- suchten und geschätzten Objekt geworden, denn eine gleiche Säkularabstempelung würde erst im Jahre 2888 statt finden, falls die postalischen Einrichtungen bis dahin keine Veränderung erfahren. Zu großen Seltenheiten der erwähnten Marken rechnet man diejenigen Exemplare, welche vom Postamt um 8 Uhr abgestempelt sind und somit die 8 fünfmal aufzeigen. Sechsmal 8 zeigen jene Briefe bez. Postkarten, welche zur erwähnten Stunde in großen Städten z. B. Dresden, Leipzig vom Post amt Nr. 8 gestempelt worden sind, während den Gipfel der Achten-Mante jener erklimmt, der eine Briefmarke sein eigen nennen kann, welche den Stempel trägt: „Berlin, Postamt 88, 8.s8. 88, 7—8 L". noch Hm vor dernmM d.M. fiattfindenden General- s «m Versammlung der Aktionäre ein Häuslein derjenigen zu- I — sammen. die unter allen Umständen ihre volle Schadlos- aet N r i e f k a st e n. Herrn R v. in l-, Dank für freundliche Zuschrift; ausführ liche Beantwortung alsbald I , „Lew k-ertoim-mn« in Wenn Sie ein Referat über an- gedeutete uns unbekannte Festlichkeiten in Ihrem Orte geben wollen, hindert Sie nicht- daran. SS liege sich schon eine Form finden,^ um da- „Verspätet" zu begründen! D. Rev. W Z wohner uusei eine betracht! Z brauchbarer N können, richt eines wiirdip Vie laugst er ^beizutragen^ früher bekan Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Während der Tafel bei der Einweihung des Prinz-Friedrich-Karl-Denkmals in Frankfurt a. O. am Donnerstag verlieh der Oberbürgermeister v. Kemnitz der hohen Freude Ausdruck, welche der Bürgerschaft von Frankfurt durch die Auszeichnung des kaiserlichen Besu ches zu teil geworden. Redner erinnerte an die 500 Jahre alten Bande, welche das Hohenzollerngcschlecht mit den Bürgern der Stadt verknüpfen. So habe auch der ritterliche Prinz Friedrich Karl seine Brandenburger über alles geschätzt, und sein Sohn, Prinz Friedrich Leopold, habe dies Fest zu Ehren des verewigten Vaters durch seine Teilnahme ausgezeichnet. „Dem ganzen Hohenzollernhause", schloß der Redner, „dem das Land Macht und Wohlstand verdankt, sind die deutschen Herzen geweiht: Heil unserm teuren Kaiser, dem Gott eine lange, glorreiche Regierung verleihen möge, Heil dem gesamten Fürftenhause!" Kaiser Wilhelm sprach seinen Dank für die vernommenen Worte und den ihm berei teten feierlichen Empfang aus und sagte dann weiter: Er wisseiwohl die Bande inniger und treuer Ergebenheit zu schätzen, welche seit Jahrhunderten das Volk mit dem Hause der Hohenzollern verbinde. Kaiser Wilhelm I. habe wohl gewußt, wen er auswählte, als er dem Prinzen Friedrich Karl das Kommando über das dritte Armee korps übergab. Sein eiserner Charakter, sein mächtiger Wille und sein strategisches Genie hätten den Prinzen Friedrich Karl besonders dazu befähigt, dieses Armeekorps V» führen und die brandenburgischen Kinder zu Soldaten heranzubilden, welche die Schlacht bei Vionville geschlagen. ES sei eine ernste Zeit. Die Kaiser Wilhelm und Fried rich, Prinz Friedrich Karl und andere große Heerführer, die das deutsche Reich hätten schaffen helfen, lebten nicht Mehr, würden aber im deutschen Volk ewig fortleben. Wie die Brandenburger mit eiserner Gewalt und uner müdlicher Thätigkeit dem kargen Boden ihren Erwerb abrängen, so habe das dritte Armeekorps dem Feinde den Sieg abgerungen, die Leistungen aber, die es voll- bracht, habe es dem verstorbenen Prinzen zu verdanken. ES könne keine Rede davon sein, Errungenes wieder aufzugeben. Darüber herrsche nur eine Stimme, daß man lieber 18 Armeekorps und 42 Millionen Einwohner auf der Strecke liegen lassen, als auch nur einen Stein von dem Errungenen wegnehmen lassen werde. In diesem Sinne erhebe er das Glas und trinke auf das Wohl seiner Brandenburger, der Stadt Frankfurt a. O. und des dritten Armeekorps. — Das deutsche Regierungsblatt, die „N. A. Z.", polemisiert in seiner neuesten Nummer gegen Betrach tungen, die der in Brüssel erscheinende „Nord" an den Besuch des Kaisers Wilhelm in Kopenhagen angeknüpft hatte. Die Polemik gewinnt angesichts der fortgesetzten Bemühungen, das Geheimnis der Verhandlungen in Petersburg zu enthüllen, ein besonderes Interesse. Wir lassen daher auch den neuesten Ausfall des deutschoffi ziösen Organs im Wortlaut folgen: „Der „Nord" be spricht die Reise des deutschen Kaisers nach Kopenhagen in einem Leitartikel, in dem er schreibt, die dänische Presse sei einstimmig darüber, daß, was auch immer über das Zusammentreffen des Kaisers von Deutschland und des Königs von Dänemark gesagt werden möge, nichts die Thatsache beseitigen könne, daß die Ausführung des Artikels 5 des Prager Vertrages die unumstößliche Bedingung einer wahrhaften Versöhnung zwischen Däne mark und Deutschland sei und bleibe. „Man kann dem — Bör kurzem ist schon hervorMobey worden, wie eine scheußliche Mordthat, die sich in Spanien abgespielt, sich zu einer Haupt- und Staatsaktion zu gestalten scheint. Die Kreise, die der Prozeß gegen den des Muttermor des beschuldigten Varela zieht, dehnen sich immer weiter und haben schon die Politik, die Rechtspflege und die Verwaltung in Mitleidenschaft gezogen. Lor den Blicken der entrüsteten Nation entrollte sich ein düsteres Bild: die Gefängnisbeawten Hehler oder Mithelfer der Ver- brecher und einflußreiche Personen als Schützer von Ver brechern! Die Entrüstung fand in der unabhängigen Presse beredten Ausdruck, rücksichtslos wurde der Krebs- schaden bloßgelegt. Gegen 50 Zeitungen und Zeitschrif ten vereinigten sich jetzt, um gemeinsam im Namen der öffentlichen Meinung an dem Gerichtsverfahren teilzu- nehmen. Das spanische Gesetz gestattet nämlich jedem Bürger, sich vor Gericht an der Verfolgung eines Ver brechens zu beteiligen, einen Rechtsanwalt zu stellen und durch diesen den Prozeß zu führen, sobald er glaubt, daß die Richter nicht entschieden genug vorgehen oder Partei lichkeiten sich zu schulden kommen lassen. Thatsächlich ist von diesem Rechte bis jetzt kein Gebrauch gemacht wor den. Diesesmal aber wird die Bürgschaftssumme gezahlt und im Namen der spanischen Gesellschaft der Prozeß geführt werden, da schwere Mißgriffe und Unterlassung-- fänden die Ueberzeugung aufdrängen, daß der Erbe von 2 Millionen, ja, der vermutliche Muttermörder Varela' von einflußreichen Kreisen und Personen beschützt wird Ist es doch unbegreiflicherweise gestattet worden, daß sie der Gefängnisdirektor Millan Astroy in die Boruntcr suchung einmischte, während er selbst der Mitschuld an dem furchtbaren Verbrechen verdächtig war. Auch gegen den einstigen Gönner des pflichtvergessenen Beamten, gegen Montero Rios, den Präsidenten dcS obersten Ge richtshofes, erhob sich die öffentliche Meinung, sodaß der selbe sich entschlossen hat, sein Amt niederzulegen und sich in den Kortes gegen die Vorwürfe zu verteidigen. Die Advokaten Salmeron oder Azcarate werden mutmaßlich den Prozeß führen. Die Blätter veröffentlichen schon Listen der Beiträge zur Bestreitung der Unkosten. Die Regierung hat sich im ganzen durchaus würdig verhalten und bemüht sich mit Erfolg, die Strömung der öffent lichen Meinung zur Säuberung dunkler Winkel in der Verwaltung zu benutzen. So hat der Justizminister ein Rundschreiben an die Gefängnisbeamten gerichtet, in dem im Anschluß an die traurigen Enthüllungen der letzten Wochen strenge Verhaltungsmaßregeln gegeben werden, und Moret hat den Gouverneuren der Provinzen einge schärft, die Klagen, die hinsichtlich der Gefängnisse in den Zeitungen laut werden, zu beachten und dem Uebel auf vem Tiltnd zu gehen. Logis sind 2 vc Auskunft w bergerstraße i Herren 8ur«vli Lnsdei 8t«S- » 8t«ü- v 8totr. I Heinile U. V. M. vei E Ecke der Chen Leine neu xerlelit ewpkekls io AI ikiVM^ «ach sagen — so schließt dex „Nord" seine BekachMen - daß, wenn die Reise de? Kaisers Wilhelm auch W gewisse Annäherung zwischen den Höfen von Berlin um Kopenhagen zur Folge gehabt haben mag, dieselbe M- dererseits, indem sie die schleswig-holsteinische Frage wieder in den Vordergrund gedrängt, dem alten natio nalen Zerwürfnis zwischen Deutschland und Dänemark Ein tncht Jaem wiro als M, S kann sofort de bei H. 8« sucht gesucht. Stre inden Beschä L Ein SP wird gesucht