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Ms H 189 Mittwoch, den 15, August 1888. Eezrrksa^^ :r Schwe- ust 1888. ir«e ust 1888. affeneu. ust 1888. lichter verkaufen i»nu ebutter. e GiH- Pfd. für 1r8«k, der Liebe, isse unse- Richard lben wur- ifrichligen teu. u. Stif. Inserate werd« l «1t 8 Pfg. für big gespaltene KarpilS- M« berechnet. kleinster Inserat« betrag 20 Pfg- komplizlerte und tw rellarische Inserats , nach besondere« Laris. Inseraten - AnllapE für die jeweiligg klbend-Nummer dv bormtttag» la Uhr« Erscheint täglich, enit klusnahme der Sonn- und Festtage, abends für den fol gende» Tag. Preis vierteljährlich l M. »0 Psg., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. sPfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. l> ! Beweise wie auch in ihrer unterstützt > standen, Zur Auswanderung nach Brasilien. Nachdem in Brasilien durch Aufhebung der Sklaverei sich für die dortigen Grundbesitzer die Notwendigkeit herausgestellt hat, an Stelle der freigelassenen Sklaven, welche in den seltensten Fällen gewillt find, bei ihren früheren unbeschränkten Gebietern nunmehr um Lohn zu dienen, andere fremde Arbeitskräfte sich zu verschaffen und dabei in erster Linie auf die Einwanderung aus Europa bez. Deutschland gerechnet wird, ist es die Pflicht der Presse, auf die Gefahren aufmerksam zu machen, welche dem Auswanderer in Brasilien drohen. Vor einigen Tagen übersandte uns nun die Redak tion der im Orte Joinville (Brasilien) erscheinenden deutschen „Reform" eine Anzahl Nummern ihres Blattes, in welchem sie nachdrücklich die Auswanderungslustigen vor der Provinz S. Paulo in Brasilien warnt. Wir entnehmen der genannten Zeitung, einer warmen Ver teidigerin des Deutschtums im fernen Südamerika, fol gende beherzigenswerte Darlegung: „Der Auswanderungsagent L. in Hamburg hat mit der EinwanderungSgesellschast von S. Paulo einen Kon trakt zur Einführung einer gewissen Anzahl deutscher und skandinavischer Einwanderer nach S. Paulo abge schlossen, so meldet die den Interessen der Großgrund. b.sitz-r von S. Paulo willenlos dienende und daselbst auch erscheinende sogenannte allgemeine deutsche Zeitung „Germania", welche so sehr sich bereits den Pflanzern in die Arme geworfen hat, daß sie selbst sich entbietet, zur besseren Ermöglichung des genannten L.schen Menschen handels von in Brasilien lebenden Deutschen die Adressen von deren Verwandten in der deutschen Heimat oder an dieselben gerichtete Briefe zur Weiterbeförderung an die genannte Einwanderungsgesellschaft zu übernehmen. Die Reise wird unentgeltlich jedem bis zum Hafen von Santos und von da bis zur Einwandererherberge in S. Paulo gewährt. Auch erklärt die „Germania", daß die Regierung jedem Einwanderer von der Herberge aus freien Transport nach jeder beliebigen Eisenbahn oder Flußdampfschiffahrtsstation im Innern der Provinz ver spricht. Wir machen unsere Kolleginnen im deutschen Vater- lande auf diese Notiz aufmerksam und fordern sie auf, vor der Benutzung dieser durch L. gebotenen Reise- gelegenheit nach Brasilien auf das entschiedenste zu war- nen. Jeder, der dieselbe benutzt, fällt rettungslos in S. Paulo dem Fazendeiro (Großgrundbesitzer) in die Hände Auf irgend einer kleinen Kolonie als Klein grundbesitzer sich anzusiedeln, ist unmöglich gemacht, weil cs in S. Paulo deutsche Ackerbaukolonien, wie sie z. B. einzelnen Teilen vollständig bloßgelegt und bietet sich damit für jeden, der sich für die geheimnisvolle Thätig- keit in seinem eigenen Ich interessiert, eine günstige Ge- legenheit, einen Blick in den wunderbaren Mechanismus des menschlichen Körpers zu thun. In einer Separat abteilung ist noch Sc. Maj. der Kaiser Wilhelm I. auf dem Paradebett, nach der Natur modelliert, ausgestellt und sei daraufaufmerksam gemacht, daß Kinder zu dieser letzteren Abteilung Zutritt haben, während die übrige Ausstellung selbstverständlich nur für Erwachsene geöffnet bleibt. fr. Am Sonnabend gegen Abend hatte man in Auerswalde den seltenen Anblick von Störchen. Wohl ihrer einer Mandel umkreisten das Niederdorf und ließen sich endlich auf dem Kirchdache und anderen Dächern nieder, dort, auf einem ihrer langen Beine stehend, die Nacht verbringend. Frühmorgens waren sie verschwun den. Da die Störche in Deutschland nur bis Mitte August verweilen, so hat das Erscheinen dieser Wander vögel um jetzig- Zeit durchaus Nichts Befremdliches, d. h. als Anzeichen eines frühen Winteranfangs, wofür es von manchen „Nalurkundigen" angesehen wird, kann es nicht gelten. —r. Aus dem westlichen Amtsbezirk. Am vergangenen Sonntage hielt der Turnverein zu Auers walde ein Schauturnen ab, welchem 7 fremde Vereine, darunter 3 mit Fahnen, sowie zahlreiche Gaste und Zu schauer aus dem Orte beiwohnten. Erst durch Uebungen an den Geräten, dann durch Aufmarsch und Stabübun- ! 23 z > „ 56 „ n n » 66, „ „ ü6„, Örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 14. August 1888. 7 Auf unserem Dammplatz ist gegenwärtig, jedoch nur für kurze Zeit, W. BurgholdtS großes anatomisch- palhologisches Museum aufgeschlagen, desfin Besuch wir auf Grund eigener Anschauung nur empfehlen können. Die genannte Ausstellung ist überaus reichhaltig, sowie verständnisvoll geordnet und bietet in seinen Wachsprä paraten vielfach wirklich künstlerische Darstellungen, deren Erkennung und Erklärung an der Hand des billig käuf- lichen ausführlichen Kaialoges auch dem Laien möglich ist. Wir können von dem vielen Gebotenen selbstverständ lich nur Einzelnes hervorheben. Für viele Eltern dürfte von besonderem Interesse die Darstellung (in 3 lebens großen Präparaten) der Entwickelung der Diphtheritis, Les Würgengels unserer Kinderwelt, sein. Die chirur gische Abteilung bietet Anleitung zur ersten Hilfe bei plötzlichen Unglücksfällen und ist deshalb eingehender Be achtung wert. Weiter ist eine Reihe von Operationen, wie sie an den empfindlichsten Körperstellen (Auge, Nase, Zungen.) ausgeführt werden, veranschaulicht, neben den Vergleichen der gesunden zu den kranken Körperteilen. Von hohem Interesse sind endlich die beiden lebensgro ßen Figuren: der Herkules mit sämtlichen sichtbaren Muskulaturen und Nervensystemen, sowie geöffneter Brust, und die medizinisch zerlegbare Venus, d. h. die Zerlegung eines in Wachs nachgebildeten menschlichen Körpers. Hierbei werden die inneren Organismen in allen ihren Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, -es König!. Amtsgerichts und -es Sta-trats M Frankenberg« 3''^H'°chnstR"^ auch deren Zeitungsboten auswärts sämtliche Bureaus und Filialstellen der Annoncenexpeditionen: Jn^lid^dank - Rudolf M - " Ebe L Ko. -c. außerdem in Auerswalde Hr Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Niederwiesa Hr. Materialwarenhändler Tittmann. die Münchner, die Frauen und Jungfrauen Frankenbergs brauMarer Äea^nÄ Anderem auch in den ersten Tagen -es Septembers d.J. eine Berloosung verschiedener vrmmMter VkgenMnoe stattstn-c» und sind dazu schon Loose in Vertrieb genommen worden. kännm ri^ wA-io somit für -as Denkmal einen vc-euten-en Zuschuß ermögliche« zu wiiÄaen -ie Bewohner, nament ch aber an -ie Frauen un- Jungfraueu Frankeubergs, -ie gewiß wünschen, zur Errichtung eines wui-wen Monuments auch mit beigetragen zu haben, mit Geschenken -as beschlossene Werk för-ern zn helfen. Das Denkmal ?^ hergestellt -urch -er Hän-e Fleiß, werden dankend entgegengenommen. di- M d»e m den» glorreichen Kriege 187SI71 gefallenen Söhne Frankenbergs, errichtet zum A«-enken au o R"?eit Dcut,chlan-S und an »msern ruhmreichen ersten Kaiser Wilhelm, soll unsere Vaterstadt und seine Bewohner ehren und dazu bcßuüugm, Mte sich jeder Frankenberger, jede Frankenbergcriu verpflichtet fühle». W-r »Mm» »«-»-» S«m M MttrWtzm »»> M «Ml» di- »mW Das Comitee für das Krieger- und Siegesdenkmal. gen, welche letztere als gut gelungen zu bezeichnen sind, gab der sestgebende Verein ein Bild seiner Leistungen. Beim darauf folgenden Kürturnen erregten vor allen die Wittgensdorfer Turngäste durch ihre Vorführungen Be wunderung. Nachdem hierauf die liebliche Schar der Festjungfrauen zum Turnplatz geleitet worden war, über gab in deren Namen Frl. Schnell mit einigen passenden Worten dem hiesigen Verein einen silbernen Lorbeerkranz nebst kostbarer Schleife als Fahnenschmuck. Die sich hieran anschließende Ansprache des Vorstehers Irmscher — Dank für das schöne Geschenk, Freude über die zahl reiche Beteiligung am Feste und das Gelöbnis turneri schen Weiterstrebens und edler Gesittung ausdrückend — trug dem Redner großen Beifall ein. Eingeleitet und beschlossen wurde dieser Aktus durch Gesänge des Gesang vereins. Unter vielen Ehrenpforten hindurch — wir zählten deren 14 — vollzog sich nun der Umzug durch das lange Dorf, worauf im Saale der Amtsschenke der Ball begann, bei welchem man den „jungen Beinen" der Teilnehmer trotz der vorausgegangenen Anstrengung nicht die mind ste Ermüdung anmerkle. Ueber dem Feste leuchtete der uns nach langer Regenzeit gekommene son nige Himmel und in den Herzen das Turnerviergestirn: frisch, fromm, fröhlich, frei l Gestärkt von diesem Wahl spruche, möge der Turnverein Auerswalde im Ueberwin- den von allerlei Schwierigkeiten nicht nachlassen und einmal wieder ein Schauturnen veranstalten. Alsdann gewährt der Festzug hoffentlich auch den Anblick einer viel stärkeren Zöglingsriege und dann fallen vielleicht m Santa Katharina sich vorfinden, überhaupt nicht giebt. Dank einer hirnverbrannten, den Interessen der Pflan- zerklike einseitig dienenden Gesetzgebung steht der Arbeiter in der Provinz S. Paulo als Paria außerhalb deS Gesetzes, er kann ohne viele richterliche Verhandlungen zu Gefängnisstrafen verurteilt werden, sobald sein Ar beitgeber nachweist, daß er die übernommenen Arbeits verpflichtungen nicht erfüllt — es existiert für den Ar beiter eine völlige Schuldhaft — und da in diesen Fällen meist die Polizei den Richter spielt, so bekommt stets der Pflanzer recht. Vorläufig steht der Arbeiter in S. Paulo noch recht- und schutzlos da, jene Einwan- dcrungsgescllschaft will nur weiße Sklaven, Ersatz für die freigcwordenen Schwarzen, und wehe dem Deutschen, der sich in die Hände jener begiebt, die soeben noch die Sklavengeisel geichwungen. Gar viele Deutsche schmach ten in S. Paulo unter den entsetzlichen Bestimmungen der Arbeitskontrakte und streng wird darauf geachtet, daß ihre Klagen nicht an die Oeffentlichkeit kommen. Auch sonst in S. Paulo irgend welche Stellung zu fin den, ist für den der Sprache Unkundigen sehr schwer. Das Leben ist entsetzlich teuer und das Arbeitsangebot selbst bei den Handwerkern heute schon zuweilen größer als die Nachfrage. Von S. Paulo oder Santo- aus aber eine deutsche Ackerbaukolonie zu, lNitz .— pr. 50 b c50 -« .40 - - - i.20 - - - '.35- -- .50 - - - .25- -- .25. -- . 20 - . - .10 - ° - .30 . ° - .50 . 1 - ter ist slii as den Gl au», sodaß IptkN fom- Seizen pr. -r 175 bi» > n omi- Kilo Nkti» l bez., . Br., äus serste per are 115 bi» l Kilo netto b-P, rus- Mai» pr. rumänischer ör. Rap« bez. u. co 12j-13 ne Faß loco pr. 10000 70er 32,40