Volltext Seite (XML)
ich die Her bmarsch und weißen V-.reinslocal Hand. nimz.! ; pünktlich Ehren- mm steher. ». nweihe des Abmarsch nberg statt- l- orsteher. !UNg". l»UN. den. chend gesorgt. rstand. seum für gust, Rach kranke»' Frankeubttger Tageblatt aab KeziMazeigtk. Sonnabend, den 11 August. Beilage zu 18«. 1888. Vermischtes. * Eine anschauliche Schilderung der Ueberschwem- mung des Hirschberger Thales giebt eine Sommerfrisch- lerin in Ober-Herischdorf: „Bei schwachem Regen kehr ten wir um 10 Uhr heim; bald darauf strömender Regen, welcher die ganze Nacht hindurch anhielt, doch uns nicht ahnen ließ, was der kommende Morgen bringen würde. Morgens um 4 Uhr schallte schaurig die Sturm glocke in ihren schrillen Tönen von Hermsdorf herüber und bald gesellte sich dazu das Läuten der Warmbrunner Glocken, und Hochwasserl Hochwasser! erscholl cs weit hin durch den grauen Morgen, dessen Nebel kein Son nenblick erhellte. Bleierne Schwere lag auf uns allen bei der Vernehmung des Entsetzlichen, dazu fiel der Regen immer dichter und dichter herab. Das kleine Hainwasser neben uns, kaum als ein dürftiger Graben beachtet, zeigte plötzlich, daß es ebenfalls ein wildes Kind der Berge sei. Schäumende Wassermassen erfüllten sein schmales Bett und bald waren alle Gärten um uns her, alle Wege mit strömendem Wasser überflutet. Man sah, wie die Fremden, von denen unser Ort ja gerade jetzt in der Ferienzeit überfüllt ist, aus den kleinen Häuschen, welche kaum unterkellert find, angstvoll, mit Entsetzen in den Mienen herausstürzten, die kleinen Kinder tra gend, um sich in die überfüllten Gasthäuser, welche höher gelegen sind, zu flüchten. Wir räumten indessen schnell unser Souterrain und die Keller aus, um die dort be- findächen Gerätschaften auf den Treppen zu bergen. 9 Uhr. Wir stehrn ganz im Wasser, wohl über 2 Fuß hoch; Wasser, nichts als Wasser erspäht unser angstvoller Blick. Wir sind völlig abgesperrt von Warmbrunn. Es ist keine Aussicht zum Besserwerden, unaufhaltsam strömt der Regen vom Himmel und die Erde vermag die Fluten nicht mehr aufzunehmen, sie giebt sie schäumend wieder und immer mächtigere Wellen wälzen sich heran. Alles strömt und wallt um uns her. Dort im Vor garten steht ein Wagen schon bis weit über die Achse vom Wasser bedeckt. Die Zäune und Staketen unseres schöne» Gartens sind umgerissen, alle die mit so unend licher Liebe und peinlicher Sorgfalt gepflegten Teppich beete, die Rosen, die Bäume sind zerstört. Jetzt wächst das Wasser im Garten wie ein reißender Strom und will sich auf unser Haus zustürzen. Eine unbeschreibliche Angst -rfüllt unsere Herzen, schnürt die Brust zusammen. Furchtbar zeigen sich uns die Schrecknisse der Wassers not. Unsere große Brücke ist selbst für Fußgänger ge sperrt, auf Leitern steigen die Leute in die oberen Stock werke ihrer Häuser, die Promenaden, der Schloßgarten stehen unter Wasser. Es ist etwas Heller geworden, doch noch strömt der Regen. Uebciall sieht man die Leute aus den Dächern, angstvoll in die brausende Tiefe spä hend und uns zuwinkend, die wir doch alle die gleiche Angst teilen. Es ist H3 Uhr. Endlich brechen sich die Wolken, der Regen läßt etwas nach. ^5 Uhr. Das Wasser beginnt langsam zu fallen. Die Fluten sind zurückgetreten, aber ein grenzenloses Elend offenbart sich unseren Blicken. In den ärmlichen kleinen Wohnungen Müssen die Bewohner sich erst das Wasser ausschöpfen. Dicker Schlamm bedeckt den Boden, alle Dielen sind gehoben. Nicht weit von uns wohnt eine alte 68 jäh rige Näherin ; ihr ganzes Zimmerchen mit allen Möbeln und sämtlichem Inhalte, den Errungenschaften so vieler mühseliger Arbeit, ist fortgeschwemmt; sie nähte an einer Ausstattung, auch sie ist dahin. Ver zweifelt saß das arme Wesen da. Und welch' ein Anblick draußen I Drei Brücken liegen auf einer langen, breiten Uferstraße, mehrere Meter hoch überstieg die Flut die höchsten Ufer. Die blühenden Kartoffel felder, die Getreidefelder, die Wiesen, alles eine graue Fläche, alles auf einmal zerstört. Wo vor zwölf Stunden noch blühendes Leben, Hoffnung auf eine gesegnete Ernte war, erblickt das Auge nichts als Vernichtung. Im tiefsten Herzen erschüttert, wandte ich mich ab von dem grauenvollen, herzzerreißenden Anblick." * Die Schneefälle in den Vortiroler Alpen waren während der letzten Tage so stark, daß sie sogar Lawinen stürze zur Folge hatten. Donnerstag, den 2. d., fiel gegen Abend auf dem Kalkgebirge nördlich von Innsbruck dichter Hagel und die Nacht darauf starker Schnee. Als nun am Sonnabend die Augustsonne wieder in ihre Rechte trat, stürzten aus den Hängen vom „Hafelekar" 20 bis 30, allerdings ungefährliche Schneelawinen in die Tiefe. * Vor einiger Zeit fand in Peking die Hochzeit der jüngsten Tochter des Marquis Tseng statt. Die Vor bereitungen zu dem hohen Feste waren von großartiger Natur und die Geschenke, welche sowohl die Braut, wie der Bräutigam erhielten, müssen sehr wertvoll gewesen sein. Die Geschenke der Braut wurden, wie dies in China allgemeine Sitte ist, durch die Straßen Pekings in feierlichem Zuge getragen, und die fremden Ansässigen hatten somit Gelegenheit, dieselben in Augenschein zu nehmen. Das Gefolge dieses Zuges war wie folgt zu sammengesetzt: An der Spitze ritten 4 Diener, deren Anzug mit bunten seidenen Bändern geschmückt war. Zunächst folgte hoch zu Noß der Bruder der Braut und hinter ihm gingen der Polizeikommissarius, begleitet von 4 Offizieren, von welchen je 2 Ketten und Bambus knüttel trugen. Dann kam ein vollständiges Musikchor und hinter diesem die Leute, welche die verschiedenartigen Hochzeitsgeschenke auf nicht weniger als 120 Tischen trugen. Eine Anzahl von Freunden und Karren bildete den Nachtrab. Die Möbel und schweren Geschenke wur den nicht, wie es sonst üblich ist, durch die Straßen ge tragen, da die zukünftige Residenz der Braut nahe bei ihrer alten gelegen ist. Am Tage vor der Hochzeit em pfing der Marquis Tseng den Besuch von über 500 ho hen Staatsbeamten von Peking, die ihre Glückwünsche zur bevorstehenden Hochzeit seiner Tochter dqrbrachten. Am 2. Tage nach der Hochzeit wurden alle fremden An sässigen in Peking vom Marquis Tseng eingeladen. D,e Szene in der Residenz des hohen Herrn war eine über raschend angenehme, und hohe chinesische Beamte, deren Frauen, sowie Freunde der Tsengschen Familie waren zugegen. Die Braut in ihrem lieblichen und kostspieligen Brautkleide sah ganz reizend aus, und ein jeder der Gäste sprach seine Bewunderung über die ausgezeichneten Anordnungen aus. Es wurde den Gästen gestattet, die Zimmer und Geschenke der Braut zu besichtigen. Die Eltern derselben haben in der Wahl des BräutigämS einen vorzüglich guten Geschmack gezeigt — makelloser Charakter und geistige Fähigkeit, und nicht Rang und M e o Mlonlax z ungm werde