Volltext Seite (XML)
1888. Sonntag, den 22. Juli H169 her. vormittag» 10 Mr» 0»P -- ng und DL'. er- W. Malde. »VN, lwusik Richter. er 5». < chschnitt- ! weniger und Ge- wird. «rsch-Int täglich, mil il-Mahme der Sonn- und Festtage, -Sm« slir dm soi- gendln Tag. Pr-i» vierteljährlich l M. so PK-, monatlich so Pfg., Mjel-Nrn. s Pfg. Bestcilntigcn nehmen alle Polt- onhalien, Postbelen und die Ausgabe stellen des Tage- dlatte» an. Neider find reegasse 5. md, ^9 Uhr »lung. !U O«s f Wei er, von den Frauen in der Häuslichkeit versorgt, denn die meiste Zeir muß dem Beerenpflücken gewidmet werden. Man muß staunen, welche Unmassen von Heidel- und Himbeeren an einem einzigen Tage den Aufkäufern (Un terhändlern) geliefert werden. In wenigsten« 20 Ort schaften des oberen Revier», vornehmlich im Elbthale, haben dieselben ihre Sammelstellen errichtet und zahlten dieselben am Dienstag für Himbeeren 14—16 Pf. pro Liter, für Heidelbeeren 10 Pf., für letztgenannte Sorte ein guter Preis, denn vor einigen Tagen galt der Fünf liter 40 Pf. Einem alten Gebrauche zufolge werden frischgepflückle Heidelbeeren von den Weibern selbst nach Dresden geschafft und dort aus freier Hand verkauft. Gutmütige Schiffer, die der Zungenfertigkeir und Liebens würdigkeit dieser oft 15—30 Köpfe zählenden Schar nicht widerstehen könne», erlauben denselben, die 6-bis 7stün- dige Fahrt mitmachen zu dürfen. Rach vollendetem Ver kauf wirs so mancherlei für Familie und HauS einge- kaust, weshalb di« Kinderschar mit Sehnsucht auf Lie Heimkehr der Mutter oder großen Schwester wartet, welche die Schätze aus der Residenz heimwärts bringt. Das unfreundliche Wetter hat bereits auch der heurigen mittelmäßigen Beerenernte namhaften Schaden zugefügt und werden eine Reihe besserer. Tage sehnlichst erwartet. — Trotz aller Warnungen ereignen sich doch immer noch Unglücksfälle durch unvorsichtige« Spielen mit Schieß- waffen. Am Mittwoch in früher Morgenstunde befand sich ein Kellner in der Wohnung eines Buchhalters in Leipzig, von wo beide einen Frühspaziergang machen wollten. Ehe sie fortgingen, nahm letzterer einen Re volver, welchen er auf dem Tische liegen hatte, in die Hand und zielte scherzweise damit. Plötzlich entlud sich der Revolver, als er gerade auf den Kellner gerichtet war, und der Schuß traf diesen in Hals und Schulter, ohne ihn zum Glück lebensgefährlich zu verletzen. Doch mußte sich der Verletzte immerhin nach dem Krankenhause begeben. Der unvorsichtige Buchhalter wurde zur Ver antwortung nach dem Naschmarkt polizeilich abgeholt. — Auf den v.Arnimschen Schächten in Oberplanitz wurde am 18. d. M. ein geschichtlicher Fund gemacht unddurch den Oberstcher Tröger zu Tage gefördert. ' Es betrifft die heiligen Gefäße, d,e im 30jährigen Kriege Ihrer Aulori- u haben ;n, so- 8- . >eur in sür. di« jewrUigS WmL-siummer M KezirksEd hiermit die betriebene xts bemüht n gut und i. Der unterzeichnete bis mit 5. Sevtember dieses Jahres beurlaubt; mit seiner dienstlichen Vertretung wurde Herr Bczirksassessor Loffow beauftragt. . . Königliche ÄmtshauptMannschaft-FlohN. Naa> oeulichen uno osterreiwiiwen Bädern, Sommerfrischen rc. liesern wir oaS Tageblatt in allabendlich 7 Uhr hier abgehenden Kreuzbandsendungen und berechnen wir dafür insgesamt 40 Pf. für die volle Woche. ' ,' " _ _ „ Inserate werd«« i mit » M. für «S «espalten« iiarpnü- zelle berechnet, Meinst« Inserate» betrag N Pfg. 1tolichlij!ertenndt»> tellarische Inserats , «ach besbndere« Laris. Inseraten-Anna-»» berechnen fich 18428 Mark AuSgabest- nur 189 Mark mehr als 1886. Wie diese Ausgaben aber rm Der- hältnis zu den BttriebSleistungen gefa«-" giebt fr» daraus, daß lich eine Ausgabe von 2,236 MA "A als 1886, und auf ein WagenMenkilometer ««^solche von 6.3 Pfennigen gegen 6,4 PfeNstWN im Jahre 1886 entfällt. Daraus erklärt fich, daß artige Summe von 31 628866 Mark, welche den Ueberschuß von 1887 -darstellt, um 3,539876 Mark höher ist, als 1886. — Sin Freiberger Lehrer wird am 2. August nach Chillan in Chile abreisen, um die von der chilenischen Regierung ihm übertragene Stelle als Professor der Musik am dortigen neubegründeten Seminar vom I. März 1889 ab zunächst auf 6 Jahre zu übernehmen. — Aus Pirna wird unterm 18. Juli geschrieben: Neben der nun bald zu Ende gehenden Heidelbeerernte ist man schon eifrig bemüht, die reifenden Himbeeren zu sammeln. Von den Bewohnern unserer Walddörfer geht alles, was Zeit hat, m die Beeren, denn das Sammeln dieser Waldfrüchte ist ein lohnender Nebenverdienst, wel cher dem Wirtschaftskonto dieser armen Leute zu gute kommt. Nur das Allernotwendigste wird jetzt daheim Amtsblatt der Sönigl. AmtshanMamschaN Flöh-, des Lömgl. Ämtsgerichir und drs Ztadlrats M Frantrubrrz. » Vekanntmachmlg, den Verkehr mit Treiberschweinen betreffend. Da die Maul- UN) Klauenseuche im Königreiche Sachsen s-'t längerer Zeit nicht mehr vorgekommen ist, so wird die in Nr. 99 des Dresdner Journals vom 30. April und in Nr. 100 der Leipziger Zeitung vom 1. Mai d. I. abgedruckte Verordnung, Beschränkung des Verkehrs mit Treiberschweinen betreffend, vom 28. April 1888 hier- mit wieder aufgehoben. Dresden, den 13. Juli 1888. Ministerium des Innern. v. Rostitz-Wallwitz. Lippmann. »er lästiges lll sich autzer- HaarwuchS), f„ emvfiedlt »-Geschäft s Apotheke. und neuen elche durch weöe ver- Örtliches miS Sächsisches. Frankenberg, 21. Juli 1888. 7 Das „Chemn. Tagebl." teilt in einem Telegramm M Dresden mir: „Das für die Umgegend von Chem nitz beabsichtigt gewesene KorpSmanöocr des 12. (kgl. sechs.) Armeekorps findet nicht statt. ES halten jedoch dl- Divisionen einzeln kriegsmäßige Uebungen ab." — Zn dieser Maßnahme berichtet der „Dr. Anz." in seiner heutigen Nummer — anscheinend aus zuvcrläsfiger mi litärischer Feder — folgendes: „Es werden die diesjäh- rigen Herostübungen unseres sächsischen Armeekorps, welche bekanntlich bei Chemnitz stattfinden sollten und in den Vorarbeiten hierzu seit längerer Zeil sertiggestellc waren, weder in der gedachten Gegend, noch in dem ge- Planten Umfange abgehalten werden. Mit dieser plötz- Ilchcn Abänderung längst getroffener Maßnahmen kenn- Mnet sich ein hoher fürsorglicher Smn unserer Mili tärverwaltung. Es sind, wie es heißt, von ärztlicher Seile wegen der in Chemnitz und seiner Umgebung vor übergegangenen Typbusepidemie gegen eine solche An häufung von Truppen, wie sie ein allgemeines Manöver m großem Verbände mit sich bringt, Bedenken erhoben worocn, welche gerechte Würdigung an den maßgebenden Stellen gefunden haben. Es wird demnach die Zusam menziehung der drei Divisionen, welche mit zweitägigen Hebungen im Armeekorps, unter Heranziehung auch der Unteroffizierschule vün Marienberg, sowie großer Parade, zu welcher das Gelände von Röhrsdorf und Umgebung, wie erinnerlich, in Aussicht genommen war, schließen sollte, in Wegfall kommen und sollen die Divisionen deS Lorps einzeln in sich ihre kriegsmäßigen Uebungen ab hallen. Im Zusammenhang mit den veränderten An ordnungen über die HerbstkantonnementS der Truppen slrhl die jetzt sehr rege Thätigkeit der militärischen Kom- mandobehürden. Die Typhusepidemie in Chemnitz ist übrigens schon längere Zeit al» erloschen zu betrachten; nur ganz vereinzelte Krankheitsfälle kommen in der wei- teren. Umgebung der Stadt vor und ist die Maßnahme der Verlegung der Herbstübungen nur infolge außer- ordenllichec Vorsicht getroffen." -f Die großen Ferien oder sogenannten HundStagS- seriell sind angebrochen. Heute ist der Tag, wo die Schulen geschloffen und Schüler und Schülerinnen aller «ilerskiassen auf mehrere Wochen der strengen Schul- zücht enthoben wurden. FerienI Welchen Jubel, welches Mzücken ruft dieses Wort bei der Schuljugend hervor. Wie hat das jugendliche Herz den Tag herbeigesehnt, wie sind die Stunden gezählt worden, welche noch ver fließen mußten, bevor der glückverheißende Zeitpunkt ein- im. Nun ist er endlich va; die Herren Lehrer haben die Ferien arbeiten nicht gar reichlich bemessen; vorläufig wandern Tafel» pnd (Bücher, Schreib- und Zeichenhefte in eine verlassene Ecke, und sie werden sich zunächst irgend welcher Rücksichtnahme ebenso wenig zu erfreuen haben, wie das Tintenfaß, dessen düsterer Inhalt wenig zu der rosenfarbenen Stimmung paßt, welche heute die lugendliche Brust beseelt. Hinaus geht es in Feld und Wald, die so frisch und grün And und eine so verständ- liche Sprache zum Herzen der Jugend reden. Wielacht die Sonne so heiter, wie ist der Himmel so bla», wie balsamisch weht der göttliche Odem des Schöpfers der Welt, wie prangt di« herrlich« Natur in ihrem schönsten «leide! Nahe und ferne Gegenden werden das Ziel der Ferienwanderungen bilden, Berg und Thal, Wasser und Land werden in den jugend-empfänglichen Herzen ihre Eindrücke hinterlassen, und nur ungern wird man sich von den bewaldeten Höhen, von dem freundlich-idyllischen Dörfchen oder von der hübschen Stadl nennen, wo man vielleicht bei Onkel und Tante zu Besuch gewesen und sich größerer Zärtlichkeit zu erfreuen hatte als zu Hause bei dem gestrengen Herrn Vater, welcher der Jnschutz- nähme des Lieblings seitens der besorgten Muller gar oft ein ernstes Veto entgegensetzte. Aber wo immer es sei, wo unsere Jugend die Ferien genießt: mögen „die schönen Tage von Aranjuez", die ja schnell genug ver gehen werden, einen recht heilsamen Einfluß auf Schüler und Schülerinnen ausübcn; möge die frische Luft wieder die Rosen auf die Wangen zaudern, welche in monale- langer Stubenluft der Schulzimmer verschwunden waren; möge die liebe Jugend mit heiler lachendem Antlitz zu rückkehren und neu gestärkt wieder an die Arbeit gehen. Daß wir den Wunsch recht wirksamer Erholung auch den Erziehern der Jugend aus vollstem Herzen aus sprechen, versteht sich von selbst, und so möge denn der Himmel seinen Segen geben und nicht durch die Ungunst der Witterung die auf Lie goldene Ferienzeit gesetzten Hoffnungen vereiteln! 7 Bet dem gestrigen schweren Gewitter hat der Blitz nicht nur, wie bereits gestern gemeldet, m Merzdorf in der Hofmannschen Scheune emgeschlagen, wodurch dieselbe samt den darin enthaltenen Vorräten eingeäschert wurde, sondern ein solcher elektrischer Strahl fuhr auch zündend in das Wohnhaus des WirlschaftSbesitzerS Kretzschmer in Ottendorf, welches leider ebenfalls gänzlich abbrannte. Das Feuer hat im letzteren Falle viel Mobiliar ver nichtet, welches nur, soweit es dem Hausbesitzer gehörig war, versichert gewesen ist, während ern Mielsbewohner seine gesamte nicht versicherte Habe in Asche verwandelt sehen mußte. — Vor kurzem ist einer der wichtigsten Rechnungs abschlüffe im sächsischen Staatshaushalte, vielleicht der wichtigste überhaupt, erfolgt: der Rechnungsabschluß der 'sächsischen Staacselsenbahnen für das Jahr 1887. Sachsen darf sich dieses Abschlusses freuen, denn es zeigt ein außerordentlich günstiges Betriebsergebnis, «in er freuliches Wachsen des Verkehrs sowohl wie der Ein nahmen uns de» Betrievsüberschuffes, der im Staats säckel eine so große Rolle spielt. Es sind stattliche Zahlen, «elche dieser Abschluß ms Feld führt. Die ge-. samten Betriebseinnahmen betrugen 74,183025 Mark, wozu der Personenverkehr 22,346 259 Mark und der Güterverkehr 47,841650 Mark beitrugen, während dpt Rest von 3,995117 auf andere Einnahmequellen (für Ueberlassung von Betriebsmitteln, Veräußerungen ic.) entfällt. Dies« Einnahmen sind gegen das Jahr 1886 um nicht weniger denn 5,218 892 Mark gewachsen, wozu wieder der Personenverkehr 1,335941 Mark, der Güter verkehr 3,566032 Mark und die sonstigen Quellen 316919 Mark beigetragen haben. Auf jedes Kilometer der Bahn entfällt durchschnittlich eine Einnahme von 32125 Mark, gegen 1886 1352 Mart mehr, auf jedes Nutzkilometer entfällt eine Mehreinnahme von 0,066 Mark und auf jedes Wagenachsenkilometer eine solche von OWA Mark. Das Dichlerwerden des Verkehrs auf den Wien wird durch diese Zahlen klar nachgewiesen. Bei' M!t«m nicht im gleichen Maße wie diese Einnahmen sind die Ausgaben gewachsen; dieselben betrugen im ganzen 42,554159 Mark und sind nur um 1,679016 Mark höher als 1886. Auf 1 Kilometer Bahnlänge »orf al! 1888. Uhr. igsvoll »rsteher. ade Pirna, ade,