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H 160 Donnerstag, den 12. Juli. Zestplatz Ämtsblatl der Löiiigl. ÄmtchmPtmamschiist MH», dcs Löiiigl. Amtsgerichts »»- des Atadtrats M Fraskkuberg S-Lolterte .. 2.1 r ver- ie gute >089 70687. 3524 AM >258 27616 0993 54243 1942 72133 >341 925V4. 7529 8532 2239 23486 2248 32901 8957 43528 4111 54993 1924 63470 9364 80651 1153 96157 8188 8263 1241 UM 7635 26502 7011 272S2 1966 32233 8368 33337 6699 47472 >1952 53052 >7153 57519 10407 61698 8935 71441 7122 77262 >2317 83761 19311 90692 6809 97052 Erscheint täglich, «st «»snahme der Sonn- und Festtage, abend» für den fol- gmden Tag. Preis vierteljährlich l M. b0 Pf-.. monatlich SO Pfg., Einzel-Nrn. »Pfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postbeten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. »A» in ark 2.-, Gebens- Freun- Bm- 3 4 Uhr finden. 1888. lie rau. von Ems erfolgte die Zuziehung von Bergmann und Tobold; am 16. Mai erklärte ersterer bestimmt die Ge schwulst für bösartig und forderte eine Operation zur Entfernung derselben; am 18. waren alle beteiligten deutschen Aerzte einig in dieser Ansicht und sämtlich be reit, die Verantwortlichkeit für diese Operation zu über nehmen, die in einer Spaltung des Kehlkopfes zur Ent fernung der Wucherung bestehen sollte. Gerhardt nennt die Operation fast gefahrlos, Bergmann erklärte, es würde eine rauhe und heisere, aber hinreichend verständ liche Stimme bleiben. Am 21. Mai sollte die Opera tion stattfinden. Vorher hatte man noch, um alles zu thun, die Konsultierung eines namhaften Kehlkopfspezia« listen von auswärts beschlossen. Auf den Vorschlag des Leibarztes vr. Wegner wurde Mackenzie gewählt. Dieser erklärte bei der ersten Un tersuchung, die Krankheit sei kein Krebs; nach Vir chows Uniersuchung versicherte er, er werde die Krankheit ohne Operation heilen. Die deutschen Aerzte blieben bei ihrer Ansicht, willigten aber in einen Aufschub der Be handlung, der so, wie er von ihnen formuliert wurde, nicht gefährlich werden konnte: Mackenzie sollte seine Kur beginnen, aber unter kompetenter deutscher Aufsicht. Und diese Kur sollte ihm nur gestattet sein, bis entweder Krebs festgestelll war, oder die Geschwulst wieder wachse. Die deutschen Aerzte waren der Meinung, es werde dann noch Zeit für ihre Operation sein. Hier setzte die Wen dung ein, durch welche der Kronprinz dem sicheren Tode entgegengeführt wurde. In nicht aufgeklärter Weise wurde die Reise nach England beschlossen, welche die Ueberwachung von Mackenzies Behandlung mindestens sehr erschweren mußte. Mackenzie war allein in den Reiseplan eingeweihl. Nach vieler Mühe gelang eS, durchzusetzen, daß der deutsche Arzt vr. Landgraf mit reisen durfte. Dieser konnte in England nur schwer die Erlaubnis zur Besichtigung des Kehlkopfes erlangen. Diese Besichtigungen, so die erste am 7. August, ergaben die Vergrößerung der Geschwulst und die Unbeweglichkeit deS linken Stimmbandes, ebenfalls ein Symptom des NLklt. Am Mm: 228 Hwtiiu, 144 n jür Aintti. >4 bis 57 M., II. OllslW M 42 bi» 44 st. Echwim: »gewicht bei ! bi» 54 M. 28 bi» 30 .00 M Le- narlt. Am 499 Stint» Schweim ml indvieb er?» re mit geringmrtigc hlachtgMt. die nimliche >on Hammeln 58, während ir zu 50 kg Ceringwer- trieben. Bei Sorte 42 bis M. pro 50 chten 42 und zewicht nedm c gingen zu 105 Pfennig ÄezLrksa^^ gespülten- lkorp»»- zrile berech net- Liestester Inserate»' Petra- so Pf-, ttompltjiertemebt» pellartsch« Inserat» z«ach besondere» Tarts. Inseraten-knnaPlU sür die j-wellt-g Veud-Nummer HW »ormtttag» 10U-«, 1888 Die authentische Darstellung -er Krankheit und -es Eu-es Kaiser Friedrichs liegt in der über IOO Seiten starken Schrift, deren Aus- gäbe nach der gestern erteilten Genehmigung des Kaisers unmittelbar zu erwarten ist, bereits vor. Die Darstel« lung führt den Titel: Die Krankheit Kaiser Friedrichs des Dritten, dargestellt nach amtlichen Quellen und den im königlichen Hausministerium niedergelegten Berichten der Aerzte Profi Bardeleben, Generalarzt I. Kl. und kgl. Geh. Ober-Med.-Rat in Berlin, Prof. v. Bergmann, Generalarzt I. Kl. und Geh. Med.-Rat in Berlin, vr. Bramann, erster Assistent der kgl. chirurg. Klinik in Berlin, Prof. Gerhardt, Geh. Med.-Rat in Berlin, Prof. Kußmaul, Geh. Rat in Straßburg i. E., vr. Land- graf, Stabsarzt in Berlin, vr. Moritz Schmidt, Sani tätsrat in Frankfurt a. M., Prof. Schrötter, Vorstand der laryngol. Klinik in Wien, Profi Tobold, Geh. Sani- tätsrat in Berlin, Prof. Waldeyer, Geh. Med.-Rat in Berlin (kaiserl. Reichsdruckerei, Berlin 1888). Die „Nat.-Ztg.", welche den Inhalt in einer beson deren Beilage wiedergiebt, bemerkt dazu: „Der Eindruck dieser Mitteilungen wird in der ganzen zivilisierten Welt ein gewaltiger sein. So weit menschliches Ermessen in einer solchen Angelegenheit reicht, kann das Urteil nur lauten: Kaiser Friedrich wäre wahrscheinlich gerettet wor den, wenn man den Rat der deutschen Aerzte im Früh jahr 1887 befolgt hätte; er ist durch die Mackenziesche Behandlung dem sichern Untergang geweiht worden." Folgendes ergiebt sich aus den amtlichen Berichten: Die verdächtige Geschwulst unter dem linken Stimmbande des damaligen Kronprinzen wurde anfangs 1887 von Professor Gerhardt unter der Voraussetzung, daß es ein Polyp sein könne, galvanokaustisch behufs ihrer Entfernung behandelt. Der Verdacht, daß es Krebs sei, entstand schon vor der Reise nach EmS infolge der Vergeblichkeit dieser Behandlung; nach der Rückkehr des Kronprinzen I Sitzung -es Stadtveror-uetencollegiums Donnerstag, -eu 12. ZM 1888, Aben-S 6 Uhr im Rathhaussaale. 1 - Tagesordnung: 1. Mittherlungen. <^"p-^'.^ä^rimgen des Regulativs über Schulgelderhebung. Frankenberg, den 11. IM 1888. Rechtsanw. Priber, Vorsteher der Stadtverordneten. zen, die am 18. April durch Sturm genommen wurden. Zwar gelang es England, in London eine Konferenz der Mächte, welche den Londoner Vertrag vom 8. Mai 1852 unterzeichnet hatten, und einen am 12. Mai be ginnenden Waffenstillstand zu vermitteln; die dänische Hartnäckigkeit, welche in betreff Schleswigs keinerlei Zugeständnisse machte und selbst eine Personalunion mit den Herzogtümern verwarf, ließ die Vermittelungen des Auslandes vollständig scheitern. Am 29. Juni be gannen die Feindseligkeiten mit der Eroberung von Alsen aufs neue; die Deutschen drangen bis an die äußerste Spitze Jütlands vor, und dann erst ließen sich die Dänen auf Friedensunterhandlungen ein. Nach langen Konferenzen wurde endlich am 30. Oktober 1864 der Friede geschloffen, in welchem Dänemark Schleswig, Holstem und Lauenburg an die verbündeten Großmächte abtrat. Diese an sich erfreuliche Befreiung der Elbherzog- ümer hat e doch wieder einen neuen Beweis von der Unhaltbarkeit der deutschen Zustände geliefert. Schon d.e früher von uns erwähnte Denkschrift, welche vor dem Frankfurter Fürstentage von der öüerreickikcken Regierung abg-faßt worden war, hatte di- W Bmdüw-- >-«>-» RP !»« n«»der Verabredung ge- Krebses. Landgraf »^ " Berliner Aerzte, aber mäß die erneute Konsultation ° nichts. Am 23. obgleich vr. Wegnerzuststnm-g muem ein stetige» August konstatierte vr. Lan g s ^^„zie leugnete e», Fortschreiten F"" Schümm e,^ zurückgesandt, und am 3. September w^ Mackenzie hat *n drei Wie w-jt er da» als Betrüger geh hMt hier ununtersucht. Ä L LA. "°°V" i?°Ä- digte andere, weil er seine Schuld nicht etngestehen will. Dü Schrift enthält auch die Berichte von Schrötter mid Moritz Schmidt über die Konsultation vom November 1887, einen Bericht Bardelebens über die letzten Wochen, endlich das Sektion-Protokoll. Diese Aktenstücke bestä tigen, was schon bekannt war. Zur Zeit der Konsuln tation von San Remo war da» Leiden soweit vor geschritten, daß nur die Entfernung de» ganzen kehl- topfe« in Frage kommen konnte, die der Kronprinz ab lehnte. „Dafür, daß e» so weit gekommen, messen wir — so erklärten die im Berliner HauSministerium da mals versammelten Aerzte zu Protokoll — die Schuld dem Arzte bei, der da» „zu spät" verschuldet hat, durch Uebersehen und Abstreiten de» Anwachsens der Geschwulst", nämlich während des Aufenthaltes in England. Das ist der Hauptinhalt der schmerzlich-traurigen Schrift. Bemerkenswert ist nur da» Vertrauen, welches der Kaiser bis zum letzten Moment zu Mackenzie hatte, und welches letzterer so infam täuschte. ward am 7. Dezember die Ausführung der Exekution beschlossen. Am 23. Dezember rückten die 12000 Han noveraner und Sachsen, denen 10000 Oesterreicher und Preußen zur Unterstützung folgten, in Holstein ein; die Dänen zogen sich nach Schleswig zurück, während der Augustenburger in Holstein seinen Einzug hielt und allerorten mit Jubel begrübt wurde. Den beiden Großmächten erschien diese nationale Bewegung zu gunsten der Herzogtümer als ein revo lutionärer Akt, der in seine Grenzen zurückzuweisen sei; sie beschlossen deshalb, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen. Als daher der Bundestag den An trag der Großmächte, von Dänemark die Aufhebung der Verfassung vom 18. November zu verlangen und im Weigerungsfälle mit der Besetzung Schleswigs zu drohen, in seiner Verblendung und Schwäche nicht an nahm, stellten Oesterreich und Preußen diese Anforde rung an Dänemark selbst. Nach Ablehnung dieses Be gehrens erklärten die deutschen Großmächte sofort den Krieg an Dänemark und schon am 1. Februar über schritten die Verbündeten die schleSwigsche Grenze. Rasch folgten sich nun die Gefechte von Missunde (2. Februar), Oberfell und Jagel (3. Februar), die Räumung des Dannewlrk (6. Februar) und schon am 7. Februar zogen die Preußen in Flensburg ein. Am 15. März begann die Beschießung der Düppeler Schan- BekanutmachM, .«... Wegen Abwalzens des hiesigen DorstvegeS an für Lastfuhren auf einige Tage gesperrt. Garnsdorf, den 10. Juli 1888. K e m e i n d e r a t h. D * V»«er, Gem.-Borst. --^-».artal werben von uns, un- Rarhabonuements allen Postanstalten noch angenommen. >>.>,..^>u> vsss Boni Kampf ums deutsche Vaterland. (Fortsetzung au» Nr. 1SS.) XI. Der neue dänische König Christian IX. wurde am 18. November 1863 von dem süßen Pöbel Kopenhagens gezwungen, die Verfassung, welche die Einverleibung Schleswigs aussprach, zu unterzeichnen. Während der bisherige dänische Gesandte am Bundestage seine neue Vollmacht namens Christian IX. vorlegte, zeigte der Prinz von Augustenburg in Frankfurt seinen RegierungS- antritt als Herzog von Holstein und Lauendurg an. Herzog Friedrich ohne Land, welcher nach dem mit Friedrich VII. Tode erfolgten Aussterben der männlichen Linie des dänischen Königshauses allerdings zur Erbfolge berechtigt war, verlegte seine Residenz nach Gotha, er nannte ein Ministerium und begann seine Regiemng mit Ausschreibung einer unverzinslichen Anleihe. Eine Menge deutscher Fürsten, wie der König von Bayern, die Regenten von Baden, Braunschweig, der sächsischen Herzogtümer, Waldeck, Reuß anerkannten den Augusten burger sofort als legitimen Herzog von Holstein und Lauenburg. Um dieser Verwirrung ein Ende zu machen, wurde am 28. November die Führung der holsteinischen Stimme bei der Bundesversammlung suspendiert und endlich