Volltext Seite (XML)
- 1888. 158 Dienstag, den 10. Juli Amtsblatt -er Lömgl. Ämtshauptmanuschast Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts und des Stadtrats M Frmbenberg. R isckes >o del erscheint täglich, «it Anrnahme Ler kenn-und Festtage, adendS siir den sal zenden Tag. Preis vierteljährlich l M. so M>, monatlich dd M-, Sinzel-Nrn. d Pfg, Bestellungen nehmen alle Posl- anstalten, Postbote« und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. * lernt heils am er- -h-r,- ung deS ranken. Anzahl Mittel ichzeitlg ich Gc- einsach: e schein- -er Zeit iken nur it, dann Heilung kn ver- Richter« ^Kran- ad dieser l leichter Durch 8 t-UW Ml. -ler. Hsn r Hebung ungemtin h silr ju- weibliche M. l,-- jusendung rlhe Buch durch E. . Baden. »kvn »aenkrampf, erzen, Ber- etricbensctn, Gegen bä- üglich v!- ssencn Leit, Zu haben bei »ere und bei Fl. 60 Ps. Örtliches imd Süchstsches. » r , Frankenberg, 9. Juli 1888. t Folgende Bekanntmachung, betreffend die Versetzung von denaturreltem Branntwein mit anderen Stoffen, ist vom kgl. Finanzministerium erlassen worden: „Vom Bundesrate ,st bestimmt worden, daß dem zur Denatu. rierung von Branntwein dienenden, aus 4 Teilen Holz- geist und 1 Teil Pyridinbasen bestehenden allgemeinen DenaturierungSunttrl von den zur Zusammensetzung des selben ermächtigten Fabriken ein Zusatz von 40 e La- vendelöl oder 60 Z RoSmarinöl auf je einen Liter bei gemengt werden oarf. Dagegen ist verboten: a) aus denaturiertem Branntwein das Denaturierungsmittel ganz oder teilweise wieder auszuscheiden, oder — abge sehen von der obigen Ausnahme — dem denaturierten Branntwein Stoffe beizufügen, durch welche die Wirkung der Denaturierungsmiltels in bezug auf Geschmack oder Geruch verändert wird; d) Branntwein, welcher — ab- gesehen von der obigen Ausnahme — in der unter L angegebenen Weise behandelt ist, zu verkaufen oder feil- zuhalten. Händler mit denaturiertem Branntwein sind verpflichtet, einen Abdruck des vorstehenden Verbotes in ihren Verkaufslokalen an einer deutlich sichtbaren Stelle auszuhängen. Dergleichen Abdrücke können gegen Er stattung der Herstellungskosten durch die Steuerbehörden bezogen werden. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehen den Bestimmungen werden, soweit durch dieselben nicht andere Strafen verwirkt find, bez. neben diesen nach 88 3 und 4 des Reichsgesetzes vom 19. Juli 1879, betref- send die Steuerfreiheit des Branntweins zu gewerblichen Zwecken, und 8 26 des Reichsgesetzes vom 24. Juni 1887, betreffend die Besteuerung des Branntweins, be straft." f Getreu dem Ausspruch eines bewährten alten Feuer wehrmannes : „BerbaubStage sollen keine „Fest"tage, son dern „Dienst"lage sein", vollzog sich der gestern stattge- sundene erste LerbandStag des Niedererzgebirgischen Feuer vehrverbandes. Bereits um 10 Uhr früh waren die Mitglieder der freiwilligen, der Turnerfeuerwehr und frei willigen Pioniere vollzählig im „Ratskeller" versammelt, uv sich nach Eintreffen der zu erwartenden auswärtigen Kameraden zu einem Zuge zu vereinen. Gegen ^11 Uhr traf, als letzte zu erwartende Gäste, die freiwillige Feuerwehr von Oederan, die den Her- sowie den Rück weg zu Fuß machte, mir klingendem Spiel ein, und nun ordnete sich rasch der stattliche Zug, welcher sich gegen ju Uhr nach dem hiesigen Turnplätze in Bewegung sitzt!. Dortselbst wurden die geplanten Schulübungen vorgenommen, und zwar übten an der Spritze die 4. und 6. Sektion der Turnerfeuerwehr und die 3. und 4. Sek- Mls-rate «erbens «tt » Pfg. für W Spalten« aochu»- tetl« berechnet. Slebtster Inserat«»! betrag rs Pf». U»m-lljiertel«bt»- bellartsche Inserat« nach besonder«« . Tarif. Inseraten-vlnna»ii» für bi« t-wewK Lbend^tumnier «8 »armtttag» so Uhr» jung nach ipprobirter r radikalen i«I»t,mit, vollziehen, ufsstörung. ar IM- g (Baden), beizufügen! Bom Kampf ums deutsche Vaterland. (Fortsetzung aus Nr. 1ü7.) X. Der Gegensatz zwischen Oesterreich und Preußen sollte sich in jener Zeit auch auf einem Gebiete zeigen, dar mit der inneren deutschen Politik scheinbar in gar kiintm Zusammenhänge stand. Am 22. Juli 1862 empfing nämlich der König von Preußen den italie nischen Gesandten Grafen Launay, welcher die Annahme des Titels „König von Italien" seitens des Königs Nor Emanuel notifizierte. An demselben Tage ging no» Berlin aus die Mitteilung in die Welt, daß die preußische Regierung das Königreich Italien anerkannt Hobe. Ob dieser rückhaltlosen Anerkennung der ge- schehenen Thatsachen geriet natürlich die ganze öster reichisch gesinnte Clique in eine gewaltige Aufregung. Eins Rechberg erklärte sich ob dieser Kühnheit Preu- bmS in Berlin mit verletzender Schärfe, erhielt aber, weil auf einen groben Klotz ein grober Keil gehört, eine noch viel stärkere Antwort. , In dieser Frage, wie in der Angelegenheit de» französischen Handelsvertrages schloffen sich die deutschen Mittelstaaten vollständig der österreichischen Regierung »n. Trotz der traurigen Erfahrungen, welche Oester- - -vEwebr zu Oberwiesa. Lindner - Mttt- «erschlugA Berücksichtigung des Umstandes, daß die freiwillige Feuerwehr Oberwiesa vertreten sei, vor, zu- »E über die Aufnahme dieser Feuerwehr Beschluß zu W Di- Versammlung war mit der diesbezüglichen A?ndttu°g der Tagesordnung einverstanden und folgte darauf di? einstimmige Aufnahme der freiwilligen Feyer- w-hL »"b°nd «nd-rl^ der milanwesende Kommandant dieser Feuerwehr, Herr Ato-Oberw eia, Sitz und Stimme m der anstehenden K tzuno L rauf erstattete der Herr Verbandsvorfitzende welche gedeihlich ist und zu, den besten Erwartungen be- rechtigt - Der Kassenbericht »purde ohne Debatte ge nehmigt. - Der Antrag Mittweidas, Haimchen alS Ort für den nächsten VerbandStag zu wähle«, fandemstimmige Annahme. Zum letzten Punkt der Tagesordnung über- gehend, erklärte der Herr Vorsitzende, daß Nr. 6 d-S Grundgesetzes nicht Anwendung finden könne, vielmehr an Stelle der seitherigen provisorischen Ausjchußvertreter die Neuwahl von 6 Ausschubmitgliedern Platz zu greifen habe Es wurden hierauf von seilen der Brrbandsfeuer- wehren Vorschläge gemacht und ergaben die ausgegebenen Stimmzettel folgendes Resultat: Fischer-Mittweida 21, Weißbach-Frankenberg 20, May-Frankenberg 19, Milke- Oederan 19) Süßmann-Haiuichen 16, Nestler-Frankm- berg 14 und Otto-Oberwiesa 13 Stimmen. Die übri- gen Stimmen hatten sich zersplittert. ES waren hiernach die zuerst genannten 6 Herren als gewählte Ausschuß- Mitglieder zu betrachten und erklärten auf Befragen di- anwesenden Herren Weißbach, Milke und Nestler die Wahl annehmen zu wollen, während bezüglich der nicht- anwesenden Gewählten die bezüglichen Delegierten in deren Namen das Gleiche versicherten. Zum Schluß der Sitzung brachte Herr Zeidler auf den neuen Niedererz gebirgischen Verband ein dreifaches Hoch aus, welche« jubelnd ausgenommen wurde. Herr Brandmeister Teich- mann wies auf die Vorteile hin, welche durch die in folge der Gründung des Verbandes geschaffenen gegen- seifigen Beziehungen zwischen den einzelnen Vereinen für letztere entspringen und schloß gleichfalls mit einem Hoch auf den Niedererzgebirgischen Bezirksverein. Schneider- Mittweida sprach seine Befriedigung aus, daß die Fran kenberger Feuerwehr, welcher sein Hoch galt, in den zur Schau gebotenen Uebungen sich namentlich dem praktische« Dienst gewidmet habe. Panzig-Hainichen hieß schon jetzt die Verbandsmitglieder für nächstes Jahr in Hainichen willkommen. Da sich auf geschehene Umfrage niemand weiter zum Worte meldete, wurde j4 Uhr die Sitzung geschloffen. — Nach kurzer Pause eröffnete Herr Kom mandant Weißbach den Kommers, indem er gleichzeitig pflichten Preußens stehen und unvereinbar sein mit de« handelspolitischen Verpflichtungen, welche man Oester reich gegenüber «inzuhalten habe. Preußen wies di- österreichischen Einsprüche als vollkommen unberechtigt zurück und dankte auch für den Eintritt Oesterreich, in den Zollverein. Sämtliche deutschen Mittel- und Kleinstaaten schlosse« sich der österreichischen Meinung an und waren einig in der Verwerfung des neuen Vertrages. Schon a« 8. resp. 11. August erklärten Bay-rn und Württemberg ihre Verwerfung des französischen Handelsvertrags», worauf der preußische Minister in einer Note vom 26. August betonte, daß man eine definitive Ablehnung der Verträge vom 2. August als den Wunsch nach Auf lösung de» Zollvereins auffassen müsse. In den deutschen Kabinetten war di« Liebe z« Oesterreich eine so große, daß man am liebsten eine Sprengung d-S Zollvereins vorgenommen hätte, und eS wäre sicher dazu gekommen, wenn nicht die in ihre« Interessen schwer bedrohte Bevölkerung energisch für den Zollverein eingetreten wäre. Lange Zeit stand Preußen allein. Endlich trat Sachsen den Verträge« d-i und als dieser wichtige Vermittler zwischen Nord- und Süddeutschland gekommen war, sah man mit voll ster Gemütsruhe den wunderlichen Gebärden der Stt- tion der freiwilligen Feuerwehr. An der Stützenleiler erprobte sich die 2. Sektion der Turnerfeuerwehr, wäh rend am für die Uebungen der Feuerwehr speziell be- stimmten Steigerhaus auf dem Turnplätze je der erste Steigerzug der Turner-, sowie der freiwilligen Feuer- wehr ihre Exerzitien unternahmen. Die Uebungen, denen auch ein zahlreiches Publikum beiwohnte, wurden sehr exakt ausgeführt und verdienten die volle ihnen bereit willig gezollte Anerkennung der fremden Feuerwehren. Ein äußerst malerisches überaus belebtes Bild bot der Sturmangriff am Bürgerschulgebäude. Nach kaum ge- gebenem Feuersignal rückte die Spritze der freiwilligen Feuerwehr im vollen Lauf an die der Humboldtstraße zu gelegene Seite des Bürgerschulgebäudes und rasch folgte die Spritze der Turnerfeuerwehr, um sich in den Anlagen zwischen Bürgerschulgebäude und Kirche zu po- stieren. Zur Unterstützung bez. zum Wafferzuführen hatte die Spritze der freiwilligen Feuerwehr am Brun nen auf dem Marktplatze und die der Turnerfeuerwehr am Bassin an der Körnerstraße Stellung genommen. Besonderes Interesse erregte es, als der mit einem sinnreich erfundenen Rauchapparat (denselben hat Herr Stadtrat Gustav Schiebler seinerzeir der Turnerfeuer wehr als Geschenk überlassen) ausgestattete Sektionsführer Pause mit Hilfe der Stützenleiter einen Knaben aus dem zweiten Stockwerk des Gebäudes herabholte. Nach Be- endung der Hauptübung, deren exakte Durchführung viel seitig anerkannt wurde, rückten dre Mannschaften auf den Marktplatz, um daselbst Aufstellung zu nehmen. Bon hier aus wurde nach dem Benedixschen Lokale gezogen, woselbst die Mehrzahl der hiesigen freiwilligen Feuer wehrmitglieder und die Gäste ein gemeinsames Mittags mahl einnahmcn. — Die Abgeordnetensitzung wurde um 43 Uhr durch den Vorsitzenden des Berbandstagrs, Herrn Kommandant Weißbach-Frankenberg, eröffnet. Als Ab geordnete waren vertreten: von der freiwilligen Feuer wehr zu Mittweida die Herren Lindner, Zimmermann, Schneider und Schwager; von der freiwilligen Feuer wehr zu Oederan die Herren Milke, John und Guhler; von der Turnerfeuerwehr zu Haimchen di« Herren Pan zer, Polz und Gnöppe, sowie Herr Brandmeister Schulze- Hainichen als Gast; von der freiwilligen Feuerwehr zu Frankenberg die Herren Poppe, Männel, Winterling und Finsterbusch ; vom freiwilligen Pionierkorps die Her ren Nestler und Möbius und von der Turnerfeuerwehr zu Frankenberg die Herren Zeidler, Böhme, Lange und Götze. Zunächst trug der Herr Vorsitzende die vom Ausschuß festgesetzte Tagesordnung vor, welche lautete: 1. Bericht des Vorsitzenden, 2. Bericht des Kassierers, 3. Wahl des Orte« zum nächsten Berbandstage, 4. Wahl des Bezirksausschusses, 5. Beschluß über Aufnahme der reich, hauptsächlich infolge der Unfähigkeit seiner Feld herren und der bodenlosen Unehrlichkeit der Beamten, im italienischen Kriege gemacht Halle, vertrauten die kleineren deutschen Staaten noch immer hartnäckig auf vie doch schon illusorisch gewordene Unüberwindlichkeit Oesterreichs, sodaß es uns nicht Wunder nehmen darf, wenn sie zeitweilig selbst mit Aufopferung des eigenen Vorteils ihrer Liebe Naum gaben. Die freihändlerischen Ideen hatten in jener Zeit zu einem auf diesen Prinzipien errichteten Handelsverträge zwischen England und Frankreich geführt. Die Wir kungen dieses Vertrages übertrafen di- kühnsten Erwar tungen. Preußen glaubte im Interesse des Zollvereins zu handeln, wenn es auf demselben Wege vorwärts ging. ES trat mit Frankreich in Unterhandlungen, deren Resultat der Abschluß eines Handelsvertrages war, welcher nach vorhergegangener Genehmigung beider Häuser des Landtages am 2. August 1862 unterzeichnet wurde. Oesterreich erkannte sofort, daß dieser Vertrag, einmal ins Leben getreten, nur zu sehr geeignet se», seine«, Oesterreichs, Einfluß auf Deutschland zu ver nichten. Graf Rechberg gab sich deshalb in emem langen Notenaustausche möglichste Mühe, den französisch- deutschen kHandelSoertrag als unmöglich darzustellen, sollte derselbe doch im Widerspruche mit den Bundes- ^.uoro^ iLstlgoa a. rulvsolrtea , klie- il-Uta le npfiehlt du No88berg' N. tterbos rStadt. Eni' it 86 vorzA 8. Piesold. WasserMe. ffrma. Ke »n i