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1888 H 154 Donnerstag, den 5. Juli. Amtsblatt der Löuigl. Amtshauptmannschafi Mha, des Lönigl. Amtsgerichts und -es Stadtrats zu Frankenberg Irrens 16 16 j » .) 1.2 9 1 I 1 Lieb« und lode und r und un- Hen Ver- m Klafie«- hülerinnm zur stillen wir Allen Erscheint tätlich, mit ««»nahm- der Kinn-und Festtage, abend» für den sal zenden Tag. Preis vierteljährlich 1 M. dd Pfg., monatlich dd Pfg., Linjel-Nrn. I Pfg. Seslellungcn nehmen alle Post- anslalten, PostboLn und die Ausgabe stellen de» Tage blattes an. unseres rgenden Sruders s zste gc- se liebe« ne, die -lumen- ehrende atgegen- zlich zu !ergelter en Prü- 1888. in Starke, der, Nulter »rke tarke. n 56 „ 62, 62,,, 95,,, markt. Am triebtn: LOS Schweim, 128 en sür otiuÄ. 52 bist SIM., 111. Qualität lität 42 bist 44 ng. Schweim ndgewicht bti >3 bist SS M. il 27 bi»M 100 M. Lt- -rMk-nberger TaE,, aes-altrn« «arpu» »etl« beiech itet. «eittstrr Inserat«» b«trag W Pfg. »omdltjtertrmtdta« »«llartsch« Inserat« «ach st«so«d«r«» . Tarif. Jnseratm-Itw-H« str di« taE-g «»«ild-sttnmurer «» vormittag» to Uh«> markt. Sw 415 Rind:l Schweine mit tindvieb erster are mit Sin geringwertige chlachtgewicht. . die nämliche Son Hammeln 58, während »ar zu 50 kg Geringwer- etrieben. Bn Sorte 42 bi» 1 M. pro SO eichten 40 bi» dgewicht neben er gingen za 105 Piening Frankenberg, 4. Juli 1888. 7 I« Dienstagblatt gaben wir einer Notiz des „Dr. Änz.' Verbreitung, wonach Kaiser Wilhelm II. an den Manöver» in der Gegend um Chemnitz teilneh men würde. Das „CH. Tagebl." teilt heute mit, daß über eine derartige Absicht des Kaisers an gut unter richteten Stellen etwas Bestimmtes nicht verlautbart, und hält das Herkommen des Kaisers au der Seite sei nes Bundesgenossen König Albert für zweifelhaft, da die preußischen Manöver zu gleicher Zeit stattfinden und der Kaiser zugesagt habe, den Manöoern des brandenburgischen Armeekorps und des preußischen Gardekorps beizuwohnen. -s- Wie die Bekanntmachung auf letzter Seite vorlie- genden Blattes besagt, ist dir Frage der Gewerbevereins exkursion nach Aue nunmehr in ein weiteres Stadium eingelreten und rückt der Verwirklichung für Sonntag, den 15. Juli, näher. Die Generaldirektion der kgl. sächs. Staatselsenbahnen hat bereitwilligst die Stellung eines Exlrazuges mit günstigsten Fahrzeiten zugesagt, wenn sich d,e nötige Beteiligung (mindestens 200 Per sonen) findet; deshalb ist auch biesmalS die Voranmel« düng der Teilnehmer erforderlich. A u e selbst ist ein Ziel, Las deshalb viel Anklang finden wird, weil mit der alltäglichen Eisenbahnverbindung ein lohnender Be such an einem Tage nicht gut denkbar ist. Die Bahn linie Chemnitz-Aue durchschneivet einen der schönsten und romantischsten Teile des Landes. Aue, das freundliche Städtchen an der Mulde, bietet den Ausflüglern außer Besichtigung einiger seiner Etablissements (jo weit dies an Sonntagen bei ftillstehenden Betrieben möglich sein wird) treffliche Naturgenüsfe i» der näheren Umgebung. Wer von Aue noch ein weiteres Stück aufwärts nach Lem Erzgebirge oder Vogtland reisen .will, kann dies thun, da die ExtrazugSbilletS Aue-Frankenberg auch zur Rückfahrt mit den regelmäßigen Personenzügen am Mon tag, den 16. Juli, gittig sind. Erforderlich ist, um der EMjionsdipulation das Arrangement zur erleichtern, ^Sonnabendabend der Festausschuß dm wShrendder Zeit des Bestehens der Feuerwehr verstorbenen 9 «ame- kaden auf ihren Gräbern je einen Lorbeerkranz mü emer die Widmung tragenden Atlasschletfe niederlegte, worauf sich im Schi-ßhauSsaale sämtliche Mitgl^ William Feuerwehr zu einem geselligen Betsammensein versammelten. Am Sonntag früh durchzog da- Stadt- mu ikchor unter Begleitung de- StelgerzugeS d» durch Guirlanden und Flaggen festlich geschmückte» Straßen der Stadt. In der 10. Stunde vormittags rückten die einaeladenm nachbarlichen Feuerwehren, empfangen und geleitet von den Mitgliedern des Festausschusses, auf dem Marktplatze ein. Trotz d-S strömenden Regen- hatte sich zu der vormittags 11 Uhr ins Werk gesetzten Haupt« Übung außer den städtischen Behörden ein zahlreiche- Publikum eingefundm, welche- gemeinschaftlich mit den auswärtigen Feuerwehren den Gang der Uebung auf merksam verfolgte "und von den Leistungen der mavöoe- riereaden Feuerwehr sichtlich befriedigt war. — Nach mittags 2 Uhr ordnete sich der Festzug, welcher sich unter klingendem Spiel vom Safthof „Stadt Chemnitz^ aus durch die Rochlitzer Straße nach dem Marktplatze be« wegte, wo die Festteilnehmer Aufstellung nahmen. Hier auf wurden durch den Festausschuß und da- Stadt- mufikchor die im Rathause versammelten Jubilars, städti schen Behörden und Gäste abgebolt. Am Schluffe einer längeren Ansprache überreichte Bürgermeister vr. Golden berg an 12 Feuerwehrleute das von König Albert ver liehene Ehrenzeichen für 25jährige treue Feuerwehrarbeit. Hierauf führte die Freiwillige Feuerwehr den Parade marsch aus, und der Festzug durchzog von neue» die Stadt, von der Bewohnerschaft aufs lebhafteste begrüßt. Im weiteren Verlaufe des Nachmittag- fand Konzert für die Festteilnehmer statt, welche sich dann nach länge rem geselligen Beisammensein zu dem auf ^9 Uhr fest gesetzten Einzug wieder zusammenschloffen. Die eigent- 1888. öater »Hier n. Vom Kampf ums deutsche Vaterland. Fortsetzung aus Nr. 153.) ES war das erste Mal, daß in Berlin «ine Anzahl namhafter politischer Männer mit einem Manifeste, an Lessen Spitze die große deutsche Nationalfrage stand, vor da- preußische Volk trat. Dieser Schritt aber war von großer Wichtigkeit, denn man mußte vor allen Dingen dem preußischen Volke zu der Erkenntnis ver- hilsen, daß die Lösung der deutschen ÄerfaffungSfrage sür Preußen selbst eine der ersten Bedingungen befrie digender öffentlicher Zustände war, daß Preußen nur von der Erfüllung dieser Bedingung seine Sicherheit, die Ausrechterhaltung seines Wohlstände», seiner Finan zen und eine achtunggebietende Stellung in der Welt zu erwarten hatte. Die preußische Politik mußte leider gedrängt und geschoben werden, um vom Flecke zu kommen. Bon der wirklich freisinnigen Partei wurde da» Programm mit großem Beifall begrüßt und A zeigte sich bald, daß dasselbe wohl geeignet «ar, die Richtung der Mafien nach den entscheidenden Punkten zu lenken. Der Verlauf und da- Ergebnis der preußischen Wahlen bezeugte, daß da- preußische Volk sein Selbst vertrauen zum großen Telle wieder gewonnen hatte. Trotzdem nämlich die Wahlbeeinfluffungen allerorten ganz bedeutende waren, ließ sich da- Volk durch die selben doch nur wenig bestimmen. Minister Graf Schwe- liche Festversammlung fand am Abend im Saale zu „Stadt Chemnitz" m Art eines Festkommerse- statt, in welchem zunächst Branddirektor Heinitz über die Geschichte würde künftig ein jeder haben und „natürlich" dürfte er sogleich die Frau mit den Kindern sitzen lassen, um sich eine hübschere zu nehmen. Aber all dieser betäubende Lärm führte nicht zu dem gewünschten Ziele; die Führer der fortschrittlichen Partei thaten ihre Schuldigkeit und die Masse folgte mit freudiger Bereitwilligkeit diesen Männern, sodaß schon die Wahlmännerwahlen in Berlin wie in den meisten Städten zu Gunsten der neuen Partei ausfielen; der Tag der Abgeordnetenwahl aber, der 6. Dezember 1861, wurde zu einem Triumphtage derselben und zeigte, daß das Volk der Fortschrittspartei sein volle- Ver trauen zugewendet hatte. Von den bisherigen Abgeordneten waren fast alle Konservativen und die meisten von der ministeriellen Mehrheit durchgefallen ; dagegen waren Waldeck, Haver beck, Virchow und vr. Bender dreimal, Echulze-Delitzsch, Taddel, Forckenbeck, Twesten, Franz Duncker, Kerst und Otto Michaelis zweimal gewählt worden; im ganze» waren etwa 140 Abgeordnete gewählt, die sich, wenn auch nicht zur neuen Partei, so doch zum Programm der deutschen Fortschrittspartei bekannt hatte». Am 14. Januar 1862 trat das Abgeordnetenhaus zusammen. An demselben Tage konstituierte sich die neue Partei förmlich als „deutsche Fortschrittspartei" und damit war ein neuer LebenSkeim unserer nationalen Entwicklung zur ersten sichtbaren Blüte gelangt. Zu» ersten Male, seit in Deutschland der national« daß di« Billelentnahme bis Dienstag, den 10. Juli, nachmittags erfolgt. — Einen Wink für die Tellnehmer glauben wir hier geben zu dürfen, der vielleicht von manchem gern für den Montag aufgefaßt werden wird: Ab Aue erreicht man Schwarzenberg in kurzer Fahrzeit. Von dort aus ist auf Ijstündigem Wege durch anmutiges Thal über Raschau ein gegenwärtig von zahlreichen Pas santen ausgesuchtes Bauwerk erreichbar, die kürzlich fer« tiggestellte Eisenbahnbrücke der Annaberg-Schwarzenberger Bahnlinie bei Dorf Mittweida. Ein kühnes Bauwerk, nach dem ursprünglich in Amerika heimischen System der Holzgerüstbrücken, überspannt es das Thal bei Mittweida. Nur sind bei diesem Bauwerk Eisen und Stein das al- leinige Baumaterial in der Art, daß auf 32 auf Felsen fundamennerten pyramidenartigen Mauerpfeilern (här teste Ziegel mit Zementmörtel) 32 eiserne Pfeilersäulen hochaufstreben ; je 4 derartige Pfeilersäulen sind unter einander fest verbunden und versteift, und bilden also 8 Gesamtpfeiler, welche dann auf ihrer Höhe die Fahrbahn tragen. Die Länge der Brücke von einem Widerlager zum andern ist 237 Meter, die größte Höhe ist 37 Me ter über dem tiefsten Thalpunkt. Die Brücke, unter Lei tung von Slaatstechnikern gebaut, ist von einer absolu ten Sicherheit, welche jener her massiven Steinbrücken in keiner Weise nachstehr. Bei Belastung der ganzen Brücke mit denkbar schwerstem Eisenbahnmaterial wird dennoch erst ein Fünftel jener Tragfähigkeit in Anspruch genommen, welche das Bauwerk infolge seines eigenartigen Konstruktion zuläßt. Sie soll im Verhältnis zu ihrer Länge und Höhe und dem überspannten Thal daH bil ligste Bauwerk ihrer Art sein, das bis jetzt in ganz Deutschland beim Eisenbahnbau in Anwendung kam, 506000 Kilo Schmiedeeisen wurden zu diesem Brückenbau verwendet. Allein 100 Ztr. Oelfarbe sind zu dem drei maligen Oelfarbenanstrich des Eisens (welcher jetzt im Gange ist) erforderlich. — Am vergangenen Sonntag fand in Mittweida das 25jährige Stiftungsfest der dortigen Freiwilligen Feuerwehr statt, welches dadurch «ingeleitet wurde, daß rin begann die Agitation, indem er die Fortschrittspartei für „regierungsfeindlich" erklärte und die Wahl zweier KreuzzeitungSmänner, wegen der «in kaffubisch«r Wahl mann bei ihm angefragt hatte, als eine der Negierung „ganz genehme" bezeichnet«. Nach diesem Vorgänge ereiferten sich selbstverständlich die Herren Regierungs präsidenten ganz energisch gegen die Wahl von „Demo kraten"; die „wohlgesinnten" Plätter fielen in den an gegebenen Ton ein, indem sie, ganz wie zu Manteuffel- Zeiten, gegen die Umsturzpartei Mt.,gewaltigem donnerten; die Staatsanwälte fahndeten auf die Flug blätter der Fortschrittspartei; ein Gatbeöberst in Berlin ermahnte seine Freiwilligen, „auf Befehl? zehn Ver fassungen über den Hausen zu werfen und erhielt einen Verweis dafür, was aber einen andern in Koblenz nicht abhielt, den „unumschränkten König und Kriegsherrn" vor der Front leben zu lassen. Die Kanzeln hallten wieder von den Gefahren, welche dem Christentum«, dem christlichen Staate, der christlichen Schule, der christ lichen Taufe und der christlichen Ehe durch die Pro gramme der Fortschrittspartei drohten ; die gewünschte Zivilehe, sagte ein katholisch» Geistlicher in Westfalen von der Kanzel, gebe dem Staate das Recht, von jeder Ehe eine StaatSsteuer von 20 bis 30 Thaler zu er heben; wenn da» den Männern schon bedenklich schien, so geriet da» schöne Geschlecht erst recht in Angst und Wut, al» die Seelsorger beteuerten, di« Zivilehe sei da» Vorspiel der Vielweiberei; vier Weiber mindestens das 3. Quartal werden von uns, un- Rachabouuemeuts Ae» Ausgabestellen in Stadt und Land, wie allen Postanstalten noch angenommen. r»« NLL wir dafür insgesamt 40 Pf. für die volle Woche. m« Irpmiitio» 6«» rruLmd-rx-r Bekanntmachung. der unterzeichneten Amtshauptmannschaft (Hauptmarktort MonatMai 1888 der Durchschnittspreis für 50 Kilo ^M^15 Pf 19 dk-' kür 50 Kilo He« 4 M. 20 Pf. und für 50 Kilo Ttroh Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 30. Juni 1888. vou Gehe. u. -II.